T
ϑ, θ (theta). 8. Buchstabe im *griechischen Alphabet (im Dtsch. übliche Form: ϑ im Angloamerikan.: θ) Symbol für physikal.-chem. Größen: Bragg- od. Glanzwinkel (auch Ө, s. Kristallstrukturanalyse), ebener Winkel (im sphär.-polaren u. zylindr. Koordina-tensyst.), Kontaktwinkel (auch α, s. Benetzung), Streuwinkel (s. Streuung), Oberflächenbedeckungsgrad bei *Adsorption, *Celsius-*Temperatur (auch t), reduzierte Temp. T/Tk (auch τ, S. kritische Größen), relative Vol.-Anderung (Vol.-Verformung ∆V/V0). Die mittelfrequenten Theta-, ϑ od. Zwischenwellen (4–8 Hz) sind in der *Elektroenzephalographie typ. für halbwache Zustände.
Ө (Theta). Großschreibform von ϑ, θ; Symbol für physikal.-chem. Größen: molare Elliptizität [Ө] (s. optische Aktivität), mol. *Quadrupolmoment, abs. u. charakterist. *Temperaturen [meist T; Beisp.: *Curie-Temperatur (ӨC, TC), Zündtemp. der *Kernfusion (Ө, Ө-*Pincheffekt), Flory- od. *Theta-Temperatur (Ө, TӨ)].
τ(tau). 19. Buchstabe im *griechischen Alphabet; Symbol für Tauon (ein *Elementarteilchen; irreführende, alte Bez.: *Triton) u. physikal.-chem. Größen: Durchlässigkeit für elektromagnet. u. akust. Wellen (auch T, s. Transmission), mittlere *Lebensdauerod. *Relaxations-Zeit, chem. Verschiebung (veraltet; s. NMR-Spektroskopie; τ= 10 – δ), Schubspannung (s. Newtonsche u. Nichtnewtonsche Flüssigkeiten), Dicke von *dünnen Schichten u. *Grenzflächen (auch δ od. t), *Taupunkt. Bei *Histidin ist τ *Lokant für die tele-Position (N-Atom 1). Gebogene Bananen- od. τ-Bindungen formuliert man unter *Hybridisierung von σ- u. π-Orbitalen z. B. für *kleine Ringe (z. B. Cyclopropan), *Mehrzentrenbindungen (z.B. in *Boranen) u. *Doppelbindungen.
t. a) Symbol für Tritium-Kern (*Triton, 3H+; s. Kemreaktionen) u. für *top-(= truth-)Quark bei *Elementarteilchen. – b) Kursives t ist chem. Abk. für *tert-(Beisp.: tert-*Butyl… = t-C4H9, tBu od. But), für *frarts-*Stereochemie, z.B. an Ringsyst. (vgl. r), u. für *Tritium in Bez. *tritiierter Verbindungen im *Boughton-System (Beisp.: Ethan-1 -d-2-t,TCH2CH2D). – c) Symbol der Einheit *Tonne (1 t = 1000 kg) u. Abk. für *Troy bei angloamerikan. Einheiten. – d) Symbol für physikal.-chem. Größen: *Celsius-*Temperatur (auch ϑ), Dicke von *dünnen Schichten u. *Grenzflächen (auch δ od. τ), elektrochem. *Überführungszahl, *Zeit (z.B. *Halbwertszeit, HWZ = t1/2 od. T1/2).
T. a) Symbol für das Wasserstoff-Isotop *Tritium (besser: 3H), für elektron. *Triplett-*Terme der Mol. u. Atome, für *Threonin (IUPAC/IUB-Regel 3AA-1) u. Ribosylthymin (od. *Thymidin; Regel N-3.2) in Einbuchstaben-Notationen der *Aminosäuren bzw. *Nucleoside, für trifunktionell vemetzende Silicatgruppen in allg. Formeln für *Silicone. – b) Kursives T zeigt tetraedr. Komplexgeometrie an; meist Tetraedr.– Tetrakoordiniert: (T-4)-. – c) Abk. für Tri…, Tetra… od terephthalat in Kurzbez. für Poly mere u. Weichmacher. – d) Symbol der *SI-*Einheit *Tesla; SI-Vorsatzzeichen für Tera… (1012) vor Einheitensymbolen. – e) Symbol für physikal.-chem. Größen: Durchlässigkeit für akust. u. elektromagnet. Wellen (auch r, s. Transmission), kinet. Energie (auch Ek, K), *Isospin-Quantenzahl, *absolute Temperatur, spektroskop. Wellenzahl-*Term, Zeit (z.B. Schwingungsdauer, *Relaxations-Zeit; meist t). Kurzz. für *Tesla. – f) Kurzz. für *giftig (toxisch; T+ = sehr giftig) in *Gefahrensymbolen der *Gefahrstoffverordnung.
