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30. Januar
Betet ihr nun so: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name.
Matthäus 6, 9
Das 4. Kapitel der Offenbarung nimmt uns mit hinein in den Thronsaal Gottes, der im Himmel ist. Wir lesen von ihm, der auf dem Thron sitzt, und es ist spürbar, dass Johannes die Worte fehlen, zu beschreiben, was in menschlichen Kategorien nicht zu beschreiben ist. Unfassbare Schönheit, Glanz, Pracht und Herrlichkeit. Alles dreht sich nur um den Einen, den Schönsten, den Anbetungswürdigen. Aller Augen sind nur auf ihn gerichtet. Er ist das Zentrum des Universums. Seine Schönheit und sein Wesen veranlassen die Engel, die vier lebendigen Wesen und die 24 Ältesten keineswegs zu einer andächtigen Stille. Vielmehr können sie nicht an sich halten und rufen bei Tag und Nacht: »Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der war und der ist und der kommt!« (Offenbarung 4, 8). Und die 24 Ältesten werfen ihre Kronen nieder vor dem König der Könige, vor dem, der allein würdig ist, und rufen: »Würdig bist du, Herr, unser Gott, Ruhm und Ehre zu empfangen und für deine Macht gepriesen zu werden! Denn du bist der Schöpfer aller Dinge; nach deinem Willen wurde alles ins Dasein gerufen und erschaffen« (Offenbarung 4, 11; NGÜ).
Um seinen Thron sind Blitze und Donner, ein Regenbogen, der strahlt wie ein Smaragd, ein gläsernes Meer, das glitzert wie Kristall. Eine gewaltige Inszenierung, die alles, was es auf der Erde an Pracht gibt, in den Schatten stellt. Der, der auf dem Thron sitzt, ist heilig! Ihm gebührt all unsere Aufmerksamkeit, all unsere Anbetung, unser ganzes Herz!
31. Januar
Und die vier lebendigen Wesen hatten, eines wie das andere, je sechs Flügel und sind ringsum und inwendig voller Augen, und sie hören Tag und Nacht nicht auf zu sagen: Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der war und der ist und der kommt!
Offenbarung 4, 8
Die vier lebendigen Wesen sagen: Heilig, heilig, heilig ist der Herr! Sie sagen nicht: »Gott ist Liebe«, oder: »Gott ist Schönheit.« Gottes Wesen ist Heiligkeit, alles an ihm ist heilig. Seine Liebe ist heilig, seine Gegenwart ist heilig. Das hebräische Wort kadosch, das mit »heilig« übersetzt wird, hat die Grundbedeutung von fleckenloser Reinheit, Erhabenheit, Hoheit, zum Zittern bringende Majestät, aber auch abgetrennt, abgesondert. Der Heilige, gepriesen sei er! Das ist im Judentum die häufigste Anrede Gottes. Er alleine ist würdig aller Anbetung, denn er ist einzigartig, ohnegleichen, ohne Rivalen, der Ursprung allen Seins, der Ewige, der war und der ist und der kommt. In der Bibel lesen wir von Begegnungen von Menschen mit dem Heiligen, die uns erahnen lassen, wie gewaltig anders der heilige Gott ist als alles, was wir kennen. Wir denken oft, Gott sei wie wir (Psalm 50, 21), aber die Wahrheit ist: Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken (Jesaja 55, 9). Siehe, Nationen gelten wie ein Tropfen am Eimer (Jesaja 40, 15). Der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet über sie (Psalm 2, 4).
1. Februar
… und sie hören Tag und Nacht nicht auf zu sagen: Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der war und der ist und der kommt!
Offenbarung 4, 8b
Die Heiligkeit Gottes, die Andersartigkeit Gottes, bereitet uns ein gewisses Unbehagen, weil sie uns deutlich macht, dass wir Gott nicht erfassen, erklären, kontrollieren, verstehen und in eine Schublade stecken können. Gottes wahres Wesen zeigt uns unsere Unzulänglichkeit, Armut und Zerbrechlichkeit. Wir hätten manchmal so gerne einen Gott, den wir verstehen und anderen erklären könnten.
Gott ist so unendlich viel größer, als wir es uns vorstellen können. Er regiert über die Völker, er trägt das ganze All durch das Wort seiner Macht (Hebräer 1, 3).
Er ist völlig souverän, niemals gestresst, er kann Milliarden von Fäden in der Hand halten, ohne sie durcheinanderzubringen, und kann gleichzeitig die Haare auf deinem Kopf zählen. Er sitzt auf seinem Thron und lacht über seine Feinde, denn er kennt seine Kraft und Autorität.
Er kennt das Ende der Geschichte, denn er steht außerhalb von Raum und Zeit. Seine Gedanken sind höher und besser als unsere. Corrie ten Boom hat oft ein Stück Stoff mit der Stickerei einer Krone bei ihren Predigten als Beispiel verwendet. Auf der einen Seite sah man eine wunderschöne Krone, auf der anderen Seite nur ein Wirrwarr von bunten Fäden und Knoten, die kein Bild ergaben. Das ist unsere Perspektive auf dieser Seite der Ewigkeit. Aber Gott sieht bereits das fertige Bild und hält alle Fäden sicher zusammen.
2. Februar
Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang; und Erkenntnis des allein Heiligen ist Einsicht.
