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E-Book

Kroatien, Zagreb. Ein Blick zurück und zwei nach vorn

AutorChrista Klickermann
Verlagmore than books
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl26 Seiten
ISBN9783945875179
Altersgruppe18 – 70
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis2,99 EUR
IM HERZEN EUROPÄER ist eine Reise- und Kulturbuchserie zum Einstimmen auf Land und Leute. Dieses eBook ist ein einzelnes, aktualisiertes Hauptstadtkapitel der gedruckten Gesamtausgabe 'Im Herzen Europäer. 28 Hauptstadtgeschichten vom Suchen und Finden'. Was Europa ist und was es sein soll wird leidenschaftlich diskutiert. Einzigartige Idee eines humanen, demokratischen und friedlichen Miteinanders? Stärkste Wirtschaftsmacht der Welt? Kultureller Flickenteppich? Tolerante Heimat für Freigeister und Verfolgte? Für Christa Klickermann, in Hamburg lebende Österreicherin, ist Europa vor allem ihre gefühlte XXL-Heimat. Ein lebens- und liebenswerter Ort der Vielkulturen, der ihren Alltag als Frau und Mutter, und als Unternehmerin, prägt und bereichert. Und ihr so sehr am Herzen liegt, dass sie sich neu auf ihn einlässt und seit 2012 bereist. Einfühlsam und offen geht sie vor Ort mit den Menschen, ihrer Kultur und ihrem modernen Alltag auf Tuchfühlung. Kroatien und seine Hauptstadt Zagreb ist die vierte Station auf Christa Klickermanns Reise. Das jüngste und 28. EU-Mitglied ist ihr seit Jahren gut vertraut- die Lavendelblüte in Hvar, die pittoresken Altstädte von Rovinje, Dubrovnik, die malerische Dorfidylle von Trogir, abgeschiedene Inselromantik auf St. Andrea, der einzigartige Plitvicer Naturpark. Die Hauptstadt Zagreb hingegen, kennt sie nicht. Als ihre Buchhändlerin keinen Reiseführer für Zagreb führt, 'Weil da eh keiner hinfährt', macht sie sich erstaunt und verunsichert zugleich, auf den Weg. Stimmen zum Buch: Deutsche Welle-TV: 'Wenn man das Buch gelesen hat, kann man gar nicht anders, als Europa zu lieben.' Schekker, Jugendmagazin Bundesregierung: 'Das Band bietet einen kleinen, aber feinen Einblick in die Lebensweisen der so unterschiedlichen Länder, nützliche Informationen und tolle Bilder, die ganz viel Fernweh wecken. Mit dem Buch praktisch einmal durch Europa gereist, kann ich sagen: Ich bin im Herzen Europäer! Und du?' Kulturmagazin Polen-pl.eu: 'Die Sprache, die wir alle verstehen und die uns Europäer ganz eng verbindet, ist die Sprache des Herzens. Verstehen wollen, mitfühlen, miteinander lachen, sich füreinander interessieren', das sind die Voraussetzungen für ein gelungenes Zusammenleben.' Christa Klickermann wollte uns mit ihrem Buch inspirieren und für die Zukunft Europas zuversichtlich stimmen, und das ist ihr wunderbar gelungen. So sehr, dass man selbst Lust bekommt aufzubrechen und sich auf Entdeckungsreise durch Europa zu begeben.

Gute Beziehungen liegen Christa Klickermann beruflich und privat am Herzen. Die gelernte Hotelfachfrau und Betriebswirtin gestaltete diese viele Jahre als selbstständige Marketingberaterin für Kundenmanagement. Privat lebt die gebürtige Österreicherin, dreifache Mutter und Oma, seit 38 Jahren glücklich verheiratet. 2012 gibt sie ihren Beruf und vertraute Komfortzone an der bayer-österreichischen Grenze auf und zieht mit ihrem Mann nach Hamburg. Heute fühlt sich die 59-jährige Salzburgerin in der weltoffenen Hansemetropole gut zuhause, schreibt Bücher zu Themen die ihr als engagierte Frau, Mutter und Europäerin am Herzen liegen, und organisiert für kundenorientierte Unternehmen Tagungen, Konferenzen und Seminare.