Common name für (2,4,5-Trichlorphenoxy)essigsäure, C8H5C13O3, MR 255,48, Schmp. 153–156 °C (94%ig), LD50 (Ratte oral) 500 mg/kg (GefStoffV), MAK 10 mg/m3, von Amchem Products Inc. 1944 eingeführtes selektives system. *Herbizid zur Kontrolle von Büschen u. Bäumen auf Nichtkulturland od. zur Kulturvorbereitung. In anderen Kulturen auch mit niedriger Dosierung im Gemisch mit anderen Herbiziden wie *2,4-D. 2,4,5-T wird durch Kondensation der Natriumsalze der Chloressigsäure u. des 2,4,5-Trichlorphenols hergestellt. Bei hohenTemp. kann die Einwirkung von Alkali auf 2,4,5-Trichlorphenol zur Bildung von geringen Mengen 2,3,7,8-Tetrachlordibenzo-p-dioxin führen. In der BRD besteht für 2,4,5-T ein vollständiges Anw.-Verbot als Pflanzenschutzmittel. – E=F=I = S 2,4,5-T
Lit.: Beilstein EIV 6, 973 ■ Farm ■ Perkow – [HS 291890; CAS 93-76-5; G3]
T3,T4 s. 3,3´,5 -Triiod-L-thyronin bzw. L-Thyroxin.
T 4 s. Hexogen.
Ta. Chem. Symbol für das Element *Tantal.
TA. 1. Abk. für *Technische Anleitung, s. a. die folgenden Stichworter. – 2. Abk. für Techn. Ausschuß (s. GDI). – 3. Kurzz. (nach Data Processing Key of the European Textile Characterization Law) für Triacetylcellulose (s. Celluloseacetat). – 4. Abk. für *Technikfolgenabschatzung.
TA Abfall (Techn. Anleitung Abfall, „TA Sonderabfall“). Die in zwei Teilschritten am 01.10.1990 u. 01.04.1991 in Kraft getretene zweite allg. Verwaltungsvorschrift zum *Abfallgesetz (TA Abfall, Teil 1)1 ist eine techn. Anleitung zur Lagerung, chem./physikal., biolog. Behandlung, Verbrennung u. Ablagerung von besonders überwachungsbedürftigen Abfällen (s. Sonderabfall). Sie legt bundeseinheitlich die techn., organisator. u. administrativen Anforderungen an die *Abfallentsorgung bes. überwachungsbedürftiger Abfalle nach dem Stand der Technik fest. Zentrale Forderungen sind hierbei die Lenkung von Abfallströmen in für den jeweiligen Abfall geeignete Entsorgungsanlagen sowie die Zulässigkeit einer Abfallablagerung nur noch für weitestgehend inertisierte, ggf. vorbehandelte Abfälle.
Als Verwaltungsvorschrift richtet sich die TA A. prim, an die Vollzugsbehörden, die die gestellten Anforde-rungen in die Praxis umsetzen sollen (z. B. im Rahmen der Neuzulassung von Entsorgungsanlangen, durch nachträgliche Anordnungen u. Auflagen bei bestehenden Anlagen, durch Steuerung der Abfallströme u. Uberwachung der Entsorgungsbetriebe); mittelbar sind jedoch auch Abfallerzeuger u. -entsorger betroffen.
Die TA A. setzt sich aus einem Haupttext u. einer Reihe von Anhängen zusammen u. enthält u. a. folgende Regelungsbereiche:
– Zulassung von *Abfallentsorgungsanlagen,
– Zuordnung von Abfällen zu Entsorgungsverf. u. -anlagen,
– Anforderungen an Organisation u. Personal von Abfallentsorgungsanlagen sowie an Information u. Dokumentation,
– Anforderungen an *Zwischenlager, Abfallbehandlungsanlagen (chem./physikal./biolog. Behandlungsanlagen, Sonderabfallverbrennungsanlagen), oberird. u. untertägige *Deponien,
– Anforderungen an Altanlagen.
In den Anhängen sind Anforderungen an Genehmigungsunterlagen von Abfallentsorgungsanlagen, Probenahme u. Analysenverf., der Katalog der bes. überwachungsbedürftigen Abfälle mit den zugehörigen Entsorgungshinweisen sowie Zuordnungswerte u. Detailregelungen für die oberird. Deponierung enthalten. Schwerpunkte der TA A.: Festlegung des Entsorgungsstandards in derBRD: Durch konkrete Anforderungen an Planung, Errichtung, techn. Ausstattung, Anlagenbetrieb u. Organisation von Zwischenlagern, Abfallbehandlungsanlagen (mit Ausnahme von Versuchsanlagen) u. Deponien wird der Entsorgungsstandard entsprechend dem Stand der Technik vereinheitlicht u. verbindlich vorgeschrieben. Insbes. für oberird. Deponien werden umfangreiche Regelungen getroffen; u. a. müssen mehrere unabhängig voneinander wirksame Barrieren geschaffen werden, um die Freisetzung u. Ausbreitung von Schadstoffen zu verhindern (Multibarrierenkonzept).
Steuerung von Abfallströmen: Die TA A. trifft für jede Abfallart anhand deren Abfallschlüssel (s. Abfallkatalog) eine vorläufige for male Zuordnung zu einem bestimmten Entsorgungsweg. Die endgültige Zuordnung erfolgt jedoch im Einzelfall aufgrund der konkreten Abfalleigenschaften u. der Zulassung der Abfallentsorgungsanlage im *Entsorgungsnachweis-Verfahren. Neben der formalen Zuordnung von Abfallarten zu Entsorgungswegen legt die TA A. stoffbezogene Kriterien für die Zuordnung von Abfällen zu bestimmten Entsorgungswegen fest (z.B. Konsistenz, Heizwert, organ. Anteil).
Zulässigkeit oberird. Ablagerung: Die Zulässigkeit der oberird. Deponierung eines Abfalls wird an eine Reihe von Kriterien geknüpft (z.B. Eluierbarkeit, Festigkeit, Glühverlust), um sicherzustellen, daß nur noch solche Abfälle deponiert werden, die sich weitgehend inert...