David Richter stellt das Medium Buch und dessen gesellschaftlichen Stellenwert in den Mittelpunkt seiner Bachelorarbeit. Dabei nutzt er als Zugangsweise die literarische Dystopie, die aufgrund ihres appellierenden und extrapolierenden Charakters interessante Rückschlüsse auf ihre jeweilige Gegenwart zulässt. Exemplarisch analysiert er anhand George Orwells Nineteen Eighty-Four die zentrale Rolle des Informationsmediums Buch in der fiktionalen Welt des Romans, sowie der zeitgenössischen Welt des Autors. Entscheidende Funktionen werden mittels Aleida und Jan Assmanns Theorie des kulturellen Gedächtnisses aufgeschlüsselt. Die aufgezeigten Konsequenzen des Missbrauchs und der Monopolisierung - insbesondere für das Speichergedächtnis - verdeutlichen hierbei die Relevanz des Mediums Buch, auch oder gerade im 21. Jahrhundert. Diese Arbeit ist Teil der Reihe Initialen, in deren Rahmen herausragende Abschlussarbeiten der Mainzer Buchwissenschaft veröffentlicht werden.
David Richter, 1987 in Kaiserslautern geboren, studierte Buchwissenschaft und Latein an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Mit seiner Arbeit zur Bedeutung und Funktion des Buches in literarischen Dystopien schloss er 2015 mit einem Bachelor of Arts ab. Vor dem Studium arbeitete er in einem Jugendzentrum und sammelte in der Buchbranche durch kürzere Praktika erste Erfahrungen. Begleitend zu seinem Studium absolvierte er ein längeres Praktikum im Archiv und in der Bibliothek des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main. Seit 2015 studiert er in Mainz den Masterstudiengang Buchwissenschaft und vertieft sein praktisches Wissen in einem auf Archäologie, Kunst und Geschichte spezialisierten Mainzer Verlag.
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