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E-Book

Register und digitale Bücher

Problematik, Erstellung und Gebrauchsmehrwert

AutorDörthe Fröhlich
VerlagMainzer Institut für Buchwissenschaft
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl51 Seiten
ISBN9783945883167
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
Register dienen seit jeher als wichtiges Hilfsmittel zum Auffinden von Informationen in Büchern. Im Hinblick auf kontinuierlich steigende Umsatzzahlen von E-Books kommt dabei die Frage auf, welche Rolle Registern in digitalen Büchern zukommt. Eben dieser Thematik widmet sich die Buchwissenschaftlerin Dörthe Fröhlich in ihrer Arbeit. Untersucht wird neben der Relevanz von Registern in digitalen Büchern - insbesondere in Bezug auf mögliche Alternativen zur Informationsrecherche wie der Volltextsuche - auch deren technische Umsetzung respektive notwendige Anpassungen im Erstellungsprozess. Zudem wird erörtert, welchen Nutzen Register für die Leser von E-Books haben. Diese Arbeit ist Teil der Reihe Initialen, in deren Rahmen herausragende Abschlussarbeiten der Mainzer Buchwissenschaft veröffentlicht werden.

Dörthe Fröhlich, 1990 in Hamm geboren, studierte Buchwissenschaft und Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und verbrachte ein Auslandssemester an der Aristoteles-Universität in Thessaloniki am Department of Journalism and Mass Media Communication. Während des Studiums sammelte sie durch Praktika und Werkstudententätigkeit Erfahrungen bei Branchenverbänden und Verlagen in den Bereichen PR/Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Vertrieb. Zusätzlich engagierte sie sich im Fachschaftsrat des Instituts fu?r Buchwissenschaft und in der Studenteninitiative fu?r Marketing und Medien communicate! e.V. Seit ihrem Abschluss ist sie bei einem Kinder- und Jugendbuchverlag im Bereich E-Publishing tätig.

