4. Die eumetabolische Therapie des Burnout-Syndroms
Das Burnout-Syndrom wird als der Endzustand einer negativen Entwicklung betrachtet, die ihre Ursache in mangelnder Lebensbewältigung hat. Von selbst Betroffenen wird das Burnout-Syndrom als „Ausgebranntsein“ und „Zustand der totalen Erschöpfung“ beschrieben. In diesem leidvollen Zustand empfindet der Mensch eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung aufgrund beruflicher Überlastung. Diese wird meistens durch länger andauernde Überforderung und Stress ausgelöst, die wegen verminderter Belastbarkeit nicht bewältigt werden können. Neben der mehr oder weniger schweren körperlichen Erschöpfung entwickeln die vom Burnout-Syndrom betroffenen Menschen selbstverständlich auch seelische Störungen, wie beispielsweise Gleichgültigkeit, Resignation, Depression, Aggressivität oder erhöhte Suchtgefährdung.
In der „Internationalen Klassifikation der Erkrankungen“ (ICD-10) wird das Burnout-Syndrom mit dem Diagnoseschlüssel Z73.0 erfasst. Nach dieser Einstufung ist dieses Syndrom (d. h. Krankheitsbild) eine Rahmen- oder Zusatzdiagnose und keine Behandlungsdiagnose, die zum Beispiel die Einweisung in ein Krankenhaus ermöglichen könnte.
Menschen, die an diesem Syndrom erkrankt sind, benötigen dringend psychologische oder psychotherapeutische Unterstützung, um die krankheitsverursachenden Einstellungen und Verhaltensweisen sowie deren psychologische und soziale Folgen zu überwinden. Erkrankte finden im Internet erste Anlaufstellen beispielsweise bei www.psychotherapiesuche.de, www.psych-info.de oder einem der vielen Burnout-Portale.
Die wirkungsvolle Behandlung der Erschöpfung beim Burnout-Syndrom
Das Ausgebranntsein und die mehr oder weniger schwere Erschöpfung beim Burnout-Syndrom sind in der Regel alleine mit psychologischen oder psychotherapeutischen Maßnahmen nicht zu verbessern oder völlig zu überwinden. Viele am Burnout-Syndrom Erkrankte leiden bereits unter einer so schweren körperlichen Erschöpfung, dass man eine Minder- oder Fehlfunktion der „Energiekraftwerke“ in unseren Zellen (der Mitochondrien) annehmen muss. Deshalb kann diese tief greifende Erschöpfung auch fast nur mit geeigneten biochemischen Mitteln erfolgreich therapiert werden.
Die im Folgenden beschriebene biologische Therapie des Burnout-Syndroms hat sich sehr gut bewährt. Sie wurde im Laufe von vielen Monaten in praktischer Erfahrung von mir entwickelt. Um diese Therapie genauso effektiv und sicher bei sich selbst anzuwenden zu lassen, müssen die empfohlenen biochemischen Substanzen und Dosierungen genau so wie unten beschrieben verwendet werden. Es genügt beispielsweise nicht, statt S-Acetylglutathion nur reduziertes Glutathion zu verwenden. (Die genaue Erklärung hierfür folgt im 7. Kapitel.) Alle Präparate sind so dosiert, dass ein möglichst optimaler Erfolg mit möglichst geringen Kosten erreicht werden kann. Und die für Sicherheit und Erfolg unbedingt erforderlichen Laboruntersuchungen sind so durchdacht, dass ebenfalls mit möglichst geringen Kosten aussagekräftige biochemische Informationen über den Verlauf und zur fachgerechten Lenkung dieser biologischen Therapie erhalten werden. Deshalb sollte man unbedingt die unten beschriebenen labormedizinischen Untersuchungen bei einem erfahrenen Labor für intrazelluläre und Vollblut-Analysen von Mikronährstoffen durchführen lassen.
Wichtiger Hinweis:
Da die Methoden der Mikronährstoff-Analysen und die verwendeten Referenzbereiche in den verschiedenen Laboren nicht immer einheitlich sind, kann ich Anfragen wegen bereits durchgeführter Mikronährstoff-Analysen nur mit vorliegenden Befunden der RD-Laboratorien, Prof. Geiger (siehe Anhang), fachgerecht beantworten. Insbesondere die Messungen von reduziertem Glutathion (GSH) in den Roten Blutkörperchen, die von herausragender Bedeutung für die effektive Therapie von chronischen Erschöpfungs-Syndromen sind, werden nach meinen langjährigen Erfahrungen und Vergleichen nur von den RD-Laboratorien korrekt, d. h. physiologisch realistisch, durchgeführt.
4.1Schritt 1: Labormedizinische Mikronährstoff-Analysen
(GSH und ATP intrazellulär, der Rest im Vollblut.)
