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Reform der Armenpolitik europäischer Städte im 16. Jahrhundert

AutorConstantin Wacker
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl18 Seiten
ISBN9783656971146
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Historisches Seminar), Veranstaltung: Europäische Städte in der Frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Armutsproblematik und ihre gesellschaftliche Wahrnehmung ziehen sich wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte. In den westeuropäischen Wohlstandsgesellschaften der Gegenwart sehen die Bürger in erster Linie den Staat in der Verantwortung für sozial- und armenpolitische Maßnahmen. Historisch betrachtet stellt diese bürokratisch strukturierte Organisationsform der Armenpolitik jedoch keine Selbstverständlichkeit dar. Die Anfänge der heutigen zentral geplanten und gesteuerten Wohlfahrtstätigkeit europäischer Fasson lassen sich bis in die 1520er-Jahre zurückverfolgen. Zu jener vornationalstaatlichen Zeit emanzipierten sich die europäischen Kommunen von der mittelalterlichen Praxis der unorganisierten individuellen Almosenvergabe und beschritten den Weg der Zentralisierung und Institutionalisierung auf diesem Terrain. Welche Bedingungsfaktoren für diese Kehrtwende in der städtischen Armenpolitik des 16. Jh. ausschlaggebend waren, bleibt im geschichtswissenschaftlichen Diskurs umstritten. In Anbetracht der Kontinuitätslinien dieser Ereignisse bis in die Gegenwart setzt sich diese Hausarbeit zum Ziel, den Ursachen für diesen Wendepunkt in der kommunalen obrigkeitlichen Armenpolitik in Europa auf den Grund zu gehen. Dieses Vorhaben setzt eine Analyse der wesentlichen Strukturmerkmale und Institutionen der modernisierten Armenpolitik des 16. Jh. im Spannungsfeld zwischen Fürsorge, Kontrolle und Repression voraus. Obgleich das besondere Augenmerk dieser Hausarbeit auf die Zeitspanne von 1500 bis 1600 gerichtet ist, erachte ich die Einbeziehung der vorherigen und nachfolgenden Jahrhunderte für ein um-fassendes Verständnis der Prozesshaftigkeit des Wandels in der Armengesetzgebung für unerlässlich. Bevor sich der munizipalen Armutspolitik des 16. Jh. zugewandt werden kann, stelle ich in einem ersten Schritt eine von Sozialhistorikern herangezogene Begriffsdefinition der Armut voran und determiniere den Adressatenkreis eines solchen zielgerichteten politischen Handelns. Daraufhin gehe ich in einem zweiten Schritt auf die konkrete Ausgestaltung der Armenreform des 16. Jh. ein. Mit Hinweis auf die aufgetretenen Implementationsdefizite dieser erlassenen Armen- und Bettelordnungen folgt eine kritische Hinterfragung ihrer Bilanz, bevor ich mich mit den in der geschichts-wissenschaftlichen Kontroverse vorgebrachten Ursachen und Bedingungsfaktoren für die kommunale Armenreform befasse. Am Ende der Hausarbeit steht ein Resümee.

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