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E-Book

Grundriss der Wirtschaftsethik

Von der Stammesmoral zur Ethik der Globalisierung

AutorBernd Noll
VerlagKohlhammer Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl459 Seiten
ISBN9783170294509
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis25,99 EUR
Wirtschaftsethik ist im Zeitalter der Globalisierung zu einem zentralen Diskussionsthema geworden. Für dieses Lehrbuch wurde nun erstmals kein systematisch-analytischer Ansatz, sondern ein historisch-genetischer Zugang zur Wirtschaftsethik gewählt. Durch die Herausarbeitung der vielfältigen und komplexen historischen Wandlungsprozesse werden pointierend Leitbilder bzw. Paradigmen der Wirtschaftsethik vorgestellt, die über den Lauf der Geschichte das Denken und Handeln geprägt haben. Ausgehend von der Entwicklung der Horden- und Stammesmoral bis hin zur Globalisierung der letzten Jahrzehnte wird ein historischer Streifzug unternommen, bei dem der Verfasser sieben wohlunterscheidbare Paradigmen herausarbeiten kann. Die Darstellung ist ein wissenschaftlich fundierter Grundriss zu einem komplexen Themenfeld an der Schnittstelle von Ökonomik, Geschichte, Theologie und Philosophie, der bewusst interdisziplinär angelegt ist, aber aufgrund seiner verständlichen Sprache sowohl für Fachleute der verschiedenen Disziplinen als auch für akademisch Vorgebildete einen Zugang zur Geschichte der Wirtschaftsethik bietet.

Prof. Dr. Bernd Noll lehrt Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsethik an der Hochschule Pforzheim.

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Leseprobe

Würden die Menschen endlich aufhören, über den anderen als übelwollenden und bösen Menschen zu sprechen und nach »Schurken im Stück« zu suchen, sondern stattdessen damit beginnen, auf die mit Alltagsmenschen besetzten Institutionen zu schauen, dann könnte sich ein weites Feld für eine wirkliche Gesellschaftsreform auftun.

James Buchanan

Vorwort


(1) Die Geschichte der Philosophie beginnt, wenn man einigen Chronisten glauben darf, mit dem Griechen Thales und einem typischen wirtschaftsethischen Konflikt. Dabei ging es um Folgendes: Thales von Milet, ein wohl ebenso ideenreicher Philosoph wie pfiffiger Geschäftsmann, der im 6. Jahrhundert v. Chr. lebte, erkannte eines Tages, dass die diesjährige Olivenernte besonders ertragreich zu werden verspricht. Daher kauft er alle Ölpressen auf, um sie zu Monopolpreisen nach der Ernte weiter zu vermieten. Ist dieses Verhalten moralisch legitim? Darf Thales den Informationsvorsprung für seine eigenen Interessen, zur Mehrung des eigenen Wohlstandes, nutzen? Oder hätte er seine Vertragspartner über sein Wissen aufklären müssen, handelte er also unmoralisch und ist sein Verhalten letztlich gemeinschaftsschädlich?

Nun, ob Thales wirklich der erste Philosoph war, ist genauso umstritten wie auch, ob die hier erzählte Geschichte überhaupt stimmt.1 Beides soll an dieser Stelle allerdings nicht weiter interessieren. Wir werden auf die Problematik des »gerechten« Preises, um die es hier im Kern geht, später noch eingehen. Vor allem eines sollte an der kleinen Geschichte deutlich werden: Seit Beginn der Menschheit gab es Knappheit an Ressourcen, haben die Menschen die meiste Zeit ihres Lebens damit gefristet, sich in mühseliger Weise, buchstäblich »im Schweiße ihres Angesichts« das »tägliche Brot« zu erarbeiten. Und sie traten dabei zueinander in Kooperations- und Konkurrenzbeziehungen. Das sind die entscheidenden »Zutaten« dafür, dass es von jeher wirtschaftsethische Problemlagen gegeben haben muss, Konflikte, so mag man bei unbefangener Betrachtung geneigt sein zu glauben, für die die Menschen nach möglichst nachvollziehbaren und sinnfälligen Lösungen gesucht haben. Dieses seit Anbeginn der Menschheit ewig aktuelle Problem der Knappheit der Ressourcen und die arbeitsteilige Bewältigung solcher Knappheitssituationen gibt Anlass zu der Frage, welchen expliziten und mehr noch impliziten Regeln die Menschen über den Lauf der Geschichte beim Wirtschaften jeweils gefolgt sind. Und dies wirft inzidenter die weitere Frage auf, welche Wertvorstellungen in diesen Regeln enthalten waren.

