Das 6er-Jahr

Die 6er-Jahre: Das erste 6er-Jahr beginnt mit dem 5. Geburtstag und dauert bis zum 6. Geburtstag. Es wiederholt sich alle 9 Jahre (im Alter von 14–15, 23–24, 32–33, 41–42, 50–51, 59–60, 68–69 und 77–78).

Das essenzielle 6er-Jahr: 50–51

Schlüsselwörter: Soziale Kontakte und Unterstützung, Kernfamilie und erweiterte Familie, Gemeinschaften, Mitgefühl, Dienst an anderen, das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Akzeptanz, öffentliche Anerkennung, gesellschaftliches Image oder Maske, Auftritte, gesellschaftliche Umgangsformen und Verhaltensweisen, Sekten oder Cliquen, Anpassung an Normen; Beschäftigung mit Gesundheit, Schönheit und Harmonie, Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Marketing, soziale Medien.

Achtung: Suche die Gemeinschaft mit anderen, aber lass dich nicht von deinem Bedürfnis nach gesellschaftlicher Anerkennung dazu verleiten, dich Normen und Werten anzupassen, die du nicht teilst.

Lektion: Ich muss hinter das äußere Erscheinungsbild schauen und den Menschen hinter der Maske erkennen.

Im 6er-Jahr geht es darum, dich mit Menschen zu verbinden, die deine Werte, Überzeugungen und Interessen teilen. Das bezieht sich auch auf die Zugehörigkeit zu einer Kernfamilie, einer erweiterten Familie oder spirituellen Gemeinschaft.

Während es im Jahr 5 im Großen und Ganzen darum ging, deine persönlichen Überzeugungen herauszuarbeiten und neu zu definieren, dreht sich im 6er-Jahr alles darum, innerhalb einer Gruppe von Menschen Unterstützung und Bestätigung für diese Überzeugungen zu bekommen. Wie die meisten Menschen möchtest du etwas angehören, das größer ist als du. Du willst dich mit anderen verbinden und eine Erfahrung mit ihnen teilen.

Leider schließen sich Menschen manchmal auf eine Art und Weise zusammen, die andere ausschließt und den Mitgliedern dieser Gruppe das Gefühl gibt, privilegiert oder etwas Besonderes zu sein. Das kann zu rigiden oder harten sozialen Normen führen, so wie das bei vielen Sekten und manchen religiösen Gemeinschaften oder politischen Gruppen der Fall ist. Diese Gruppen nutzen die Ängste ihrer Mitglieder aus und stärken deren Ego, indem sie andere verdammen oder als weniger intelligent und nicht ebenbürtig ansehen. Solche Gruppen haben häufig einen charismatischen Führer, an den die Leute ihre Macht und oft auch ihr Geld abgeben.

Der negative Ausdruck der Suche nach Zugehörigkeit ist also die Anpassung an Gruppennormen auf Kosten der persönlichen Freiheit. Tatsächlich ist das Verlassen der Gruppe manchmal gar keine Option, denn der Preis für den Austritt sind soziale Ächtung und öffentliche Demütigung. In diesen Gruppen ist es eine »Sünde«, anders zu sein. Dem eigenen Rhythmus und Herzen zu folgen ist nicht möglich.

Andererseits gibt es eine positive Art der Verbundenheit und der Erfüllung des Bedürfnisses nach Zugehörigkeit in Gruppen, die einbeziehend anstatt ausschließend sind. In einer solchen Gruppe schließt du dich vielleicht den Normen an, fühlst dich aber auch frei, zu widersprechen und du selbst zu sein.

Wenn Gruppen das Recht der einzelnen Mitglieder auf ihre eigene Meinung und Erfahrung respektieren, kann das Bedürfnis nach Zugehörigkeit gestillt werden, ohne dass die Einzelnen ihre Individualität und Freiheit dafür opfern müssen.

Natürlich unterscheiden sich die Menschen in Bezug auf das, was sie in einer Gruppenerfahrung brauchen, aber in einem 6er-Jahr geht es immer um die Spannung zwischen Freiheit und Anpassung. Manche haben ein größeres Bedürfnis nach Zugehörigkeit als nach Freiheit. Andere können sich keiner Gruppe anschließen, wenn sie nicht das Gefühl haben, sie selbst sein zu dürfen. Wo stehst du diesbezüglich? Was ist deine Erfahrung?

Ein anderer Aspekt des 6er-Jahres ist die Tendenz, bei anderen nur die gesellschaftliche Maske, das öffentliche Image oder die Rolle zu sehen, die sie spielen. Nur die äußere Erscheinung wahrzunehmen und nicht die Substanz, kann irreführend sein. Es kann leicht dazu führen, dass man »das Buch nur nach seinem Umschlag bewertet« und oberflächliche Urteile über andere fällt, die falsch und lieblos sind.

Das 6er-Jahr wird im öffentlichen Bereich gelebt. Du bist in deiner Gemeinschaft sichtbar. Andere kennen dich, zumindest oberflächlich. Das gibt dir das Gefühl, einen Platz zu haben und eingebunden zu sein.

In einem 6er-Jahr geht es außerdem auch um Mitgefühl und den Dienst an anderen. In spirituellen oder politischen Gruppen gibt es oft die Möglichkeit, ehrenamtlich zu arbeiten und anderen zu helfen, die bedürftig sind. Die große Offenbarung in einem 6er-Jahr ist, wie John Donne schrieb: »Kein Mensch ist eine Insel.« Du lebst nicht für dich allein, sondern auch für das Überleben, die Würde und das Wohlergehen anderer.

