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E-Book

Keine Chance für Krafträuber

Wie Sie Ihre Lebensenergie schützen und aufladen. Das Schutzprogramm für die Seele

AutorThomas Schäfer
VerlagIntegral
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl288 Seiten
ISBN9783641189884
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis5,99 EUR
Unsere Lebensenergie ist kostbar, wir sollten deshalb nicht zulassen, dass andere sie uns stehlen. Doch was tun, wenn der Chef beleidigend wird? Wenn die Kollegin mit endlosen Monologen nervt? Die Angebetete immer zu spät zum Date kommt? Der Partner in Gegenwart Dritter den Besserwisser raushängen lässt?

Mit vielen spannenden Fallbeispielen aus seiner Praxis schildert Thomas Schäfer, wie uns - bewusst oder unbewusst - seelische Energie geraubt wird. Immer hatte er für seine Klienten ein treffsicheres Gegenmittel zur Hand. Hier zeigt der renommierte Psychotherapeut, was sich gegen den alltäglichen Kraftraub unternehmen lässt: mit vier gezielten Schritten gegen Energieklau und zahlreiche Tipps, um die Lebenskraft wieder aufzuladen.

Thomas Schäfer, geboren 1960, beschäftigte sich in den 80er-Jahren intensiv mit den psychoanalytischen Thesen C. G. Jungs und wendete sie auf die Astrologie an. Seit 1993 ist er als Psychotherapeut und Heilpraktiker tätig. Als Autor hat er sich seither vor allem mit Werken zum Familien-Stellen einen Namen gemacht. Sein Bestseller Was die Seele krank macht und was sie heilt und andere seiner Bücher wurden bereits in mehrere Sprachen übersetzt.

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Leseprobe

Kraftraub in der Partnerschaft

Energieklau in der Kennenlernphase und am Beziehungsanfang

Online-Dating: Vorsicht vor Energieklau!

Online-Partnerbörsen sind der ideale Ort für Energieklau. Die Sehnsüchte der Suchenden kann sich mancher zunutze machen. Monatelang einem Energieräuber Energie zu spenden, ist dabei keine Ausnahme. Folgendes Beispiel aus meiner Praxis macht dies deutlich.

Jörg ist achtundzwanzig Jahre alt. Sichtlich betroffen erzählte er seine Geschichte: Vor neun Monaten lernte er über eine Partnerschaftsseite im Internet Yvonne kennen. Sie wohnt in Hamburg, er jedoch 800 Kilometer weiter südlich. So lag es auf der Hand, dass die beiden sich zuerst einmal über E-Mails und Telefonate beschnupperten.

Doch auch bei 800 Kilometer Distanz stellt sich nach spätestens drei Monaten die Frage, ob man sich jetzt nicht einmal treffen könnte, zum Beispiel an einem Wochenende. Jörg hatte das Thema Treffen mehrfach angesprochen. Doch Yvonne hatte immer gute Gründe, weswegen es nicht ging: Einmal hatte die Großmutter achtzigsten Geburtstag, der Hund musste schwer verletzt zum Tierarzt, die Firma schickte sie unvorhergesehen zu einer Fortbildung und einmal war Yvonne unpässlich, denn ihr Magen-Darm-System machte ihr immer wieder schwer zu schaffen, wenn Jörg kommen wollte.

Nach über acht Monaten hielt Jörg es nicht mehr aus. Spontan packte er an einem Samstag seine Sachen und fuhr nach Hamburg. Gut in Schale geworfen und in der Rechten einen Blumenstrauß, klingelte er am späten Nachmittag an der Haustür – die Adresse hatte er jedenfalls. Es öffnete eine junge, klein gewachsene, korpulente Frau mit schwarzen Locken die Tür.

»Sie wünschen?«, fragte die Dame.

»Ist Yvonne zu Hause?«, fragte Jörg.

»Die steht vor Ihnen«, antwortete die Frau.

»Das kann nicht sein!«, entgegnete Jörg verunsichert, »Yvonne ist 1,80 Meter groß und hat lange blonde Haare.«

Die schwarzhaarige Dame bekam nun den Mund nicht mehr zu und errötete heftig. Noch vor der Haustür wurde Jörg darüber aufgeklärt, dass Yvonne tatsächlich vor ihm stand. Nur hatte sie beim Online-Dating ein schönes Foto ihrer besten Freundin verwendet. Auf Jörgs Nachfrage, warum sie das denn gemacht habe, antwortete sie beschämt: »Damit ich bei den Männern bessere Chancen habe!«

Jörg war sprachlos. Er warf ihr den schönen Blumenstrauß vor die Füße, drehte sich um und ging wieder zu seinem Auto.

