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E-Book

Türkei

Pauschalreise durch Kappadokien - Alanya und Umgebung

VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl60 Seiten
ISBN9783741200649
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,49 EUR
Die grandiose Welt von Kappadokien präsentiert sich wie ein Schweizer Käse. Diese Landschaft wurde von drei großen Vulkanen 'gebaut' und von Menschen ausgehöhlt. Hier findet man riesige unterirdische Städte, die bis zu dreißigtausend Menschen über Monate hinweg Schutz vor Überfällen boten. Sie wurden in vorchristlicher Zeit begonnen und bis zu den Türkeneinfällen erweitert und ausgebaut. Immer wieder gab es im Laufe der Geschichte Bedarf für diese unterirdischen Städte. Das Besondere Kappadokiens sind die Feenkamine, landläufig auch Zipfelmützen genannt, die über eine sehr lange Zeit durch Wind und Wetter aus dem Tuffstein modelliert wurden. Sehenswert sind vor allem das Ihlara-Tal, ein vierzig Kilometer langer und ziemlich tiefer Einschnitt in der Landschaft, das Freilichtmuseum in Göreme, mit der größten in Fels gehauenen Kirche, und Ozkonak mit der wohl drittgrößten unterirdischen Stadt. Kappadokien heißt 'Land der schönen Pferde', was auf die antiken Hethiter zurückgeht. Pferde gibt es heute kaum noch. Heute ist es das Land der 'Tanzenden Derwische'. Auf einer Fahrt über die alte Seidenstraße lernt man den Till Eulenspiegel Kappadokiens kennen und besichtigt das Mevlana-Kloster in Konya. Weitere Ausflüge führten zur großen Ausgrabungsstätte von Aphrodisias, zur Nekropole von Hierapolis und zu den beeindruckenden Kalksinterterrassen von Pamukkale. Ein sehr lehrreicher Besuch einer Teppichknüpferei stand ebenfalls auf dem Programm. Verwöhnen lassen kann man sich zum Beispiel beim Hamam und einer türkischen Massage. An der Küste erlebt man das erdrückende Antalya sowie das besinnliche Alanya. Rafting auf dem Köprülü, Tauchfahrten mit einem der alten, großen Holzschiffe, ein interessanter Spaziergang ins Hinterland und der Besuch bei einem türkischen Friseur bildeten weitere Stationen in der Türkei.

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Leseprobe

Im April diesen Jahres stießen wir im Fernsehen auf ein Angebot für eine Türkeirundreise mit anschließendem Badeurlaub zu einem sehr akzeptablen Preis. Da wir schon lange einmal nach Kappadokien wollten, kam dieses Angebot wie gerufen. Allerdings kam noch ein gewisser Betrag für das Zusatzpaket „Rundreise“, in dem Mittagessen und Eintrittsgelder enthalten waren, dazu. Nachdem auch noch der Flughafenzuschlag angerechnet wurde, lagen wir schon bei knapp über 500,- Euro pro Person. Nicht mehr ganz billig, aber doch noch im Rahmen. Wir buchten gleich übers Internet und alles ging seinen Gang.

Bis zu unserer Abreise erreichten uns ziemlich viele schlechte Nachrichten aus der Türkei: katastrophale Flugzeuge, sehr schlechte Wasserqualität an den Stränden, schmutzige Hotels, Anschläge und Unfälle. Na, das kann ja heiter werden, zumal es das Schicksal in diesem Jahr auch überhaupt nicht gut mit uns meinte. Schon der Urlaub in Tobago im Mai war mit Hindernissen gespickt.

Nichts desto trotz ließen wir uns die Freude an diesem Urlaub nicht nehmen, zurücktreten kam nicht in Frage.

Als wir Anfang Oktober die Reiseunterlagen erhielten, traf uns ein weiterer Schlag. Der Flug geht am 12. Oktober um Mitternacht, die Landung ist für morgens halb vier in Antalya geplant und gleich am darauffolgenden Morgen soll schon die Rundfahrt starten. Würden wir da noch Zeit zum Schlafen haben? Ich war mir sicher – nein. Das heißt, wir werden achtundvierzig Stunden auf den Beinen sein. Dieser Urlaub wird ebenfalls nicht ohne Hindernisse bleiben.

Und der Rückreisetermin? Die Landung in Frankfurt soll zehn Minuten vor Abfahrt des letzten Shuttlebusses für diesen Tag sein. Den werden wir auf keinen Fall mehr erreichen. Wie sollen wir nach Hause kommen?