• GSH (reduziertes Glutathion)
• Vitamin D3
• Vitamin C
• Magnesium
• Calcium
• pH
• ATP (Adenosintriphosphat)
Diese Mikronährstoff-Analysen geben zusammen mit der ATP-Messung eine verlässliche Auskunft über das aktuelle Energie-Niveau eines Menschen. Es könnten noch andere, zusätzliche Messungen durchgeführt werden. Da jedoch möglichst kostengünstig therapiert werden sollte, sind diese sieben Analysen zumindest anfangs ausreichend. Je tiefer die gemessenen Werte im jeweils unteren Referenzbereich liegen, desto niedriger ist das individuelle Energie-Niveau. (Die einzelnen Referenzbereiche werden im 7. Kapitel aufgeführt.)
4.2Schritt 2: Mikronährstoff-Hochdosis-Ersatz (Kraftpaket 1.1)
Anfängliche Tages-Hochdosierungen beim Burnout-Syndrom. Die Dosierungen in Kraftpaket 1.1 gelten nur für den ersten Monat!11
1.800 mg S-Acetylglutathion
(z. B. „Eumetabol Pulver“, 2 x täglich morgens und abends 1 Messlöffel bis zum schwarzen Strich 30–60 Minuten vor dem Essen; oder „Eumetabol CFS“, 2 x täglich morgens und abends 2 Tabletten 30–60 Minuten vor dem Essen)
2.10.000 µg Vitamin B12
(z. B. „Vitamin B12 10.000 µg“ mit Methylcobalamin, 1 x täglich morgens vor dem Essen 1 Kapsel öffnen, den Inhalt auf einen Löffel geben und das Pulver langsam im Mund zergehen lassen. [Das Öffnen der Kapsel ist einfach: Kapsel zwischen Daumen und Zeigefinger rollen und leicht drücken; dann die beiden Kapselhälften vorsichtig auseinanderziehen.] Grund der Vorgehensweise: Methylcobalamin wird über die Mundschleimhaut sehr schnell in das Blut aufgenommen und überwindet die Blut-Hirn-Schranke. Mit etwas Übung kann der Kapselinhalt auch direkt unter die Zunge gegeben werden, was eine noch bessere Aufnahme ermöglicht.)
3.20.000 IE Vitamin D312
(z. B. „Vitamin D3 flüssig, 2.000 IE“, 1 x täglich 10 Tropfen, oder das verschreibungspflichtige, also nur Ärzten vorbehaltene „Dekristol 20.000 IE“, 1 x täglich 1 Kapsel)
4.2.000 mg Vitamin C
(z. B. „Natrium-L-Ascorbat-Kapseln“, 2 x täglich morgens und abends 2 Kapseln zum Essen)
5.10.000 IE Vitamin A
(z. B. „Vitamin A 10.000“, 1 Kapsel mittags zum oder nach dem Essen)
6.50 mg Zink
(z. B. „Zinkorotat 160“, 2 Kapseln mittags zum Essen)
7.500 mg Magnesium
(z. B. „Magnesium 600“, 4 Kapseln mittags zum Essen)
8.500 mg Calcium
(z. B. „Calciumcarbonat“, 2 x täglich morgens und abends 1 Kapseln zum oder nach dem Essen)
9.1.000 mg Quercetin
(z. B. „Quercetin 500“, 2 x täglich morgens und abends 1 Kapsel zum oder nach dem Essen)
10. 2.000 mg Natriumbicarbonat
(z. B. „Kaiser-Natron“, 2 x täglich morgens und abends 1 Tablette zum oder nach dem Essen)
11. Glandulae suprarenales comp.
(PZN 878 6046; 3 x täglich 5 Globuli)
12. Bach-Blütenessenzen
(Diese müssen immer individuell ausgewählt werden, z. B. Larch, Mimulus, Centaury, Wild Rose, Olive; vielleicht Oak, Hornbeam, Elm, Sweet Chestnut; vielleicht auch Cherry Plum, Gorse, Star of Bethlehem oder Rescue Remedy; 4–6 x täglich 3 Tropfen)
Mögliche unerwünschte Nebenwirkungen dieser Rezeptur:
In Einzelfällen kann es zu (harmlosem) Durchfall kommen. Das Problem ist in der Regel schnell behoben, wenn man das Vitamin C erst einmal absetzt. Damit hört der Durchfall in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder auf. Bei dennoch anhaltendem Durchfall ist auch die Einnahme von 500 mg Magnesium mittags individuell zu hoch. In diesem Fall sollte die Dosierung des Magnesiums auf 250 mg (2 Kapseln mittags) reduziert werden und zugleich mit 1.000 mg Vitamin C (1 Kapsel morgens, 1 Kapsel abends) begonnen und fortgefahren...