165 | Welche Beschränkung der Brackenjagd sieht das Gesetz in Deutschland vor?
Die Brackenjagd darf nur auf Flächen von mindestens 1000 ha ausgeübt werden. Diese Fläche kann sich aber auf zwei oder mehr Reviere erstrecken.
166 | Kann man nur mit Bracken brackieren?
Nein, im Prinzip kann man mit Hunden beliebiger Rasse brackieren, vorausgesetzt, der jeweilige Hund ist spurlaut und sehr spurwillig. Solche Typen findet man außerhalb der Brackenschläge am ehesten bei Wachtelhunden und Teckeln.
167 | Kann man mit jeder Bracke brackieren?
Nein, absolut nicht. Heute fehlt es manchen Bracken durchaus am Spurwillen. Auch legen viele Brackenführer keinen Wert auf diese alte, schöne Jagdart und unterlassen bewusst die gezielte Förderung der wichtigen Anlage.
168 | Welche Wildarten können brackiert werden?
Üblich ist die Brackenjagd auf Feldhase, Schneehase (nicht in Deutschland!) und Fuchs. In Skandinavien werden auch Rehe brackiert. Früher wurde im Alpenraum auch Rotwild brackiert.
169 | Warum kommen bei der Brackenjagd weniger Füchse als Hasen zur Strecke?
Weil der gejagte Fuchs häufig einen Bau annimmt.
Der Vorstehhund hat eine kleine Kette Rebhühner hochgemacht.
170 | Auf welchem Prinzip basiert die Brackenjagd?
Der Hase hat einen festen Wohnraum, den er nicht verlassen möchte. Vom Hund gejagt, kehrt er bogenförmig an den Ausgangspunkt der Jagd (meist die Sasse) zurück.
171 | Was sind »Buchten«?
Darunter versteht man die Strecke, die der Hase vor der Bracke läuft. Die Hasenterritorien sind meist kleiner als 10 Hektar.
172 | Muss der Jäger bei nassem Wetter gröbere Schrote laden?
Es stimmt nicht, dass der nasse Hasenbalg die Schrote schwerer durchlässt. Abgesehen davon ist das Haar des Hasen wasserabweisend und auch bei nassem Wetter fast immer trocken.
Suchjagd
Vor den Zeiten der Maiswirtschaft bei deutlich höheren Besätzen an Feldhühnern und Hasen war die Suche mit dem Vorstehhund in allen Feldrevieren eine geläufige und äußerst attraktive Jagdart. Heute kennen leider viele junge Jäger sie nur noch aus Erzählungen. Vorstehhunde suchen vor dem Schützen möglichst reich strukturierte Felder nach Niederwild (klassisch nach Rebhühnern) ab. Der Suchengang war erfolgreich, wenn der Hund das gefundene, sich drückende Wild so lange vorstehen konnte, bis es von dem Jäger herausgetreten und beim Abstreichen erlegt werden konnte. Eine gute Suche zeichnet sich beim Hund durch Finderwillen, Arbeitstempo, Ausdauer und planmäßiges Absuchen der Fläche aus.
173 | Welche Wildarten werden auf der Suche bejagt?
Die »klassische« Suchjagd gilt immer den Rebhühnern. Heute, wo die Rebhühner in fast allen Revieren geschont werden, gilt sie Hase und Fasan.
174 | Wie viele Schützen sind zur Suchjagd notwendig?
Die Suchjagd kann durchaus alleine mit einem Hund ausgeübt werden. In der Regel arbeiten ein bis drei Jäger mit einem Hund.
175 | Wie bringen Sie vom Hund vorgestandenes Federwild zum Abstreichen?
Der Hund erhält das Kommando »Voran« oder man tritt das Wild selbst heraus.
Buschieren
Unter Buschieren versteht man die Arbeit mit einem kurz suchenden Hund unter der Flinte.
Im traditionellen Sinne erfolgt das Buschieren auf Federwild wie Fasanen und Waldschnepfen, zunehmend auch auf Hase und Kaninchen in kupiertem, mäßig deckungsreichem, noch relativ offenem Gelände.
Wenngleich sich dafür viele Vorsteh- und Stöberhunde, die im engen Einwirkungsbereich ihres Herrn bereitwillig suchen, eignen, ist der aus England stammende Spaniel der klassische Buschierhund.
176 | Auf welche Wildarten wird buschiert?
Am häufigsten werden Kaninchen buschiert. Selbstverständlich werden bei der Buschierjagd auch Schnepfen, Hasen und Fasanen erlegt, daneben gelegentlich ein Fuchs.
177 | Wie müssen die Hunde beim Buschieren arbeiten?