Aber eines nach dem anderen.

Um 19.30 Uhr am Abreisetag brachte uns ein Shuttlebus vom Flughafen Hahn zum Flughafen in Frankfurt. Um 23.55 Uhr startete das Flugzeug nach Antalya. Der Flug dauerte gut drei Stunden. Mit der Zeitverschiebung von einer Stunde landeten wir um 4.30 Uhr Ortszeit in Antalya. Das Flugzeug und der Flug waren in Ordnung, da war nichts zu beanstanden.

Nachdem wir die Koffer in Empfang genommen hatten, suchten wir unsere Reiseleitung, die draußen vor der Tür stand. Der gute Mann wies uns einen Bus zu, der uns ins Hotel bringen soll. Inzwischen zeigte die Uhr schon nach 5 Uhr. Wenn wir Glück haben, kommen wir vielleicht noch zu einer Stunde Schlaf, bevor die Rundfahrt beginnt.

Es dauerte eine ganze Weile, bis der Bus voll war und sich ein weiterer Reiseleiter sehen ließ. Er zählte kurz durch und dann ging die Fahrt durch Antalya los, bis der Bus vor einem Hotel hielt. Der Reiseleiter rief zwei Pärchen auf, die ihr Ziel damit erreicht hatten. Dann machte sich Unruhe breit. Es hatten wohl noch mehr Leute dieses Hotel auf ihrem Zettel vom Reisebüro stehen. Der Reiseleiter sagte nur, dass die Leute, die er aufgerufen hätte, hier aussteigen sollen, die anderen möchten im Bus bleiben. Auf unserem Zettel, und auf dem einiger anderer Mitreisender, war ein Acropol-Hotel vermerkt. Also blieben wir im Bus und kümmerten uns nicht weiter um das Durcheinander, denn das hier war kein Acropol-Hotel.

Der Bus fuhr weiter und hielt ein weiteres Mal vor einem Hotel, welches ebenfalls anders hieß, als das auf unserem Zettel. Wir wurden auch diesmal nicht aufgerufen.

Beim dritten Hotel wurden alle, die noch verblieben waren, zum Aussteigen aufgefordert. Wieder war es nicht das Acropol-Hotel. Die Aufregung war bei allen groß, denn die meisten hatten diesen Hotelnamen in ihren Unterlagen. Jetzt stand der Bus jedoch vor irgendeinem Beach-Hotel. Die Koffer wurden ausgeladen und der Bus fuhr weg. Die einzige Erklärung war, die ich dem Reiseleiter noch entlocken konnte, dass alle diese Hotels unter dem Oberbegriff „Acropol“ geführt werden.

So meldeten wir uns alle an der Rezeption an, wo die Schlüssel ausgegeben wurden. Allen stand die lange Nacht ins Gesicht geschrieben.

Als Klaus und ich an der Reihe waren, standen unsere Namen nicht auf der Liste. Na super, das wird immer besser, es war kurz vor Sechs.

Der Reiseleiter hatte noch gesagt, dass wir um 7 Uhr zum Frühstück gehen sollen, denn um halb acht trifft der Bus für die Rundfahrt ein.

Jetzt mussten wir auch noch warten, bis der letzte Mitreisende seinen Schlüssel hatte.

Crystal Beach Hotel in Antalya

Blick vom Zimmerbalkon zum Meer

Blick ins Landesinnere

Als wir endlich das Zimmer beziehen konnten, war es nach halb Sieben und es blieben ganze zwanzig Minuten, um uns notdürftig frisch zu machen. Das ist unzumutbar, ich werde einen entsprechenden Brief an das Reisebüro schreiben. Schließlich hatten wir diese Nacht im Hotel bezahlt. So geht es nicht. Ich hörte dann noch von einigen anderen Leuten, dass sie sich ebenfalls deshalb beim Reisebüro melden würden.

