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Musik mit Alltagsgegenständen als Teil der Neuen Musik

Gestaltung einer Unterrichtsreihe in der Mittelstufe der Realschule

AutorSebastian Thoma
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl162 Seiten
ISBN9783668118614
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis35,99 EUR
Examensarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 2,5, Pädagogische Hochschule Weingarten, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Küchenarbeit ruft! Das Essen war lecker, doch jetzt muss gespült werden. Die Teller, Messer und Gabeln reiben, schlagen oder kratzen im Spülbecken aneinander. Eine ganz gewöhnliche Situation im Alltag. Die dort entstehenden Klänge und Geräusche sind für uns genauso alltäglich, wie die Musik aus dem Radio oder dem mp3-Player. Fast jeder Mensch hört täglich Musik, sei es beim Autofahren, beim Sport treiben oder auch nur beim Ausruhen. Das Alltägliche kann den beiden verschiedenen Klängen also als gemeinsam angesehen werden. Doch eine Kombination aus beiden Aspekten scheint nicht möglich. Oder etwa doch? Sind Klänge, die beim Putzen, beim Einkaufen oder im Büro auf uns einwirken denn etwa auch Musik? Diese Arbeit setzt sich aus zwei großen Teilen zusammen. Im ersten sollen wissenschaftliche Aspekte zum Thema 'Musik mit Alltagsgegenständen' geklärt werden. Mit welcher Begründung und wann begann man mit Alltagsgegenständen zu musizieren? In welchem Entwicklungs-Zusammenhang der Musik stand dies? Wer hat auf diese Weise komponiert? Welche Stücke entstanden dabei? Auch ein grober Überblick über die Neue Musik soll gegeben werden. Welche anderen Wege ging man? Welche musikdidaktische Konzeption im schulischen Bereich gab es dazu? Gibt es zudem Stücke, die didaktisierbar für die Schule sind? Oder sogar extra dafür geschrieben wurden? Im zweiten Teil soll dann basierend auf dieser wissenschaftlichen Grundlage eine mögliche Unterrichtsreihe zu diesem Thema dargestellt werden. Es ist geplant, den SuS zum einen eine Übersicht über die Möglichkeiten des Musizierens mit Alltagsgegenständen im allgemeinen zu geben. Zum anderen soll eine Übersicht über bekannte Beispiele von Werken, Kompositionen aber auch Künstlern, u.a. durch Film-Ausschnitte gestützt, vorgestellt werden, welche sich mit dem Thema befasst haben oder noch befassen. Des weiteren soll den SuS ermöglicht werden viel eigene und praktische Erfahrung zum Thema zu bekommen.

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Leseprobe

Teil 2 Konzeption einer Unterrichtsreihe


 

5 Lernvoraussetzungen


 

Vorbemerkung:

 

Da diese WiHa als Gestaltung bzw. Konzeption einer Unterrichtsreihe zu sehen ist, ist keine Durchführung vorgesehen. Die WiHa soll Inspiration für Lehrpersonen sein und u.a. zudem als Vorschlag einer Umsetzung des Themas „Musik mit Alltagsgegenständen“ in 5 Stunden gesehen werden. Bei der Beschreibung der Lernvoraussetzungen kann deshalb nicht auf eine konkrete Klasse Bezug genommen werden. Ich nehme deshalb meine Erfahrungen aus sechs verschiedenen Schulen im Zusammenhang mit meinen Praktika als Basis für die Beschreibung einer Schulklasse.

 

5.1 Schule und Einzugsgebiet


 

Wo liegt die Schule?

 

Die Realschule befindet sich zusammen mit einer HWRS und einem Gymnasium in einem Bildungszentrum in ländlicher Lage im süddeutschen Raum. Die Infrastruktur der Schule ist mit “sehr gut“ zu beurteilen. Auf der einzigen Realschule der Stadt, welche auch Träger der Schule ist, wird nach zehn Jahren der Abschluss der Mittleren Reife erlangt. Die Schule verfügt über eine Bücherei, gemeinsam mit HWRS und Gymnasium. Die ungefähr 600 SuS kommen aus mehreren Teilorten und aus der Umgebung der Stadt und verteilen sich auf 20 Klassen. Der Schule stehen 35 Lehrkräfte zur Verfügung. Die Schule verfügt über eine großzügige Sportanlage und auch sonst über moderne und ausgezeichnete Ausstattung.

