KLEINE WUNDEN IM MUND
Aphten
Diese kleine Stelle im Mund brennt, wenn Sie einen Apfel essen und wenn Sie mit der Zahnbürste dagegenstossen. Aphten sind kleine, schmerzhafte Entzündungen mit gelblich-milchiger Oberfläche. Sie befallen vor allem Mundschleimhaut, Zungenspitze, Zahnfleisch und manchmal sogar die Mandeln. Die brennende Stelle begleitet Sie einige Tage und dann ist sie auch ohne Behandlung wieder verschwunden. Aphten sind glücklicherweise nicht ansteckend.
Besonders bei Stress – privat oder beruflich – treten die Aphten auf. So richtig kennt man die Ursache allerdings noch nicht. Ist das Immunsystem geschwächt, treten die schmerzhaften Schleimhautläsionen bevorzugt auf. Auch ein Zink- und Vitamin-B12-Mangel werden als Auslöser verdächtigt. Da die Aphten häufiger bei Frauen auftreten, gibt es vielleicht auch einen Zusammenhang mit den weiblichen Geschlechtshormonen.
DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN
Heilmittel gegen Aphten gibt es leider nicht. Aber Sie können das Brennen mit Salben oder Gels, die lokale Betäubungsmittel enthalten, erträglicher machen. Alternativ können Sie pflanzliche Tinkturen aus Myrrhe, Nelke oder Rhabarberwurzel ausprobieren. Vorsichtiges Betupfen der Aphten mit verätzenden Tinkturen (Policresulen) oder mit einer Glukokortikoid-Salbe, insofern keine Bakterien oder Viren beteiligt sind, kann die Abheilung beschleunigen.
Mundspüllösungen, die desinfizierende Substanzen beinhalten, töten Bakterien und teilweise auch Pilze ab, die auf der Oberfläche der Mund- und Rachenschleimhaut siedeln. Dadurch sind sie zur Behandlung von und Vorbeugung gegen Infektionen wirksam. Die Wirkstoffe Chlorhexidin, Hexetidin und Povidon-Jod sind hierfür geeignet.
DAS MACHT DER ARZT
Treten die kleinen Geschwüre bei Ihnen häufig auf, kann es sinnvoll sein, dass Sie Ihr Blut untersuchen lassen. Bei chronischen Aphten sollte ein Mangel an Eisen, Folsäure, Vitamin-B12 und Zink ausgeschlossen werden. Wenn ein Schleimhautgeschwür Sie über längere Zeit plagt, müssen Sie dies einem Arzt zeigen, damit er eine Krebserkrankung der Mundhöhle ausschliessen kann.
Ein Wort zu …
Arzneimitteln und ihrer Wirksamkeit
Es werden viele Millionen Franken für Präparate ausgegeben, die man ohne Rezept in der Apotheke kaufen kann. Die Schmerzmittel Ibuprofen, Azetylsalizylsäure und das fiebersenkende Mittel Paracetamol haben sicher gelegentlich ihre Berechtigung, man sollte jedoch Medikamente nur ausnahmsweise ohne ärztliche Empfehlung einnehmen.
Ist man erkrankt, so will man natürlich möglichst rasch wieder gesunden. Der schnelle Griff zu einem Arzneimittel ist einfach und verführerisch. Als Erstes sollten Sie jedoch immer die aktuellen Beschwerden hinterfragen. Ein gesundes Körperbewusstsein hilft dabei, die Ursachen zu entlarven und entsprechend zu handeln. Viele alltägliche Beschwerden lassen sich auch mit bewährten Hausmitteln und Naturmedizin behandeln (siehe Beobachter-Ratgeber «Rezeptfrei gesund mit Schweizer Hausmitteln», www.beobachter.ch/buchshop). Treten Schmerzen, die Sie nicht einordnen können, erstmals auf, gehen Sie vorsichtshalber besser zu einem Arzt.
In der Schweiz dürfen nur Arzneimittel vertrieben werden, die dem Heilmittelgesetz entsprechen und von Swissmedic überprüft und zugelassen sind. Dies gewährleistet, dass nur qualitativ hochstehende, sichere und wirksame Heilmittel angeboten werden. Nicht unter diese Verordnung fallen die sogenannten Nahrungsergänzungsmittel.
Lesen Sie in jedem Fall den Beipackzettel, insbesondere die Angaben über Dosierung, Interaktionen mit anderen Medikamenten und Kontraindikationen. Bei Fragen wenden Sie sich an eine Medizinalperson.
