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E-Book

GO VISTA: Reiseführer Prag

AutorGunnar Habitz
VerlagVista Point Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl100 Seiten
ISBN9783957337382
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis2,99 EUR
Die interaktiven Reiseführer-e-Books von VISTA POINT präsentieren Stadtführer-Infos mit zahlreichen Bildern zur Stadt. Google-Verlinkung und Weblinks bei allen Adressen helfen zur schnellen Orientierung und liefern tagesaktuelle Informationen. Durch integrierte Offline-Karten ist das e-Book unabhängig von Roaming und WLAN. Die integrierten e-Book-Funktionalitäten sind praktisch bei der Reiseplanung: Lesezeichen, Notizzettel, Volltextsuche, Wikipedia-Schnellzugang, Anpassung der Schriftart und -größe 75 Farbabbildungen, 23 Karten - Top 10 und Lieblingsplätze des Autors: Das sollte man in Prag gesehen haben - Stadttouren: 'Prager Neustadt und Altstadt', 'Kleinseite und Burgviertel' - die Stadt richtig kennenlernen mit den Vorschlägen für zwei Rundgänge, die auch in den Detailkarten eingezeichnet sind - Streifzüge: 'Josefov', 'Die Moldau', 'Baumgarten', 'Vysehrad' - Stadtviertel, die Umgebung und neue Seiten der Stadt entdecken - Vista Points: Alle Highlights der Stadt - Museen, Galerien, Kirchen, Plätze und Parks, Architektur und sonstige Sehenswürdigkeiten - Erleben & Genießen: Umfangreiche Empfehlungen zu den Rubriken Übernachten, Essen und Trinken, Nightlife, Kultur und Unterhaltung und Shopping, Mit Kindern in der Stadt sowie Sport und Erholung - Chronik: Daten zur Stadtgeschichte - Service: Reisepraktische Tipps von Anreise bis Zoll - Sprachführer: Die wichtigsten Wörter für unterwegs - Karten: Zoombare Off- und Online-Karten (Google Maps) mit Nahverkehrsplan und Register Technisches: Dieses moderne Multimediaprodukt wurde für die Nutzung auf Tablet PCs und Smartphones optimiert. Auf Android-Geräten und E-Readern sind einige Funktionalitäten nicht oder nur eingeschränkt nutzbar.

Gunnar Habitz studierte Informatik in Bremen und Wirtschaftsingenieurwesen in Zürich, wo er als Manager bei einem Computerhersteller arbeitet. Als Reiseleiter begleitete er jahrelang Touristen nach Prag und veröffentlichte mehrere Reiseführer und Artikel über Tschechien, die Schweiz und den Bodensee. Der freie Mitarbeiter der "Prager Zeitung" pendelt regelmäßig zwischen Prag und Zürich.

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Leseprobe

Stadttouren


Prager Neustadt und Altstadt


Vormittag: Neustadt
Wenzelsplatz (Václavské náměstí) – Franziskanergarten (Františkánská zahrada) – Am Graben (Na Příkopě) – Platz der Republik (Náměstí Republiky).

Mittag
Café Imperial
Na Poříčí 15, Nové Město
246 011 440, www.cafeimperial.cz
Tägl. 7–23 Uhr
Das im alten Glanz wiedereröffnete Kaffeehaus im Hotel Imperial besticht durch seine hohen Decken sowie Wände und Säulen aus kunstvollen Kacheln und Fliesen. Leckeres Mittagsangebot. €€

Nachmittag: Altstadt
Gemeindehaus (Obecní d– Pulverturm (Prašná brána) – Zeltnergasse (Celetná) – Kohlenmarkt (Uhelný trh) – Altstädter Ring (Staroměstské náměstí) – Pariser Straße (Pařížská) – Marienplatz (Mariánské náměstí) – Karlsbrücke (Karlův most).

Neustadt


Wir beginnen unseren Rundgang morgens am Wenzelsplatz (Václavské náměstí) F7/Google Map bei der Metrostation Muzeum. Die wohl älteste Neustadt der Welt legte einst Kaiser Karl IV. im 14. Jahrhundert an, als die übrigen drei historischen Stadtteile Altstadt, Burgviertel und Kleinseite für den Wohnbedarf der aufstrebenden böhmischen Hauptstadt nicht mehr ausreichten. So verwundert es kaum, dass die Straßen der Neustadt wesentlich größer geplant wurden als der Rest des damaligen Prags. Die Neustadt verfügt über drei zentrale Plätze, die bei ihrer Gründung nach konkreten Aufgaben benannt wurden: Der Wenzelsplatz hieß damals Rossmarkt, der Karlsplatz (Karlovo náměstí) war seinerzeit der Viehmarkt und der Senovážné náměstí heißt heute noch Heuwaageplatz.

