1.
Diäten führen nicht zum Erfolg
IN DIESEM KAPITEL
- EIN GEWICHTIGES PROBLEM
- DIE NEUE FRAU
- DER WAHRE SCHADEN
- MYTHEN, DIE DAS ABNEHMEN ERSCHWEREN
- EINE METHODE, DIE WIRKLICH FUNKTIONIERT
Das Elend und der Frust immer neuer vergeblicher Abnehmversuche sind für Frauen besonders problematisch und führen dazu, dass sie ständig unter Druck stehen. Dieses Buch zeigt Ihnen, wie Sie leicht, mühelos und dauerhaft Erfolg haben.
Früher wollten Frauen abnehmen, um in ihre Sommergarderobe zu passen oder am Strand eine gute Figur zu machen. Fettleibig waren nur einige wenige Unglückliche, und die bekannten Diäten konnte man an einer Hand abzählen. Doch seit dem Ende des zwanzigsten Jahrhunderts hat sich Übergewicht weltweit zu einer richtiggehenden Epidemie ausgewachsen, so dass das Thema Ernährung längst nicht mehr nur in Modejournalen diskutiert wird, sondern vielmehr als »kritisches Gesundheitsproblem« einzustufen ist.
UND FRAUEN SIND BESONDERS STARK BETROFFEN!
Laut Weltgesundheitsorganisation hat sich die Anzahl der fettleibigen Frauen zwischen 1980 und 2008 fast verdoppelt, nämlich von acht Prozent auf vierzehn Prozent. Damit ist sie eineinhalb Mal höher als die der Männer, und die Anzahl der Betroffenen steigt kontinuierlich an. Anders als viele andere gesundheitliche Beeinträchtigungen ist dieses Problem in den sogenannten »Industrienationen« besonders stark ausgeprägt, denn es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Gewicht und Wohlstand: Menschen in wohlhabenderen Regionen leiden weitaus häufiger an Übergewicht. In Amerika sind fast zwei Drittel der Erwachsenen über zwanzig Jahren übergewichtig, und in Europa sieht es nicht viel besser aus. Insgesamt hat mehr als die Hälfte der Frauen in Europa und Amerika ein Gewichtsproblem.
Das ist an sich ziemlich paradox: In einer Welt, in der Diäten und Figur vor allem bei Frauen eine immer größere Rolle spielen, sind immer mehr Menschen – und vor allem Frauen – übergewichtig.
WARUM NUR?
Laut Weltgesundheitsorganisation sterben Jahr für Jahr 2,8 Millionen Menschen, weil sie übergewichtig oder fettleibig sind. |
Der Unterschied zwischen den Geschlechtern
Die naheliegende Antwort lautet, dass wir zu viel essen und uns zu wenig bewegen. Wir fahren mit dem Auto, statt zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad zu nehmen, und sitzen abends vor dem Fernseher, statt zu arbeiten, Sport zu treiben oder zum Tanzen auszugehen. In dieser Hinsicht leben wir anders als vor hundert Jahren, aber das erklärt nicht, wieso das weibliche Geschlecht heutzutage stärker unter Gewichtsproblemen leidet als das männliche. Sicherlich lag es nicht an den Handarbeiten und gelegentlichen Tanztees, dass Frauen in der Vergangenheit schlanker waren!
Zum einen gibt es physiologische Gründe dafür, dass Frauen leichter zunehmen als Männer. Im Schnitt hat eine gesunde Frau anderthalb- bis zweimal so viel Körperfett wie ein gesunder Mann und braucht gleichzeitig weniger Kalorien für jedes Pfund Körpergewicht. Somit ist sie anfälliger für eine Gewichtszunahme. Zudem hat die veränderte Rolle der Frau in der Gesellschaft dazu geführt, dass Frauen mittlerweile fast genauso viele Speisen und Getränke zu sich nehmen wie Männer – das gilt insbesondere auch für Alkohol.
Noch 1980 war es nicht üblich, dass Frauen abends in Bars und Kneipen trinken gingen. Vor allem tranken sie dann keinesfalls so viel wie Männer. Doch der Wunsch nach Gleichberechtigung hat sich auch auf diesen Lebensbereich ausgewirkt und den Alkoholkonsum bei Frauen exponentiell ansteigen lassen. Der regelmäßige Konsum erheblicher Mengen Alkohol ist eine wichtige Ursache für Übergewicht.
Die Gleichheit der Geschlechter sorgt auch für großen Druck. Mehr Frauen als je zuvor gehen arbeiten und müssen nicht nur mit beruflichem Stress zurechtkommen, sondern oft weiterhin den Großteil der Pflichten im Haushalt und die Kinderbetreuung stemmen. Im Beruf, in der Schule, auf dem Wohnungsmarkt und in vielen anderen Lebensbereichen ist der Konkurrenzkampf größer denn je. Frauen mangelt es immer mehr an Zeit, deshalb ernähren sie sich zunehmend von schnell zubereiteten »Convenience«-Produkten und versuchen, den Stress mit »tröstenden« Naschereien und Alkohol zu lindern. Dabei helfen diese Lebensmittel und Getränke keineswegs gegen Stress, sondern machen ihn schlimmer, wie ich später in diesem Buch noch erläutern werde.
