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Existenzgründung für Hochschulabsolventen - inkl. Arbeitshilfen online

Geschäftsidee, Business-Plan, Fördermittel, Kundenakquise, Crowdfunding

AutorBernhard Plum, Jürgen Schmidt, Michael Gehrer
VerlagHaufe Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl288 Seiten
ISBN9783648079126
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis28,99 EUR
Der Weg von der ersten Idee zum erfolgreichen Unternehmen ist oft mit vielen Hindernissen und Unabwägbarkeiten gepflastert. Viele Existenzgründer scheitern bereits in der Anfangsphase. Das Buch hilft, typische Fallstricke zu erkennen und zu überwinden. Es vermittelt aktuelles Grund- und Gründungswissen in Entrepreneurship, BWL und Recht und legt eine fundierte Grundlage für erfolgreiches Wachstum. Inhalte: - Die Unternehmensgründung: Geschäftsaufnahme und Markteinführung - Partnerauswahl und Kundenakquise - Produktentwicklung und -verbesserung - Finanzierung, Betriebliches Rechnungswesen und VertragsmanagementArbeitshilfen online: - Business-Plan - Vertragsmuster (Gesellschaftsverträge, Lieferantenvertrag, Kundenvertrag, AGB) - Zahlreiche Checklisten u.v.m. 

Bernhard Plum Prof. Dr. jur. Bernhard Plum war u.a. Assistent bei Arthur Andersen, Leiter des Lektorats Elektronische Publikationen beim C.H. Beck Verlag, München und Leiter Recht und Personal sowie Prokurist bei der 118000 AG, München. Nach einem Masterstudium der Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Ökonomie & Management in München ist er seit 2011 Professor an der Hochschule Furtwangen in der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen. Er leitet das Gründerprojekt 'ready-study-go', das Studierende, Alumni und Mitarbeitende darin fördert, eigene Geschäftsideen umzusetzen. Michael Gehrer Herr Prof. Michael Gehrer ist promovierter Betriebswirt. Er war Vertriebsreferent der VHV Vereinigte Hannoversche Versicherung a.G. und Leiter Marketing-Kommunikation der Hannoversche Lebensversicherung AG und Hannoversche Direktversicherung AG und ist seit 2011 Professor an der Hochschule Furtwangen in der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen. Jürgen Schmidt Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schmidt ist seit 1990 Professor an der FH Furtwangen und seit 1991 Leiter des Steinbeis-Transferzentrums Produktion und Qualität, Trossingen.

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Leseprobe

1   Entschluss zur Selbstständigkeit


Der Weg in die Selbstständigkeit ist stets schwierig und risikobehaftet. Wer diese weitreichende Entscheidung in seinem Leben trifft, sollte sich daher im Vorfeld eingehend Gedanken darüber machen, welche Konsequenzen sich hieraus für ihn selbst und sein familiäres Umfeld ergeben. Zu den grundlegenden Fragen, die zu beantworten sind, gehören folgende:

  • Weshalb möchte ich ein Unternehmen gründen?

  • Was ist der Auslöser, warum ich dies ausgerechnet jetzt will?

  • Habe ich das Zeug dazu?

  • Wie ist für mich das Verhältnis der Chancen zu den Risiken?

1.1   Motive für die Existenzgründung


Es gibt verschiedene Beweggründe, warum Personen die Gründung eines Unternehmens vorantreiben. In Untersuchungen haben Existenzgründer insbesondere folgende Motive angeben:2

  • Wirtschaftlicher Erfolg

  • Innovation

  • Unabhängigkeit

  • Anerkennung

  • Selbstverwirklichung

  • Rollenverhalten

1.1.1   Wirtschaftlicher Erfolg


Finanzielle Aspekte spielen die größte Rolle bei der Entscheidung für eine selbstständige Tätigkeit. Im Vordergrund steht hier der Wunsch nach einem überdurchschnittlichen Einkommen und dem Erwerb eines beträchtlichen Vermögens. Interessanterweise denken die Existenzgründer dabei überwiegend nicht nur an ihr eigenes Auskommen, sondern auch an den Aufbau eines Unternehmens, das sie ihren Kindern vererben wollen.