Über acht Monate lang hatte sich Yvonne in einer Vielzahl von Komplimenten gebadet und in ihrer Fantasie eine »Beziehung« gelebt. All das tat sie auf Jörgs (energetische) Kosten. Hinterher bedauerte Jörg, dass er nicht parallel andere Frauen angeschrieben hatte. Er war sich eben »hundertprozentig sicher« gewesen, endlich die Richtige gefunden zu haben.

Wie kann man ein solches Desaster verhindern? Mein Tipp: Lassen Sie sich niemals für längere Zeit auf reine E-Mail-Bekanntschaften ein! Solch ein langes Mailen wie in Jörgs Fall fördert nur die Projektionen: Man steigert sich durch die Fantasie in seine Träume hinein und verliert die Realität völlig aus dem Blick. Damit man nicht ebenso hereinfällt wie Jörg, rate ich dazu, sanft, aber doch eindringlich nach einer gewissen Zeit auf einem persönlichen Kennenlernen zu bestehen. Falls man den Eindruck hat, dass dies mit fadenscheinigen Gründen verweigert wird, sollte man sich verabschieden und sich jemand anderem zuwenden. Dabei darf man sich stets vor Augen halten: Zeit ist identisch mit investierter Energie. Neun Monate bis zum »großen Ereignis« sind definitiv zu lang. Wenn die Verliebtheit so groß ist wie bei Jörg, kann sie noch einen anderen Nachteil haben: Falls die Blase platzen sollte, muss man wieder bei null anfangen und sich zuvor sogar noch mühsam aus einem Stimmungstief herausarbeiten. Deswegen kann es bei längeren E-Mail-Kontakten mit einer Person nicht schaden, wenn man parallel auch andere Männer oder Frauen kennenlernt.

Und ein letzter Hinweis: Es ist wichtig, beim Online-Dating auf sein Körpergefühl zu achten, während man all diese E-Mails liest. Jörg jedenfalls gestand hinterher: »Irgendwie hatte ich schon nach zwei Monaten das komische Gefühl im Bauch, dass irgendetwas mit Yvonne nicht stimmt. Aber ich habe mein Bauchgefühl nicht ernst genommen.«

»Ja, mal sehen …«

Ein beliebtes Spiel in der Kennenlernphase, das insbesondere von Frauen bevorzugt wird: Früher oder später dringen die Männer darauf, die Auserwählte, die ja nur dreißig Kilometer entfernt wohnt, direkt und leibhaftig zu treffen. Vorsicht ist geboten, wenn die Frau Energie-Angelhaken auslegt: »Ja, mal sehen, vielleicht werde ich spontan heute Nachmittag Lust haben, dich zu treffen. Deine Handynummer habe ich ja …« Wenn der Mann das so stehen lässt, blüht ihm ein energieschwächender Nachmittag: Er wartet und wartet, schaut immer wieder auf sein Smartphone, doch gerade die Frau, deren »spontane« Reaktion er sehnsüchtig erwartet, meldet sich nicht. Stattdessen haben sich ihre »Vampirzähne« unsichtbar an ihm festgesaugt …

Was also tun? Als Grundregel hat sich bewährt, sich immer eigene Grenzen und Limits zu setzen und sich nicht ständig vom Wohlwollen und der »Spontaneität« anderer abhängig zu machen. Zum Beispiel kann der Mann ihr schreiben: »Wenn ich bis vierzehn Uhr nichts von dir gehört habe, geht es bei mir nicht mehr. Ich geh dann spontan zum Billard und habe in diesem Fall heute keine Zeit mehr.« Diese Reaktion kommt in der Regel bei der Frau an. Sie spürt, mit wem sie es zu tun hat: nicht mit einem willenlosen, schwachen Mann, sondern mit jemanden, der ihr selbstbewusst gegenübertritt.

Wenn Sie als Mann des Öfteren Saugattacken wie die beschriebene verspüren, können Sie der Frau auch mal schreiben: »Heute geht es leider gar nicht bei mir, aber morgen Nachmittag schreibe ich dir vielleicht mal spontan eine Nachricht!« Falls der Vampir danach seine Zähne einzieht und sich verabschiedet: Macht nichts! Sie war ohnehin die Falsche. Beglückwünschen Sie sich lieber, dass Sie diese Femme fatale von sich ferngehalten haben.

