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China erleben

China - Motorradgeschichten aus dem Reich der Mitte

AutorMichael Fauth
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl168 Seiten
ISBN9783741203527
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,49 EUR
Wie lebt man in einem Land, in einer Provinz, in der das Motorradfahren durch die Regionalregierung eigentlich verboten wurde. Es gibt Ausnahmen, allerdings für Europäer nicht ganz einfach. Dabei ist man doch selbst ein begeisterter Motorradfahrer. Chinesische Biker - Motorradclubs, Reisen in Südostasien. Hier schildere ich meine Erlebnisse und Erfahrungen aus der Sicht eines Motorradfahrers im Reich der Mitte, in der Provinz Hunan.

Michael Fauth, alias Mezzo schreibt seit einigen Jahren Bücher zum Thema Motorrad- Reiseerzählungen Tourenbeschreibungen, Rockergeschichten. Geschichten aus der Welt der Bikes und seine Erlebnisse beim Reisen auf dem Motorrad .

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Leseprobe

Indonesien, ein Ausflug in den warmen Süden


Nur wenige hundert Kilometer südlich von Chnagsha hatten wir einen Zwischenstopp in Guangzhou. Als wir das Flugzeug verlassen hatten, war ein deutlicher Temperaturunterschied zu spüren. Wir brauchen keine Jacke mehr, es war angenehm warm. Von Guangzhou aus fliegen wir weiter nach Jakarta. Unser Reiseziel legten wir auf die Insel Java fest. Wir verweilen etwas in Jakarta und der Küste mit den vorgelagerten tausend Inseln.

(Straßenszenerie von Jakarta).

Jakarta, die Hauptstadt der Republik Indonesien ist eine Millionenstadt, flächenmäßig etwas größer wie Changsha, geschätzte zehn Millionen Einwohner. Die Stadt ist quirlig, die Straßen sind überfüllt, hunderte von Autos, Buse zwischendrin die typischen kleinen Mopeds, Handkarren und die „odongodong“, kleine Transport Fahrräder, manchmal witzig bunt aufgebaut. Auch normale Fahrradfahrer und die Becaks. Diese Lastenfahrräder befördern Personen in der Regel zwei Fahrgäste die vor dem Fahrer auf einer Sitzfläche Platz nehmen können. Für uns Europäer wirken diese Transportmittel als skurrile Transportmittel. Doch hier alltägliches zum befördern von Personen, Lasten und Garküchen. Immer wieder brausen die dreirädrigen Bajaj an uns vorbei. Der blau qualm der Zweiakter Motoren ist enorm. Die Taxis sind ordentlich, sauber ruhig mit Klimaanlage. Meist sind es Toyotas, keine so heruntergewirtschafteten vergammelten Taxis wie in China-Changsha.

Jakarta

Jakarta ist die Hauptstadt der Republik Indonesien. Mit fast 10 Millionen Einwohnern in der eigentlichen Stadt Jakarta, also ohne den Vorortgürtel von Siedlungen und Stadtteilen, die größte Stadt Südostasiens und mit etwa um die 30 Millionen Einwohnern in der Metropolregion der größte Ballungsraum des Landes. Die Hauptstadt hat den Status einer Provinz und wird von einem Gouverneur regiert. Jakarta ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Die Hauptstadt Jakarta ist für Schiffe, Bahn, Bus auch mit den Autobahnanbindungen und Flughafen der Hauptverkehrsknotenpunkt des Landes. Auch gilt Jakarta mit den vielen Universitäten, Hochschulen, Theater und Museen als Kultureller Hauptort und Magnet in Indonesien.

Die Bevölkerung der Stadt ist vielfältiger Herkunft. So leben in Jakarta Menschen malaiischer, arabischer, indischer, niederländischer und chinesischer Abstammung. Dieser mix der Kulturen ist im Stadtbild sofort ersichtlich.

