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Kultur und Pfeffersäcke. Zum Verhältnis von Diplomatie und Kunst in Hamburg am Beispiel der Oper 'Boris Goudenow' von 1710

AutorMarta Denker
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl18 Seiten
ISBN9783668346208
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 2,3, Universität Hamburg (Institut für Musikwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Johann Mattheson, Sprache: Deutsch, Abstract: Inwiefern kann sich eine Stadt wie Hamburg auf die Entstehung von Kunst und im Speziellen auf die Entstehung von Theater - und Opernproduktionen auswirken? Nicht bloß in unserer heutigen Zeit stehen die Kultur- und Opernlandschaft in Hamburg unter großem Einfluss der Politik und deren rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen, ihren öffentlichen Institutionen und privaten Kulturschaffenden. Auch schon zu Barockzeiten wurden das Hamburger Kulturwesen und für die Oper bestimmend, die Gänsemarktoper, in großen Teilen durch Politik, Diplomatie und weitere Faktoren der Stadt Hamburg beeinflusst. Inwiefern die Bereiche Kunst, Politik und Diplomatie zusammenhingen und welche weiteren Faktoren im Stadtbild und deren Kulturlandschaft zur Entstehung, Konzeption und Aufführung einer Produktion beigetragen haben, soll folgende Arbeit untersuchen. Zur Verdeutlichung wird hierbei das Beispiel der Oper 'Boris Goudenow' von Johann Mattheson dienen, einem Komponisten, der sich sehr mit Hamburg verbunden fühlte und bei dessen Kompositionen ebenfalls der Einfluss der Stadt, in der er lebte und arbeitete, abzulesen ist. 1710 entstanden, wurde die Oper 'Boris Goudenow' aus politischen Gründen von der Aufführung zurückgenommen und erst im Jahre 2005 im Bucerius Kunstforum in Hamburg konzertant welturaufgeführt, 2007 dann im St. Pauli Theater auch szenisch. Es sind zu dem Werk zwei unterschiedliche Titel vermerkt: 'Der durch Verschlagenheit erlangte Thron' in der Partitur und 'Die durch Neigung glücklich Verknüpfte Ehre' im Libretto. Sowohl Musik und Text der Oper sind von Mattheson selbst verfasst und John Wich, dem damaligen englischen Gesandten der Britischen Krone, gewidmet. Die Handlung der Oper spielt zum Ende des 16. Jahrhunderts, zur Zeit des Zaren und Großfürsten Boris Goudenow, der von 1598 - 1605 Russland regierte, Komposition und Textschreibung erfolgten also erst 100 Jahre später. Zur Erarbeitung soll zunächst ein kurzer Überblick über den historischen Kontext der Hansestadt, die Problematik zwischen den Fronten im Nordischen Krieg, das aufkommende Gesandtenwesen und den besonderen Status von Mattheson als Gesandtschaftssekretär im Englischen Dienst gegeben werden. Diese Punkte sollen darauf hinarbeiten, dass Kunst in Hamburg keinesfalls nur um ihrer selbst existierte, sondern in großem Maße der Förderung persönlicher Zwecke, Interessen und Verbindungen diente.

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