Sprüche 9, 10
Die »Furcht des Herrn« bedeutet nicht, dass wir vor Gott Angst haben sollen. Sie ist eine heilige Faszination, ein Erbeben vor seiner Macht und Majestät, eine Kapitulation vor dem Herrn der Herren.
Wir haben Gott klein gemacht. Wir sehen ihn vielleicht als desinteressierten, nicht in unser Leben involvierten, weit weg von uns auf dem Thron sitzenden Gott, der meistens enttäuscht von uns ist und uns und die Welt von ferne kopfschüttelnd betrachtet. Oder wir sehen in ihm unseren Kumpel, immer verständnisvoll, der unsere Lebensqualität verbessern und bei Bedarf positiv auf unser Leben einwirken soll, wenn wir es gerade nicht aus eigener Kraft schaffen.
Aber er ist der Löwe von Juda, er ist der, vor dem sich jedes Knie im Himmel und auf der Erde beugen wird, er ist der Ursprung allen Seins, das Zentrum des Universums. Alles dreht sich nur um ihn!
Und doch ist er der, der Mensch werden wollte, damit kein Mensch verloren gehen muss. Er wurde freiwillig zum Opferlamm und nahm unsere Sünde auf sich, damit wir leben können.
Das ist kein gleichgültiger Gott, das ist auch kein lieber und netter Gott, das ist ein wilder, ungezähmter, leidenschaftlich und bedingungslos liebender Gott, der den höchsten Preis bezahlt hat, damit die Trennung zwischen ihm und den Menschen überwunden werden konnte. Nein, der Löwe von Juda ist nicht zahm, er ist der Herrscher! Er ist durch und durch gut! Und er ist gekommen, um die Herrschaft zu übernehmen.
3. Februar
Und es geschah, als Josua bei Jericho war, da erhob er seine Augen und sah: und siehe, ein Mann stand ihm gegenüber, und sein Schwert war gezückt in seiner Hand. Da ging Josua auf ihn zu und sagte zu ihm: Gehörst du zu uns oder zu unseren Feinden? Und er sprach: Nein, sondern ich bin der Oberste des Heeres des Herrn.
Josua 5, 13f
Wir postmodernen Menschen im Westen kennen meist nur diese zwei Kategorien: Werden meine Wünsche und Vorstellungen erfüllt oder läuft es nicht so, wie ich will – dann bin ich enttäuscht vom Leben, von Menschen, von Gott.
Im Thronsaal Gottes im Himmel ist es ganz anders. Alles dreht sich um den Heiligen, den König der Könige, den Löwen von Juda, das Lamm Gottes auf dem Thron. Ohne Unterlass wird im Himmel der Name des Herrn geheiligt.
Josua kannte auch nur die zwei Möglichkeiten: Entweder kämpft dieser Mann auf meiner Seite oder auf der Seite meines Gegners. Aber da gibt es noch die dritte Möglichkeit: Weder noch, Josua! Ich bin der Herr, alles hört auf mein Kommando!
Und Josua tat das einzig Vernünftige: Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde und huldigte ihm (Josua 5, 14b).
Wenn wir noch Christen im Kindheitsstadium sind, ist unser Fokus auf unseren Bedürfnissen. Wenn wir heranreifen und Gott als Erlöser, Heiler und Vater kennengelernt haben, können wir den zweiten Schritt gehen und sagen: Es geht eigentlich gar nicht um mich, sondern um dich, Jesus! Dein Name werde geheiligt durch mein Leben und in dieser Welt so wie im Himmel! Bau mein kleines Leben in deine große Geschichte ein!
4. Februar
Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
2. Korinther 5, 17
Bau mich ein in deine Geschichte, mein ganzes Leben soll zu deiner Ehre dienen! – So könnte man ein Lied übersetzen, das wir oft im Gebetshaus singen.
Was für ein Privileg, dass der große Gott uns Menschen so sehr liebt und uns nahe sein will, buchstäblich um jeden Preis. Dieser heilige Gott, der ein verzehrendes Feuer ist, wollte eine echte, auf Freiwilligkeit basierende Liebesbeziehung mit uns Menschen. Was komplett unmöglich war, denn wir waren nicht heilig, und wenn ein Mensch mit seiner Sündhaftigkeit in die Nähe des Heiligen kam, des verzehrenden Feuers, dann überlebte er das meistens nicht. Das nenne ich mal ein echtes Beziehungsproblem! Es brauchte ein Wunder, wir mussten »feuerfest« werden, eine neue Schöpfung. Das ist bei unserer Bekehrung passiert. Ein Christ ist ein echtes Wunder. Paulus nennt es so: Wir sind versetzt aus dem Reich der Finsternis in das Reich des Sohnes seiner Liebe.
Das ist ähnlich dramatisch, wie wenn wir bei unserer Bekehrung von Deutschland nach China versetzt worden wären. In dem neuen Reich, dem Reich Gottes, müssen wir nun alles neu lernen: neue Sprache, neue Sitten und Gebräuche, neues Denken, neue Kultur. Das ist unsere Lebensaufgabe, man nennt es auch die Erneuerung der Sinne oder Jüngerschaftstraining.
Wir lernen, unsere Waisenkindermentalität abzulegen und in unserer Würde als Töchter des Allerhöchsten zu leben.
5. Februar
»Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang wird mein Name bei den anderen Völkern verehrt....