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Glaube in Gemeinschaft

Autorität und Rezeption in der Kirche

VerlagVerlag Herder GmbH
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl424 Seiten
ISBN9783451802379
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Im Herbst 2013 wurde, angestoßen von Papst Franziskus, eine weltweite Umfrage zur Akzeptanz der kirchlichen Lehre zu Ehe und Familie initiiert. Diese Umfrage scheint nicht recht ins Bild der katholischen Kirche als einer hierarchisch verfassten Gemeinschaft zu passen. Sie ist aber ein Anstoß, das Verhältnis zwischen dem kirchlichen Amt und seiner Autorität sowie den Gläubigen und ihren Glaubens- und Lebensperspektiven neu auszubalancieren. Die Autorität des kirchlichen Amtes steht auf dem Prüfstand; die Rezeption der kirchlichen Lehren im Volk Gottes wird prekär; die Frage nach dem Glauben in der Gemeinschaft der Kirche wird neu gestellt; die Autorität des Gottesvolkes mit seinem Glaubenssinn ist virulent. Die Beiträge des Bandes zeigen die großen Spannungsbögen, die in der katholischen Kirche neu vermessen werden müssen: Autorität und Gewissen - Gehorsam und Freiheit - Lehramt und Glaubenssinn - Macht und Charisma - Tradition und Innovation. Exegese und Kirchengeschichte, Systematische und Praktische Theologie treten in einen Dialog über die Schlüsselfragen einer Kirche mit Zukunft.

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Inhaltsverzeichnis
Glaube in Gemeinschaft1
Inhalt6
Autorität und Rezeption in der Kirche. Zur Einführung12
Autorität und Gewissen18
Die Autorität der Zeugen – und andere Autoritäten. Ein ekklesiologischer Diskurs über Glaubwürdigkeit20
1. Der vornehme Ton20
2. Zeugnis, Erfahrung, Überzeugung22
3. Zeugnis-Performance27
4. Ekklesiologische Konstellationen31
Hirten-Gewalt?38
1. Hirtengewalt im Verständnis der Vorkonzilszeit38
2. Die Vollmacht des Diözesanbischofs nach Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils42
a) Diözesanbischöfe – Verwaltungsbeamte des Papstes?42
b) Ein Blick zurück – Verfassungsrecht auf dem Boden des II. Vaticanum43
3. Hirten-Gewalt – über wen und über was?47
Communio-Primat. Von Benedikt XVI. zu Franziskus: Überlegungen zum Petrusdienst im dritten Jahrtausend55
1. Der freiwillige Amtsverzicht Benedikts – eine epochale Geste55
2. Eine neue Situation – eine neue Ausübung des Petrusdienstes?56
3. Das I. Vatikanum – eine Blockade für den Communio-Primat?58
4. Mitwirkung der Bischöfe an der Leitung der Gesamtkirche – möglich!60
5. Der Primat des Papstes im Konzert „patriarchaler Räume“63
6. Aktuelle Herausforderungen65
7. Unterwegs zum Communio-Primat – Reformsignale bei Papst Franziskus66
8. Der eine Glaube und die vielen Gesichter der Kirche72
Autorität durch Dienen? Strukturen einer missionarischen Kirche74
1. Autorität in moderner Gesellschaft76
2. Autorität in der Kirche78
3. Kirchliche Autorität in der Gesellschaft82
4. Erneuerung kirchlicher Strukturen84
5. Schlussbemerkung87
Von zwei Synoden und einem ökumenischen Konzil. Die Bischofsversammlung von Ephesus 431 und ihre Problematik88
1. Der Konflikt: Nestorius und die Theotokos88
2. Die Beratungen in Ephesus94
3. Die Union von 43399
4. Die Rezeption des Konzils102
5. Zusammenfassung105
Gehorsam und Freiheit108
Gott spricht – wer hört zu? Auf dem Weg zu einer biblischen Theologie des Wortes Gottes110
1. Wer fragt?110
2. Wer spricht?115
3. Wer hört zu?126
Gehorsam und Freiheit bei Thomas von Aquin. Eine relecture131
1. Erneute Konzentration131
2. Gehorsam innerhalb der drei evangelischen Räte133
3. Gehorsam innerhalb der Tugendlehre135
a) Noetische Differenzierung139
b) Gehorsam und Gerechtigkeit141
c) Willenskonformität oder: Gehorsam in Freiheit144
4. Entäußerung und Erfüllung149
Normativität und Freiheit im Gottesdienst. Versuch einer Verhältnisbestimmung im Kontext der Gegenwart151