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Leseprobe
Ein Blick zurück und zwei nach vorn Das beliebte Urlaubsland Kroatien schickt sich während unseres Besuchs an, das ju?ngste Mitglied der EU zu werden. Seine schöne Hauptstadt liegt zwar abseits der herrlichen Ku?stenorte, Inseln und Dörfer im Landesinneren, aber ihre Bewohner bringen die besten Voraussetzungen mit, sich nach Kommunismus und Krieg eine vielversprechende Zukunft inmitten Europas aufzubauen. Unsere zweite Reiseetappe beginnt bei herrlichem Sonnenschein. Mit unserem Auto zuckeln wir in nur dreieinhalb Stunden von Bayern nach Kroatien und durchqueren dabei das grüne Slowenien, dessen Hauptstadt Ljubljana wir uns nach Zagreb genauer anschauen werden. Wir passieren also zwei Landesgrenzen. Und mu?ssen unsere Pässe zeigen. Fru?her war das ja ganz normal, aber heute kommt mir das schon richtig komisch vor, geradezu als wäre man in Kolumbien oder Russland. 'Ihre Pässe bitte!' - das erinnert mich an meine Kindertage, als unsere Mama allerlei Schönes und Schmu?ckendes an den staatstragend dreinblickenden bayerischen und österreichischen Grenzbeamten vorbei schmuggelte. Mal einen neuen Fu?llfederhalter im Strumpfhalter, mal Seidenstru?mpfe in ihrem Bu?stenhalter. Sie fand, dass vieles 'dru?ben' in Deutschland besser und gu?nstiger sei als 'heru?ben' in Österreich. Ich habe lange gebraucht, bis ich verstanden habe, warum wir damals immer bei ihren Einkaufstouren mitfahren durften: Wer hätte schon einer Mama mit drei schön frisierten, sauber gekleideten kleinen Mädels auf der Ru?ckbank Unrechtes zugetraut? Als 1998 endlich die Schlagbäume und Wachposten an der bayerisch-österreichischen Grenze verschwanden, war die Freude meiner Mama jedenfalls riesengroß ... Ab 2015 soll dann auch hier Schluss sein mit den aufwändigen Grenzkontrollen, denn dann will das 28. und jüngste Mitglied der EU die Kriterien fu?r den Schengen-Beitritt erfu?llen. Das du?rfte nicht ganz einfach werden. Mit insgesamt 1376 Kilometern an Landesgrenzen zu den ex-jugoslawischen Staaten Bosnien-Herzegowina, Serbien und Montenegro sowie 950 Kilometern an Seegrenze hat der Neuling u?ber den größten Abschnitt der EU-Außengrenzen zu wachen. Unzählige Male haben Bernd und ich Kroatien in der Vergangenheit schon besucht, dieses abwechslungsreiche Urlaubsland vor Bayerns Haustu?r mit seinen u?ber tausend Inseln, malerischen Ku?stenorten, traumhaften Buchten, glasklarem Meer und beeindruckenden Naturparks. Wir waren zur Lavendelblu?te in Hvar, schlenderten durch die pittoresken Altstädte von Zadar, Rovinje, Opatja, Split, Porec, Dubrovnik, genossen die malerische Dorfidylle von Rastoke und Trogir und abgeschiedene Inselromantik auf St. Andrea. Und nun werden wir endlich auch die Hauptstadt Zagreb kennenlernen. Die Sonnenstrahlen am nächsten Morgen locken mich fru?h aus dem Bett. Meine erste Aufgabe ist es, das schlafende Murmeltier neben mir davon zu u?berzeugen, dass es nichts Schöneres gibt, als das fru?hmorgendliche Wachwerden einer Stadt einzufangen. Ich mag diese besonderen Momente, wenn das Nachtdunkle der morgendlichen Stille weicht und die Stadt allmählich in ihr geschäftiges Alltagsgewand schlu?pft. Bernd ist so fru?h noch nicht wirklich widerstandsfähig, und so stehen wir nur wenig später am Jan-Belacic-Platz. Der zentral gelegene Stadtplatz trennt die Unterstadt Donji Grad von der historischen Oberstadt Gornji Grad und ist ein idealer Ausgangspunkt um beide