Die EOS M3 im Fokus
Ein gutes Jahr hat es gedauert bis Canon die EOS M3 als Nachfolgerin der M2 ins Rennen geschickt hat. Schneller ist sie vor allem geworden und hat jede Menge neuer Optionen unter der Haube, die das Fotografenleben erleichtern und die Kreativität anstacheln. Lernen Sie im Lauf dieses Buches alle Funktionen ihrer neuen Begleiterin anhand praxisbezogener Beispiele kennen und fangen Sie selbst damit an, zu experimentieren. Dabei wünschen wir Ihnen jede Menge Spaß!
1.1 Die wichtigsten Features der EOS M3
Mit der EOS M3 hat Canon die Systemkamera-Serie um eine würdige Nachfolgerin erweitert. Vermutlich haben Sie Ihre eigene M3 gerade vor sich. Obwohl sie immer noch schön kompakt gebaut ist, liegt sie doch gut und sicher in der Hand und macht einen robusten Eindruck.
Die Tasten und Einstellräder sind ergonomisch angeordnet und nach einer kurzen Eingewöhnungsphase lässt sich die Kamera wirklich unkompliziert bedienen. Einzig das Rad für die Belichtungskorrektur oben rechts hätten wir uns etwas leichtgängiger gewünscht. In Sachen Bildaufnahme setzt die EOS M3 auf einen CMOS-Sensor mit 24,2 Megapixeln Auflösung und einer Größe von 22,3 × 14,9 mm (APS-C). Dank des darin eingebauten, neu entwickelten Hybrid CMOS AF III-Systems stellt die M3 über 49 AF-Felder deutlich schneller scharf als ihre Vorgängerinnen.
Zugegeben, bei wenig Licht sinkt die AF-Geschwindigkeit merklich, und der Autofokus kann auch nicht mit dem klassischen Autofokussystem der Canon-Spiegelreflexkameras mithalten, weshalb wir unser Fotografierverhalten bei Sport- und Actionmotiven etwas anpassen mussten. Aber in den meisten Fällen findet die EOS M3 ihr Fokusziel erstaunlich zügig. Ganz besonders gut gefällt uns hierbei der Touch-Auslöser – ein Fingertipp an die gewünschte Monitorstelle, und schon wird das Motiv fokussiert und aufgenommen.
Die EOS M3 liefert eine tolle Bildqualität und die Wechselobjektive steuern viel fotografische Freiheit hinzu.
1/320 Sek. | f/8 | ISO 400 | 64 mm
Der neue Autofokus ermöglicht zudem eine leistungsstarke Schärfenachführung bei der Full-HD-Videoaufzeichnung, die mit den aktuellen STM-Objektiven von Canon auch noch absolut geräuschlos abläuft. Unterstützt wird die ruhige Kameraführung vom eigens darauf ausgelegten Bildstabilisationssystem Dynamic IS. Das unvermeidbare Wackeln beim Filmen aus der freien Hand wird damit wirklich gut minimiert. Für die zügige Bearbeitung der Autofokusinformationen und Sensordaten sorgt der Prozessor DIGIC 6. Er ermöglicht auch die Reihenaufnahmegeschwindigkeit von 4,2 Bildern pro Sekunde und das direkte Entfernen objektivbedingter Bildfehler (chromatische Aberration, Vignettierung).
Hybrid CMOS AF III
Beim Hybrid CMOS AF III-System verteilen sich die 49 AF-Zonen auf 80% der vertikalen und 70% der horizontalen Fläche. Das Scharfstellen erfolgt in zwei Schritten. Zuerst bringt die Phasenerkennung anhand speziell dafür konstruierter Sensorpixel die Objektivlinsen mit einer hohen Geschwindigkeit dicht an die richtige Fokusposition heran. Im zweiten Schritt präzisiert die Kontrasterkennung den Fokus, sodass die Schärfe perfekt auf das Motivdetail ausgerichtet wird.
Und wer ganz unkompliziert mit der Schärfentiefe, Helligkeit, Kontrast und den Farben experimentieren möchte, kann gleich einmal den neuen Modus Kreativassistent ausprobieren. Zusammen mit der praktischen WLAN-Funktionalität, mit der die Bilder direkt ans Smartphone gesendet werden können oder die Kamera ferngesteuert werden kann, und den vielen anderen Möglichkeiten, die Sie im Lauf dieses Buches kennenlernen werden, haben wir die EOS M3 als zuverlässige und vielseitige Immer-dabei-Kamera schätzen gelernt. Also, legen Sie selbst gleich einmal los.
1.2 Die Bedienelemente in der Übersicht
Auch wenn Sie die verschiedenen Bedienelemente im Lauf des Buches noch genauer kennenlernen werden, kann es nicht schaden, mit einem kompakten Überblick über die Schalter, Knöpfe und Rädchen Ihrer neu erworbenen EOS M3 zu starten. Die folgenden Übersichten können Sie auch dazu verwenden, um sich die Positionierung einzelner Komponenten später noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.
