Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: sehr gut, Universität Wien (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Berufseinstieg sowie der berufliche Erfolg von SozialwissenschaftlerInnen ist hier Ausgangspunkt für eine qualitative Studie, die durch die Forschungstradition der Grounded Theory theoriegeleitet ist und sich narrativer Interviews zu Nutze macht, um die Lebenswelt von SozialwissenschaftlerInnen und im speziellen SoziologInnen, am Übergang vom Studium in den Beruf, zu untersuchen. Das moderne Erwerbssystem erfährt, in einer individualisierten Gesellschaft, Transformationen, die das Leben der AkademikerInnen beeinflussen und ihre Handlungsoptionen und subjektiven Aspirationen strukturieren. So kann der Berufseinstieg nicht per se als linear vorausgesetzt werden, denn die AbsolventInnen können teilweise, durch berufliche Tätigkeiten neben dem Studium, am Arbeitsmarkt integriert sein. Er kann sich als schwierig gestalten, wenn soziale Netzwerke nicht bestehen bzw. wenn die erworbenen Qualifikationen als nicht ausreichend empfunden werden, erfolgreich in den Arbeitsmarkt überzugehen. So können entweder Strategien gewählt werden, die die Beschäftigungsfähigkeit erhöhen bzw. Netzwerke aufgebaut werden, die eine Inklusion in Arbeitsfelder ermöglichen. Der akademische Status, den die AbsolventInnen erworben haben bietet einen Zugang zu Positionen, der ohne einen formalen Studienabschluss nicht möglich wäre. Die spezifische sozialwissenschaftliche Fachkultur wird sichtbar, wenn das Studium realisiert wird und bereits zu Beginn wird wahrgenommen, dass sich die Fachrichtung über eine gemeinsame Kultur und Sprache auszeichnet. Der Professionalisierung der Soziologie wird aufgrund der empirischen Ergebnisse auch Beachtung geschenkt. Dass sich Transformationen im Erwerbssystem auch auf die persönlichen Aspirationen und Vorstellungen über Freizeit, Freundschaften und Familie auswirken ist hinsichtlich der theoretischen Verortung zu vermuten und wird ebenso anhand der empirischen Ergebnisse erörtert. Die Lebenswelt von SozialwissenschaftlerInnen im Kontext der Transformationen der Erwerbsgesellschaft, steht mit den Chancen und Risiken der individualisierten Gesellschaft und ihrer pluralisierten Optionen im Zusammenhang.
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