1Was ist ein Smarthome?
Nun, da Sie sich mit innogy SmartHome beschäftigen, ist Ihnen der Begriff Smarthome wahrscheinlich bereits geläufig. Da er mittlerweile im Marketing für diverse vernetzte Geräte eingesetzt wird, folgt hier nur ein kurzer Blick auf die eigentliche Definition: Unter dem Sammelbegriff Smarthome versteht man intelligente vernetzte Systeme zur Steuerung von Licht, Rollläden, Heizung etc., die in Wohnräumen Funktionen automatisieren und so mittels eigener Logik Komfort, Energieeffizienz und Sicherheit verbessern können.
Smarthome-Systeme kommen immer mehr in Mode: Die schnelle Steuerung des Zuhauses per App und die intelligente Unterstützung seiner Bewohner werden von immer mehr Bauherren geschätzt. Aber auch zur Nachrüstung gibt es mittlerweile zahlreiche Systeme am Markt, die sich nachträglich und/oder auch temporär in einer Wohnung installieren lassen. Somit ist Smarthome nicht nur ein Thema für Eigenheimbesitzer, sondern auch für Mieter. Allerdings wird der Begriff Smarthome zunehmend inflationär für alle Arten von Geräten mit Internetanbindung oder App-Steuerung verwendet, etwa in der Unterhaltungselektronik.
Das klassische Smarthome hingegen hat seinen Urspung in der Gebäudeautomation, daher orientieren sich die Einsatzgebiete vor allem an der Steuerung von Gebäudefunktionen. Erste Experimente und Studien hierzu gibt es seit der Jahrtausendwende; etwa seit dem Jahr 2010 ist das Thema bei privaten Bauherren angekommen. Durch das Aufkommen von Sprachassistenten wie Amazon Alexa und Google Assistant hat auch das Thema Heimvernetzung in den letzten Jahren noch einmal zusätzlichen Auftrieb erhalten.
1.1Wofür kann ich ein Smarthome einsetzen?
Mit einer Smarthome-Installation lassen sich verschiedene Bedürfnisse abdecken, die im Folgenden kurz vorgestellt werden:
Bild 1.1 – Einige Einsatzgebiete für ein Smarthome-System.
1.1.1Steigerung des Wohnkomforts
Ein Smarthome-System kann Ihnen viele alltägliche Vorgänge abnehmen und so zu mehr Komfort beitragen: Per Zeit- oder Logiksteuerung fahren Rollläden, werden Lichter geschaltet oder Räume pünktlich zur üblichen Nutzung geheizt. Auf Knopfdruck oder automatisch werden ganze Szenarien aktiviert – zum Beispiel die Leinwand für das Heimkino ausgefahren, die Rollläden verdunkelt und die Hintergrundbeleuchtung eingeschaltet. Oder Sie schalten von unterwegs per App schon einmal die Heizung an, wenn Sie aus dem Urlaub zurückfahren.
Auch als vergleichsweise profane Fernsteuerung lässt sich ein Smarthome natürlich einsetzen. Fehlt Ihnen beispielsweise in einem Raum an der passenden Stelle ein Lichtschalter, installieren Sie dort einfach einen batterieversorgten Smarthome-Schalter, und Sie haben das Problem ohne großen Installationsaufwand gelöst. Wenn Sie gar nicht mehr zu einem Schalter greifen möchten oder können, gehorcht Ihnen mittels Amazon Alexa Ihr Smarthome aufs Wort – auch dies kann deutlichen Komfortgewinn und eine Entlastung im Alltag insbesondere für mobilitätseingeschränkte oder ältere Personen bedeuten.
Im Idealfall sind die Regeln Ihres Smarthomes (tages-, zeit- und situationsabhängig) so aufgesetzt, dass Sie für den normalen Tagesablauf nur wenige bis keine Benutzereingriffe benötigen – dann ist Ihr Home wirklich smart und entlastet Sie im Alltag.
1.1.2Energie sparen
Ein weiterer wesentlicher Aspekt bei der Nutzung eines Smarthomes ist das Sparen von Energie. Etwa drei Viertel des Energieverbrauchs eines Haushalts werden für die Wärmeerzeugung aufgewendet. Hier kann das Smarthome-System ansetzen: Wenn beispielsweise die Heizung automatisch gedrosselt wird, während Sie zur Arbeit außer Haus sind, und die Räume rechtzeitig vor Ihrer Rückkehr wieder aufgeheizt werden, sparen Sie, ohne Komforteinbuße, einiges an Heizenergie. Und auch wenn Sie tagsüber regelmäßig zu Hause sind, nutzen Sie typischerweise nicht alle Räume rund um die Uhr. Vielleicht ist es sinnvoll, das Badezimmer nur morgens und abends zu erwärmen und zwischendurch auf die Heizung zu verzichten? Ist das Kinderzimmer rund um die Uhr in Gebrauch? Oder das Arbeitszimmer?
