Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Thema: Geschichte der Internationalen Beziehungen, Note: 2,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Politikwissenschaften und Soziologie), Veranstaltung: Postnationale Demokratie - Regieren in den internationalen Beziehungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Menschen identifizieren sich selten über die eigene Person und sehen sich gern als Mitglieder einer spezifischen Gruppe an. Verschiedene Dimensionen können dabei zu Hilfe genommen werden und nicht selten bietet sich dabei die Nationalität an. Die Nationalität ist ein wichtiges Konstrukt, das sich in den Köpfen der Menschen stark verfestigt und einen bedeutenden Einfluss darauf hat, wie wir uns selbst sehen und wie andere uns sehen wollen. Identitäten sollen den Umgang miteinander erleichtern, indem sie sich in stereotypen Denkweisen ausdrücken, die das Handeln innerhalb der eigenen Nation, des eigenen Kollektivs erwartbar machen. In Zeiten der fortschreitenden wirtschaftlichen, wie inzwischen auch politischen Globalisierung rückt dieses Konzept nun auch immer weiter in den Fokus, da besonders dieser Kollektivismus dabei helfen kann, neue supranationale Politikgebilde und politische Maßnahmen zu etablieren. Wenn die Weltbevölkerung sich einander näher fühlt, ist auch die Politik ein stückweit näher am Ideal der Globalisierung, deren Notwendigkeit sich in verschiedensten Bereichen immer stärker abzeichnet. Es gibt bereits zahlreiche Ausführungen zur Problematik der Kleinstaatlichkeit in der modernen Welt: Die großen Probleme, der sich die Politik und die Weltöffentlichkeit entgegengestellt sehen, sind nicht oder nur geringfügig auf nationaler Ebene zu bändigen, dies ist nur in größeren Dimensionen möglich: Ein Punkt auf den dabei häufig Bezug genommen wird ist beispielsweise der Umweltschutz, aber auch das Wohlstandsgefälle zwischen Nord und Süd wird oft thematisiert. In der Politikwissenschaft ist die Gewissheit, dass eine immer stärkere Vernetzung weltweit zwangsläufig nicht zu einer größeren Annäherung der Verhältnisse und Verständnisse, sowie zu einer verstärkten Toleranz und Akzeptanz führen muss, längst angekommen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob es im globalen Dorf nicht so etwas wie universelles Ichbewusstsein eines Weltbürgers geben kann, der nicht nach Nationalitäten unterscheidet und stereotypisiert. Kann die Politik auf eine solche Bewusstseinsschärfung, dass alle Weltbürger in einem Boot sitzen hoffen, oder muss sie sich weiter über die Grenzen der Nationalstaaten hinwegsetzen und mit egoistisch gefärbtem Gegenwind rechnen?
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