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Das Leben ist zu kurz, um die Hauptsache zu verpassen

AutorBob George
VerlagSCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl264 Seiten
ISBN9783417227956
Altersgruppe20 – 99
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Wie kann man die Freude Gottes jeden Tag neu erleben? Was bedeutet es, Christus in sich leben zu lassen? Wenn man ein neues Leben hat, warum kämpft man dann immer noch mit der Sünde? Bob George schreibt in diesem Klassiker des Glaubens über Missverständnisse, die häufig in Bezug auf den Glauben bestehen. Anhand von vielen Anekdoten und Beispielen zeigt er, was wahres Christsein für Menschen bedeutet. Ein spannendes Buch, das viel bewirken kann!

Bob George hat zahlreiche sehr erfolgreiche Bücher geschrieben. Er arbeitet als Seelsorger und Prediger für eine Radio-Seelsorgesendung und eine entsprechende Internetplattform (www.realanswers.net). Mit seiner Frau Amy lebt er in Texas.

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KAPITEL 1


Viel beschäftigt und erfolglos


Es war an einem Montagmorgen, als ich mich langsam auf der Stadtautobahn nach Dallas hineinschob, mit einem so voll gepackten Terminkalender unter dem Arm, wie man ihn sich kaum vorstellen kann. Wieder einmal waren meine Augen mit Tränen gefüllt, als ich bewegungslos in dem Verkehrschaos festsaß. Warum war mir nur so elend? Warum waren mir die Tränen zu einem täglichen Begleiter geworden?

Und was diesen Zustand umso verblüffender machte, war, dass ich bereits all die »richtigen Dinge« tat, die ich nach Ansicht der christlichen Welt tun sollte. Ich las ausgiebig in der Bibel, kannte hunderte von Bibelstellen auswendig, legte gegenüber jedem, den ich traf, Zeugnis ab, und betete regelmäßig. Ich engagierte mich intensiv in der Kirche – ich besuchte regelmäßig sämtliche Gottesdienste, machte Besuchsdienste und war aktives Mitglied in zahllosen Ausschüssen. Viel mehr konnte ich in der Kirche nicht mehr tun.

Aber das ist nur der Anfang. Ich war auch noch im christlichen Vollzeit-Dienst, mit Betonung auf »Vollzeit«. Ich lehrte an einer Bibelschule und diente als Prediger in einer der größten Kirchen Amerikas und war gleichzeitig Vorsitzender eines Beratungsdienstes, den ich gegründet hatte. Ich schrieb Bücher für das Bibelstudium, machte eine tägliche 15-minütige Radiosendung und gab Seminare in Dallas und im ganzen Land. Viel beschäftigt? Sie können es mir glauben!

Meine Frustration hatte nichts zu tun mit einem Wunsch nach den weltlichen Dingen. Das hatte ich vor langer Zeit in der Geschäftswelt versucht. Bis zu meinem 36. Lebensjahr hatte ich darauf hingearbeitet, Millionär zu werden, und suchte nach dem Sinn und Ziel meines Lebens in vielerlei Dingen. Aber all das brachte mir keine Zufriedenheit. Dann wurde ich Eigentümer meines eigenen gut gehenden Geschäfts. Ich glaubte damals, ich müsste unbedingt mein eigener Chef sein. Aber das änderte auch nichts. Ich verkehrte und duzte mich sogar mit Hollywood-Berühmtheiten. Aber ich fand, dass sie genauso leer waren wie ich selbst. Mein Leben bestand aus »schicken Autos, Bars und Filmstars«. Aber ich war immer noch nicht glücklich oder gar erfüllt.

