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E-Book

Feld- und Hallenhockey

Spiellernen im Minifeld-, Kleinfeld-, Dreiviertelfeld- und Mini-Hallenhockey

AutorJens Lüninghöner, Rüdiger Hänel, Wolfgang Hillmann
VerlagMeyer & Meyer
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl168 Seiten
ISBN9783840309762
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Nach den ju¨ngsten Erfolgen der deutschen Hockey-Herren- und -Damennationalmannschaft (Herren Olympia-Gold 2012 und EM-Gold bzw. Damen EM-Silber 2011) erfreut sich Hockey großer Beliebtheit. Von den 70.000 Mitgliedernin deutschen Hockeyvereinen ist die Hälfte im Kinder- und Jugendalter.Mit 'Feld- und Hallenhockey' erhalten die Trainer von Kinder- und Jugendhockeyteams einen Ratgeber, der das Training Schritt für Schritt aufbaut.Nach Darstellung eines spielgemäßen Konzepts werden die kinder- und jugendgerechten Spiel- und Übungsformen zu methodischen Reihen geordnet und in der für Unterricht und Training geeigneten Erarbeitungsreihenfolge beschrieben. Grafiken geben Hilfen für die Bewältigung organisatorischer Belange. Fotos bieten anschauliche Hilfen für die bewegungstechnischen/spielhandlungsorientiertenInstruktionen. Die sportspieldidaktische Klarheit des Vermittlungsmodells, die anschauliche Darstellung der Spiel- und Übungsformen und -reihen sowie die kompetenten, detaillierten Beschreibungen machen das Buch zu einer wertvollen Hilfe fu¨r alle Personen in den unterschiedlichsten Hockeyunterrichts- und Hockeytrainingsfeldern. Das Buch richtet sich an Trainer, Übungsleiter und Lehrer im schulischen und außerschulischen Kinder- und Jugendhockeytraining sowie an Studierende des Faches Sport.

Rüdiger Hänel ist ehemaliger Bundesligaspieler und Hockey-Lehrbeauftragter an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 1998 ist er Trainer beim Herren-Bundesligisten HTC Uhlenhorst Mülheim.Wolfgang Hillmann, ehemaliger Bundesligaspieler und Bundestrainer der Damen, ist Lehrbeauftragter an der Deutschen Sporthochschule Köln und Mitglied der Lehrkommission des DHB.Jens Lüninghöner ist als Dozent an der DSHS Köln sowie an der Universität Wuppertal tätig. Er ist Mitglied der DHB-Lehrkommission und als hauptamtlicher Trainer in vielen Jugend- und Erwachsenenmannschaften aktiv. Darüber hinaus ist er FIH-Coach.

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Leseprobe

2 Lerninhalte


2.1 Ballführung


2.1.1 LTZ 1 Vorhandballführen


1. Lernschritt: Vorhandseitführen

Der Schläger wird im Vorhandgriff so vor den Körper gebracht (linke Hand vor dem linken Oberschenkel), dass der Schläger eine Neigung von ca. 45° zum Boden hat, die Schlägerfläche seitlich rechts vor dem Körper ist, senkrecht zum Boden steht und in Laufrichtung zeigt. Der Handrücken der linken Hand zeigt in Laufrichtung. Die rechte Hand greift mindestens 2-4 Handbreit unter der linken, sodass der Handrücken der rechten Hand entgegen der Laufrichtung zeigt.

Beide Handgelenke sind gestreckt. Der linke Unterarm und der Schläger bilden eine Linie. Der Ball soll sehr weit vorne an der rechten Körperseite durch ständiges Berühren mit dem Schläger nach vorn geführt werden. Die rechte Schulter ist deutlich tiefer als die linke.

2. Lernschritt: Verschleppte Ballführung

Eine weitere Technik des Seitführens ist die sogenannte verschleppte Ballführung. Hierbei wird der Ball rechts neben dem Körper, auf Höhe des hinteren Fußes, geführt. Die Fußspitzen zeigen in Laufrichtung und der Oberkörper ist nach rechts gedreht. Der Schläger ist nach unten geneigt und der Ball in die Schlägerkeule eingehängt.

