Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Musikwissenschaften), Veranstaltung: Lusofonia im postkolonialen Diskurs, Sprache: Deutsch, Abstract: Die postkoloniale Forschung zum lusophonen Raum kann aufgrund zwei historisch bedingter Tatsachen als Einzigartig gelten: zum einen gilt Portugal seit ungefähr der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts als eine der ersten Nationen in Europa, die Kolonialisierungen durchgeführt hat und ein Imperium gründen wollte. Zudem ist Portugal der letzte europäische Staat gewesen, der seine Kolonialisierungen aufgab und erst 1974 nach der Diktatur Salazars die Entkolonisierungen ermöglichte, wodurch die postkoloniale Forschung erst spät einsetzte. Der journalistische Diskurs um die musikalische Identität Lusofonias selbst wurde maßgeblich durch die Dokumentation Lusophony, the (R)Evolution aus dem Jahre 2006 geprägt und zeigt die interkulturellen Mechanismen der Musik im lusophonen Raum auf. In meinem Forschungsvorhaben möchte ich allerdings nicht den gesamten postkolonialen Diskurs Lusofonias rekonstruieren, da ich sonst den Rahmen der Hausarbeit sprengen würde. In diesem wissenschaftlichen Beitrag würde ich einen Ausschnitt der gegebenen Perspektiven im wissenschaftlichen Diskurs aufgreifen und ihre Verhältnisse hinsichtlich der dargestellten vorhandenen Dialektik analysieren. Auch würde ich vereinzelt auf die Musikkulturen eingehen wollen, die von führenden Wissenschaftlern in dem Bereich als lusofone Identitäten bezeichnet werden. Ziel dieser Forschung war es, Reibungspunkte zum Konzept des musikalischen Kosmopolitismus aufzugreifen und dadurch die Tauglichkeit des postkolonialen Diskurses, sowie die Identitäten um Lusofonia hinsichtlich ihrer kosmopolitischen Perspektiven zu bewerten. Die bereits beschriebene Kritik, dass die kosmopolitische Identität durch die Begrenzung auf den portugiesisch-sprachigen Raum angefacht wird, kompensiert sich im Verlauf durch Ansätze, die eine Dialektik des Kosmopolitismus mit dem Lokalen wünschenswert halten.
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