(2) Erstaunlicherweise hat die Ethik als Teildisziplin der Philosophie, als Moralphilosophie, dem Lebenssachbereich Arbeit und Wirtschaft lange Zeit relativ wenig Beachtung geschenkt. Zwar haben sich Philosophen und Theologen von Anbeginn an immer auch mit ökonomischen Fragen befasst, doch meist eher nebenbei und mit gehöriger Distanz zum Gegenstand. Für die Geschichte der Wirtschaftsethik gilt daher der Befund, auf den Otfried Höffe vor einiger Zeit aufmerksam gemacht hat: »Wer sich aber die großen Werke der abendländischen Ethik anschaut, der findet erstaunlicherweise, dass von der Wirtschaft so gut wie keine Rede ist.«2 Und was für die Moralphilosophie gilt, das gilt auch für die Geschichtswissenschaften. Dafür möge Jacob Burckhardt, der große schweizerische Historiker des 19. Jahrhunderts, als Kronzeuge genannt werden, der in seinen »Weltgeschichtlichen Betrachtungen« als die großen »drei Potenzen« den Staat, die Religion und die Kultur, nicht aber die Wirtschaft behandelte.3

(3) Inzwischen hat sich die Lage entscheidend geändert; die »Wirtschaft« ist spätestens im 20. Jahrhundert und insbesondere im Zeitalter der Globalisierung zu »der« Potenz schlechthin geworden. »Die Wirtschaft ist unser Schicksal« hatte bereits 1921 der deutsche Außenminister Walther Rathenau formuliert, und mittlerweile wird von vielen die »umfassende Ökonomisierung der gesellschaftlichen Verhältnisse« diagnostiziert.4 Im Gefolge dieser Entwicklungen, nicht zuletzt als »Krisensymptom«, erfährt auch die Wirtschaftsethik einen stürmischen Aufschwung. Genauer müsste man formulieren, dass seit der »Wiederentdeckung« wirtschaftsethischer Fragestellungen in den 1990er Jahren ein wahrer »Boom« zu diagnostizieren ist. Von Wiederentdeckung zu sprechen ist deshalb sachgerecht, weil bereits in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts bekannte Ökonomen und Philosophen – genannt seien nur Werner Sombart, Max Weber und Georg Simmel – die Wirtschaft zum Gegenstand wirtschaftsethischer und ideengeschichtlicher Betrachtungen gemacht und damit kontroverse und langanhaltende Diskussionen ausgelöst haben.5 Während sich nun aber gegenwärtig erneut eine Fülle von Veröffentlichungen und eine Vielzahl von Tagungen um die Exposition eines Wirtschaftsethik-Paradigmas und um die Aufarbeitung ethischer Dilemmata bemühen, erfolgt die Aufarbeitung wirtschaftsethischer Entwicklungslinien aus historischer Perspektive bislang eher kursorisch.

(4) Eine Geschichte zur Wirtschaftsethik, auch wenn sie hier vorsichtig als Grundriss bezeichnet wird, mag manchem als »Parforceritt« erscheinen. Ein solcher Versuch begegnet in den Fachdisziplinen vermutlich schnell dem Vorbehalt, eine Vielzahl von Aspekten oder Zusammenhängen nicht gesehen oder tiefgründig genug gewürdigt zu haben. Dieser Einwand ist für solch eine breit angelegte Studie besonders ernst zu nehmen, weist zugleich aber auf eine grundsätzliche Schwierigkeit aller sozialwissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung hin. Sie liegt darin begründet, dass zunächst erst einmal aus der sinnlosen Unendlichkeit allen Weltgeschehens das Wichtige herausdestilliert werden muss.6 Doch was ist das Wichtige? Darauf gilt es im ersten Kapitel noch genauer einzugehen. Diese Vorbemerkungen dienen vielmehr nur dem Zweck, einige Begründungen dafür zu liefern, warum das Anfertigen eines solchen Buches aus Sicht des Verfassers ein wichtiges Anliegen ist, allerdings ohne die Begrenzungen und Defizite solchen Vorhabens zu leugnen.