Stadtteile zu erkunden. Um diese frühe Zeit sind kaum Menschen unterwegs, nur zwei Mu?llmänner mit Besen beginnen ihr Tagwerk. Bernd will die beschauliche Stimmung mit der Kamera einfangen. Als ein alter Mann mit der Tageszeitung in der Hand aus einer Seitenstraße auftaucht, nutze ich die Gunst der fru?hen Stunde und gehe auf ihn zu. Ob er hier in Zagreb wohnt, frage ich ihn auf Englisch. Der alte Mann nickt lebhaft, seine dunklen Augen blitzen freundlich in seinem faltigen, sonnengegerbten Gesicht. Ich frage weiter, ob er sich über den Beitritt seines Landes zu Europa freut. Er nickt weiter, lächelt. Da dämmert mir, dass er kein Wort von dem, was ich gefragt habe, verstanden hat. Ich versuche es auf Deutsch. Doch vergebens. Plötzlich packt er mich, aufmunternd mit dem Kopf nickend, wie ein Kind an der Hand und zieht mich mit sich quer u?ber den fast menschenleeren Hauptplatz. ... In der Oberstadt gelangen wir durch schmale Gassen zur Kathedrale zu Zagreb, dem weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt. Auf dem Platz davor stellt sich gerade eine Gruppe Mädchen in weißen Volkstrachtenkleidern mit schwarzen Schu?rzen und roten Tu?chern im Kreis zum Tanz auf; die Musiker bauen ihre schön geschwungenen Tamburica auf, deren Aussehen an Mandolinen oder Balalaiki erinnert. Nur wenige Zuschauer bleiben stehen, schließlich ist es ein ganz normaler Freitagnachmittag, aber das scheint den jungen Leuten nichts auszumachen. Sie tanzen und spielen ganz offenbar aus Spaß an der Freud. Sollten sie trotzdem auf Geheiß eines klugen Städtemarketing auftreten, kann ich nur sagen: Gute Arbeit! Ich jedenfalls nehme den Eindruck mit, dass sie ihre Traditionen ganz selbstverständlich und ohne Effekthascherei leben und pflegen. Zu meiner Überraschung höre ich plötzlich Pferdegetrappel, und tatsächlich reiten mehrere Soldaten in imposanten schwarzen Uniformen mit roten Halstu?chern die Straße herauf. Sie gehören zum kroatischen Kravatregiment, das heute nur noch rein repräsentative Aufgaben als Ehrenwache hat. Ihre Vorfahren aber dienten in der leichten Kavallerie, und es heißt, dass ihre elegante rote 'Cravate' die Mutter aller heutigen Krawatten sei. Während Bernd diesen pittoresken und doch ganz unaufgesetzt wirkenden Moment in Bild und Ton einfängt, genieße ich die lockere, fröhliche Tamburica-Musik und freue mich am Anblick der tanzenden Mädchen, deren geflochtene Zöpfe im Takt mithu?pfen. Der Duft von leckerem Gegrillten zieht durch die Gassen und erinnert uns daran: es ist Essenszeit. Zagreb sei die Hochburg der kroatischen Ku?che, habe ich gelesen. Und hier in der Oberstadt seien in schönen Hinterhöfen einige gastronomische Perlen versteckt. Stimmt! Eine davon finden wir unweit der Kathedrale. Kaptolska Klet, eine gutbu?rgerliche Gaststätte, bietet anstatt Touristenmenüs bodenständige kroatische Ku?che, vom Koch am offenen Grill in einem gemu?tlichen Hinterhofgarten hingebungsvoll gebruzzelt. Seine Köstlichkeiten sind zwar schwieriger auszusprechen als SchnitzelPommesHamburger, dafu?r sind seine deftigen Pljeskavica (Hackbuletten) mit Ajvar (Paprikamus) und sein mild-nussiger Pr?ut-Schinken mit feurigem Djuvec-Reis aber auch einmalig lecker. Genauso wie die Weine Mali Plavac und Grasevin, die, wie wir erfahren, bei internationalen Kennern mittlerweile genau so viel Anerkennung finden wie die ihrer Winzerkollegen aus Italien und Slowenien.
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