Stadttour
Ein Rundgang durch Barcelona
Vormittag
Plaça de Catalunya – Markthalle La Boquería – Carrer
Petritxól – Plaça del Pi – Plaça de l’Os – Liceu – Plaça Reial – Mirador de Colom – Moll de la Fusta – Santa María del Mar – Plaça de Sant Jaume – Augustustempel – Plaça del Rei – Kathedrale.
Mittag
Els Quatre Gats E6/Google Map
Carrer Montsió, 3, Metro L1, L3: Catalunya, Metro L1, L4: Urquinaona
93 302 41 40, www.4gats.com, tägl. 10–2 Uhr
Katalanische Küche in Jugendstilambiente.
Nachmittag
Palau de la Música Catalana – Passeig de Gràcia – Casa Amatller – Casa Batlló – Fundació Antoni Tàpies – Casa Milà – Sagrada Família.
Les Rambles de Barcelona D6–F5/Google Map, Mythos und Traum einer Stadt, Schauplatz bewegter Geschichte und Hauptschlagader lebenssprühender Gegenwart, sind zweifellos der beste Einstieg ins pulsierende Herz der Stadt. Es gibt nur wenige Orte in der Welt, wo sich jeder auf Anhieb derart zu Hause fühlt, Fremde wie Einheimische, Geschäftige wie Müßiggänger, Arme wie Reiche, Kinder wie Alte, brave Bürger wie kleine Betrüger, schicke Señoritas ebenso wie Rucksackreisende.
Ursprünglich war die Rambla ein Rinnsal, das nur zur Regenzeit zu einem mächtigen Sturzbach anschwoll. Die Römer nannten das Flussbett arenno, später wurde es auf den arabischen Namen rambla umgetauft. Ab dem 13. Jahrhundert lief hier die zweite Stadtmauer entlang. Unter den Habsburgern im 16. Jahrhundert hatte die Kirche das Sagen und sie bebaute das andere Flussufer mit nicht weniger als acht Klöstern.
Les Rambles de Barcelona: das pulsierende Herz der katalanischen Metropole
Mit der Auflösung der Klöster 1835 und der Schleifung der alten Stadtmauern gewannen die Rambles allmählich ihr heutiges Gesicht. Jetzt entstand Raum für Plätze, Märkte, Theater, Wohn- und Geschäftshäuser. Doch erst der kühle Schatten der mächtigen Platanen verwandelte die Rambles 1859 in die beliebteste Flaniermeile der Stadt. Die breite Promenade zwischen den engen Fahrspuren links und rechts gehört bis heute den Fußgängern, die auf gewelltem Pflastermosaik sanft dem Meer zutreiben.
Ausgangspunkt eines Stadtrundgangs könnte das belebte Café Zürich an der großzügig umgestalteten Plaça de Catalunya D6/Google Map sein, deren bunt gemischtes Ambiente auf das gegenüber beginnende Schauspiel der Rambles einstimmt. Ihr oberster Abschnitt, die Rambla de Canaletes D/E6/Google Map, verdankt ihren Namen einem alten eisernen Brunnen, dessen Wasser Wunder wirken soll. Einstmals, so heißt es, soll es so gut gemundet haben, dass jeder sofort schwor Barcelona nie mehr verlassen zu wollen.
Die Rambla dels Estudis E5/Google Map erinnert an die Zeiten, als noch Gelehrte und Studenten die Szene beherrschten. Heute beginnen hier die überquellenden Zeitungsstände, wahrhafte Freiluftbuchhandlungen, die bis spät in die Nacht hinein geöffnet sind. Auf der Rambla de les Flors E5/Google Map, offiziell Rambla Sant Josep, dominiert der süße Duft von Rosen und Nelken. Hier ist die Heimat der Blumenverkäuferinnen, seit dem 19. Jahrhundert eine feste Institution.
Wenige Meter weiter lädt der Mercat Sant Josep, gemeinhin unter dem Namen La Boqueria E5/Google Map bekannt, zu einem opulenten Fest der Sinne. Unter der imposanten Eisenkonstruktion eröffnet sich ein Tempel der Gaumenfreuden, in dem alle auf ihre Kosten kommen: die Chefköche der Spezialitätenrestaurants, die Feinschmecker auf der Suche nach erlesenen Delikatessen, die Hausfrauen der umliegenden Altstadtviertel, die Bettler an den Eingängen, die Armen, die am Rande in den Abfällen nach Essbarem stochern, und nicht zuletzt die Touristen, die sich an dieser Sinfonie aus Farben, Formen und Gerüchen berauschen.