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Leseprobe
1Einleitung und Forschungsbericht Register stellen für die verschiedensten Arten von Dokumenten seit langem eine wichtige Möglichkeit dar, Informationen über bestimmte, im Dokument behandelte Themengebiete zu strukturieren und dem Nutzer auf diese Weise ein einfaches Auffinden dieser zu ermöglichen. Die Ursprünge der Registererstellung als Methode zur inhaltlichen Erschließung von Informationssammlungen lassen sich mehrere tausend Jahre weit zurückverfolgen.[1] Dabei unterlag der Prozess des Indexierens stetigen Veränderungen - sowohl im Hinblick auf die exakte methodische Vorgehensweise und den konkreten Aufbau von Registern als auch bezüglich der sich wandelnden materiellen Trägermedien der Informationen. So gelten Verzeichnisse von auf Tontafeln festgehaltenen Texten, welche um 1.800 vor Christus unter anderem in der heutigen Türkei angefertigt wurden, als erste historisch nachweisbare Vorläufer von Registern. Der erste Index[2] im heutigen Sinn findet sich hingegen in dem auf Papyrusrollen geschriebenen altägyptischen Jenseitsbuch »Amduat« und umfasst neben bildhaften Beschreibungen des thematisierten Inhalts bereits begleitende Kommentare sowie ein separates Namensregister. Mit der Etablierung der Kodexform im ersten Jahrtausend nach Christus erhöhte sich die Benutzerfreundlichkeit von Indexen, da diese aufgrund der Paginierung nun auf schnell auffindbare Seiten verweisen konnten. Durch die Verbreitung des Buchdrucks ab Mitte des 15. Jahrhunderts stieg schließlich die Notwendigkeit weiter an, Zugang zu den in einer ständig wachsenden Anzahl an Büchern verteilten Informationen zu erlangen. Infolgedessen setzten sich in den nachfolgenden Jahrhunderten weitere Elemente moderner Register, wie etwa Querverweise oder genauere Schlagworte, durch.[3] Auch heutzutage müssen Register und dementsprechend auch der zugehörige Erstellungsvorgang an die sich ändernden Gegebenheiten im Publikationswesen angepasst werden. Hierunter fallen vor allen Dingen digitale Wandlungsprozesse, welche die Buchbranche seit langem stark beeinflussen. Neben technischen Veränderungen in allen Bereichen der Herstellung und Verbreitung von gedruckten Büchern, betreffen diese in erster Linie das Aufkommen von digitalen Büchern als neue Produktform. Aus buchwissenschaftlicher Perspektive ist hierbei besonders interessant, welche Rolle Register in dem wachsenden Segment der E-Books einnehmen. Dabei kommt vermehrt die Frage auf, ob Indexe in digitalen Büchern immer noch von Relevanz sind oder ob diese aufgrund von neuen technischen Möglichkeiten zum Auffinden von Informationen in E-Books, wie etwa der Option zur Volltextsuche, bereits als obsolet angesehen werden können. Gleichzeitig bleibt offen, inwieweit eine geeignete Umsetzung von Registern in digitalen Büchern aufgrund der speziellen Eigenschaften der verschiedenen E-Book-Formate und Lesegeräte überhaupt realisierbar ist. In der vorliegenden Arbeit soll daher erörtert werden, welche Bedeutung Registern unter Berücksichtigung möglicher Substitute zur Informationsrecherche in digitalen Büchern zukommt. Darüber hinaus soll ergründet werden, inwiefern formatspezifische Eigenschaften von E-Books die technische Erstellung von Registern beeinflussen beziehungsweise welche Anpassungen hierbei von Nöten sind. Der Fokus der Arbeit liegt dabei auf der Frage, welchen Nutzen Register für den Leser von digitalen Büchern haben. Die Untersuchung stützt sich dabei auf vorhandene Literatur aus unterschiedlichen Fachgebieten, welche unter buchwissenschaftlichen Gesichtspunkten im Hinblick auf die spezielle Thematik von Registern in digitalen Büchern analysiert werden soll. Als Ausgangspunkt der Analyse dient die Auseinandersetzung mit den grundsätzlichen Begriffen und Vorgehensweisen der Registererstellung, da eine differenzierte Betrachtungsweise von Registern in digitalen Büchern ein umfassendes Verständnis dieser Themenbereiche voraussetzt. Demzufolge ist es zunächst notwendig, die für diese Arbeit grundlegenden Begriffe Register und Indexieren zu bestimmen. Zudem muss auf die verschiedenen Formen des Indexierens eingegangen werden, da sich hieraus erhebliche Unterschiede bei den angefertigten Registern ergeben. Anschließend soll konkret der - besonders aus buchwissenschaftlicher Perspektive wichtige - Bereich des Buchregisters als eine spezielle Registerform betrachtet werden, wozu zum einen die wesentlichen Charakteristika und zum anderen die grundsätzlichen Bestandteile eines Buchregisters aufgezeigt werden sollen. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich schließlich mit Buchregistern im Kontext digitaler Bücher. