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Neophyten auf der Nordseeinsel Spiekeroog: Lokale Ausbreitungsmuster und Invasionserfolg der Neophyten Rosa rugosa, Pinus nigra und Prunus serotina

AutorLea-Sophie Natter
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl60 Seiten
ISBN9783956845369
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Biologische Invasionen werden als schwerwiegendes Problem für Küsten-Ökosysteme wie das der Ostfriesischen Inseln angesehen. Die mögliche massenhafte Vermehrung von Neophyten kann zu einer Verdrängung der heimischen Arten führen, die gerade im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, zu dem auch die Insel Spiekeroog zu zählen ist, erhalten werden soll. Die vorliegende Arbeit untersucht, ob die auf der Insel Spiekeroog vorkommenden neophytischen Gehölze wie Pinus spp. (Pinus nigra), Prunus serotina und Rosa rugosa ähnliche oder unterschiedliche lokale Ausbreitungsmuster aufweisen und ob Unterschiede in deren Invasionserfolg zu konstatieren sind. Die Arbeit geht auch der Frage nach, ob eine gegenseitige Beeinflussung der drei Gehölze besteht. Zudem ermöglichen die durchgeführten Untersuchungen eine Prognose über die weitere Ausbreitung von Pinus spp., Prunus serotina und Rosa rugosa. Aktuelle Lage der Ausbreitung, Prävention und auch zukünftiges Monitoring werden aufgezeigt. Zudem sollen Prognosen über zukünftige Ausbreitungstendenzen abgeleitet werden.

Lea-Sophie Natter, geboren 1989, absolvierte an der Universität Koblenz-Landau ihren Bachelor of Science in Ecological Impact Assessment, um anschließend an der Goethe-Universität Frankfurt Geographien der Globalisierung – Märkte und Metropolen zu studier

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.2, Entstehung und Geologie: Die Ostfriesischen Inseln hatten während ihrer Entwicklungsgeschichte keinen Kontakt zum Festland. Sie haben das Stadium der 'Geestkerninseln' durchlaufen, auch wenn der Verlauf der heutigen Inseln keinerlei Beziehung mehr zur früheren Abdachung der Geest aufweist. Die Inseln sind junge Bildungen des Holozäns (STREIF 1990) und entstanden somit als sog. Barriere-Inseln vor der Festlandküste allein aus dem Kräftespiel von Strömung, Seegang und Wind (EGGERS et al. 2008). Die Sandplaten, die anfangs noch periodisch überflutet waren, wuchsen über den Meeresspiegel hinaus und wurden hochwasserfrei. Die Dünenbildung wurde schließlich durch das Ausblasen von Sand des oberflächlich abtrocknenden Strandes und anschließender Ablagerung dieses Materials hinter physikalischen bzw. biologischen Hindernissen eingeleitet. Sobald diese Dünen dann durch Vegetation festgelegt wurden, war das Inselstadium erreicht (POTT 1995). Seit der Entstehung der Ostfriesischen Inseln sind diese keinesfalls stabil, sondern unterliegen über die Jahrhunderte hinweg Veränderungen in Bezug auf Form, Größe und Lage, die auch teilweise immer noch anhalten (STREIF 1990). Allen Ostfriesischen Inseln gemeinsam ist eine Gliederung in Strandplate, Dünenkern und Salzwiesen. 2.3, Räumliche Gliederung und Boden: Die naturräumliche Gliederung der Ostfriesischen Inseln (Abb. 3) besteht aus dem seewärts gelegenen Strand, den daran anschließenden Dünen und schließlich den Salzwiesen als Abschluss zum Watt (RIECK 2000). Die Dünen können nochmals genauer unterteilt werden: Von der See- zur Wattseite folgen nach der Strandplate die Primärdünen (Vordünen), die Sekundärdünen (Weißdünen) und danach die Tertiärdünen (Grau- und Braundünen) (STREIF 1990). Alle Dünentypen sind von einer dem Dünentyp entsprechenden Vegetation bewachsen. Die Küstendünen bilden einen Lebensraum, der bedingt durch die Meeresströmung sowie den Wind- und Sandbewegungen eine sehr hohe Dynamik aufweist, und dadurch sehr wechselhafte räumliche und zeitliche Standortverhältnisse beherbergt (RIECK 2000). Der älteste Dünenkomplex auf Spiekeroog befindet sich zwischen dem Westend und der Hermann Lietz-Schule (Abb. 1) (STREIF 1990), der sich in etwa ringförmig um den Ortskern legt. Die Strandplate, auf Spiekeroog mit fast 5 km Länge im Osten gelegen (POTT 1995), und die Bereiche der Weißdünen sind charakterisiert durch nährstoff- und kalkreiche, fein- bis mittelsandige Rohböden, die auch als Lockersyroseme bezeichnet werden (GIANI & BUHMANN 2004). Es herrscht dort, bedingt durch den Sandboden, eine geringe Wasserkapazität, ein hoher Salzgehalt des Bodenporenwassers sowie ein starker Sandschliff (HAHN 2006). Hinter den Weißdünenkämmen, wo die Sandbewegungen nachlassen, entstehen die Graudünen. Deren Böden werden durch das Sickerwasser aufgrund der geringen Adsorptionsfähigkeit der Sandpartikel ausgelaugt, was eine deutliche Abnahme der Nährstoffe, eine Entkalkung des Bodens und dadurch eine Abnahme des pH-Wertes verursacht (PETERSEN & POTT 2005; EGGERS et al. 2008). Die gräuliche Farbe der Dünen ist bedingt durch die geringe Anreicherung von Humusteilen. Da es zu einer geringen Ausbildung eines Ah-Horizontes kommt, kann der Boden entsprechend als Regosol typisiert werden (GIANI & BUHMANN 2004). Da die Kämme der Graudünen sehr eng aneinandergerückt sind und sich somit die Dünenfüße überlagern, fehlen auf Spiekeroog die feuchten Dünentäler (POTT 1995). Von einer Braundüne wird gesprochen, wenn es im Bereich älterer Dünenkomplexe durch die fortwährende Anreicherung von organischem Material zur Bildung einer Humusschicht kommt. Der Boden dort besitzt eine verbesserte Wasserspeicher- und Ionenaustauschkapazität und ist weitgehend entkalkt. Generell bleibt der Bodenbildungs-prozess bei einem Regosol stehen, unter günstigen Bedingungen kann es aber auch zur Ausbildung einer schwach entwickelten Braunerde kommen (GIANI & BUHMANN 2004). Marschböden haben sich dort gebildet, wo der Gezeitenwechsel des Wassers zwischen den Inseln und dem Festland zum Stillstand kommt. Marschböden tragen die Salzwiesen-vegetation (Abb. 3). Ein großer Teil der jährlichen Niederschlagsmengen versickert auf den mit geringer Wasserspeicherkapazität charakteristischen Sandböden besonders schnell und gelangt somit nicht durch Evapotranspiration zurück in die Atmosphäre. Das versickerte Süßwasser lagert sich dem salzhaltigen Grundwasser inselförmig auf und bildet somit eine oder auch mehrere Süßwasserlinsen (Abb. 5) (STREIF 1990).
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