 

Hat die Schule ein besonderes Profil?

 

Viele Schulen haben mittlerweile spezielle Profile. Diese können u.a. fachbezogen sein, also ein naturwissenschaftliches Profil oder musisches Profil vorweisen. Die Schule besitzt ein musisches Profil, was bedeutet, dass hier besonders Wert auf Entfaltungsmöglichkeiten im musisch-kreativen Bereich gelegt wird. Soziale Kompetenzen werden durch gemeinsame Aktivitäten, wie z.B. Projekttage und Schullandheimaufenthalte gefördert. Die Realschule versteht sich als lebendige Gemeinschaft, in der Schüler, Eltern und Lehrer eng zusammenwirken und einander mit Achtung und Toleranz begegnen. An der Schule gibt es, wie mittlerweile an vielen Schulen, ein Streitschlichterprogramm. Das ist ein Verfahren der Vermittlung, welches zur friedlichen Beilegung von Schüler-Schüler Konflikten eingesetzt wird. Als Alternative zu Schulstrafen können die Schüler bei Auseinandersetzungen im Schulhof, Klassenzimmer etc. in den Schlichtungsraum gehen und dort mit Hilfe eines ausgebildeten Schüler-Mediators über die Hintergründe des Streits reden und eine versöhnliche Einigung erzielen. Es gibt verschiedene Versionen und Handhabungen dieses Verfahrens.

 

Welche ökonomischen und soziokulturellen Bedingungen prägen das Umfeld der Schüler?

 

Etwa die Hälfte der SuS kommt aus dem Kernbereich der Stadt, die andere Hälfte aus den Teilorten und den umliegenden Gemeinden. Die SuS, die etwas weiter weg wohnen, nutzen Bus oder Bahn. Die Gemeinden um die Stadt gehören zu den bevorzugten Wohngebieten von Akademikern, die bei den größeren Unternehmen um die Stadt Arbeit haben. Viele SuS verfolgen in ihrer Freizeit verschiedene Hobbies, z.B. das Erlernen eines Musikinstrumentes oder Ausüben einer Sportart.

 

Rahmenbedingungen: z.B. Ausstattung, zeitliche Organisation des Unterrichtstages

 

Der Schulbetrieb beginnt um 7.45 Uhr mit der ersten Stunde. Insgesamt gibt es pro

 

Tag zehn Stunden. Die sechs Vormittags-Stunden sind in zwei Blöcke aufgeteilt. Nach der dritten Stunde gibt es die große Pause mit 20 Minuten. Zwischen den anderen Stunden sind jeweils fünf Minuten Pause. Die zehnte und letzte Stunde endet bei Nachmittags-Unterricht um 16.30 Uhr.

 

5.2 Klasse/ Lerngruppe


 

Soziale Beziehungen innerhalb der Klasse

 

Es handelt sich um eine Klasse 8 mit 30 SuS. Klasse 8 bedeutet gleichzeitig, dass die SuS schon mindestens ein Schuljahr zusammen sind. Außenseiter sind nicht zu erkennen. Es gibt kleinere Cliquen, wie üblich. Im Klassenraum, also in diesem Fall der Musiksaal, hat kein SuS einen festen Sitzplatz, weshalb es durchaus vorkommt, dass eine Durchmischung der SuS stattfindet.

 

Arbeitsverhalten der SchülerInnen

 

Die SuS arbeiten im Allgemeinen gut mit. Sie sind auf einem relativ ausgeglichenen Leistungsstand, was aber nicht heißen soll, dass es keine Unterschiede im Verständnis neuer Sachverhalte gibt. Die Klasse ist als eine sympathische Klasse mit relativ diszipliniertem Verhalten zu beschreiben.

 

Soziale und methodische Kompetenz der SchülerInnen

 

Die SuS arbeiten harmonisch miteinander und verhalten sich untereinander hilfsbereit. Häufig angewandte Methoden sind Partnerarbeit und Lernen an Stationen. Diese erfolgen nach klarer Anweisung und funktionieren aufgrund dessen gut. Stuhlkreise sind zeitlich begrenzt möglich, führen aber leicht zu Unruhen.

 

Bei den Arbeitsaufträgen allgemein sollte dennoch auf genaue Formulierung geachtet werden.