Abb. 9: Vorhandseitführen

Der Vorteil dieser Ballführungsart ist das gute Abdecken des Balls gegen den Gegenspieler und es dient als Vorbereitung für weitere Techniken, wie das Abspiel nach rechts und das Umspielen. Der Nachteil besteht darin, dass das periphere Sichtfeld eingeschränkt ist.

Abb. 10a-b: Verschleppte Ballführung

3. Lernschritt: Vorhandseitführen vor dem Körper

Im modernen Hockey gewinnt die frontale (oder offene) Vorhandballführung vor dem Körper an Bedeutung. Die o. g. Bewegungsmerkmale bleiben, bis auf die Lage des Balls vor dem Körper, die damit verbundene geänderte Armhaltung sowie die tiefere Körperhaltung, gleich. Diese Art der Ballführung erlaubt eine größere Variabilität bei den Anschlussaktionen, wie Abspiel oder Umspielen.

Übung 1

Jeder Spieler hat einen Ball. Der Ball wird langsam geradeaus geführt. Nach kurzer Zeit werden Aufgaben gestellt, so oft wie möglich den Blick vom Ball zu lösen und das Tempo zu erhöhen.

Übung 2

Zwei Partner stehen zusammen, der eine Spieler „malt“ mit Ball und Schläger Buchstaben, Zahlen, Figuren auf den Boden; der andere muss die Zeichen erkennen und nennen.

Übung 3: Dreierlauf

Spieler A und B stehen hintereinander. C steht ihnen im Abstand von 15-20 Schritten gegenüber. A beginnt und führt den Ball zu C, übergibt ihn an dessen Vorhandseite, danach nimmt er den Platz von C ein. C führt den Ball zu B usw.

Übung 4

Aufstellung und Ablauf wie in Übung 3. A läuft mit dem Ball zu C, C zeigt mit der Hand mehrfach eine unterschiedliche Zahl von Fingern auf, die sein ballführender Partner sehen und nennen soll. (Abb. 11)

Übung 5

Mehrere Mannschaften stehen sich mit je drei Spielern gegenüber. Durch VH-Seitführen soll jeder Spieler nacheinander auf die andere Seite wechseln. Die Mannschaft, die die Aufgabe am schnellsten geschafft hat, ist Sieger.

Abb. 11a-b: Dreierlauf mit Zahlenzeigen

Fehler:Ball zu nahe am Körper.
Ursache:Ballbesitzdenken, Arme zu nah
Korrektur:Schlägerneigung 45°. Linke Hand am Schläger neigt sich mehr zum Boden.
Fehler:Ball läuft seitlich nach rechts und links weg.
Ursache:Schläger steht nicht in rechtem Winkel zur Laufrichtung.
Korrektur:Die gesamte Schlägerfläche, nicht nur die Keule, zeigt in die Laufrichtung.

4. Lernschritt: Vorhandseitführen im Kurvenlaufen

Linkskurve: Aus dem Vorhandseitführen wird der Ball vor den Körper gebracht. Der linke Ellbogen ist nah am Körper und die rechte Hand wird nach vorne gedrückt, sodass die flache Seite der Keule nach links vorne zeigt. Durch Führen mit der Schlagfläche nach links vorne kommt die vollständige Linkskurve um die Markierung zustande. Nach Umlaufen der Markierung wird der Ball wieder an der rechten Körperseite weitergeführt.

Abb. 12a-c: Linkskurve

Rechtskurve: Aus dem Vorhandseitführen wird der Ball überlaufen, der linke Ellbogen nach vorne gebracht, damit der Schläger leicht nach unten geneigt und die rechte Schulter gesenkt wird (in die Kurve legen). Unterarm und Schläger bilden eine Linie, sodass der Ball in Höhe der Fersen um die Markierung geführt wird. Nach Beendigung der Rechtskurve wird der Ball wieder im Vorhandseitführen weitergeführt.

Abb. 13a-d: Rechtskurve

Übung 1

Zwei Spieler stehen vor einer Markierung. A beginnt, läuft die Linkskurve und übergibt B den Ball, der ebenso übt.

Übung 2

Wie Übung 1, aber mit Rechtskurve.

Übung 3: Achterlauf

Aufstellung wie in Übung 2; aber A läuft um die Markierung eine Linkskurve und um B eine Rechtskurve. Er läuft diese Strecke mehrmals hintereinander und übergibt dann den Ball an B, der die gleiche Aufgabe hat.

