1 Trennkost. Einfach. Praktisch.
Wer im Berufsleben steht, muss sich seine Leistungskraft bewahren. Dies gelingt ganz leicht mit der vitamin- und mineralstoffreichen Trennkost und bewährten Tipps.
Berufstätigkeit verlangt in vielen Bereichen eine gute Organisation. Und auch die Ernährung ist dabei wichtig. Mit guter Vorbereitung und gezieltem Timing kommen Sie Ihrem Ziel »Gesund essen und dabei genießen« ein Stück näher. So gehen Sie vor: Überlegen Sie im Voraus, was Sie gerne essen möchten, welche Zutaten Sie dazu benötigen und wann Sie dies zubereiten können.
Benutzen Sie sinnvolle Küchengeräte, die Zeit sparen helfen und gleichzeitig Nährstoffe schonen, wie beispielsweise Allround-Küchenmaschinen (Thermomix o. Ä.), Schnellkochtopf, Römertopf, Wok, Töpfe mit hitzespeichernden Böden oder Dämpfeinsätze für Gemüse und Fisch. Zum Pürieren von Suppen oder Gemüse hat sich ein elektrischer Schneidstab mit viel Power bewährt. Zum Raspeln nehmen Sie am besten einen Gemüsehobel. Zum Würfeln und Zerkleinern von Tomaten, Zwiebeln, Gurken, Kartoffeln, Äpfeln und anderen Gemüse- und Obstsorten ist es am zeitsparendsten, wenn Sie einen Zerhacker, ein scharfes Messer oder eine elektrische Küchenmaschine benutzen. Die Zubereitung der Speisen gelingt Ihnen leichter, wenn Sie sich im Vorfeld das gesamte Rezept sorgfältig durchlesen. Stellen Sie anschließend alle Zutaten griffbereit zusammen.
Mit diesen Tipps ist gutes Gelingen gesichert.
1.1 Richtig kombiniert und gut verdaut – so lautet das Prinzip
Die Grundlage des Trennkost-Programms ist die richtige Kombination der Lebensmittel. In der Praxis heißt das: Nahrungsmittel nicht wahllos miteinander mischen, sondern harmonisch aufeinander abstimmen. Wie Sie vielleicht von den Vitaminen und Mineralstoffen wissen, können sich Nährstoffe in ihrer Wirkung sowohl behindern als auch verstärken. Ähnlich kann der Körper auf ungünstige Nahrungsmittelkombinationen mit Unverträglichkeiten reagieren. Harmonisch kombinierte Speisen hingegen liefern dem Körper Wohlgefühl.
Der Akt der Verdauung bedeutet für den Organismus Schwerstarbeit und wird oftmals unterschätzt. So können sich die Folgen von falsch kombinierten Speisen anfangs durch Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen, Verdauungsstörungen, bleierne Müdigkeit, später aber auch durch Übergewicht zeigen.
Sicher wissen Sie aus eigener Erfahrung, dass es Ihrem Körper nicht unbedingt guttut, wenn Sie alles durcheinander essen. Kleinkinder verspüren diesen Missklang im Bauchbereich besonders stark, da sie noch sehr viel feinfühliger sind als wir Erwachsenen.
Für diese Disharmonie in der Verdauung gibt es eine biochemische Erklärung: Eiweiß benötigt zur Aufspaltung andere Verdauungssäfte als Kohlenhydrate. Eiweißreiche Nahrungsmittel wie Fleisch oder Fisch, aber auch Obst mit Fruchtsäure brauchen saure Verdauungssäfte; Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Reis, Nudeln, Brot oder Obst ohne Fruchtsäure benötigen basische Verdauungssäfte. So ist es eine logische und bewährte Schlussfolgerung, diese beiden Nahrungsmittelgruppen nicht innerhalb einer Mahlzeit miteinander zu kombinieren.
Sehr rasch werden Sie die wohltuende Wirkung der Trennkost im Magen- und Darmbereich verspüren. Insbesondere Menschen, die unter Sodbrennen, Blähungen, Völlegefühl oder Verdauungsstörungen leiden, profitieren überaus schnell von diesen harmonisch zusammengestellten Speisen. Auch die ständige Müdigkeit weicht neuen Energien.
Hinweis:
Mithilfe des ▶ Kombiplans können Sie ganz leicht ablesen, welche Lebensmittel ideal zusammenpassen.
Neben dem Kombiplan gibt es als Unterstützung auch noch den ▶ Mengenplan, der auf einen Blick die angemessenen Portionsgrößen anzeigt.
Auch das Farbsystem macht das Trennkost-Prinzip so einfach: Im ganzen Buch sind eiweißhaltige Gerichte blau, kohlenhydrathaltige Speisen orange gekennzeichnet. Neutrale Lebensmittel sind grün.
Es ist höchste Zeit, die Ernährung wieder auf »Natürlichkeit« umzustellen.
1.2 Welche Bedeutung haben die Neutralen?
Es gibt Lebensmittel, die sich sowohl mit eiweißreichen als auch mit kohlenhydratreichen Speisen vertragen – die »Neutralen«. Sie beeinflussen weder die Eiweiß- noch die Kohlenhydratverdauung ungünstig, sondern harmonieren mit allen Nahrungsmitteln. Die Neutralen (auch Kombis genannt) sind nochmals in zwei Gruppen unterteilt – nach Säure-bildender und Basen-bildender Kost (siehe ▶ Kombiplan).