Die EOS M3 von vorne betrachtet
Wenn Sie sich Ihre EOS M3 von vorne ohne angesetztes Objektiv anschauen, springt Ihnen sicherlich der Auslöser 1 als eines der wichtigsten Bedienelemente gleich ins Auge. Er wird zum Fokussieren bis auf den ersten Druckpunkt und für die Bildaufnahme ganz heruntergedrückt. Des Weiteren finden Sie, außen am Auslöser angebracht, das vordere Wahlrad 2. Dieses werden Sie oft benötigen, um Aufnahmeeinstellungen anzupassen oder Funktionen in den Menüs auszuwählen. Hinter den beiden kleinen Öffnungen oberhalb der frontalen Kameraöffnung verbirgt sich das integrierte Mikrofon 3, das den Ton beim Filmen in Stereo aufzeichnet. Rechts daneben ist eine Lampe 4 lokalisiert, die die verstreichende Vorlaufzeit bei Selbstauslöser-Aufnahmen visualisiert oder den Autofokus mit einem Hilfslicht unterstützt oder auch zur Reduktion roter Augen bei Blitzaufnahmen dient.
Das zentrale Element auf der Vorderseite der EOS M3 ist zweifellos der CMOS-Sensor 5. Dieser nimmt Ihre Bilder mit einer Auflösung von 24,2 Millionen Pixeln auf einer Fläche von 22,3 × 14,9 mm auf. Das für die Bildaufnahme ebenfalls essenzielle Objektiv wird am EF-M-Bajonett 7 angebracht. Hierbei müssen die weiße Ansetzmarkierung am Objektiv und die EF-M-Objektivbajonett-Markierung 9 am Gehäuse zur Deckung gebracht werden, sodass das Objektiv in das Bajonett eingesetzt und im Uhrzeigersinn festgedreht werden kann, bis es mit einem Klicken einrastet. Für die Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera dienen die neun Kontakte 8. Und wenn Sie das Objektiv wieder entfernen möchten, drücken Sie die Objektiventriegelungstaste 6 und drehen das Objektiv gegen den Uhrzeigersinn wieder aus dem Bajonett heraus. Mit dem Fernbedienungssensor 10, der das optische Signal passender Fernsteuerungen (z. B. Canon RC-6) erkennt und die Bildauslösung veranlasst, schließen wir den Rundgang durch die frontalen Bedienelemente der EOS M3 ab.
Bedienelemente auf der Rückseite
Von hinten betrachtet präsentiert sich die EOS M3 zwar mit vielen Knöpfen, aber dennoch gut aufgeräumt und übersichtlich. Als erstes fällt der große TFT-LCD-Farbmonitor 1 auf. Er zeigt das Livebild und die bereits aufgenommenen Bilder mit einer Auflösung von 1,04 Millionen Pixeln an und besitzt eine Touchscreen-Funktion. Viele Einstellungen können somit durch Antippen, Wischen oder andere Gesten mit den Fingern vorgenommen werden. Zudem lässt er sich ausklappen und nach oben oder unten neigen. Die Anzeigeleuchte 2 springt immer dann an, wenn die EOS M3 im Ruheoder Eco-Modus zwar den Monitor schon ausgeschaltet hat, sich aber durch Antippen des Auslösers schnell wieder aktivieren lässt.
Rückseitige Bedienelemente der EOS M3
Um Funktionen zu ändern, werden Sie häufig das Einstellungs-Wahlrad 3 bemühen und für das Zwischenspeichern der Belichtung ohne (AE-Speicherung) oder mit Blitz (FE-Speicherung) die Sterntaste 4 verwenden. Die gleiche Taste dient im Wiedergabemodus zum Aufrufen des Bildindex (verkleinerte Vorschaubilder).
Zum Starten und Stoppen einer Filmaufnahme wird die Movie-Taste 5 benötigt. Und wenn Sie bereits aufgenommene Bilder betrachten möchten, starten Sie die Bildpräsentation mit der Wiedergabetaste 6. Darunter befindet sich die AF-Rahmen-Taste 7 für die Auswahl des AF-Rahmentyps. Dieser dirigiert den Autofokus an eine bestimmte Bildstelle oder kann Gesichter erkennen. Im Wiedergabemodus wird die Taste als Vergrößerungstaste verwendet.
Blaue Schrift
Alle Funktionen, die nur im Wiedergabemodus verfügbar sind, werden auf dem Gehäuse der EOS M3 in blauer Schrift angegeben.
Auf dem Ring des Einstellungs-Wahlrads sind vier Drucktasten untergebracht. Mit der ISO-Taste 8...