Einsparpotenziale gibt es hier viele. Zu beachten ist allerdings, dass sich derartige Drosselungen aufgrund der Trägheit von Heizkörpern oft nur lohnen, wenn die Heizung länger als eine Stunde gedrosselt werden kann. Fußbodenheizungen sind noch träger, daher lohnt sich bei ihnen die Heizungsreduzierung nur bei längerem Nichtgebrauch eines Raums.
Eine kleine, aber ebenfalls wirkungsvolle Maßnahme kann auch sein, bei geöffnetem Fenster automatisch die darunter befindlichen Heizkörperventile zu schließen, damit nicht zu viel Wärme nach draußen entweicht. Verhindern lässt sich der Wärmeverlust aufgrund der Trägheit der Heizkörper nur teilweise – aber falls Sie etwa für eine Alarmanlage ohnehin Fenstersensoren installiert haben, können Sie diese für die Heizung elegant mitnutzen.
Auch in Verbindung mit einer Fotovoltaikanlage kann ein Smarthome einiges zur Optimierung Ihres Energieverbrauchs beitragen: So können energieintensive Verbraucher abhängig vom aktuellen Ertrag der Solaranlage ein- oder ausgeschaltet werden, damit Sie Ihren Eigenverbrauch maximieren und den Fremdbezug von Elektrizität minimieren können.
Durch das Monitoring und Reporting Ihres Energieverbrauchs in Ihrem smarten Zuhause bekommen Sie schnell einen Überblick darüber, wofür viel Energie verbraucht wird und wo Einsparpotenziale liegen.
1.1.3Verbesserung der Sicherheit
Ein Smarthome-System kann auch die Sicherheit Ihrer vier Wände verbessern: Über eine Anwesenheitssimulation täuschen Sie bei Abwesenheit vor, dass Ihre Wohnung derzeit bewohnt sei, etwa durch zeit- oder helligkeitsgesteuertes Betätigen der Rollläden, durch das Ein- und Ausschalten von Lampen oder eines Radios.
Sie können die Sensoren und Aktoren Ihres Smarthome-Systems auch zum Aufbau einer einfachen Alarmanlage nutzen: Wenn Sie abwesend sind und den entsprechenden Zustand Ihres Systems aktiviert haben, überwachen Tür- und Fenstersensoren die Außenhülle Ihres Zuhauses, Bewegungsmelder ergänzen diese Überwachung im Inneren des Hauses. Der Alarm kann dann über die Sirenen der Rauchmelder ausgelöst und/oder stumm als SMS, E-Mail oder Push-Nachricht übermittelt werden. Eine derartige Lösung erreicht vielleicht nicht den gleichen Perfektions- und Zuverlässigkeitsgrad wie eine professionelle Alarmanlage, kann aber zum Beispiel einen guten Zusatznutzen einer Smarthome-Installation darstellen.
Abgesehen vom Einbruchsschutz kann ein Smarthome-System Sie auch informieren, wenn in Ihrem Zuhause etwas nicht stimmt. Das kann ein Wasserwächter sein, der Ihnen bei einer Leckage direkt eine Nachricht schickt, der Rauchmelder, der bei einem Alarm auch eine Push-Mitteilung versendet, ein Thermostat, der auf Schimmelgefahr in einem Raum hinweist, oder der Fenstersensor, der Sie auf ein länger geöffnetes Fenster im Erdgeschoss aufmerksam macht.
Komfort, Energie, Sicherheit – oft wird ein Smarthome-System aus mehreren dieser Gründe angeschafft. Die Kombination dieser drei Anwendungsfelder macht Smarthome-Lösungen aber auch etwas erklärungsbedürftiger als andere Produkte, denn innerhalb eines einzelnen Anwendungsfelds mag der Gewinn durch eine Smarthome-Installation nicht so beeindruckend sein, in der Summe der Vorteile ist die Installation aber dennoch attraktiv.
In der letzten Zeit ist ein weiteres Einsatzgebiet von Smarthome-Systemen hinzugekommen: der E-Health-Bereich, also die Überwachung des Gesundheitszustands insbesondere älterer, allein lebender Personen. Durch Abweichungen vom normalen Alltags- und Lebensrhythmus der Person und durch die Überwachung von Bioparametern wie etwa Puls oder Blutdruck soll erkannt werden, ob jemand Hilfe benötigt, beispielsweise wenn die Person gestürzt ist und sich nicht mehr fortbewegen kann. Das Smarthome-System kann eine solche Abweichung vom zuvor erlernten Alltagsablauf erkennen und Hilfe anfordern. Da diese Funktionen aber meist in Verbindung mit weiterer Überwachung des individuellen Gesundheitszustands einhergehen und innogy SmartHome hierfür derzeit keine Unterstützung bietet, wird dieses Einsatzgebiet im Folgenden nicht weiter vertieft.
1.2Das richtige Smarthome-System für mich
Im Smarthome-Markt existieren zwei grundsätzliche Technologieströme. Historisch gesehen, wurden zuerst kabelgebundene Systeme eingeführt, wie etwa EIB/KNX. Diese bieten maximale Betriebssicherheit aufgrund der festen, permanenten Kommunikationsverbindung zwischen den Geräten. Auf der anderen Seite ist der Installationsaufwand eines solchen Systems...