Pünktlich um 7.30 Uhr kam der Bus für die Rundfahrt, in dem schon Leute saßen. Alle, die heute früh mit uns gekommen waren, noch ein paar andere Leute und wir stiegen ein. Der Reiseleiter in diesem Bus stellte sich als Hüssein vor, begrüßte uns und wünschte uns eine schöne Rundfahrt. Vor der Abfahrt zählte er seine Schäfchen durch, er zählte noch einmal und ein weiteres Mal, dann fragte er nach „Lange“ und wir meldeten uns. Hüssein fragte uns, ob wir die Tour nach Ephesos gebucht hätten. Klaus und ich sahen uns an: Ephesos, nein, das liegt doch an der Ägäis, so weit wollten wir nicht fahren. Wir verneinten seine Frage, womit nun zwei Leute mehr als auf seiner Liste gemeldet, nämlich wir, im Bus sitzen. Das Maß war jetzt voll: erst kein Hotelzimmer, dann auch noch im falschen Bus. Was sollten wir denn jetzt tun? Hüssein meinte, dass er telefonieren wird.

Irgendwo und irgendwann in den nächsten drei Tagen könnten wir in den richtigen Bus umsteigen. In den ersten drei Tagen fahren die meisten Busse ziemlich die gleiche Strecke. Wir sollten erst einmal in diesem Bus mitfahren.

Als es dann losging, durch Antalya nach Osten, an der Küste entlang in Richtung Alanya, gab uns Hüssein grobe Informationen über den Ablauf der Rundreise und legte uns gleich die Teilnahme an einem außergewöhnlichen türkischen Abend nahe. Wenn man als Tourist in Kappadokien ist, sollte man sich auf keinen Fall diesen Abend entgehen lassen. Kostenpunkt 25,- Euro pro Person, inklusive Getränke bis zum Umfallen. Die Meldung dafür müsste umgehend geschehen, damit noch Plätze gesichert werden können. Alle meldeten sich.

Als nächstes Highlight pries Hüssein eine Ballonfahrt über die Kappadokische Welt an. Kostenpunkt hier: 120,- Euro pro Person. Das ist ein Schnäppchen gegenüber den Angeboten zu Hause, doch es meldeten sich nur vier Leute. Dieser Preis ist für die normale Urlaubskasse doch ein ganz schöner Brocken, der bei den meisten nicht vorgesehen ist.

Zuletzt legte man uns ans Herz, für das Hotel im Badeurlaub der zweiten Woche „All inklusiv“ nach zu buchen. Das ist mit 49,- Euro pro Person recht günstig, zumal bei Halbpension keinerlei Getränke enthalten sind. Normalerweise buchen wir immer nur Halbpension, weil wir mittags sowieso nie etwas essen, doch angesichts der Tatsache mit den Getränken ist es eine Überlegung wert.

Wir saßen noch keine Stunde im Bus und hatten schon 150,- Euro, die nicht eingeplant waren, ausgegeben. Wenn das so weitergeht, werden wir wohl einiges verpassen müssen.

Ein paar Kilometer hinter Manavgat bog der Bus in das Taurus-Gebirge ab und fuhr nach Konya weiter. Dabei überquerten wir den höchsten Pass der Türkei, der auf tausendachthundertfünfundzwanzig Höhenmetern liegt. Die Bergwelt ist recht kahl, die Baumgrenze liegt bei etwa zweitausend Meter. Das heißt, dass es hier sicher empfindlich kalt werden kann.

auf der Küstenstraße

das Taurus-Gebirge in der Ferne

durch das Taurus-Gebirge

kleine Ortschaft im Nirgendwo

Die Straße führt durch eine herrliche Bergwelt mit grünen Tälern. Irgendwann ließen wir das Gebirge hinter uns und eine flache Landschaft öffnete sich, die nur hier und da von kleinen Hügeln durchbrochen wird. Die Vegetation wird immer spärlicher, Steine über Steine prägen zumeist das Bild.

Gegen 11 Uhr legte der Bus auf einem Parkplatz einen Stopp ein. Hüssein teilte Klaus und mir mit, dass wir hier auf den richtigen Bus warten sollen. Nach allem, was bis jetzt passiert war, erklärte ich ihm jedoch, dass wir nur solange warten werden, bis er weiterfährt. Sollte der andere Bus bis dahin nicht hier sein, werden wir wieder bei ihm einsteigen. Der Parkplatz liegt mitten in der Prärie. Was, wenn der Bus nicht kommt? Das Risiko wollten wir nicht eingehen.

Neben einem Restaurant finden sich auf dem Parkplatz auch Souvenirläden. Die Pause war lang genug, um sich in Ruhe umzusehen. Es war unsere erste Bekanntschaft mit türkischen Souvenirläden, die neben vielem anderen auch Schmuck, Kunstgewerbe, Lebensmittel und Kaschmirschals anbieten. Für uns war dieser Rundgang nur informativ.

Dann kam...

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