1. Gegenwärtige Debatten um Freiheit und Ordnung151
2. Normativität als eine notwendige Grundlage der Liturgie155
3. Freiheit als eine notwendige Grundlage der Liturgie158
4. Ausblick162
Lehramt und Glaubenssinn164
Lehramt und Glaubenssinn. Anmerkungen zu einem zunehmend schwieriger werdenden dogmatischen Lehrstück166
1. Die ‚Zeichen der Zeit‘166
2. Wider die ‚Häresie der Vergesslichkeit‘168
3. Offenbarungstheologische Revisionen173
4. Vom ‚Subjektwerden‘ des Gottesvolkes175
a) Vom passiven Erkenntnisprinzip zur aktiven Eigenschaft175
b) Glaubenssinn und Rezeption177
c) Strukturelle und institutionelle Realitätsdefizite179
5. Kirchliches Recht und Ekklesiopolitik181
Lehramt und Glaubenssinn. Kirchenrechtliche Überlegungen zu einem spannungsreichen Verhältnis – aus aktuellem Anlass183
1. Der Glaubenssinn des Gottesvolkes187
a) Geistwirken in Individuum und Gesamtkirche187
b) Dynamik von Amt und Gottesvolk189
c) Wahrheit statt Mehrheit190
d) Erkenntnis oder Bekräftigung?191
2. Rechtliche Berücksichtigung des Glaubenssinns193
a) Gesetzgeberische Zurückhaltung194
b) Glaubenssinnsensitive Strukturen198
3. Einordnung der aktuellen Phänomene204
a) Dokumentierter Dissens und Nichtrezeption204
b) Theologische Relevanz der Rezeptionsverweigerung206
c) Konträre Meinung als lehrhaft relevante theologische Position208
d) Rechtliche Konsequenzen211
Wandlungen des Glaubenssinns. Das Beispiel der Diskussion um die wiederverheirateten Geschiedenen214
1. Der Glaubenssinn und seine kirchlichen und gesellschaftlichen Kontexte215
2. Glaubenssinn und wiederverheiratete Geschiedene219
3. Vom Sensus fidelium zum Consensus fidelium224
Kinder im sensus fidei. Ein Versuch, ihren ekklesiologischen Ort zu bestimmen229
1. Aspekte einer Theologie der Kindheit bei Karl Rahner231
2. Kinder als Subjekte der Theologie234
3. Sensus fidei237
4. Kleine Propheten. Zur Relevanz des sensus fidei239
Reli-Lehrer(in) sein zwischen Lehre und Leere? Wie eine korrelative Theologie das Verhältnis von Theologie und Spiritualität klären könnte. Auch eine Frage nach der Beziehung von Lehramt und Glaubenssinn242
1. Alltägliche Herausforderungen einer Religionslehrerin/eines Religionslehrers243
a) Angst vor der Lehre und/oder Angst vor der Leere?243
b) Experte oder Moderator?244
c) Fragen auflösen, obwohl es darum geht, mit ihnen zu leben?244
2. Das ungeklärte Verhältnis von Theologie und Spiritualität245
3. Korrelative Theologie als möglicher Deuteschlüssel246
4. Konturen einer korrelativen Theologie für das Thema: Gottes Wirken in der Welt248
a) Prinzip der Hierarchie der theologischen wie existentiellen Wahrheiten oder Zur Relevanz eines Themas248
b) Chiffren identifizieren249
c) Ist die Akeda nicht Beweis der Anti-Hilfe Gottes? – Klärung der Chiffre „Hilfe“ vonseiten der Lebenskonzepte252
d) Theologische Modelle, die Geschichtsmächtigkeit Gottes zu denken – Klärung der Chiffre „Hilfe“ vonseiten der Glaubenstraditio253
e) Wie Gott hilft – Fragen, mit denen es zu leben gilt254
5. Vom Risiko, existentiell zu sprechen und dem Risiko, es nicht zu tun258
Macht und Charisma260
Transformationen des Charismas. Überlegungen zum Buch Numeri vor dem Hintergrund von Max Webers Veralltäglichungstheorem262
1. Amt und Charisma im Alten Testament262
2. Funktionale Differenzierungen von Autorität und Legitimitätsdiskurse im Numeribuch266
3. Veralltäglichung als Schlüsselbegriff277
4. Veralltäglichungsaspekte im Buch Numeri282
5. Transformationen des Charisma im Zusammenhang der Formation der Tora im entstehenden Frühjudentum286
Das Zeichen des Rabbi. Zur Transformation der Rede von Macht und Allmacht in der Begegnung mit dem besonderen Charisma der Autorität Jesu Christi – ein Beitrag zur Kriteriologie der Glaubwürdigkeit des christlichen Zeugnisses289
