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E-Book

Die Alpha DNA

Die Zukunft ist weiblich

VerlagProfiler'S Publishing
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl216 Seiten
ISBN9783945112427
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Marina Friess präsentiert Ihnen fünf Erfolgsfrauen der Gegenwart, die mit ihrer Innovationskraft bewiesen haben, dass die Zukunft weiblich ist. Persönlichkeit, Körpersprache, Kommunikation, Status und Charisma bilden den Nährboden des weiblichen Erfolges. Marina Friess entschlüsselt für Sie den genetischen Code der Alphafrauen und macht die Geschäftswelt weiblicher.

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Leseprobe

Der Einfluss von Frauen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik wächst. Noch nie waren wir Frauen so gut ausgebildet und qualifiziert und doch: bei den Karrierechancen gibt es immer noch große Ungleichheit. Gerade in einer noch immer stark männlich dominierten Berufswelt müssen wir Frauen enorm viel leisten. Das sollte uns aber nicht abschrecken. Denn dabei helfen uns gerade unsere typisch weiblichen Qualitäten wie Kommunikationsstärke, Multitasking und Netzwerkfähigkeiten.

Ich stehe, während ich dieses Grußwort schreibe, vor meinem dreißigsten Geburtstag. Was habe ich bisher erreicht? Ich leite gemeinsam mit meinem Vater und meinem Bruder unser Bremer Familienunternehmen und habe selbst ein eigenes Unternehmen gegründet. Ich wünsche mir mehr Gründergeist in unserem Land und bin deshalb in diesem Jahr schon zum zweiten Mal Investorin bei der TV-Gründershow „Die Höhle der Löwen“, um innovative Start-ups auch persönlich zu unterstützen. Als Bundesvorsitzende des Wirtschaftsverbands DIE JUNGEN UNTERNEHMER habe ich drei Jahre für die politischen Interessen der jungen Generation gekämpft, natürlich auch für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ich bin seit einem Jahr verheiratet und klar - auch für mich persönlich ist das ein sehr wichtiges Thema. Meine Zukunft führt mich nun als Fraktionschefin der FDP in den Bremer Landtag, wo ich für eine neue Generation Bremer eintreten möchte.

Das alles macht mir unglaublich viel Spaß, fordert und motiviert mich jeden Tag aufs Neue. Wenn ich ganz ehrlich bin, bedeutet es auch viel Disziplin und harte Arbeit. Wer seine Träume verfolgt und seine Ziele erreichen möchte, der muss dafür auch etwas investieren: Leidenschaft, Zeit, Persönlichkeit – das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Doch wir Frauen haben immer noch das Gefühl, für die Anerkennung unserer Leistungen eine Schippe draufpacken zu müssen.

Objektiv haben wir heute so viel mehr Chancen als unserer Mütter. Wir sind gut ausgebildet, emanzipiert und selbstbewusst. Nutzen wir unsere gute Bildung, gesellschaftlichen Freiheiten und Entwicklungsmöglichkeiten, um zu führen und als Unternehmerinnen, Politikerinnen, Autorinnen oder was immer wir sein wollen, unsere Gesellschaft mit zu prägen. Seien wir Vorbilder für unsere Töchter mit weiblicher Intuition und unseren Stärken.

GEMEINSAM MEHR ERREICHEN

Wir Frauen teilen gerne, unsere Gefühle, Ideen und Aufgaben. Wir unterstützen uns, wenn die Kinder von der Schule abgeholt werden müssen, denken aneinander, wenn wir uns bei Projekten gegenseitig helfen können. Netzwerken liegt uns im Blut und ist auch ein wesentlicher Karrierebaustein. Gemeinsam sind wir nicht nur stärker, sondern können auch mehr Aufmerksamkeit erreichen. Frauen in Führungspositionen ziehen andere Frauen nach. Bauen wir gemeinsam an diesem Haus und bringen uns durch starke Netzwerke gegenseitig voran.

Manche Menschen behaupten, ein gutes Netzwerk sei wichtiger, als Fleiß. Ich bin überzeugt: Ein Netzwerk funktioniert nicht ohne Fleiß. Man muss Ziele nicht nur teilen, sondern sie vor allem auch engagiert vorantreiben, um etwas zu erreichen. Zum erfolgreichen Netzwerken gehören sowohl Gemeinsinn wie Individualität und Selbstbewusstsein.

Damit meine ich im besten Sinne, sich seiner selbst bewusst zu sein. Seine Stärken zu kennen und sie einzusetzen. Aber auch: Um seine Schwächen zu wissen und sie auszugleichen. Wer sich selbst gut kennt, kann sicher und authentisch auftreten und muss nicht versuchen, eine Rolle zu spielen. Wer vorgibt, jemand anderes zu sein, kann dies meist nicht lange durchhalten und verliert auf lange Sicht Vertrauen. Netzwerke leben von gegenseitigem Vertrauen und ihrer Vielschichtigkeit. Gemeinsam können wir unsere weiblichen Stärken multiplizieren!

BESSERE MÖGLICHKEITEN STATT QUOTE

Gegenseitige Unterstützung ist gut – ein tiefgreifender gesellschaftlicher Kulturwandel noch viel besser! Damit mehr Frauen erfolgreich Karriere machen können, brauchen wir auch Rahmenbedingungen, die unserem heutigen Lebensumfeld gerecht werden. Denn die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist noch immer der Hauptgrund, warum wir Frauen oft selbst keine Führungsrolle anstreben. Morgens Chefin, nachmittags Mama? In Skandinavien ist das bereits Gang und Gebe. In Deutschland haben viele Familien nach wie vor das Problem geeignete Kinderbetreuungsplätze oder Angebote für Ganztagsschulen zu finden. Hinzu kommt: Vorgesetzte in Teilzeit werden vielfach noch nicht ernst genommen. Hier muss eine Politik für mehr Gleichberechtigung ansetzen, anstatt mit der Quote immer wieder um die eigentlichen Ursachen herum zu diskutieren.