Mit den Neutralen Teil 1 bitte sparsam umgehen, mit den Neutralen Teil 2 großzügig. Möglicherweise finden Sie verschiedene Zuordnungen widersprüchlich, doch auch hierfür gibt es Erklärungen.
1.3 Einige wichtige Besonderheiten
Milch und Milchprodukte:
Gesäuerte Milchprodukte sind zwar eiweißreich, aber trotzdem neutral, sie können daher gut mit Kohlenhydraten zusammen verzehrt werden. Das Eiweiß von Joghurt, Quark, Buttermilch usw. verändert sich durch den Säuerungsprozess, flockt aus und wird somit leichter verdaulich. Bei Käsesorten, die aus roher Milch geschöpft sind, wird die Milch durch die Milchsäurebakterien ebenfalls gesäuert, und sie flockt aus, sodass der Käse leichter verdaulich wird.
Erhitzte und pasteurisierte Käsesorten sind etwas schwerer verdaulich und zählen zur Eiweißgruppe.
Milch, egal welcher Fettstufe, zählt zur Eiweißgruppe und sollte nicht mit Kohlenhydratgerichten verarbeitet werden (z. B. im Kartoffelbrei, Reisbrei, Pudding oder Kuchen). Milch zählt zu den schwer verdaulichen Nahrungsmitteln, da sie im Magen aufgrund der sauren Verdauungssäfte gerinnt und einen Klumpen bildet.
Einen neutralen Milchersatz für kohlenhydrathaltige Gerichte können Sie ganz leicht selbst herstellen: einen Teil süße Sahne und zwei Teile Wasser mischen. Auch Soja-, Hafer- oder Reisdrink bieten sich hier an.
Fleisch und Fisch:
Rohes Fleisch und roher Fisch sind ebenfalls eiweißreiche Lebensmittel, zählen dennoch zu den Neutralen, da ihre Zellstruktur noch unverändert ist.
Durch Erhitzen verhärten und verdichten sich die Zellmembranen und werden dadurch schwerer verdaulich. Fisch und Fleisch in gegartem Zustand gehören demnach zu den Eiweißen.
Äpfel:
Der frische saftige Apfel enthält noch sehr viel Fruchtsäure und zählt darum zur Eiweißgruppe.
Der abgelagerte, leicht runzelig gewordene Apfel hat diese Fruchtsäure verloren, hat Kohlenhydrate gebildet und zählt nun zu den Kohlenhydraten. Die Sorten spielen dabei keine Rolle.
Tomaten:
Tomaten gehören im Rohzustand in die Gruppe der Neutralen. Im gekochten Zustand bilden sie Säuren und werden nun den Eiweißen zugeordnet. Darum sollten Tomaten möglichst nicht in Aluminiumtöpfen gekocht werden. Die Säure greift das Metall an, wodurch das Kochgut einen metallischen Geschmack annimmt.
Was Sie beim Thema »Tomaten« vielleicht noch interessieren könnte … Tomaten aus der Dose sind wertvoller als Wintertomaten aus dem Treibhaus. Dosentomaten werden in der Hauptsaison vollreif verarbeitet. Dadurch enthalten sie erheblich mehr vom gesunden roten Farbstoff »Lycopin«. Dieser Stoff gehört zur Gruppe der Carotinoide und ist bekannt für seine zellschützende Wirkung. Auch Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Calcium sind in Dosentomaten noch erhalten, auch wenn das Vitamin C und die B-Vitamine beim Konservieren leider auf der Strecke bleiben.
1.4 Das Säure-Basen-Gleichgewicht
Unser Organismus wird täglich mit einer Flut saurer Stoffe belastet. Diese Säuren entstehen im Stoffwechsel, beim Ab- und Umbau der Nahrung, aber auch durch seelische Belastungen. Der Körper verfügt zwar über die Fähigkeit zur Entgiftung, doch eine unaufhörliche Flut saurer Abfallstoffe kann auch der gesündeste Organismus auf Dauer nicht verkraften. Erstes Anzeichen einer Übersäuerung ist eine bleierne Müdigkeit. Aber auch andere Beschwerden und Krankheiten wie Kopf- und Gliederschmerzen, Gicht, Rheuma, Herzinfarkt, Krebs usw. sind der Übersäuerung des Gewebes zuzuschreiben.
Diese schleichende Selbstvergiftung kann durch einen vernünftigen Lebensstil, eine positive Einstellung und gesunde Ernährung verhindert bzw. aufgehalten werden. Dabei behilflich sind die Basen, chemisch gesehen das Gegenteil der Säuren. Diese basischen Stoffe befinden sich in Gemüse, Salaten, Keimlingen, Obst, Kartoffeln sowie in wertvollen Ölen. Es handelt sich hierbei um Mineralien, Vitamine und Spurenelemente, die fähig sind, einen Überschuss an Säuren zu neutralisieren.
Natürlich verfügt der Körper auch über eigene Basenreserven. Sie sind Bestandteil unserer...