Jugendstil am Wenzelsplatz: das renommierte Grand Hotel Evropa

Östlich der Neustadt verlief bis ins späte 18. Jahrhundert eine Stadtmauer zur Abgrenzung der historischen Stadt. Heute thront am oberen Ende des Wenzelsplatzes das Nationalmuseum (Národní muzeum) F7/Google Map aus dem Jahre 1890, dessen Neorenaissance-Fassade der Ostfassade des Louvre nachempfunden wurde. Vom Eingang des Museums schaut man über den Wenzelsplatz und kann sich die Menschenmengen vorstellen, die sich hier während der Samtenen Revolution im November 1989 versammelt hatten. Das Hauptgebäude wird bis etwa 2018 aufwendig restauriert. Ein großer Teil der Sammlungen ist im daneben gelegenen Neuen Gebäude zu sehen, dem einstigen Parlament der ČSFR.

Am Wenzelsdenkmal F7/Google Map, der Statue des böhmischen Landespatrons Fürst Wenzel I. auf seinem Pferd, umgeben von vier böhmischen Landesheiligen, verabreden sich die Prager. Und weil es sehr viele gleichzeitig sind, wird noch »am Kopf« bzw. »am Schwanz« hinzugefügt. Das eingravierte Datum 28. Oktober 1918 bezieht sich auf die Gründung der Tschechoslowakei. Ein paar Schritte weiter markiert eine Gedenkstelle, dass sich der Student Jan Palach 1969 aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings verbrannte.

Den boulevardartigen Wenzelsplatz umgeben heute große Geschäfte, einige Luxushotels sowie eine Vielzahl von Restaurants und Imbissbuden. Das meistfotografierte Gebäude ist mit Sicherheit das 1905 erbaute Grand Hotel Evropa F7/Google Map mit seiner prachtvollen Jugendstilfassade und dem üppigen Art-Nouveau-Café auf der rechten Straßenseite (derzeit im Umbau).

Eine Besonderheit erlaubt das Bummeln sogar bei Regen: Fast jeder zweite Häuserblock verfügt über eine Passage mit weiteren Geschäften und einem Durchgang zur nächsten überdachten Arkade. Sehenswert ist vor allem die im Stil der Moderne errichtete Lucerna-Passage F7/Google Map mit herrlichem Kino, riesigem Konzertsaal und einem altertümlichem Café in der ersten Etage. Auffallend ist eine Kopie des Wenzelsdenkmals, das allerdings auf dem Kopf steht. Den Palast errichtete der Großvater des ehemaligen Präsidenten Václav Havel im Jahre 1920.

Über den Ausgang in die Vodičkova-Straße gelangt man schräg gegenüber in die Světozor-Passage, die in eine unerwartete Oase führt, den Franziskanergarten (Františkánská zahrada) F6/Google Map. Er gehört zum gleichnamigen, noch heute von Mönchen bewohnten Kloster. Die dahinterliegende Maria-Schnee-Kirche sollte nach Plänen Karls IV. das größte Gotteshaus der Stadt werden. Aufgrund der Hussitenkriege wurden diese Pläne verworfen. Der Franziskanergarten mündet in den kleinen Jungmannplatz (Jungmannovo náměstí) E/F6/Google Map, praktisch hinter dem unteren Teil des Wenzelsplatzes gelegen. Josef Jungmann verfasste im Zeitalter der nationalen Wiedergeburt Mitte des 19. Jahrhunderts als erster ein Tschechisch-Deutsches Wörterbuch – bis dahin wurde Tschechisch nur noch in Dienstbotenkreisen gesprochen.