(5) Zum einen möchte ich ein Lehrbuch zu einer Materie vorlegen, bei der es für Studierende, aber auch andere an der Thematik Interessierte schwierig ist, einen leicht fassbaren und verständlichen Überblick zu gewinnen. Es gibt mittlerweile zwar etliche gute Einführungslehrbücher in die Wirtschaftsethik. Man kann sich auch mit wirtschaftshistorischen, dogmen- oder ideengeschichtlichen Grundlagenwerken auseinandersetzen, die wirtschaftsethische Aspekte mit bearbeiten. Spannende Bücher wurden in den letzten Jahren auch über die Entwicklung des Menschen und menschlicher Sozietäten vorgelegt, die wichtige Einblicke in die Genese von Moral ermöglichen.7 Doch in allen dokumentiert sich auch die Ausdifferenzierung und Fragmentierung heutiger Wissensfelder. Die Schnittstelle dieser Disziplinen, insoweit es um die Entwicklung der wirtschaftsethischen Debatte aus historischer Perspektive geht, ist indes bislang – soweit erkennbar – nicht oder nicht zureichend besetzt. Insofern hoffe ich mit diesem Integrationsversuch eine Lücke schließen zu helfen.

(6) Das Buch wählt also einen anderen als den üblichen Zugang zu wirtschaftsethischen Fragestellungen. Ethik als normative Theorie vom guten und richtigen menschlichen Handeln hat sich unter ständigem Wandel in der Zeit vollzogen, präsentiert sich demzufolge immer schon zugleich als Geschichte der Ethik.8 Diese Perspektive will Orientierungswissen liefern, indem sie dazu anregt, die Genese wirtschaftsethischer Ideen nachzuvollziehen. Damit lassen sich insbesondere auch die Streitfragen um das Institutionensystem von Marktwirtschaften und die mit ihnen verknüpften Anreize und Sanktionen aus ihrem Entwicklungsprozess her erschließen und verstehbar machen. Der primäre Ertrag eines historisch-genetischen Zugangs zur Wirtschaftsethik besteht im Gegensatz zu einer systematisch-analytischen Herangehensweise sicher nicht darin, aus den aufgezeigten Streitfragen vergangener Epochen konkrete Lösungshinweise für aktuelle wirtschaftsethische Kontroversen zu erhalten. Doch lässt sich aus Entstehung und Ausdifferenzierung wirtschaftlicher Kategorien und Institutionen und der dahinter stehenden ethischen Anschauungen vielfach eher und besser erkennen, warum wir heute da stehen, wo wir stehen. Es geht also darum, das Verständnis um den »moralischen Gehalt« vormoderner Ordnungen wie des marktwirtschaftlichen Institutionengefüges aus historischer Perspektive zu befördern und Gründe für den Wandel zu erkennen.

