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Russisch Grün

Eine Kulturpoetik des Gartens im Russland des langen 18. Jahrhunderts

AutorAnna Ananieva
Verlagtranscript Verlag
Erscheinungsjahr2010
ReiheHistoire 17
Seitenanzahl442 Seiten
ISBN9783839414798
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis114,98 EUR
Russische Gartenkunst in ihrer kulturellen und literarischen Vielfalt: Auf beeindruckender Materialbasis entwirft Anna Ananieva eine Kulturpoetik des Gartens in Russland und zeichnet überraschende Verflechtungen mit der gesamteuropäischen Gartendiskussion zwischen 1680 und 1815 nach. Das Buch rekonstruiert die Geschichte von Moskauer und St. Petersburger Gartenanlagen, die durch facettenreiche Wechselspiele zwischen Gartenkunst und Literatur, zwischen Ästhetik und Politik, zwischen Eigenem und Fremdem faszinieren. Dabei durchschreitet die Autorin nicht nur prominente Orte wie Zarskoe Selo und Pawlowsk, sondern lässt auch einige aus dem kulturellen Gedächtnis beinahe verschwundene Gartenräume, -texte und -autoren aufleben.

Anna Ananieva (Dr. phil.) ist Forschungsstipendiatin an der Universität Mainz. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Kultur- und Literaturgeschichte des 18./19. Jahrhunderts sowie intermediale und interkulturelle Transfers.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Einleitung9
1. Gartengestaltung im Russland des 18. Jahrhunderts im Fokus der kulturellen Dynamik15
2. Aufbau der Arbeit, Thesen und Überblick29
TEIL I. DICHTERDENKMAL IM GARTEN ZWISCHEN VERGESSEN UND ERFINDEN37
1. Genius loci in Zarskoe Selo: Eine Episode erinnerungskultureller Arbeit im Russland des 19. Jahrhunderts39
1. Das abwesende Denkmal als Zeugnis der Erinnerungsarbeit44
2. Denkmalstiftung im Garten zwischen Erinnerung und Poesie48
3. Bedeutungsüberschuss versus Produktion von Gewissheiten59
4. Erfindung des „Russischen“ und die Folgen nationalkultureller Vereinheitlichung64
2. Interkulturalität, Transfer und Erinnerung: Methodische Standortbestimmung73
1. Kulturelle Dynamik und Gedächtnis74
2. Transfer und Erinnerungskulturen82
TEIL II. ORNAMENT UND TABLEAU: GARTENRÄUME ZWISCHEN VERSCHNÖRKELTER ORDNUNG UND PERSPEKTIVISCHER RATIONALISIERUNG95
1. Moskauer Gartenlandschaft um 170097
1. Ornamentale Vielfalt der zarischen Sommerresidenz in Ismajlowo99
2. Alphabetische Ordnung als Garant der Wissensvermittlung: „Vertograd mnogocvetnyj“ von Simeon Polockij104
3. Die Siedlungslandschaft an der Jausa: Nemeckaja sloboda und Golovins Garten113
4. „Mijn thuijns Tekeningen“: Bidloos Garten an der Jausa122
2. Neue „Paradiese“ im Norden: Von dem Sommergarten in St. Petersburg zu der Gartenlandschaft der Peterhofer Straße133
3. Verdichtung des Gartens zum politischen Symbol: Annengof und Zarskoe Selo in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts143
Exkurs über die Thronwirren nachpetrinischer Zeit und ihre Auswirkungen auf die Gartengestaltung144
1. Von Golovins Garten zum Annengof: Garten als Raum des höfischen Zeremoniells148
2. Zarskoe Selo: Vom Lustgarten zur Sommerresidenz. Die Weiterentwicklung der regulären Gartengestaltung um 1750157