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der generellen Problematik bei der Erstellung von Registern in digitalen Büchern, welche sich durch die digitale Darstellung von Inhalten in Form von E-Books ergibt. Zuerst soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern sich ein Index als Hilfsmittel zum Auffinden von Informationen von einer digitalen Alternative wie der Volltextsuche unterscheidet. Daraufhin soll geklärt werden, welche technischen Anpassungen im Erstellungsprozess von E-Book-Registern entscheidend sind und inwiefern auch auf inhaltlicher Ebene Veränderungen vorgenommen werden müssen. Abschließen soll die Arbeit mit einem Überblick darüber, welche Mehrwerte ein Buchregister den Nutzern von digitalen Büchern bietet und wie die technischen Möglichkeiten von E-Books zukünftig besser genutzt werden könnten, um die Funktionalität von Indexen zu erhöhen. Zur Bearbeitung der Fragestellung wurde vornehmlich auf Fachliteratur aus dem englischsprachigen Raum zurückgegriffen. Einen guten Überblick über die unterschiedlichen Facetten der Registererstellung bietet das Werk Indexing from A to Z von Hans H. Wellisch. Die genannten Definitionen und Erläuterungen konnten insbesondere für die Darlegung der wesentlichen Merkmale und Bestandteile von Registern und dem damit verbundenen Indexieren genutzt werden. Aufgrund des Alters der Publikation aus dem Jahre 1995 werden neuere Aspekte, wie das Indexieren von E-Books, jedoch nicht thematisiert. Hilfreich war zudem Nancy C. Mulvanys Monographie Indexing Books, welche sich speziell mit dem Erstellen von Buchregistern auseinandersetzt und somit eine wichtige Ergänzung darstellt, obwohl hier ebenfalls auf eine Betrachtung von Registern in digitalen Büchern verzichtet wird. Substanzielle theoretische Grundlagen lieferten auch die beiden deutschsprachigen Werke Das Buchregister sowie Inhaltserschließung durch Indexieren: Prinzipien und Praxis von Robert Fugmann, in welchen sich der Autor intensiv mit den verschiedenen Arten des Indexierens beschäftigt und beispielsweise deren Vor- und Nachteile darlegt. Der Titel Introduction to Indexing and Abstracting von Donald B. und Ana D. Cleveland betrachtet die Registererstellung wiederum aus einer bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Perspektive, wobei in einem eigenen Kapitel detailliert auf Buchregister sowie ebenfalls kurz auf Register in digitalen Büchern eingegangen wird. Weitere Grundlagen stammen aus an Indexer adressierten Handbüchern wie The Indexing Companion von Glenda Browne und Jon Jeremy, Handbook of Indexing Techniques von Linda K. Fetters sowie Indexing: The Manual of Good Practice von Pat F. Booth. Trotz der eher praktisch orientierten Sichtweise enthalten diese Publikation viele Informationen, die für den ersten Teil der Arbeit von Nutzen waren. Für die Analyse waren außerdem verschiedene Artikel der Fachzeitschrift The Indexer - The International Journal of Indexing essenziell, weil es sich um die einzige Zeitschrift handelt, welche ausschließlich unterschiedliche Bereiche des Indexierens zum Thema hat. Als Beispiel sei etwa Susan Klements Artikel zur Unterscheidung des closed-system und open-system indexing angeführt. Bedeutung erlangt das Periodikum für diese Arbeit auch in der Hinsicht, als dass es viele Artikel enthält, welche sich im Speziellen mit Buchregistern in digitalen Büchern beschäftigen, da dieser Themenkomplex in anderen Publikation häufig entweder nur oberflächlich oder überhaupt nicht behandelt wird. Zu nennen sind einerseits verschiedene Artikel aus der ersten Ausgabe des Jahres 2012, welche sich komplett dem Indexieren im digitalen Kontext widmet, sowie der Artikel EPUB3 indexes and the future of indexing von Glenda Browne, Jan Wright und Michele Combs zu diesem Thema. Einen besonderen Stellenwert haben des Weiteren das Kapitel zu E-Book-Registern aus der dritten Auflage des Sammelwerks Index It Right! Advice From the Experts und der Artikel Ebook Navigation: Browse, Search and Index, beide verfasst von Glenda Browne und Mary Coe. Diese analysieren die Problematik bei der Erstellung von Registern für digitale Bücher und geben zudem einen Überblick über aktuellere Entwicklungen auf diesem Gebiet. Als Quellen für die Untersuchung wurden im ersten Teil der Arbeit hauptsächlich verschiedene Normen konsultiert, welche Vorgaben über die Registererstellung sowie Begriffsbestimmungen umfassen. Dies gilt jedoch nur für Register in klassischen Printmedien. Eine Überarbeitung im Hinblick auf die Registererstellung für digitale Medien wäre daher wünschenswert. Für die Analyse im zweiten Teil der Arbeit wurden zudem mehrere Blogartikel herangezogen, welche sich explizit mit E-Book-Registern auseinandersetzen. Erwähnenswert sind hierbei besonders die Beiträge von Peter Meyers und James Lamb. Zwar bieten diese keine wissenschaftlich fundierte Betrachtungsweise, allerdings setzen sich die Autoren in ihrem beruflichen Alltag mit digitalen Büchern beziehungsweise deren Registern auseinander und können somit Anmerkungen und Anregungen aus Praxissicht einbringen.
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