Die Stadt liegt in der Bucht von Jakarta, man spricht auch bei den einheimischen von der Bucht Teluk. Weiter ist Jakarta auf der indonesischen Hauptinsel Java. An der Nordwestküste der Insel Java, an der Mündung des Ciliwung, durchschnittlich acht Meter über dem Meeresspiegel. Das Stadtgebiet ist flach und hat eine Fläche von 662 km2. Die Stadt ist mit vielen Kanälen durchzogen, dies erinnert an die niederländischen Kolonialspuren. Allerdings sind diese Kanäle hier in Jakarta nicht so sauber. Die Umgebung Jakartas wird landwirtschaftlich genutzt. An günstigen Stellen ist tropischer Regenwald zu finden.

In der Bucht von Jakarta befinden sich die zum Stadtgebiet gehörende Inselgruppe Kepulauan Seribu. Bei dieser Inselgruppe spricht man in der Übersetzung von dem „Tausend Inseln“. Es sind aber gerade mal 130 Inseln, die etwa 15 bis maximal 45 km nördlich der Stadt gelegen sind. Die Inselgruppen bieten zur Nähe der Stadt einem idyllischen Naherholungsgebiet. Der dortige Meeresnationalpark dient der Erholung der Bevölkerung, auch als Tauchresort geeignet.

Wir erkunden die Metropole, tauchen ein in die Stadt, Kolonialbauten stehen im Schatten der neuen großen Hochhäuser. Eine Kirche verliert schon mal an Größe wenn sie neben einen der großen Einkaufs- und Bürogebäuden steht. Die wenigen übriggebliebenen Kolonialgebäude in der Innenstadt wurden schön restauriert unter anderem das Nationalmuseum. Einige Handelshäuser und Speicher erinnern an die einstigen Herrscher aus den Niederlanden. Auch haben die Holländer ein typisches Stadtbild hinterlassen. Kanäle wie in Amsterdam, nicht gesäumt von den wunderbaren Giebelhäusern wie in Amsterdam aber dennoch typisch. Leider werden die Kanäle der Stadt als Kloake verwendet. Allerhand Müll schwimmt darin herum. Die Farbe des Wassers oft grau, braun, irgendwie Schmierig. An den Müllbergen tummeln sich Katzen um nach essbaren zu suchen, Manchmal sieht man auch Menschen die ebenfalls im Müll nach verwertbaren suchen.

(Nationaldenkmal im Zentrum von Jakarta).

Indonesien ist ein muslimisches Land, fast 90% der Indonesischen Bevölkerung sind Muslime sunnitischer Richtung. Wenn der Muezzin zum Gebet ruft habe ich fast den Eindruck in Nordafrika zu sein, wäre da nicht die etwas hohe Luftfeuchtigkeit und die üppige Vegetation in der Stadt.

In der Innenstadt befindet sich die Istiqlal-Moschee. Der große Kuppelbau aus weisem Marmor bietet Platz für 120000 Menschen, somit ist sie die zweitgrößte Moschee der Welt. In der Nachbarschaft der Mosche, fast verschwindend klein, eine Kathedrale im neogotischen mit Indonesischen Einflüssen. Ihre beiden Türme sind 77 m hoch. Die Kirche, Moschee, Finanzgebäude, Unabhängigkeitspalast und der Gambir Bahnhof bilden fast einen Kreis um einen etwas spärlich grünen Platz welcher im Zentrum das Nationaldenkmal steht, dem Monas. Ein 132m hoher Betonturm mit einer goldenen Flamme als Spitze.

