Fachbuch aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, , Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der folgenden Arbeit möchte ich den Aufstieg des Geschlechts der Herren von Julbach, den späteren Grafen von Schaunberg, aber auch den Niedergang der Herrschaft Julbach näher beleuchten. Leider stehen zu den Anfängen der Burg und ihrer Besitzer und somit zur Geschichte des Ortes und der Herrschaft Julbach nicht allzu viele wissenschaftliche Untersuchungen zur Verfügung. Die Beiträge zur Genealogie der Julbacher sind meist nur Zusammenfassungen der damals verbreiteten Annahmen, die kaum kritischen Analysen standhalten. Reicher vorhanden sind neuere Arbeiten von österreichischen Historikern über das Geschlecht der Schaunberger, die Nachfahren der Julbacher, und ihre Grafschaft. Zu nennen sind hier in erster Linie Siegfried Haider, Othmar Hageneder und Michael Hintermayer-Wellenberg. Auf Grund seines Regestenwerks ist und bleibt das Standardwerk zur Geschichte der Schaunberger das von Jodokus Stülz 1862 erstellte Werk. Auch Julius Strnadt schrieb über die Dynastie. Auf seiner Ansicht fußt anscheinend die Behauptung, dass Benedikta von Julbach von Benedikta und Gebhard von Ollersbach abstamme und der Besitz der Julbacher das Erbteil der Benedikta aus dem Besitz der Formbacher sei. Darüber hinaus behauptete er, dass Benedikta den Julbachern den Formbacher Grafentitel eingebracht habe. Für diese Behauptungen hoffe ich, den Gegenbeweis zu erbringen. In der folgenden Arbeit möchte ich mich auch mit einigen genealogischen Zusammenhängen und historischen Irrtümern über die Julbacher und frühen Schaunberger befassen, soweit sie für die Entwicklung der Herrschaft Julbach von Bedeutung sind, denn beim intensiven Studium der Quellen, insbesondere der Traditionsurkunden, die in den Bänden der Monumenta Boica abgedruckt sind, fällt eine Diskrepanz zwischen diesen und den Arbeiten anderer Historiker über die Ursprünge des Geschlechts der Julbacher auf. Ein besonderes Augenmerk muss auf die Herkunftsbezeichnung gelegt werden, da es hierbei zu Verwechslungen gekommen ist. Besonders das, was bei Wernhard und Benedikta von Julbach als gesichertes Wissen galt und von Genealogen wie Tyroller in ihren Stammtafeln, aber auch von Ilse Louis in ihrem Historischen Atlas übernommen worden war, muss kritisch überprüft werden. Daraus ergibt sich dann auch die Frage, wie die Grafenwürde in die Familie kam. Auch eine andere dieser 'Tatsachen' hält sich bis heute hartnäckig am Leben: Die Sage von jenem Raffold, der der Stammvater der Julbacher gewesen sein soll.
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