 

Ausstattung des Klassenzimmers

 

Das Klassenzimmer und seine Einrichtung sind recht modern. Das Zimmer besitzt eine große Fensterfront gegenüber der Türe. Die Tische sind in vier Reihen verteilt. In der Mitte gibt es einen Mittelgang. Im Klassenzimmer gibt es zwei Tafeln - eine vorne und eine an der Rückseite des Klassenzimmers - und eine große Pinwand gegenüber der Fensterseite. Dekoriert ist das Zimmer durch verschiedene Plakate, entweder von SuS zu einem Thema selbst gestaltete oder Info-Plakate über Komponisten o. ä. Das Lehrerpult befindet sich im vorderen Bereich des Zimmers,

 

im hinteren sind drei Computer positioniert. In den Schränken befinden sich Musikbücher oder Materialien, wie Plakate, Stifte oder Scheren. Der Raum verfügt über eine gute Musikanlage und ein Klavier, welches sich in dem recht großen Raum ebenfalls im vorderen Bereich befindet. Orff-Instrumente und andere für den Musikunterricht unabdingbare Instrumente befinden sich in einem sogenannten Vorbereitungsraum, in den man direkt durch eine Türe im hinteren Bereich des Klassenzimmers gelangt.

 

5.3 Lernvoraussetzungen in Bezug auf das Thema (ganze Klasse, einzelne Gruppen)


 

Interessen der Schülerinnen und Schüler (z.B. altersbezogen, nach Geschlecht,…)

 

Es gibt zwei Stilrichtungen von Musik, die von den meisten SuS in dieser Klasse bevorzugt gehört werden. Zum einen wäre die Rockmusik zu nennen, wobei hier nochmals zwischen Hörern der klassischen Hardrock-Szene und denjenigen zu unterscheiden ist, die alternativen Rock bevorzugen. Das andere Genre ist die Rap-Musik, die zur HipHop-Kultur gehört. Popmusik oder Klassik haben keinen allzu großen Stellenwert.

 

Lernvoraussetzungen einzelner SchülerInnen: Schwächen oder besondere Fähigkeiten

 

Es gibt in der Klasse viele Instrumentalisten. Von der Rock-Gitarre bis hin zu volkstümlichen Instrumenten, wie z.B. Akkordeon, ist alles vertreten. Viele davon spielen auch bei den Musikkapellen ihres Heimatdorfes. Manche spielen zudem im Schulorchester. Für das Thema der Unterrichtseinheit „Musik mit Alltagsgegenständen“ sind zum Teil Vorkenntnisse vorhanden.

 

6 Vorbemerkungen zur didaktischen Analyse der Stunden


 

Hinweis:

 

In den kommenden Abschnitten werden nun jeweils die einzelnen Stunden didaktisch analysiert, also nicht die Unterrichtseinheit an sich. Zum besseren Verständnis dieser Analyse sollen dafür einige Vorbemerkungen gemacht werden.

 

6.1 Didaktische Vorüberlegungen - Breite Themensichtung: Aspekte des Themas


 

Zu Beginn einer Planung stehen die Überlegungen zu Methoden, Inhalten und Zielen. Es muss erst klar sein, welche Inhalte in der 5-Stunden-umfassenden Unterrichtseinheit positioniert werden sollen. In einem Brainstorming, basierend auf der Sachanalyse, sollen somit zunächst viele Aspekte des Themas gefunden werden. Eine Bewertung, ob sinnvoll oder nicht, soll an dieser Stelle noch nicht erfolgen. In einer kurzen Auflistung zähle ich nun einige für die Unterrichtsstunden mögliche Themen und Aspekte auf: bekannte Beispiele, Musizieren eines bekannten Beispiels evtl. auch in abgeänderter Version, professionelle Gruppen oder Bands, die sich mit dem Thema befassen, Notation, Komponieren kleiner Sequenzen, Umsetzen einer Notenvorlage in Musik mit Alltagsgegenständen, praktische Erfahrungen,…Die Liste wäre natürlich noch weiterhin fortzuführen, doch es soll an dieser Stelle als Anregung für mögliche Themen ausreichen. Es gibt eine riesige Vielfalt an Methoden. Beispiele hierfür sind Kugellager, Fish-Bowl, viele Formen des WELL. Aus einem riesigen Pool an Methoden (vgl. Skript Oberhaus,...

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