Wirkungen der 24 Schüßler-Salze
Über die Beschreibungen der Salze
Die Erläuterung der einzelnen Salze und ihrer Wirkungen soll Ihnen bei der Wahl des richtigen Salzes helfen. Sie werden über typische Merkmale, die auf ein Salz hinweisen, informiert und finden manchen zusätzlichen Behandlungstipp. Jede Beschreibung bietet umfangreiche Information zu:
- natürlichem Vorkommen im Körper,
- biochemischer Wirkungsweise des Salzes im Körper,
- typischen Merkmalen, die auf das Salz als Heilmittel hinweisen (Antlitzzeichen/Signaturen),
- Besonderheiten und wesentlichen Faktoren, Ihre Beschwerden betreffend (Modalitäten).
Was sind Modalitäten?
Das auch in der Homöopathie gebräuchliche Wort »Modalität« (lateinisch: Art und Weise, Ausführungsart) beschreibt, durch welche äußeren und inneren Einflüsse Beschwerden sich verschlimmern oder bessern. Das Wissen, wann und wie Beschwerden sich verändern, kann in bestimmten Situationen die Wahl des Salzes mitbestimmen. Modalitäten haben lediglich hinweisenden Charakter, bestimmend für die Wahl des Salzes sind die Beschwerden.
Was ist Antlitz- und Signaturendiagnostik?
Antlitzdiagnostik ist die Lehre von krankheitsbedingt auftretenden Zeichen (Signaturen) am Körper wie Hautveränderungen (Farbe, Struktur, Falten, Trockenheit) oder Haar- und Nagelveränderungen aufgrund eines Mineralstoff-Mangels. Sie geben einen ersten Hinweis auf fehlende Salze. So macht es die Antlitzdiagnostik der Biochemie möglich, einen Mineralstoff-Mangel im Gesicht zu erkennen. Derartige Zeichen gibt es für die Salze Nr. 1, Calcium fluoratum, bis Nr. 11, Silicea. Sie wurden gesammelt von Dr. h.c. Kurt Hickethier (1891 bis 1958), der die Antlitzdiagnostik aus den wenigen Angaben Schüßlers weiterentwickelt und systematisiert hat.
Es gibt akute Signaturen, zum Beispiel die für Magnesium phosphoricum oder Ferrum phosphoricum, die bei einer fachgerechten Behandlung schnell wieder verschwinden. Es gibt aber auch Mangelzeichen, die sich über Jahre oder Jahrzehnte entwickelt und sich der Hautstruktur so stark eingeprägt haben, dass sie nicht mehr beseitigt werden können.
Einige Heilpraktiker behandeln ihre Patienten ausschließlich nach antlitzdiagnostischen Kriterien. Ich beziehe die Antlitzdiagnostik in die Betrachtung und Untersuchung des Patienten ein, werte aber für die Verordnung von Salzen auch Beschwerdebild, Begleitsymptome und krankheitsbedingte Abläufe im Körper. Nur so lassen sich nach meiner Auffassung die fehlenden Salze exakt bestimmen.
WICHTIG
Die charakteristischen Signaturen, die ein Salzmangel optisch hinterlässt, lassen sich am besten im hellen Tageslicht beurteilen. Makeup und Cremes verfälschen das natürliche Hautbild.
Die biochemischen Salze Nr. 1 bis Nr. 24
Nr. 1: Calcium fluoratum D12 (Kalziumfluorid)
Kalziumfluorid kommt natürlicherweise in Knochen, der Haut, in Sehnen, Bändern, Gefäßen und im Zahnschmelz vor. Fluor bildet mit Kalzium eine Verbindung, die das Mineralgerüst (Mineralmatrix) von Knochen und Zähnen stabilisiert und unter anderem vorzeitigen Zahnverfall verhindert.
So wirkt Calcium fluoratum im Körper
Dieses Salz wirkt festigend, kräftigt den Zahnschmelz und schützt vor Karies. Kalziumfluorid in einer Verdünnung von einem Milligramm auf einen Liter Wasser (D6-Verdünnung) ist das einzige Mineral, das Zahnschmelz und Knochen härtet. Da es den Knochen festigt, unterstützt es die Osteoporosebehandlung (Knochenschwund). Außerdem kräftigt es Bänder und Sehnen, macht faltige und schlaffe Haut wieder fest, auch wenn sie Streifen zeigt, zum Beispiel nach der Schwangerschaft, oder wenn sie durch eine Strahlenbehandlung angegriffen ist (Strahlenekzeme).
Es gilt als Elastizitätsmittel der Biochemie. Keratin, ein Hornstoff (Skleroprotein), ist in allen Hornsubstanzen der Haut zu finden. Produziert der Körper zu viel Keratin, führt dies zu Schuppenflechte, Haut- und Nagelpilzerkrankungen, wucherndem Narbengewebe, Hornhaut und rissiger Haut. Bei diesen Symptomen braucht der Körper das keratinauflösende Salz Calcium fluoratum, das auch Keratolytikum (hornstoffauflösendes Mittel) genannt wird.
Signaturen und Antlitzzeichen
Zu den auffälligen Signaturen zählen die erschlaffte Haut im Gesicht und am Bauch, verformte Fingernägel (auch bei Silizium-Mangel, >), Karies, Wirbelsäulenfehlstellungen, harte Warzen, übermäßige Hornhaut, Spreiz- und Senkfuß, Sehnen- und Bänderschwäche, Venenerschlaffung (Krampfadern, Besenreiser, Hämorrhoiden) sowie rissige und harte, wie gegerbt wirkende Haut. Bleiben Schwangerschaftsstreifen bestehen und verlieren die Zähne nach der Schwangerschaft ihren Halt, kann dies ebenfalls auf einen Mangel an Calcium fluoratum hindeuten.
