International renommierte Forscher untersuchen das Thema 'Tod und Jenseits' als ein interdisziplinäres und interkulturelles Forschungsfeld, in dem die unterschiedlichsten Aspekte präsentiert und miteinander in Beziehung gesetzt werden. Sie arbeiten mit verschiedenen methodischen Ansätzen der Exegese, der Religionsgeschichte, der Ikonographie, der Altorientalistik bzw. Ägyptologie, der Archäologie und der gender-orientierten Forschung auf der Basis neuester Forschungen und Funde. Im Zentrum stehen die unterschiedlichen Entwicklungen in Bezug auf Todesvorstellungen und Grabsitten, die im 3.-1. Jt. v. Chr. Ägypten, Mesopotamien, Syrien und die Levante prägten. In diesen kulturgeschichtlichen Kontext können die verschiedenen literarischen Traditionen des Alten Testaments differenziert eingeordnet werden, da sie sich an verschiedenen zeitgenössischen Diskursen um Tod und Jenseits beteiligten, um erst seit dem 7., 6. oder 5. Jh. v. Chr. den Todesbereich in das Gesamtprofil des entstehenden monotheistischen Gottesbilds zu integrieren. Doch zeigen die Arbeiten zu den alttestamentlichen und frühjüdischen Texten auch, wie vielfältig die Vorstellungen hinsichtlich der postmortalen Existenz am Ende des 1. Jt. v. Chr. und am Anfang des 1. Jt. n. Chr. waren. Regionale Aspekte und konkurrierende theologische Tendenzen sorgten dafür, dass keine auch nur annähernd konsistente 'Auferstehungslehre' entstand. Es wird vielmehr deutlich, dass die antike Welt vom 3. Jt. v. Chr. bis zum Frühjudentum keine Notwendigkeit darin sah, ein geschlossenes System an Todes-, Unterwelts-, Jenseits- und Auferstehungsvorstellungen zu entwerfen.
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