Bindeglied zwischen der Altstadt (Barri Gòtic) und der City (Eixample) von Barcelona: die Plaça de Catalunya
Was Katalonien an Köstlichkeiten zu bieten hat, findet man in »La Boquería«
Ein kurzer Abstecher in die Altstadt führt zurück zur Querstraße Portaferrissa. Von ihr biegt der Carrer Petritxól ab, eine der malerischsten Gassen des Barri Gòtic E5/6/Google Map, des gotischen Viertels. Licht dringt nur wenig in die schmale Häuserschlucht, und die Wände zieren bunte Kacheln, die berühmte Persönlichkeiten dieser Straße verewigen oder witzige Anekdoten erzählen. Die gediegenen Geschäfte sind meist auf wenige Qualitätsprodukte spezialisiert.
Die süße Tradition der katalanischen Küche pflegt man in den granges. Im traditionellen »Dulcinea« sitzen seit 180 Jahren alte Damen, Studenten und Mütter mit Schulkindern bei heißer, dickflüssiger Schokolade, in die luftige ensaïmades, lockere Hefeteilchen, getaucht werden.
Dann erhebt sich zwischen den Häusern plötzlich der wuchtige Turm der gotischen Kirche Santa María del Pi F6/Google Map. Drei anmutige Plätze, einstmals Pfarrfriedhöfe, umrahmen den mächtigen Wehrbau aus dem 14. Jahrhundert. Ein Denkmal ehrt den lokalen Dichterfürsten Angel Guimerà, der um die Wende zum 20. Jahrhundert bei den Dichterwettbewerben zu siegen pflegte. Im Schatten von Platanen und Orangenbäumchen laden Straßencafés zum Verweilen ein. An den Wochenenden liegt über dieser Zone ein Hauch Montmartre, wenn mehr oder weniger begabte Maler ihre Kunst anbieten und Straßensänger ihre Vorstellung geben.
Rechts über den Carrer de Boqueria zurück auf der Rambla, öffnet sich das schattige Platanendach für die Plaça de l’Os E5/Google Map, im Doppelsinn Platz der Knochen oder der Platz des Müßiggangs, wo im Mittelalter die abgefressenen Gerippe der Gehenkten baumelten. Das Pflaster schmückt ein Mosaik von Joan Miró, der ganz in der Nähe das Licht der Welt erblickte.
Hier beginnt die Rambla del Centro, die wegen eines ehemaligen Klosters auch den Namen Rambla dels Caputxins E5/Google Map führt. Sie bildet den Auftakt zum bunten Treiben der unteren Altstadt. Zur Rechten prangt die Fassade des würdigen Liceu E5/Google Map, des Opernhauses, das 1994 ausbrannte und im Oktober 1999 seinen Betrieb wieder aufgenommen hat. Mit 3600 Plätzen ist es immer noch eines der größten Bühnenhäuser der Welt. Traditionell zählt es zu den wichtigsten Kultstätten der Wagnermusik und der klassischen italienischen Oper.
Ein Stück weiter Richtung Meer öffnet sich zur linken Seite der Rambla hinter einem breiten Tordurchgang die Plaça Reial E5/Google Map. Mit ihren Kolonnadengängen und einheitlichen Häuserfronten, den schlanken Palmen und Gaudí-Laternen sowie den vielen Straßencafés und dem gusseisernen Brunnen, auf dem die »Drei Grazien« stehen, braucht sie keinen Vergleich mit den schönsten plazas mayores Spaniens zu scheuen. In den Freiluftcafés unter den Schatten spendenden Arkaden drängen sich Scharen von Touristen neben einheimischem Alternativpublikum. Auf den öffentlichen Bänken klönen Stammgäste aus dem Viertel neben Familien mit Kindern und alten Frauen, die die Tauben füttern.
Die Rambles erreicht man erneut an der Plaça del Teatre. Hier beginnt die Rambla de Santa Mònica F5/Google Map, die sich zum Meer hin mit dem mächtigen Mirador de Colom F5/Google Map verabschiedet. Doch bevor man auf die luftige Höhe der Kolumbussäule schwebt und den Blick über die Altstadt schweifen lässt, lohnt ein Besuch der Drassanes F5/Google Map, des Museu Marítim. Die königliche Schiffswerft aus dem Mittelalter, die heute als Seefahrtsmuseum dient, geht in ihren ältesten Gebäudeteilen auf das Ende des 13. Jahrhunderts zurück. Mit ihren charakteristischen Blendbögen und den lang gestreckten, zum Meer hin geöffneten Hallen ist sie die größte und besterhaltene mittelalterliche Werft der Welt. Sie erinnert an jene glorreichen Zeiten, als das Königreich Aragón noch eine der führenden Seemächte im Mittelmeer war. »Barcelona lebt mit dem Rücken zur...