3. Imaginierter Höhenflug: Der erhabene Raum des Gartens in der odischen Dichtung Lomonosovs165
4. Bewusstwerden der Differenz: Aufkommen einer neuen Gartenidee172
TEIL III. DIVERTISSEMENT UND IMPROVEMENT: MEDIALE UND ERINNERUNGSKULTURELLE KONSEQUENZEN POLITISCHER IMPLIKATIONEN IM LANDSCHAFTSGARTEN VON ZARSKOE SELO179
1. Zarskoe Selo wird Landschaftsgarten: Umgestaltung der regulären Gartenanlage in den 1770er Jahren als freie Modellierung und Gedächtnisstiftung181
1. Einzug der neuen Formsprache in die repräsentative Gartengestaltung183
2. Annäherung der Raumgestaltung an die freien Formen der Natur187
3. Aufforstung der Gartenlandschaft193
4. Semantisierung durch Denkmalstiftung196
5. Ästhetische Strategien im Umgang mit polyvalentem Gartenraum zwischen Natur, Kunst und Geschichte200
2. Poetischer Spaziergang als empfindende Vergegenwärtigung der Zeitgeschichte: „Zarskoe Selo“ von Johann Gottlieb Willamov211
1. Poetisierter Garten als Fluchtpunkt verzeitlichter Sinnbezüge214
2. Literarische Vermittlung erinnerungskultureller Funktionsweise der Denkmäler im Garten221
TEIL IV. ERZIEHUNG UND BESCHREIBUNG: WIRKUNGSÄSTHETISCHE UND EDUKATIVE STRATEGIEN IN BEZUG AUF DIE GARTENANLAGE ALEXANDROWA DATSCHA229
1. Entstehungszusammenhang der Gartenanlage233
2. „Märchen vom Zarewitsch Chlor“ (Katharina II.) in der deutschsprachigen Publizistik (Bacmeister, Heyne)239
3. „Vergnügen für Gedanken und Auge“: Wirkungspoetik der Alexandrowa Datscha249
1. Gartenraum und pädagogische Intentionen der Jugenderziehung249
2. Wirkungsprogramm des Erziehungsgartens in dem Poem „Aleksandrova“ von Stepan Džunkovskij254
TEIL V. IMAGINATION UND ERINNERUNG: DER LANDSCHAFTSPARK VON PAWLOWSK ALS EXPERIMENTIERFELD WAHRNEHMUNGSÄSTHETISCHER WECHSELSPIELE269
1. Ländlich-sentimentale Inszenierung der Landschaft275
2. Gartenkünste und Gartenfeste: Europareise des Comte und der Comtesse du Nord (Delille, Rapp)287
3. Synthese der Künste (Gonzaga)299
4. Ort der privaten Erinnerung als Topografie der Intimität309
TEIL VI. PARK UND POESIE: INTERMEDIALE KORRESPONDENZEN UND DIE FRAGE DER ADÄQUATEN LITERARISCHEN WIEDERGABE DES GARTENERLEBNISSES319
1. Gartenerlebnis und Gartenbeschreibung323
2. „Briefe über den Garten zu Pawlowsk, geschrieben im Jahr 1802“ von Heinrich Storch329
1. „Freie Sprache“: Die Pawlowsk-Beschreibung im Kontext der Gartenliteraturdebatte um 1800329
2. „Siegende Kunst“ und „unüberwundene Natur“334
3. „Mischung des Erhabenen und Lieblichen“: Inszenierung der Privatheit zwischen Annäherung und Distanz338
4. „Sänger der Gärten“ (Delille)341
5. Das „genialische Architekturstück“348
3. Inneres Sehen und unmögliches Beschreiben: Spaziergänge durch Pawlowsk mit Vasilij Žukovskij359
1. Elegischer Modus als gartenliterarischer Grenzgang360
2. Drei Stimmungsbilder auf dem Spaziergang entlang der Slawjanka365
3. Aufgegebene Grenze als poetogene Denkfigur372
Abkürzungsverzeichnis377
Literaturverzeichnis379
Handbücher und Lexika379
Quellen381
Weitere Literatur392
Abbildungsverzeichnis421
Orts- und Personenregister427

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