Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Philosophisches Institut), Veranstaltung: 'Über die Seele III: Weltseele - Seelenwanderung - Parapsychologie', Sprache: Deutsch, Abstract: In diesem Beitrag suche ich nicht die Konfrontation mit den Anhängern der Reinkarnationslehre, noch weniger geht es mir um dogmatische Rechthaberei oder eine herablassende Ablehnung des Glaubensgutes zweier Weltreligionen (nämlich des Hinduismus und des Buddhismus). Die katholische Theologie der Gegenwart bemüht sich aufrichtig um einen respektvollen und friedfertigen Dialog mit den verschiedenen Religionen, wie besonders der erst kürzlich heiliggesprochene Papst Johannes Paul II wiederholt durch sein positives Beispiel gezeigt hat, um so ein friedvolles, von Toleranz und gegenseitigem Verständnis geprägtes Zusammenleben der Menschen in aller Welt, aber auch und gerade in unserer multikulturellen und -religiösen Gesellschaft zu ermöglichen. Wo immer die Dogmatik zum Gegenstand des Streites unter Menschen gemacht wurde, kam es am Ende zu Gewalt und Blutvergießen. Aus diesem Grunde haben katholische Theologen (zumindest in ihrer überwiegenden Mehrheit) schon vor Jahrzehnten aufgehört, über Glaubensinhalte nach außen hin in Streit zu treten. Katholische Christen haben aus ihren Fehlern in der Vergangenheit bitter lernen müssen und ziehen nun den aufgeschlossenen Dialog einem erbitterten Disput vor. Das II. Vatikanische Konzil bekennt sich zu dieser Haltung mit folgenden Worten: 'Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet.[...] Deshalb mahnt sie ihre Söhne, dass sie mit Klugheit und Liebe, durch Gespräch und Zusammenarbeit mit den Bekennern anderer Religionen sowie durch ihr Zeugnis des christlichen Glaubens und Lebens jene geistlichen und sittlichen Güter und auch die sozial-kulturellen Werte, die sich bei ihnen finden, anerkennen, wahren und fördern.' (Nostra aetate 2) Es geht mir in diesem Beitrag also ausdrücklich um ein klares, positives Bekenntnis zum eigenen christlichen Glauben, der durch die Veränderungen in unserer Gesellschaft während der vergangenen Jahrzehnte in zunehmendem Maße angefragt wird. Leider ist dies besonders durch eine mittlerweile recht weit verbreitete religiöse Indifferenz auch unter jenen unserer Mitmenschen der Fall, die sich selbst der christlichen Religion im weitesten Sinne zugehörig fühlen.
Frank Drescher, geb. am 18.10.1975 in Duisburg. Studium der kath. Theologie, Philosophie und Religionswissenschaft in Münster und Rom. Magister Artium im Jahr 2010 mit einer Arbeit über den Zen-Buddhismus. Anschließend für einige Jahre Berufstätigkeit in der freien Wirtschaft, zuletzt in Irland. Im Jahr 2019 Abschluss eines Zusatzstudiums in Theologie der Spiritualität an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Vorbereitung auf den priesterlichen Dienst im Erzbistum Dublin.
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