Durch eine Reihe von dramatischen Ereignissen kam ich dann zu der Erkenntnis, dass Jesus Christus für meine Sünden gestorben war und dass er wieder auferstanden war, damit ich die Vergebung Gottes und ein neues Leben in ihm erfahren sollte. Da übergab ich mein Leben an Christus. Ich betete: »Herr Jesus, wenn du mich verändern kannst, komm in mein Herz und tue es. Ich bin ganz sicher, dass ich verändert werden muss.«

Und er tat es! Zum ersten Mal in meinem Leben entdeckte ich, was es bedeutete, Liebe zu erfahren. Gott nahm meine Ehe, die auf der Kippe stand, und brachte uns wieder zusammen. Ich erlebte zum ersten Mal die Freuden des Vaterseins – dazu war ich bisher immer viel zu beschäftigt gewesen. Endlich war ich nicht mehr in diesem überstürzten Erfolgssog gefangen. Ich war nun vielmehr damit beschäftigt, anderen Menschen die wichtigste Botschaft, die es für die Menschen jemals gegeben hatte, zu verkündigen und die Menschen mit demselben Herrn Jesus bekannt zu machen, der mein Leben verändert hatte. Jeder neue Tag war ein aufregendes Abenteuer. Niemals zuvor war ich glücklicher gewesen.

Aber das war vor acht Jahren. Was war seither geschehen?

Die Tränen drängten nun heraus und liefen ungehindert meine Wangen hinunter, während ich mein Leben an mir vorbeilaufen ließ. Ich musste wieder an die Worte aus einem Lied von Andrae Crouch denken: »Herr, bring mich zurück zu den Tagen, als ich dich zum ersten Mal traf.« Mein Herz schrie Gott die Worte entgegen, als ich das Lied leise vor mich hin sang.

Das ergab alles einfach keinen Sinn. Noch vor ein paar Jahren war mein Leben als Christ dynamisch, lebendig und aufregend gewesen. Heute dagegen war es noch chaotischer als dieser Verkehr auf der Autobahn, festgefahren, es gab kaum ein Weiterkommen. Wo hatte ich einen Fehler gemacht?

Heute weiß ich, dass ich nicht der Einzige bin, der eine solche Erfahrung macht. Wenn ich mit Christen im ganzen Land spreche, höre ich sie immer wieder fragen: »Was ist falsch gelaufen?« Viele von ihnen tun all die »richtigen Dinge«, wie ich sie auch getan habe. Und doch haben sie das Gefühl, als wenn sie wie verrückt in einem »geistlichen Hamsterrad« rennen. Sie sind äußerst aktiv, aber ihre ganzen Aktivitäten führen zu nichts.

Viele gehen von Seminar zu Seminar, hören sich eine Kassettenreihe nach der anderen an, lesen ein Buch nach dem anderen und versuchen verzweifelt, das fehlende Glied zu finden, das sie für ein wirklich funktionierendes Leben als Christ dringend brauchen. Unsere Generation hat mehr christliches Informationsmaterial zur Verfügung als jede Generation vor uns. Aber ich muss fragen: Geht es uns dadurch besser? Sind wir fröhlicher? Sind wir gläubiger? Haben wir eine intensivere Erfahrung mit Gott und seiner Liebe?

Das erinnert mich an eine Bemerkung, die Major Ian Thomas einmal mir gegenüber machte:

Wenn ein Nichtgläubiger in eine christliche Buchhandlung geht, würde er die Regale voll gepackt mit Ratgebern finden – alles, von »wie man ein christliches Geschäft führt«, über »wie man eine christliche Übungsklasse leitet«, bis zu »wie man ein christliches Essen kocht«. Sein Kommentar dazu würde wahrscheinlich lauten: »Wisst ihr Christen eigentlich, wie man überhaupt irgendetwas macht?«

Ich muss Major Thomas Recht geben. Ich glaube, wir haben uns viel zu weit davon entfernt, was Gott an uns so wichtig ist. Mit all unseren vielen »Ratgebern« haben wir, glaube ich, ganz vergessen, wie wir leben sollen. Wir haben vergessen, dass Christus die christliche Lebensart ist und nicht einfach nur eine Änderung der Lebensgewohnheiten. Doch wenn wir uns von Christus als der Mitte unseres Lebens entfernen, haben wir keine andere Wahl, als uns in wilde Aktivitäten und Dienste zu stürzen. Es ist schon so weit gekommen, dass man noch nicht einmal eine Glaubensprüfung ablegen muss, um heute in einer der vielen Kirchen aufgenommen zu werden; vielmehr muss man einen Gesundheits-Check machen lassen! Die rein körperliche Ausdauer ist heute wichtiger als die geistliche Erleuchtung, um eine leitende Position übernehmen zu können.