Immer mehr Frauen stellen fest, wie schrecklich es ist, an Übergewicht zu leiden, sehen sich jedoch nicht in der Lage, etwas daran zu ändern. Das Dilemma ist nur zu gut bekannt: Ihre hoffnungslose Lage können sie nur ertragen, wenn sie sich mit »Trostspendern« wie Keksen, Kuchen oder Süßigkeiten versorgen – und obwohl sie wissen, dass ihnen diese Dinge ganz und gar nicht guttun, können sie offenbar nicht darauf verzichten.
Also wollen sie das Problem von der anderen Seite angehen: Sport. Sie werden Mitglied im Fitnessclub oder fangen an zu joggen, um die überschüssigen Pfunde loszuwerden. Aber was geschieht bei so viel Anstrengung? Sie bekommen Hunger und Durst. Nach jeder Trainingseinheit essen und trinken sie deshalb umso mehr. Was sie auch versuchen, sie scheinen in der Falle zu stecken. Und vermutlich geht es Ihnen selbst ganz genauso …
Wie bei Millionen anderen übergewichtigen Frauen waren zahllose Diäten ebenso wirkungslos wie die sportliche Betätigung. Sie fühlen sich als Versagerin, halten sich für willensschwach, weil Sie keine Diät und kein Sportprogramm erfolgreich durchhalten. Nun, ich habe eine wichtige Nachricht für Sie:
DIÄTEN FÜHREN NICHT ZUM ERFOLG!
Und aus dem gerade erläuterten Grund gilt das auch für Sport. Um Sport zu treiben, brauchen Sie Treibstoff. Wenn Sie sich mit dem gleichen Mist versorgen, den Sie sonst zu sich nehmen, werden Sie nicht abnehmen.
Das klingt alles ziemlich kompliziert, finden Sie nicht? Wahrscheinlich denken Sie gerade: »Wenn es nur eine einfache Methode gegen mein Gewichtsproblem gäbe, dann wäre meine mangelnde Willenskraft kein Problem!« Schon wieder habe ich eine gute Nachricht für Sie: Es gibt eine einfache Methode. Und noch dazu gilt:
SIE BRAUCHEN KEINE WILLENSKRAFT!
Dass Sie Ihr Gewicht durch Diäten oder Sport nicht in den Griff bekommen, bedeutet keineswegs, dass Sie zu schwach sind. Sie haben Ihr Gewicht nicht unter Kontrolle, weil Sie bis jetzt einfach auf die falsche Methode gesetzt haben. Bevor wir auf die richtige Methode eingehen, sollten wir uns damit befassen, warum Sie überhaupt abnehmen möchten.
Es ist erwiesen, dass Übergewicht das Leben verkürzt. Die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation weisen darauf hin, dass Übergewicht die Weltbevölkerung Jahr für Jahr 35,8 Millionen gesunde Lebensjahre kostet. |
Der wahre Schaden
Unter den vielen guten Gründen, aus denen man ein Gewichtsproblem angehen sollte, zählen die möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit zu den besonders wichtigen. Schon seit Jahren ist erwiesen, dass ein hohes Körpergewicht erhöhten Blutdruck, Cholesterin und Typ-2-Diabetes begünstigt, was wiederum die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfällen steigen lässt. Je höher das Gewicht, desto größer das Risiko für verschiedene Krebsformen wie Brust- oder Gebärmutterkrebs. Mit starkem Übergewicht ist man auf dem besten Weg, seinem Leben frühzeitig ein Ende zu setzen.
Diese gesundheitlichen Risiken sind kein Geheimnis und den allermeisten Menschen durchaus bekannt, und doch nimmt das Problem immer größere Ausmaße an. Offenbar kann uns die Angst vor möglichen gesundheitlichen Folgen nicht dazu bewegen, unser Essverhalten zu ändern. Genau wie die Warnhinweise auf Zigarettenschachteln keinen Raucher abschrecken, sind Übergewichtige taub für alle Warnungen vor ernährungsbedingten Gesundheitsproblemen. Schlimmer noch: Wer sich vor den Folgen des eigenen Essverhaltens fürchtet, isst sogar oft noch mehr.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass nur Nahrung Trost spenden kann, was tun Sie dann, wenn Sie verzweifelt sind? So absurd es auch klingen mag: Hier liegt die Ursache des Problems. Sie stecken in einer Falle, die Sie dazu bringt, Ihre Lage aus einer völlig falschen Perspektive zu betrachten.
Wir alle wissen nur zu gut, welche gesundheitlichen Folgen Übergewicht mit sich bringt – genau wie Raucher wissen, wie sehr sie ihrer Gesundheit schaden, wenn sie weiterhin rauchen, und dass sie vermutlich langsam und qualvoll einen frühen Tod sterben werden. Doch dieses Wissen hält Millionen Frauen nicht davon ab, weiter minderwertige Speisen und Getränke zu sich zu nehmen, die dick und unglücklich machen. Die meisten Frauen wollen nämlich nicht aus Angst vor Gesundheitsschäden abnehmen, sondern weil sie das Übergewicht tagtäglich körperlich und psychisch beeinträchtigt – sie mögen kaum...