(7) Dabei soll deutlich werden, dass die Ordnung, in der wir heute leben, nicht primär menschlicher Vernunft und planvollem Vorgehen entsprungen ist, sondern in wesentlichen Teilen das Ergebnis eines unpersönlichen, komplexen Entwicklungsprozesses ist.9 Diese Erkenntnis legt nahe, dass es auch nicht beliebige Gestaltungs- oder Eingriffsmöglichkeiten zur Fortentwicklung gibt, vielmehr gilt es die Pfadabhängigkeit des Wandels von Institutionen, von Normen und Wertsystemen zu beachten.10 Daher erfüllt der historisch-genetische Zugang eine weitere Funktion: Vermutlich ist keine andere Wissenschaft wie die Geschichte so sehr in der Lage, die Probleme der Interdependenz und daraus resultierender Kontingenz sozialen Handelns plastisch zu machen. Und...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Deckblatt1
Titelseite4
Impressum5
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort10
1 Die Bedeutung von Moral und Ethik für den wirtschaftlichen Entwicklungsprozess18
2 Zur Entwicklung einer Horden- und Stammesmoral28
2.1 Vorgeschichte: Ein interdisziplinäres Projekt28
2.2 Rahmenbedingungen vorgeschichtlicher Existenz30
2.2.1 Biologische, anthropologische und soziale Entwicklungen30
2.2.2 Grundlinien einer Ökonomie der Steinzeit31
2.3 Denkweise, wirtschaftliches Verhalten und Moralität37
2.3.1 Von mythisch-magischer und dogmatischer Denkweise37
2.3.2 Moral in der Horde42
2.3.3 Moral und wirtschaftliches Verhalten48
3 Griechische Antike: Die Lehre vom wohlgeordneten Haus54
3.1 Zeitliche Einordnung der griechischen Antike54
3.2 Wirtschaftliche, soziale und politische Verhältnisse55
3.3 Entstehung antiker Philosophie und Ethik57
3.3.1 Vom Mythos zum Logos57
3.3.2 Sokrates, Platon und Aristoteles: Ihre Beiträge im Überblick59
3.4 Drei grundlegende Erkenntniswege60
3.5 Tugendethik – Leitlinien für eine Individualethik63
3.6 Der wohlgeordnete Kosmos: Ordnungsethik für eine geschlossene Gesellschaft66
3.6.1 Zum Verhältnis von Oikos und Polis67
3.6.2 Unnatürliche Erwerbskunst (Chrematistik) und die Institutionen der Marktwirtschaft74
3.7 Das Erbe der griechischen Antike77
4 Jüdische und frühchristliche Traditionen: Gerechtigkeit, Liebe und Barmherzigkeit82
4.1 Ursprung und Verbreitung des jüdischen und christlichen Glaubens82
4.2 Politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Palästina83
4.3 Religiös-biblische Traditionen und ihr Beitrag zur Ethik88
4.3.1 Die Bibel als Quelle religiöser und moralischer Vorstellungen88
4.3.2 Zum Zusammenhang von Religion, Recht und Moral92
4.3.3 Ethische Grundaspekte im Alten und Neuen Testament95
4.4 Maßstäbe für wirtschaftliches Handeln aus biblischer Sicht99
4.4.1 Arbeitsethos, Erwerbsstreben und Genuss99
4.4.2 Eigentum, Sozialbindung, Zins und Preis104
4.4.3 Macht, Herrschaft und staatliche Redistribution107
4.4.4 Gerechtigkeit und Gleichheit109
4.4.5 Ausdifferenzierung der Wirtschaft: Handel und Geldwesen111
4.5 Der Beitrag der jüdisch-christlichen Ethik zur Entfaltung wirtschaftsethischer Kategorien112
5 Mittelalter: die Moralphilosophie als »Magd der Theologie«116
5.1 Zeitliche Einordnung116
5.2 Das »finstere« Mittelalter: Wirtschaftliche, soziale und politische Verhältnisse117
5.3 Das mittelalterliche Weltbild und die Stellung der Kirche125
5.4 Patristik und Scholastik: Wichtige Denker und ihr Beitrag130
5.5 Schöpfungsordnung, Wirtschaften und Wirtschaftsethik136
5.5.1 Die Einbettung der Wirtschaft in die Schöpfungsordnung137
5.5.2 Tugendethik und Wirtschaften139
5.5.3 Wirtschaftsethische Lehren der Scholastik140
5.5.3.1 Arbeit – Fluch oder Segen?140
5.5.3.2 Erwerbsstreben und Eigentum142
5.5.3.3 Die Lehre vom gerechten Preis144
5.5.3.4 Wucherzins und Höllenqualen146
5.5.3.5 Caritas und Armenfürsorge148
5.6 Das Mittelalter: Finsteres Zeitalter und Nährboden für eine neuzeitliche Wirtschaftsethik154
6 Neuzeit: Herausbildung einer marktwirtschaftlich-kapitalistischen Ethik158
6.1 Zeitliche Einordnung158
6.2 Wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklungslinien160
6.3 Zur neuzeitlichen Denkweise und Moralitat167
6.3.1 Die Reformation167
6.3.2 Beiträge der Philosophie zur Entwicklung eines neuen Menschen- und Weltbildes169
6.4 Philosophische Strömungen und ihre Beiträge zur Entfaltung einer neuzeitlichen Ethik173