1. Kriterien ihrer Glaubwürdigkeit der des christlichen Zeugnisses293
2. Das Zeichen des Rabbis oder: Wie ist der allmächtige Gott in der Geschichte auszumachen?302
3. Fußwaschung und geöffnetes Herz: die Kriterien der Gegenwart Gottes in dieser Welt306
Macht und Charisma. Anmerkung zur ekklesiologischen Dialektik des Charismas der Demut im Petrusdienst Benedikts XVI.308
1. Einleitung308
2. Geistliches Fundament der Verflechtung von päpstlichem Primat und bischöflicher Kollegialität311
a) Kollegialität als Zeichen der communio311
b) Die innere Grundfeste des Primats: Bereitschaft zur selbstlosen Nachfolge313
3. Der martyrologische Charakter des Primats315
a) Die Koexistenz der Macht des Gehorsams und des freien Machtverzichtes316
b) Stellvertretung Christi als Teilhabe am Kreuzesschicksal des gehorsamen Christus318
c) Die Macht der christlichen Blutzeugen als geistliche Stärke320
4. Resümee322
Kirche Neu Denken324
1. Konziliare Perspektive324
2. Franziskanische Akzentsetzung325
3. Kirchliche Vollzüge332
4. Die epikletische Gestalt der Kirche334
5. Die Kirche als Subjekt der Epiklese336
6. Auf dem Weg zu einer pneumatologischen Ekklesiologie338
Sündige Kirche oder Kirche der Sünder?340
1. Das kirchenkritische Interesse an einem idealisierten Kirchenbild340
2. Eine These K. Rahners und ihre Kritik durch W. Kardinal Kasper342
3. Freiheitsverlust nach innen und Ressentiment nach außen342
4. Die Ambivalenz des biblischen Monotheismus346
5. Die Überwindung der Sünde im Medium des „Fleisches“348
6. Der Rückfall der Jünger in die Mechanismen der Sünde349
7. Konsequenzen352
Tradition und Innovation356
Tradition und Innovation? Ekklesiologische Erwägungen zur Rezeptionsgeschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils358
1. Kontinuität und Tradition – die konziliare Eröffnung eines ekklesiologischen Diskurses358
2. Kirche und Welt – die konziliare Grammatik des Traditionsdiskurses360
3. Eine Grammatik theologischer Traditionsinnovation: die Pluralität der Orte und Gegenwarten in der Darstellung des Glaubens364
4. Traditionskontinuierung als Innovation – das Zweite Vatikanische Konzil als Diskurs369
Zwischen Anpassung und Neugestaltung. Die Reform des Kirchenrechts als Konzilsrezeption373
1. Die Vorgaben Paul VI.375
2. Die Leitlinien der Codexreform379
3. Der Codex, übersetzende Rezeption des Konzils385
4. Zusammenschau388
Kirche als Ergebnis interaktiver Wertschöpfung. Innovationstheologische Seitenblicke auf Betriebswirtschaftslehre und Zweites Vatikanisches Konzil390
1. „Ein Gebirge ist in Bewegung“390
2. Produktdurch Prozessinnovation: Jüngste Beispiele pastoraler Aufbrüche393
3. Interaktive Wertschöpfung: Einsichten betriebswirtschaftlicher Innovationsforschung399
4. Die Produktion von Theologie als Prozess Interaktiver Wertschöpfung: Das Zweite Vatikanische Konzil402
Mit Kindern Eucharistie und Abendmahl feiern. Lernwege in der Ökumene durch konfessionelle Innovationen in der einen Tradition406
1. Zugänge: Facetten einer ökumenisch motivierten Fragestellung406
a) Eine literarische Annäherung406
b) „via empirica“ einander als Geschwister anerkennen – eine Lösung?407
c) Die gewählte Fragestellung408
2. Das innovative Votum für die „Frühkommunion“ (Pius X.)411
a) Die Grundanliegen von Pius X.411
b) Eucharistie der Kinder und Liturgische Reform im Umfeld des Zweiten Vatikanischen Konzils413
3. Abendmahl mit Kindern – Initiativen in den evangelischen Kirchen414
a) Synodale Wegweisungen im 20. Jahrhundert414
b) Offene Fragen416
4. Mit Kindern Eucharistie feiern – ein Lehrstück in der ökumenischen Hermeneutik417
a) Eine Kontroverse im 16. Jahrhundert?417
b) Bleibende Aufgaben angesichts ökumenischer Konvergenzen und Differenzen419
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter421

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