1.1.2   Innovation


Ein weiteres wichtiges Motiv stellt der Wunsch dar, etwas Neues zu erschaffen. Dies entspringt dem inneren Drang, eine Herausforderung zu meistern und/oder eine persönliche Vorstellung umzusetzen. Das erfolgreiche Beschreiten neuer Wege führt nicht nur zu einer Erweiterung des eigenen Horizonts, sondern hiermit ist regelmäßig auch eine starke Außenwirkung verbunden. So genießen Innovatoren zumeist ein hohes Ansehen und üben für andere Personen eine Vorbild- und Leitfunktion aus. Insofern ist ihr Einfluss innerhalb von Organisationen sehr hoch.

1.1.3   Unabhängigkeit


Auch das Gefühl der Unabhängigkeit, das mit der Selbstständigkeit einhergeht, ist eine starke Triebfeder. So sind Selbstständige nicht an die Weisungen von Vorgesetzten gebunden und müssen keinen internen Wettbewerb mit Kollegen ausfechten. Dies verhindert nicht nur Frustration, sondern sorgt dafür, dass jede Tätigkeit, die man ausführt, und jede Entscheidung, die man trifft, die persönliche Entwicklung fördert.

Als sein eigener Herr kann man außerdem die Arbeits- und Urlaubszeiten weitgehend selbst bestimmen. Geht die Arbeitszeit über den Rahmen des bei einer Festanstellung Üblichen hinaus, kommt dies dem Unternehmer wenigstens selbst zugute.

1.1.4   Anerkennung


Der Wunsch nach sozialer Anerkennung ist ebenfalls von elementarer Bedeutung. Regelmäßig geht von einem hohen Einkommen und Vermögen ein erhebliches Prestige aus, dem sich Menschen nur sehr schwer entziehen können. Wer Erfolg hat, wird von den anderen – ob Freunde, Familienangehörige oder Fremde – respektiert und genießt einen höheren sozialen Status als andere.

1.1.5   Selbstverwirklichung


Nicht nur die mit einer erfolgreichen Selbstständigkeit verbundene Außenwirkung, sondern auch das eigene Gefühl, etwas im Leben erreicht zu haben, verschafft den Unternehmern innere Genugtuung. Die eigenen Träume zu verwirklichen, sich den Herausforderungen zu stellen und schwierige Situationen zu überstehen, das sind wesentliche Bestandteile eines erfüllten Lebens.

1.1.6   Rollenverhalten


Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt bei einigen Gründern der Aspekt, eine bestimmte Rolle einzunehmen, von der sie glauben, dass sie von ihnen erwartet wird. So übernehmen viele Unternehmer das Geschäft ihrer Eltern und wollen damit eine Familientradition fortführen. Die Absicht, einem Idol nachzueifern oder sich seinem persönlichen Umfeld, zum Beispiel dem Freundeskreis, anzupassen, kann insoweit ebenfalls von Bedeutung sein.

1.2   Auslöser der Gründungsaktivität


Bei Betrachtung dieser Beweggründe für eine Existenzgründung wird erkennbar, dass sich die Ziele und Wünsche von Existenzgründern kaum von den Überlegungen derjenigen Personen unterscheiden, die sich gegen einen solchen Schritt entscheiden und ein Arbeitsverhältnis als Angestellter bevorzugen. Dies bedeutet, dass grundsätzlich jeder arbeitsfähige Mensch zumindest innerlich vor der Wahl steht, ein eigenes Unternehmen zu gründen.3

Neben den persönlichen Motiven ist somit der konkrete Auslöser, der einen Menschen dazu bewegt, ein eigenes Unternehmen zu gründen, bedeutsam. Es bedarf grundsätzlich eines bestimmten Impulses, der so stark ist, dass er eine Person dazu veranlasst, ihre Komfortzone zu verlassen und ihre Lebenssituation zu verändern (sogenannte Deplatzierung), dass sie ihre wirtschaftliche Lebensgrundlage selbst in die Hand nimmt und auch das damit verbundene Risiko trägt.