6.5 Zur Entfaltung wirtschaftsethischer Grundkategorien182
6.5.1 Das Anliegen der klassischen Politischen Ökonomie182
6.5.2 Zusammenspiel von Individual-und Sozialethik185
6.6 Tugendethik, Pflichtenethik oder Nutzlichkeitsethik – Leitlinien für eine Bürgermoral189
6.7 Grundaspekte einer Ethik des Kapitalismus192
6.7.1 Zum Sinn des Wirtschaftens: Bedürfnisbefriedigung oder Erwerbsstreben als Selbstzweck?192
6.7.2 Arbeitsethos, Beruf und Berufung: Luther, Calvin und die Folgen195
6.7.3 Legitimation des Privateigentums198
6.7.4 Ethische Rechtfertigung von Verträgen, Märkten und Wettbewerb201
6.7.5 Zum Verhältnis von Staat und Gesellschaft: Staatsaufgaben und Gerechtigkeit205
6.7.6 Die Moral der Akteure: Unternehmer, Manager, Kapitalgeber, Arbeiter und Konsumenten208
6.8 Der Beitrag des Liberalismus zur neuzeitlichen Wirtschaftsethik214
7 Bundesrepublik: Neoliberalismus und Soziale Marktwirtschaft – ein »gebandigter Kapitalismus«222
7.1 Zeitliche Einordnung des Neoliberalismus222
7.2 Politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Verhältnisse – eine Skizze223
7.2.1 Vom »Wirtschaftswunder« zur Stagnation223
7.2.2 Klassengesellschaft, Mittelstandsgesellschaft oder Zweidrittelgesellschaft?227
7.2.3 Von der Bonner zur Berliner Republik234
7.2.4 Ein zwiespältiger Befund238
7.3 Bewusstseinslagen und Wertewandel240
7.4 Anthropologische und sozialphilo-sophische Wurzeln des Neoliberalismus245
7.5 Zur Entfaltung ethischer Grundkategorien249
7.5.1 Das Werturteilsproblem249
7.5.2 Zum Zusammenspiel von Institutionenethik und Individualethik250
7.6 Der ethische Gehalt der Sozialen Marktwirtschaft253
7.6.1 Ziele des Eigennutzstrebens253
7.6.2 Arbeit, Arbeitsmärkte und Arbeitsethik255
7.6.3 Erwerb und Nutzung von Privateigentum258
7.6.4 Unternehmertum, Aktiengesellschaft und Haftung259
7.6.5 Markt und Wettbewerb261
5.5.4 Von frommen Klosterbrüdern, edlen Rittern und sündigen Kaufleuten151
7.6.5.1 Zur moralischen Qualität eines Marktsystems261
7.6.5.2 Die Bedeutung des Leistungswettbewerbs263
7.6.6 Ordnungspolitik – der starke Staat266
7.6.7 Sozialpolitik und Wettbewerbsordnung269
7.6.7.1 Ordnungspolitik als Sozialpolitik269
7.6.7.2 Existenzielle Notlagen und Subsidiaritätsprinzip270
7.6.7.3 Startgerechtigkeit und Gleichheit vor dem Gesetz271
7.6.7.4 Staatliche Sozialpolitik zur Realisierung »sozialer Gerechtigkeit«?272
7.7 Anspruch und Realität »der« Sozialen Marktwirtschaft274
7.7.1 Aufgeklärte Marktwirtschaft und kollektive Vernunft: Das Stabilitätsgesetz274
7.7.2 Koordinierter Kapitalismus und »Deutschland AG»276
7.7.3 Funktionswandel des Sozialstaats zum Wohlfahrtsstaat279
7.8 »Baustelle« Deutschland?282
8 Globalisierung: »Entgrenzter« Kapitalismus286
8.1 Zur historischen Einordnung der Globalisierung286
8.2 Entwicklung, Ursachen und Triebkräfte weltweiter Marktintegration288
8.3 Wirtschaftsethische Rechtfertigung der Globalisierung290
8.3.1 Globalisierte Wirtschaft und Wohlstandszuwachs292
8.3.2 Freiheit und Gerechtigkeit im Zeitalter der Globalisierung295
8.3.3 Globalisierung: Wegbereiter fur eine internationale Friedensordnung?297
8.3.4 Ethik und Globalisierung – Ein Zwischenfazit299
8.4 Global Governance299
8.5 Ein Weltgesellschaftsvertrag – kein Weltethos!300
8.6 Weltpolitische Aufgaben im Überblick303
8.7 Akteure der Globalisierung – zur Global Governance Architektur305
8.7.1 Hat sich der Nationalstaat überlebt?305
8.7.1.1 Souveränitätsverluste?307
8.7.1.2 Entmachtung des Nationalstaates?308
8.7.1.3 Vom Ende des Sozialstaates und der Aufweichung von Sozial- und Umweltstandards313
8.7.2 Intergouvernementale Zusammenarbeit, supranationale Organisationen oder Weltstaat317
8.7.3 Multinationale Unternehmen, Lex mercatoria und Corporate Social Responsibility321
8.7.4 NGOs – Experten aus Engagement326
8.7.5 Das Individuum – ein Weltburger327
8.8 Bleibendes Unbehagen329
8.8.1 Zuwanderungsbeschrankungen: Wie liberal ist die westliche Welt?329
8.8.2 Armutsbekämpfung: Entwicklungshilfe oder Weltsozialpolitik332
8.8.3 Zur Tragödie der Allmendegüter und der Zukunftsfähigkeit der Menschheit336
8.8.4 Das überforderte Individuum338
9 Fazit342
Anmerkungen345
Literatur425
Stichwortverzeichnis451
Personenverzeichnis458

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