Gott erregte meine Aufmerksamkeit durch ein Ereignis, das ich niemals vergessen werde. Mac, ein energischer, knallharter Geschäftsmann um die 70, war schon viele Jahre Mitglied der Kirchengemeinde. Aber eines Mittwochabends, als er hörte, wie ich mein persönliches Zeugnis ablegte, kam er zu der Erkenntnis, dass er noch nie zuvor persönlich an Jesus Christus als seinen Erlöser geglaubt hatte. Obwohl er an so vielen religiösen Aktivitäten beteiligt war, hatte er noch nie eine wirklich klare Vorstellung davon gehabt, was es hieß, Christ zu sein.

Nachdem er einige Tage mit Grübeln verbrachte und mir ständig Fragen stellte, traf Mac eine Entscheidung. Beim Sonntagabendgottesdienst in unserer Kirche beschloss er, nach vorne zu kommen und öffentlich seinen Glauben an Jesus Christus zu bekennen. Ich stand am Rednerpult als Betreuer und war tief gerührt beim Anblick dieses harten alten Geschäftsmanns, wie er nach vorne kam und Christus in kindlichem Glauben empfing. Wir hatten beide Tränen in den Augen, als wir vor dem Pfarrer standen.

»Bob, das ist unglaublich!«, rief der Pfarrer. »Dieser Mann ist einer der erfolgreichsten Geschäftsleute der Stadt! Er ist wohlhabend, er ist begabt, und wir müssen ihm etwas zu tun geben! Ihr sollt sehen, dass Mac mit ganzem Herzen dabei ist. Wir wollen seine Fähigkeiten ganz für uns nutzen.«

Nie werde ich vergessen, wie Mac mit Tränen in den Augen und mit ernster, zittriger Stimme erwiderte: »Herr Pfarrer, ich brauche keine Arbeit. Ich brauche den Herrn.«

Als ich Macs Antwort hörte, wurde mir augenblicklich klar, dass er mit größerer Weisheit gesprochen hatte, als er sich jemals bewusst sein konnte. Und auch ich dachte bei mir: »Vielleicht ist es das, was bei mir falsch gelaufen ist.« Meine christliche Lebensart glich zu jener Zeit eher einer Arbeit als einer Beziehung.

Das gleiche traurige Eingeständnis habe ich noch von vielen anderen Christen gehört. Jemand erfährt eine echte Bekehrung zu Jesus Christus, die sich unmittelbar in Veränderungen ausdrückt. Aber kaum einer weiß genau, wie er von da an leben soll. Pflichtbewusst befolgt er die Anweisungen anderer Gläubiger und springt in das Hamsterrad des Dienstes. Bald schon wird er entdecken, dass nicht die Anzahl der Dienste – so ernsthaft sie auch geleistet werden – einen Menschen geistlich macht. Vor lauter Verzweiflung vervielfacht er seine Anstrengungen, aber wie ein Ertrinkender im Treibsand scheint es, je härter er kämpft, desto tiefer sinkt er ein.

Andere Menschen verstricken sich in Angst und Schuld und behindern damit eigentlich ihr eigenes, persönliches Wachstum. Mary schrieb mir von ihren Erfahrungen:

»Ich wuchs in einer streng konfessionsgebundenen Familie auf, wo ich lernte Gott zu fürchten. Seit ich wiedergeborener Christ bin, war ich schon in so vielen verschiedenen Kirchen, habe mit vielen Pfarrern gesprochen und wurde zu vielen Ärzten, Beratern, Psychiatern und Psychologen geschickt. Ja, ich war da wirklich überall. Aber erst als ich begann, Gottes Gnade und vollkommene Vergebung kennen zu lernen, wurde ich endlich frei … Heute trage ich nicht mehr die Last der Sünde auf meinen Schultern und schaue dabei zurück, ob Gott mich mit seinem großen Knüppel verfolgt.«

Ich musste...

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