Abb. 14: Achterlauf

Übung 4

Es sollen mehrere Markierungen hintereinander, Abstände je nach Leistungsstand (Anfänger ca. 3-4 Schritte), im Slalom durchlaufen werden. Das Kurvenlaufen kann noch erschwert werden, indem die Markierungen in unregelmäßigem Abstand aufgestellt werden.

Kombinierte Übungen

a) Jeder Spieler hat einen Ball. Zwei Gruppen dribbeln durcheinander laufend in einem abgegrenzten Raum. Auf Signal des Lehrers sollen die Gruppen ihre Räume wechseln. Auf die Gefahr des Zusammenstoßens muss vorher hingewiesen werden.

Abb. 15: Räume wechseln

b) An vier Fahnenstangen, die ein Viereck abgrenzen, steht an jeder Stange eine Gruppe. Auf Kommando soll jeder Spieler mit seinem Ball eine Runde entweder rechts- oder linksherum laufen. Welche Gruppe erreicht als Erste wieder ihre Ausgangsstellung?

5. Lernschritt: Anhalten des Balls aus dem Seitführen

Aus dem langsamen Lauf beim Vorhandseitführen seitlich wird der Ball mit der Rückhand angehalten. Beim Vorhandseitführen frontal mit der Keule.

Aus der seitlichen Ballführung wird gleichzeitig mit dem Abstoppen der Schläger aus der Vorhandstellung über dem Ball nach vorne in die Rückhandstellung gedreht. Dabei ist der linke Fuß vorne. Der Drehimpuls geht von der linken Hand aus, während sich der Griff der rechten Hand lockert. So kann sich der Schläger in der rechten Hand drehen. Diesen Griff nennen wir Drehgriff. Der Ball wird in Höhe der linken Fußspitze gestoppt und die Vorhand wird danach wieder hinter den Ball gebracht.

Aus der frontalen Ballführung wird der Schläger mit der Keule von oben zum Ball geführt und angehalten. Dabei ist auch der linke Fuß vorne in Schrittstellung, der Ball wird aber vor dem Körper angehalten.

Abb. 14: Anhalten des Balls aus dem Seitführen

Übung 1

Die Spieler üben ohne Ball. Aus der parallelen Fußstellung setzen sie das linke Bein einen Schritt nach vorne und simulieren das Anhalten des Balls. Jeder kontrolliert seine Fußstellung, Schlägerneigung, Hand- und Stockhaltung.

Übung 2

Die vorhergehende Übung, aber mit Ball. Mit dem Schritt nach vorne wird auch der Ball geführt. Beim Aufsetzen des linken Fußes wird der Ball in der Höhe der linken Fußspitze oder vor dem Körper angehalten. Danach erfolgt erneut die Kontrolle der Bewegungsausführung.

Übung 3

Aufstellung in Dreiergruppen. Zwei Spieler stehen hintereinander und der dritte Spieler gegenüber im Abstand von 15 Schritten. A beginnt mit dem Vorhandseitführen, hält den Ball an jeder der aufgestellten Markierungen und an dem bereitgehaltenen Stock von C an. Während dieser beginnt, nimmt A seinen Platz ein.

Übung 4

Aufstellung wie in Übung 3. Die Spieler sollen beim Vorhandseitführen den Blick vom Ball lösen und auf ein Zeichen des gegenüberstehenden Partners den Ball anhalten.

Übung 5

Alle Spieler stehen in einer Reihe nebeneinander und führen den Ball geradeaus. Der Übungsleiter, der vor der Gruppe steht, gibt das Signal zum Anhalten des Balls.

Fehler:Die rechte Hand dreht mit.
Ursache:Die rechte Hand hält den Schläger zu fest.
Korrektur:Übung 1 ohne Griff der rechten Hand durchführen; besonders kontrollieren, ob der linke Unterarm in Verlängerung des Schlägers ist.
Fehler:u aufrechte Körperhaltung.
Ursache:Die Kniebeuge fehlt.
Korrektur:Die rechte Hand tiefer am Schläger fassen.
Fehler:Der Ball wird nicht angehalten, da der Schläger nicht genügend auf die Spitze gedreht wird.
Ursache:Die linke Hand greift nicht...
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