Die entscheidende Frage ist doch: Wollen wir nur einigen hundert Vorzeigefrauen eine Leitungsfunktion sichern, oder die Chancen möglichst vieler Frauen nachhaltig verbessern? Mit einer Quote für Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen ändert sich für den Großteil der Arbeitnehmerinnen, insbesondere die zahlreichen berufstätigen Mütter, nichts. Solche Schaufensterpolitik ist rein symbolisch und in der Sache kontraproduktiv. Wir brauchen einen grundlegenden Klimawandel in unserer Gesellschaft, der die Politik ebenso in die Pflicht nimmt, wie die Wirtschaft. Auch wir Unternehmer sind hier gefordert, Familienfreundlichkeit in unseren Betrieben vorzuleben: durch flexible Arbeitszeiten, Home Office oder auch Hilfe bei der Kinderbetreuung.

In deutschen Familienunternehmen sind 25 Prozent der Führungskräfte weiblich. Hier sind wir bereits auf einem guten Weg, wenngleich es noch sehr viel zu tun gibt. Und auch bei uns im Wirtschaftsverband DIE JUNGEN UNTERNEHMER stand mit mir zum wiederholten Mal eine Frau als Bundesvorsitzende an der Spitze. Damit können wir wichtige gesellschaftspolitische Signale senden, um veraltete Muster und Gendergedanken zu durchbrechen. Aber ein neues Klima braucht Zeit. Die Maßnahmen, die wir heute dazu aussäen, werden unsere Kinder als gesellschaftliche Normalität ernten können.

WIRTSCHAFT BRAUCHT MÄNNLICHE UND WEIBLICHE FÜHRUNG

Weibliche Emanzipation heißt mehr als Gleichberechtigung der Geschlechter. Sie bedeutet die Freiheit zur Wahl. Durch unsere sehr gute Bildung haben wir Frauen heute, anders als noch vor 50 Jahren, die Wahl verschiedenste Lebensentwürfe zu realisieren. Nehmen wir uns diese Freiheit und rücken dabei auch in einstige Männerdomänen vor – sei es beruflich oder bei der Freizeitgestaltung. Im unmittelbaren Vergleich mit männlichen Kollegen stellen wir oft fest, dass nicht nur die Leistung selbst zählt, sondern es mindestens ebenso wichtig ist, dass diese Leistung von den richtigen Leuten wahrgenommen wird.

Männer haben oft keine Probleme damit, sich und ihre Leistungen selbstbewusst zu verkaufen. Sie stellen ihr Licht nicht unter den Scheffel und erzählen frei von sich und ihren Erfolgen. „Bescheidenheit ist eine Zier, weiter kommt man nicht mit ihr“, sagt ein altes Sprichwort. Es stimmt: Hier können wir Frauen noch Einiges dazu lernen.

Petra Jenner, Geschäftsleiterin von Microsoft in der Schweiz, geht sogar noch weiter. Sie sieht das männlich-industrielle Wachstumsmodell an einer Grenze und sagt in ihrem Buch ‚Mit Verstand und Herz‘: „Unsere Wirtschaft wird langfristig ausbrennen und scheitern, wenn sie weiter vorwiegend von Männern geführt wird. Sie fordert eine konstruktive Gruppenintelligenz im Unternehmen, indem eine Balance geschaffen wird zwischen weiblichem und männlichem Führungsstil.“

Seien wir also zu Recht Stolz auf uns. Denn wir Frauen haben unverwechselbare Qualitäten: Wir sind mit Leidenschaft für unsere Kinder da, unterstützen unseren Partner, schaffen mit weiblicher Intelligenz Mehrwerte im Beruf und sind in der Freizeit gern konsultierte Ratgeber für unsere Familien und Freunde. Mehr Multitasking erfordert keine Führungsetage.

FACHKRÄFTEMANGEL ERÖFFNET CHANCEN

Der Fachkräftemangel in unsere Wirtschaft ist mittlerweile weithin spürbar. Auf weibliche Nachwuchskräfte, ganz besonders in MINT-Berufen, können wir absolut nicht verzichten. In einigen Branchen stehen wir Unternehmer vor der Herausforderung, dass es schlichtweg zu wenig weiblichen Nachwuchs gibt. Deshalb müssen wir mehr Mädchen und junge Frauen bereits in den Schulen für naturwissenschaftliche und technische Berufe begeistern.

Eine geistes- oder kulturwissenschaftliche Bildung führt eher selten in die Chefetagen eines Wirtschaftsunternehmens. Deshalb ist es wichtig, mehr Frauen für Studiengänge zu gewinnen, die von der Wirtschaft für Führungspositionen gefordert werden. Auch das erhöht nach und nach die Präsenz von Frauen im Management und in Chefetagen.

WANDEL IN VIELEN KLEINEN SCHRITTEN

Viele individuelle Schritte münden schließlich in einer stärker weiblich geprägten Gesellschaft. Es liegt auch an uns Frauen, wie selbstbewusst wir den Masterplan unseres Lebens verfolgen und uns auch von Rückschlägen und Umwegen nicht beirren lassen. Egal, ob wir bei der Verwirklichung unserer Ziele männliche oder weibliche Vorbilder in unseren Köpfen tragen oder unseren ganz eigenen Ideen - legen wir los. Gesellschaftlicher Wandel passiert nur selten über kraftvolle...

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