Selbstverständlich gibt es auch Männer, die das hier dargestellte Energiespiel mit Frauen spielen, doch in dieser Form vor dem ersten persönlichen Treffen ist es meist bei Frauen anzutreffen. Die hier gegebenen Tipps verlangen vor allem eines: Man benötigt eine gewisse Selbstdisziplin. Ohne sie aufzubauen, ziehen wir im energetischen Spiel ständig die schlechteren Karten. Aus meiner Erfahrung haben die meisten Frauen mehr Selbstdisziplin und Geduld als Männer. Deswegen können sie dieses Spiel auch viel besser spielen als sie.

»Mir ist was dazwischengekommen«

Dreißig Minuten bevor Albertine zu ihrem Date mit einer neuen Bekanntschaft fahren will, die sie schon zweimal getroffen hat, erreicht sie eine SMS von Jacques: »Tut mir leid, mir ist was dazwischengekommen … Hoffe, du bist nicht böse!« Wenn das einmal passiert, kann man nichts sagen. So etwas kommt vor. Doch wenn Sie dies mit einem Menschen häufig erleben, handelt es sich ganz klar um Energiediebstahl, denn Sie werden sich vermutlich heftig ärgern – oder etwa nicht?

Möglicherweise wurde von dem Mann ein Machtspiel gestartet. Er will die Macht prüfen, die er hat, um allein die Grenzen der Beziehung abzustecken; auch die zeitlichen Grenzen gehören dazu. Mit Jacques’ Verhalten wird empfindlich auf Albertines Zeitbudget zugegriffen. Zeit aber ist Energie! Achten Sie also darauf, ob Ihre Partnerin, Ihr Partner Ihre wertvolle Zeit achtet oder rücksichtslos darüber »verfügt«.

Wie handelt man am besten, wenn die Diagnose Energiediebstahl lautet? Wenn es offensichtlich ist, dass die Gründe des Partners nur vorgeschoben sind, dann wäre eine Möglichkeit, dasselbe Spielchen einmal umgekehrt zu spielen. Wie gelassen geht der andere mit dieser für ihn bislang ungewohnten Situation um? Wenn er gleich an die Decke geht und Ihnen Vorwürfe macht, dann reagieren Sie ganz ruhig: »Seltsam, letzte Woche war es genau umgekehrt … Ich jedenfalls bin tolerant damit umgegangen! Bist du der Meinung, dass in unserer Beziehung mit zweierlei Maß gemessen werden soll?«

Je nachdem, wie Sie Ihren Partner einschätzen, können Sie ihn auch ohne einen solchen Test direkt mit Ihrem Unbehagen konfrontieren. Wenn er oder sie Ihre Kritik als »dummes Zeug« abtut, dann haben Sie den falschen Partner gewählt. Wenn dies in der Kennenlernphase passiert, rate ich dazu: Suchen Sie sich jemand anderes! Wenn Sie jedoch ständig an Partner geraten, die egoistisch über Ihr Zeitbudget verfügen, dann sollten Sie sich das Thema mithilfe eines Psychotherapeuten anschauen. Vermutlich gibt es in Ihnen selbst einen »blinden Fleck« zu erlösen.

Beidseitige Energiespielchen

Svenja hat einen Freund, Robin, mit dem sie jetzt sechs Monate zusammen ist. Er ist beruflich im Kulturbereich tätig und hatte sie zu einer großen Party bei einem seiner Bekannten eingeladen. Als sie den Partyraum betraten, verschwand Robin sehr schnell im Gewühle. Hier kannte er jeden, nur einen schien er nicht zu kennen: Svenja!

Sie ist zwar nicht schüchtern, doch sie kannte buchstäblich außer Robin niemanden. Auch wenn es ihr schwerfiel, ging sie auf Leute zu, doch da sich hier alle untereinander bestens kannten, war es äußerst schwierig für sie, reinzukommen. Es wurde für Svenja ein mittelprächtiger Abend …

Nach vier Stunden kam Robin strahlend auf sie zu und fragte sie: »Na, Schatz, hat es dir gefallen? Können wir fahren? Gehst du noch mit zu mir?«

Als mir Svenja das alles in der Praxis erzählte, wurde sie...

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