Die internationalen Hamburger Gartenbauausstellungen des 19. Jahrhunderts bieten ein Beispiel dafür, dass sich der Wandel zur modernen Gartenschau nicht erst im 20. Jahrhundert, sondern bereits im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts vollzogen hat. Dies ergibt sich aus der interdisziplinären Herangehensweise der vorliegenden kulturhistorischen Analyse, die einen neuen Blick auf das komplexe Phänomen der Gartenbauausstellung wirft.Durch die dezidierte Untersuchung einzelner Ausstellungskonzepte werden die charakteristischen Ausstellungsmerkmale bestimmt und das 'Gesamtkunstwerk' der Gartenbauausstellung definiert. Dabei werden die vielseitigen Bezüge zu den ersten Weltausstellungen und der enge Zusammenhang zum gartenkulturellen Verbands- und Kongresswesen aufgezeigt, wodurch sich neue Erkenntnisse zur Professionalisierung der Gartenkultur ergeben. So boten die großen Spezialausstellungen zusammen mit den ersten Fachkongressen ein internationales Kommunikationsforum für den fachlichen und wissenschaftlichen Austausch von Gartenexperten und trugen zur Einführung neuer Berufsfelder der Gartenarchitektur, u. a. auch städtebaulicher Aufgaben, bei.
Anne Steinmeister studierte Geschichtswissenschaft und Germanistik an der Universität Bielefeld. Anschließende Promotion im Bereich der Geschichte der Freiraumplanung an der Leibniz Universität Hannover über die Gartenbauausstellungen des 19. Jahrhunderts.
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