Im Gesicht fallen kleine Quer- und Längsfalten, »Würfelfalten«, unter dem Auge auf (zur Nase hin), bei starkem Mangel auch unter dem Unterlid. Häufig ist der Grund darunter schwärzlich-rötlich. An den Oberlidern kann eine feine Fältelung auftreten.
Nr. 2: Calcium phosphoricum D6 (Kalziumphosphat)
Kalziumphosphat ist das wichtigste Knochensalz und Aufbaumittel der Biochemie. Der Körper braucht es zur Mineralisation der Knochen und Zähne. Phosphorsaurer Kalk ist in Knochen-, Muskel-, Gefäß-, Nerven-, Gehirn- und Leberzellen enthalten. Calcium phosphoricum ist auch das Salz bei Erkrankungen der Lymphgefäße und der Lymphknoten.
So wirkt Calcium phosphoricum im Körper
Dieses Salz gilt als Restaurationsmittel der Biochemie – zum Beispiel nach schwächenden Krankheiten. Es ist auch das Kindermittel unter den Schüßler Salzen, unterstützt die Zahnung und hilft bei Anämie. Im Knochen kommen Kalzium und Phosphat (Apatit) neben Magnesium natürlicherweise vor, sie bauen das Knochengewebe auf. Kalziumphosphat fördert wie Magnesium die Muskelfunktion und ist am Wachstum der Zähne beteiligt. Ähnlich wie Magnesiumsalze wirken die Kalziumsalze entkrampfend und entspannend auf Muskulatur und Nerven. Auch Kalziumphosphat entkrampft und beruhigt. In dieser Funktion kann es bei hyperaktiven Kindern eingesetzt werden (ADS, ADHD, >). Calcium phosphoricum löst eiweißartige Ergüsse (Exsudate, entzündliche Ausschwitzung aus Gefäßen, angereichert in Körperhöhlen). Die Löslichkeit von Eiweißstoffen ist stark von der Salzkonzentration abhängig. Calcium phosphoricum unterstützt die Funktion der Lymphknoten und fördert den Lymphfluss.
Signaturen und Antlitzzeichen
Die Zeichen für einen Calcium-phosphoricum-Mangel sind sehr auffällig: Der Betroffene wirkt blass und käsig, er fühlt sich matt und schwach. Dieses Bild sieht man häufig bei Kindern nach durchgemachten Erkrankungen. Kinder und Jugendliche wirken auch oft zartgliedrig, sind hochgewachsen und schlank. Auch hier können, wie bei Calcium fluoratum (>), Wirbelsäulenbeschwerden (Verkrümmung, Skoliosen) auf einen schon langjährigen Mangelzustand hinweisen. Bei Wirbelsäulenerkrankungen (auffällig durch Haltungsschäden) ist es deshalb empfehlenswert, stets beide Salze im Wechsel zu verabreichen.
Die blässliche Verfärbung im Gesicht, vor allem an Stirn, Nasenwurzel, Nasenflügeln, Ohren, wird auch als »Wachsgesicht« bezeichnet (wie eine Puppe aus dem Wachsfigurenkabinett).
Besonderheit und Modalitäten
Schmerzen, die auf Calcium phosphoricum ansprechen, verschlimmern sich nachts oder in Ruhe.
Nr. 3: Ferrum phosphoricum D12 (Eisenphosphat)
Eisenphosphat ist das Salz, das bei innerlichen und äußerlichen Verletzungen, akuten Erkrankungen wie Infekten oder entzündlichen Erkrankungen in Betracht kommt. Es ist das Akutmittel der Biochemie. Bei Entzündungen hat Schüßler dem Eisenphosphat eine Schlüsselrolle zugewiesen (>).
So wirkt Ferrum phosphoricum im Körper
Eisen zählt zu den essentiellen Spurenelementen, den Elementen, die dem Körper zur Lebenserhaltung zugeführt werden müssen.
Es ist Baustein verschiedener Eiweißanteile im Körper; dazu zählen das Myoglobin und Hämoglobin. Außerdem ist es Bestandteil verschiedener Enzyme (Peroxidasen, die bei Verbrennungsprozessen mitwirken, indem sie Sauerstoff freisetzen). 30 Prozent des Eisens sind als Ferritin, einem Eisenspeicher-Protein, im Körper gebunden. 70 Prozent sind im Hämoglobin enthalten, dem roten Farbstoff der Blutkörperchen, und unterstützen so den Sauerstofftransport (auch zum Gehirn zur Verbesserung der Denkleistung), die Bildung neuer Blutkörperchen und die Atmung. Da es an der Synthese von Kollagen beteiligt ist, sorgt Eisen dafür, dass Nägel und Haare schön und elastisch bleiben. Kollagen braucht der Körper auch zum Aufbau von Knochen, Gelenken, Sehnen, Haut, Blutgefäßen und Haaren. Normalerweise nehmen wir genug Eisen mit der Nahrung auf, in der Schwangerschaft und während der frühkindlichen Entwicklung aber besteht ein höherer Bedarf. Bei Eisenmangel, etwa bei Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, treten Anämie,...