Nach Albert Shapero und Lisa Sokol4 sind Unternehmensgründungen kein spontanes Ereignis zu einem zufälligen Zeitpunkt, sondern das Ergebnis von situativen und kulturellen Faktoren („theory of planned behavior”). Solche deplatzierenden Ereignisse („entrepreneurial events”) können aufgrund der Änderung äußerer oder innerer Lebensumstände entstehen und eine Unternehmensgründung initiieren, wenn eine positive Bewertung der Selbstständigkeit und ihrer Machbarkeit sowie eine persönliche hohe Handlungsbereitschaft hinzukommen.

1.2.1   Änderungen der äußeren Lebensumstände


Änderungen der äußeren Lebensumstände können sich insbesondere im bisherigen Berufsumfeld, aber auch aus allgemeinen Umbrüchen ergeben und positiver oder negativer Art sein, zum Beispiel:

  • Berufsumfeld

    • Angebote von Kunden, Partnern oder Investoren

    • Verlust des Arbeitsplatzes

    • Übergehen bei Beförderungen

    • Ungenügende Förderung

    • Streit mit Vorgesetzten

  • Allgemeine Umbrüche

    • Umzug in eine neue Stadt

    • Flucht

    • Erbschaft

    • Lottogewinn

1.2.2   Änderungen der inneren Lebensumstände


Änderungen der inneren Lebensumstände können sich durch zwei Anlässe ergeben, zum Beispiel:

  • Biografische Zwischenstationen

    • Abschluss einer Ausbildung

    • Scheidung

    • Auszug der Kinder

  • Änderung der Lebenseinstellung

    • Langeweile

    • Traumatische Erlebnisse

1.3   Unternehmerpersönlichkeit


Besteht Klarheit über die wahren Motive und den konkreten Auslöser, die einen veranlassen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, sollte sich die betreffende Person weiterhin vergewissern, ob sie auch über die notwendigen Charaktereigenschaften verfügt, um ein Unternehmen zu führen. So liegt es auf der Hand, dass ein bloßer Umstand, beispielsweise dass jemand im Lotto gewonnen hat oder sein bisheriges Arbeitsverhältnis gekündigt wurde, einen Menschen noch nicht zu einem erfolgreichen Unternehmer macht. Vielmehr sollte der Gründer idealerweise weitere Eigenschaften aufweisen, die einem erfolgreichen Unternehmer zugeschrieben werden.

1.3.1   Begriff des Entrepreneurs


Von zentraler Bedeutung ist in diesem Zusammenhang der Begriff „Entrepreneur”. Das heutige Verständnis des Entrepreneurs wurde maßgeblich von dem österreichisch-amerikanischen Ökonomen Joseph Alois Schumpeter in seinem Werk „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung” geprägt. Er formulierte hierin, dass ein Entrepreneur aufgrund seiner Schöpfungskraft und Schöpfungslust bereit und fähig ist, neue Ideen und Erfindungen in erfolgreiche Innovationen umzusetzen. Er selbst trägt somit die Ursache für Veränderungen in sich („schöpferische Zerstörung”).5

Hinweis

In etymologischer Hinsicht kommt das Wort „Entrepreneur” vom lateinischen Verb „prehendere” (= „ergreifen”, „fassen”). In späterer Zeit fand dieses Verb Eingang in die französische Sprache („prendre” = „nehmen”) und verband sich mit dem Wort „entre” (= „unter”).

In betriebswirtschaftlicher Hinsicht wurde der Begriff erstmals von dem Iren Richard Cantillon verwendet. Er bezeichnete damit eine Person, die ein Geschäft auf eigene Rechnung betreibt und damit ein Gewinn-und-Verlust-Risiko trägt.

1.3.2   Eigenschaften eines Entrepreneurs


Zahlreiche empirische Studien6 zeigen, dass sich ein Entrepreneur durch eine Reihe von Charakteristika von einem abhängig Beschäftigten unterscheidet. So sind Selbstständige dynamischer, durchsetzungsfähiger, entschlossener, unabhängiger, verantwortungs- und risikofreudiger als abhängig Beschäftigte. Sie sind Praktiker, stecken voller Pläne und haben zugleich einen Spürsinn für Kommendes. Im Einzelnen lassen sich insbesondere die folgenden Eigenschaften...

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