Der Platz erlaubt einen Blick in die Nationalstraße (Národní), die bis heute die Neustadt von der Altstadt trennt. Vorne links fällt das Palais Adria F6/Google Map auf, ein Multifunktionsgebäude im Stil des Rondokubismus von 1925, das an venezianische Paläste erinnern soll. Am hinteren Ende der Nationalstraße schimmert die goldene Kuppel des Nationaltheaters (Národní divadlo) F5/Google Map durch. Es entstand 1881 als erste Bühne für tschechische Aufführungen und wurde aus Spendengeldern finanziert, brannte jedoch nach der ersten Aufführung teilweise nieder und wurde 1883 feierlich wiedereröffnet.

Unser Weg führt jedoch vom Jungmannplatz über die Straße des 28. Oktober (28. října) zum unteren Teil des Wenzelsplatzes, der häufig als Goldenes Kreuz E6/Google Map bezeichnet wird, denn der gesamte Wenzelsplatz mit der Verlängerung in die Straße Na Můstku bildet mit den beiden Querstraßen ein lateinisches Kreuz. In Richtung Osten promeniert man entlang der Straße Am Graben (Na Příkopě) E7/Google Map, wo früher tatsächlich ein Graben die Altstadt von der Neustadt trennte. Diese Straße war einst der Korso der deutschen Bevölkerung, während die Tschechen auf der Nationalstraße flanierten.

Eine goldene Kuppel über der Moldau: das Prager Nationaltheater

Die Grabenstraße mündet in den lang gestreckten Platz der Republik (náměstí Republiky) D/E7/Google Map, der vom Gemeindehaus (Obecní dům), einem Musterbeispiel des Prager Jugendstils von 1911, dominiert wird. Ein Muss ist der Besuch des Kaffeehauses im linken Flügel mit herrlichem Interieur und leckeren Torten. Hier beginnt jährlich am 12. Mai das Musikfestival »Prager Frühling« mit Smetanas Liederzyklus »Mein Vaterland«, dessen zweiter Teil »Die Moldau« weltberühmt ist. Der Name des Platzes erinnert an die Ausrufung der ersten Tschechoslowakischen Republik in diesem Gebäude im Oktober 1918.

An das Gemeindehaus schließt sich der Pulverturm (Prašná brána) E7/Google Map an, den wir am Nachmittag genauer betrachten und besteigen. Gegenüber zeigt das Theater U Hyberna im einstigen Kloster der Hyberner überwiegend Musicals. Links daneben befindet sich in einer umgebauten Kaserne das Palladium D7/Google Map, das größte Shoppingparadies im Zentrum. Rechts vor dem Palladium führt die Straße Na Poříčí in die weniger touristisch frequentierten Teile der Neustadt. Der Weg lohnt sich für die Mittagspause im Café vom Hotel Imperial mit seinen hohen Decken und den herrlichen Art-déco-Fliesen.

Altstadt


Der zweite Teil der Stadttour beginnt, wo der erste geendet hat, am Platz der Republik D/E7/Google Map. Das Gemeindehaus dort steht an der Stelle des einstigen Königshofs an der Grenze zwischen Alt- und Neustadt. Der Weg von hier über Altstädter Ring, Karlsgasse und Karlsbrücke zur Prager Burg wird Krönungsweg genannt. Der 1475 gebaute gotische Pulverturm (Prašná brána) E7/Google Map war Bestandteil der alten Stadtmauer. Wer mehr über die Prager Türme erfahren möchte, sollte die Ausstellung auf halber Höhe der 186 Stufen besuchen.

Durch den Pulverturm hindurch führt die Zeltnergasse (Celetná) E7/Google Map direkt bis zum Altstädter Ring. Das auffallendste Gebäude ist das orangefarbene Haus zur Schwarzen Madonna, in dem sich bis vor Kurzem das Museum des tschechischen Kubismus befand. Ab 2016/17 ist eine neue museale Nutzung geplant. Der visionäre Architekt Josef Gočár wählte 1912 den geometrischen Stil des Kubismus, der zwischen Jugendstil und Art déco angesiedelt ist. Sehenswert ist das Grand Café Orient in der ersten Etage mit seinem kubistischen Interieur. Über den Obstmarkt (Ovocný trh) führt der Weg zum Ständetheater (Stavovské divadlo) E6/Google Map, in dem Wolfgang Amadeus Mozart 1787 seinen »Don Giovanni« uraufführte. Heute gehört die Bühne zum Nationaltheater und gibt neben Musiktheater auch Schauspiel und Ballett.

Die Geheimnisse der Altstadt offenbaren sich nicht entlang...

Blick ins Buch

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