Bei den meisten Mitteln sind durch den Wechsel zu günstigeren Präparaten (Generika) keine Qualitätseinbussen zu befürchten. Das gilt sowohl für rezeptfreie als auch für rezeptpflichtige Arzneimittel mit dem gleichen Wirkstoff. In Deutschland existiert eine Datenbank der Stiftung Warentest unter www.test.de/medikamente mit einer Vielzahl von Bewertungen zu fast 9000 Medikamenten und verständlichen Informationen bezüglich Krankheitsbildern sowie Wirkungsweise, Anwendung, Nebenwirkungen und Vorsichtsmassnahmen bei der Einnahme.
Welche Medikamente die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen können, erfahren Sie auf www.tcs.ch (→ Test & Sicherheit → Verkehrs-sicherheit → Unfallursachen → Medikamente).
ROTES, TRÄNENDES AUGE
Bindehautentzündung
Das Auge tränt, juckt und ist rot. Die Augenlider sind verklebt, an klares Sehen ist gar nicht zu denken. Eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) ist äusserst unangenehm und die häufigste Erkrankung des Auges.
Die Auslöser sind sehr vielfältig: Zugluft, Chlorwasser, Sonneneinstrahlung, Kontaktlinsen und Salzwasser machen die Augen anfällig für Infektionen mit Bakterien und Viren. Auch wenn Sie unter einer Allergie leiden, haben Sie sicher schon Bekanntschaft mit geröteter und geschwollener Bindehaut gemacht.
Bei einer Bindehautentzündung treten folgende Symptome häufig auf:
•Augenbrennen
•Juckreiz
•gerötetes Auge
•verklebte Augen durch Absonderungen, die durch die Bindehautentzündung entstehen
•geschwollene Bindehaut
•Lichtscheu vor grellem Licht
•tränendes Augen
•krampfhafter Lidschluss
•Sekretfluss
•Fremdkörpergefühl im Auge
Augentropfen: In den unteren Bindehautsack tropfen, dabei nicht die Bindehaut mit dem Dosierer berühren.
DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN
Ganz grundsätzlich und einfach: Gönnen Sie Ihren Augen etwas Ruhe. Bildschirmarbeit, aber auch Lesen strengt die Augen an. Fernsehen belastet Augen hingegen kaum, weil die Augen dabei nicht von Zeile zu Zeile springen müssen.
Damit sich Ihre geröteten Augen wieder entspannen, gibt es Hilfen aus der Apotheke. Mit künstlichen Tränen, die Sie regelmässig in Ihr Auge tropfen, mindern Sie das störende Fremdkörpergefühl. Auch gefässverengende Tropfen helfen, das stark tränende Auge zu beruhigen – diese sollten aber, im Gegensatz zu den künstlichen Tränen, nicht länger als drei Tage hintereinander angewendet werden. Achten Sie bei Augenmitteln darauf, konservierungsmittelfreie Präparate zu wählen. Ausserdem bringen kühle Kompressen Entspannung für Ihre Augenlider. Die Spülung mit der altbewährten Kamille kann allerdings ins Auge gehen: Die feinen Härchen der Kamille können die Augen zusätzlich reizen und bei einigen Menschen sogar allergische Reaktionen auslösen. Deshalb sollten Sie sie am Auge nicht anwenden! Überschüssiges Sekret wischen Sie mit einer Kompresse ab, auf die Sie isotonische Kochsalzlösung gegeben haben.
Solange nicht geklärt ist, welche Form der Konjunktivitis vorliegt, sollten Familienmitglieder einige Hygieneregeln einhalten: nur die eigenen Waschlappen und Handtücher benutzen, regelmässig die Hände mit Seife waschen und körperlichen Kontakt mit dem Patienten vermeiden. Die Vorsichtsmassnahmen gelten bei den Varianten, die durch Bakterien, Pilze oder Viren verursacht werden. Höchste Gefahr besteht in dieser Hinsicht bei einer Infektion mit Adenoviren, die sich mit rasanter Geschwindigkeit ausbreiten können. Zudem befallen sie mitunter auch die Hornhaut. Leiden Sie unter einer allergisch bedingten Bindehautentzündung, helfen Augentropfen mit Degranulationshemmern oder Antihistaminika. Sind die Symptome sehr stark, dürfen Sie Antihistaminika in Tablettenform, beispielsweise mit dem Wirkstoff Cetirizin, einnehmen. Eine allergische Konjunktivitis ist natürlich nicht ansteckend.
Wenn Sie vermuten, dass Ihnen ein Sandkorn oder Ähnliches ins Auge geraten ist, kann man versuchen, es vorsichtig herauszuspülen.
DAS MACHT DER ARZT
Falls Ihre Bindehautentzündung nicht durch eine Allergie verursacht wird, ist sie entweder bakteriell...