Rabbi Hillel fragte: »Wenn ich nur für mich selbst existiere, wer bin ich dann?« Wenn unser Leben andere nicht einbezieht und anderen nicht zugutekommt, ist es kein großzügiges oder spirituelles Leben. Aber Hillel fragte auch: »Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?« Man führt kein spirituelles Leben, indem man sein Bedürfnis nach individueller Verwirklichung ignoriert.

Zu den fortwährenden Herausforderungen im Leben gehört es, ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen des Individuums (durch die Zahl 5 repräsentiert) und den Bedürfnissen der Gruppe (durch die Zahl 6 repräsentiert) zu finden. Die Kunst besteht darin, nach Selbsterkenntnis zu streben und sich selbst treu zu bleiben, während man auf andere zugeht, um sich auszutauschen und den Mitmenschen durch Verständnis und Mitgefühl zu dienen.

Die Zahl 6 unterstreicht dein Bedürfnis nach gesellschaftlicher Anerkennung. Es kann sein, dass du versuchst, es anderen recht zu machen, um ihre Zustimmung zu bekommen. Du möchtest, dass andere dich mögen, und lernst, dich so zu verhalten, wie sie es sich von dir wünschen oder erwarten, auch wenn es vielleicht nicht ehrlich oder authentisch ist. Eine Maske zu tragen, um soziale Anerkennung zu erhalten, gehört zu den Verhaltensweisen, mit denen du dich selbst betrügen kannst. Es mag sein, dass du damit Erfolg hast, dass du wahrgenommen und geschätzt wirst, aber du lieferst anderen ein falsches Bild von dir. Vielleicht kannst du die Täuschung eine Zeit lang aufrechterhalten, aber letztendlich kannst du nicht jemand sein, der du nicht bist. Wenn du dich nicht mehr so darstellen kannst, wie andere es erwarten, sind sie enttäuscht und fühlen sich möglicherweise sogar von dir hintergangen.

In dieser Hinsicht musst du vorsichtig mit den Masken sein, die du trägst, und mit den Versprechen, die du machst. Wenn du andere verführst oder ihnen Versprechungen machst, die du nicht halten kannst, wirst du ihren Zorn ernten, nicht ihr Lob.

Weil es bei der Zahl 6 im Allgemeinen um öffentliche Anerkennung und Zustimmung geht, spiegelt sie auch wider, wen du als Vorbild wählst – Führungspersönlichkeiten, Sänger, Schauspieler, Helden des Sports und so weiter, die du bewunderst und denen du gleichen willst.

Die Gesundheits-, Unterhaltungs- und Werbeindustrie speist sich in erster Linie aus unserem kollektiven Bedürfnis, wie andere auszusehen und zu sein. Wir geben viel Geld für Diäten und Abnehmprogramme aus, für Schönheitsoperationen und eine ganze Reihe von Programmen und Produkten, die uns versprechen, dass wir mit ihrer Hilfe besser aussehen und uns besser fühlen können. Dann werden wir dazugehören, wir werden wahrgenommen und erhalten die Aufmerksamkeit und Anerkennung, nach der wir uns alle so sehr sehnen.

Der Wunsch nach Gesundheit, Schönheit und Harmonie in unserem Leben gehört zum Bereich der Zahl 6. Und ein 6er-Jahr führt häufig zu einiger Anstrengung deinerseits, dein Image zu verbessern, um wahrgenommen zu werden und andere anzuziehen.

Ehe und Familie sind ebenfalls ein wichtiger Teil des Bereichs der Zahl 6. Die Familie ist die elementare soziale Gemeinschaft innerhalb unserer Gesellschaft. In unseren Familien lernen wir, andere zu fördern und zu unterstützen. Wir stellen häufig unsere Bedürfnisse und Wünsche zurück, um unseren Partnern zu helfen oder damit unsere Kinder wachsen und gedeihen können. In diesem Sinne bilden unsere Familien das Fundament des sozialen Netzes, das wir in unserem Leben aufbauen. Durch sie lernen wir, in den größeren Gemeinschaften, in denen wir leben, zu teilen und anderen zu dienen.

Ein 6er-Jahr ist ein gutes Jahr für öffentliche Zeremonien wie Hochzeiten, Familienzusammenkünfte, Gemeinde- und Benefizveranstaltungen und so weiter. In einem 6er-Jahr tust du dein Bestes, dein Image steht auf dem Spiel. Weil du von der Öffentlichkeit wahrgenommen wirst, wirst du deinen Teil an Lob und Kritik erhalten und musst die innere Stärke und Integrität haben, um mit beidem umgehen zu können.

Was du in einem 6er-Jahr nicht tun solltest

Sondere dich nicht ab. Pflege die Verbindungen zur Kernfamilie, zur erweiterten Familie, zu deiner Kirchengemeinde oder spirituellen Gruppe und anderen Gruppen, in denen du dich sicher und angenommen fühlst.

Lass dich nicht von Sekten oder Gruppierungen mit starker Tendenz zur Ausgrenzung und starren Normen verführen, die deine Freiheit einschränken, du selbst zu sein und deine eigene Meinung zu haben.

Lass dich nicht vom äußeren Schein hypnotisieren. Schau genauer hin. Erkenne den Menschen hinter der Rolle oder Maske.

Sei nicht unehrlich in deinem Versuch, Aufmerksamkeit und Anerkennung zu erhalten, bleibe authentisch....