Unsere Stadterkundung bezieht sich auch auf den alten Hafen. Auf den ersten Blick nicht sonderlich spektakulär, auch sehr unübersichtlich mit den ganzen Schuppen und teilweise Umzäunten Lagerflächen, doch hat man einen Eindruck als sei man über hundert Jahre in die Vergangenheit versetzt. Die Güter werden teilweise in Säcken von Menschen vom Schiff getragen Manche Holzschliffe haben Kranausleger mit Handkurbeln an denen Netze mit Frachtgut vom Schiff verladen wird Die waren werden auf LKWs geladen oder mit Handkarren in Holzspeichern transportiert wo diese dann auf die weitere Verladung zwischengelagert werden. Der Verkehr von LKWs im Hafengebiet ist enorm. Doch absolut sehenswert ist dieses Hafenleben, das Getümmel der Menschen an den Anlegestellen. Wie die Arbeiter mit deren schweren Last auf den Schultern über die schmalen Dielen von dem alten Holzschiffe laufen. Das Hafenleben, einfach unglaublich. Wer moderne Container- Hafen kennt, wie Hamburg oder Bremerhaven, der kann sich das kaum vorstellen.

(Hafen von Jakarta).

Nur wenige Fahrminuten vom Industriehafen mit einem Bajaj gelangt man zum Fischereihafen. Hier werden die Fangfrischen Produkte aus dem Meer abgenommen und versteigert. Dass muss man mal gesehen haben. Jakarta ist keine Touristenstadt, somit kann man hier das echte Leben spüren und entdecken. Wild, laut und dreckig, das echte Indonesien. Im Übrigen legen hier die etwas Seeuntüchtig aussehenden Passagierboote zu den Inseln ab. Es ist etwas kompliziert die richtige Anlegestelle im Fischereihafen zu finden. Nur einmal am Tag fahren die Boote vom Fischereihafen zu den vorgelagerten Inseln ab. Abfahrt ist morgens um acht, Ankunft an der letzten Station ist gegen Abend um sieben. Die Überfahrt dauert je nach Inselgruppe und Boot etwa 45 min bis 2 Stunden.

(Fischmarkt am Hafen).

Wir verlassen Jakarta mit der Eisenbahn. Mit unseren Rucksäcken machen wir uns ein letztes Mal auf in Richtung Innenstadt zum Hauptbahnhof. Mit einem Triebwagen fahren wir aus Jakarta heraus in Richtung Bogor. Der Zug fährt durch die verschiedenen belebten Viertel der Stadt, bis wir an dem Rand von Jakarta gelangen und der Zug dicht an den Hütten der Slums vorbeifährt. Wir lassen die Stadt hinter uns, immer ländlicher wird das Gebiet bis wir in den alten Bahnhof von Bogor einfahren. Wir müssen aussteigen, Endstation. Aussteigen? Wo ist der Bahnsteig? Wir springen aus dem Zug. Laufen dann über die Gleise zur Bahnhofshalle. Von dort aus geht es hinaus in das indonesische Leben. Wir laufen über einen Markt, schlängeln uns an den Markständen vorbei. Die Marktstände sind dicht an dicht gebaut. Mit meinem Rucksack bleibe ich stetig an Waren der Händler hängen. Wir werden belagert, von allen Seiten will man uns etwas zum Kauf anbieten. Zusätzlich werden wir nun auch noch von bettelnden Kindern geradezu umzingelt. Erst mal raus aus dem engen Markt und weg von dem Bahnhof. Wir halten uns die bettelnden Kinder vom Leibe verschaffen uns ein Überblick auf dem Bahnhofsvorplatz. Der erste Eindruck nach dem Empfang am Bahnhof trübt etwas, die Stadt hat etwas lockeres lebendiges, wir bleiben eine Nacht und suchen uns ein kleines Hotel in der Altstadt. Man sollte sich etwas Zeit nehmen für Bogor und die Stadt ansehen, sehenswert ist auf jeden Fall die Parkanlage des Präsidentenpalastes mit dem Botanischen Garten.

(Botanischer Garten in Bogor).

Von Bogor aus noch etwas weiter nach Osten tiefer in die Natur und weiter in die Berge. Dieses Mal nutzen wir das öffentlich Transportmittel, einen Kleinbus. In Cipayung richten wir uns in einem wunderschönen Guesthouse ein. Eine Oase am Fuße der Berge. Tropischen Garten mit einem Pool wird unser neues Basislager sein. Wir erkunden von dort aus die Bergregionen...

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