Die Hunde müssen unter der Flinte suchen, und zwar nicht weiter als 20 m, damit der Jäger aufstehendes Wild noch in waidgerechter Schrotschussentfernung beschießen kann.
178 | Welche Schrotstärke halten Sie beim Buschieren für angemessen?
Nicht stärker als 3 mm, da eher auf weiches Wild und kurze Entfernung geschossen wird. Die gute Deckung der Schrotgarbe ist hier weit wichtiger als eine hohe Durchschlagskraft einzelner Schrote.
Stöbern
Das Stöbern ist eine weitere Arbeit des Jagdhundes vor dem Schuss. Der geschnallte Hund soll dabei in deckungsreichem (meist Wald, aber auch Schilf und Mais) Gelände selbstständig und weiträumig Wild suchen und, wenn er es gefunden hat, anhaltend spur- oder fährtenlaut jagen, bis es außerhalb der Dickung von den wartenden Jägern erlegt werden kann. Der mit einiger Erfahrung ausgestattete Hund soll sich nach Verlassen der Dickung abrufen lassen oder erneut selbstständig die Deckung annehmen und neues Wild suchen. Tut er das, anstatt flüchtiges Wild weiter zu hetzen, jagt er bogenrein.
179 | Welche Anforderungen werden an einen Stöberhund gestellt?
Er muss vor allem spurlaut sein, damit die außen vorstehenden Schützen rechtzeitig über anwechselndes Wild informiert werden.
180 | Auf welche Wildarten wird gestöbert
Gestöbert wird auf nahezu alle Niederwildarten, einschließlich Rehwild, und bei groß angelegten Jagden auch auf sonstiges Schalenwild.
181 | Wie groß ist das Treiben bei einer Rehwild-Stöberjagd?
Das richtet sich nach den örtlichen Verhältnissen (Waldstruktur, Jägerzahl). Die Untergrenze liegt etwa bei drei Hektar, die Obergrenze bei mehreren hundert Hektar. Werden zu kleine Flächen bejagt, kommen die Rehe zu schnell. Ohnehin ist nur der Schuss auf stehendes Wild anzustreben.
182 | Welches Problem ergibt sich, wenn auf Sauen gestöbert wird?
Erfahrene Sauen bleiben im Kessel sitzen oder rotten sich zusammen, ohne flüchtig zu werden. Um dies zu verhindern, gehen oft Treiber oder Hundeführer mit durch, um die von den Hunden gestellten Sauen in Schwung zu bringen.
183 | Welche Eigenart zeigt der Fuchs bei Stöberjagden?
Er verdrückt sich gerne nach rückwärts. Daher muss auch die Rückseite des Triebs abgestellt werden und die Schützen müssen sich besonders diszipliniert und aufmerksam verhalten.
184 | Was muss man bedenken, wenn auf Kaninchen gestöbert wird?
Kaninchen nehmen schnell ihre Baue an. Folglich müssen bei den bekannten Bauen sichere Schützen postiert werden.
185 | Welche Hunde eignen sich für die Stöberarbeit?
Vorsteh-, Stöber- und Bauhunde, teilweise auch Apportierhunde, sofern sie spurlaut und entsprechend eingearbeitet sind.
Baujagd
Unter der Erde sind eine wohldosierte Raubwildschärfe und Jagdverstand seitens des eingesetzten Erdhundes sinnvoll und notwendig. Nicht eine bedingungslose Schärfe am Raubwild macht den Spezialisten unter der Erde aus, sondern die richtige Vorgehensweise. Heute wird in erster Linie der Fuchs im Bau bejagt, früher auch der Dachs. Kurze, heftige Attacken, schnelles Verlassen des im Endrohr festsitzenden Fuchses und die Suche nach einem anderen Angriffsweg sind das überzeugende Rezept des scharfen »Fliegers«, des routinierten Fuchssprengers.
Dagegen springt der Dachs selten. In der Regel muss er gegraben werden. Zum Dachsgraben braucht der Jäger den mäßig scharfen »Steher«, dessen Aufgabe es ist, den Dachs im Bau zu bewegen, ein Endrohr anzunehmen und sich unter Fassversuchen dem laut vorliegenden Hund Fang an Fang zu stellen, bis der Jäger von oben mit Schanzzeug einen Einschlag über dem Hund machen kann. Wichtig ist, dass der geöffnete Bau anschließend wieder verschlossen wird.
Auch das Frettieren fällt in den Bereich der Baujagd. Mit domestizierten Abkömmlingen des Iltis (oder auch dem sogenannten Kaninchenteckel) werden Kaninchen aus dem Bau gesprengt und vom Jäger mit der Flinte erlegt oder in Netzen, sogenannten Kaninchenhauben, lebend gefangen.
186 | Auf welche Wildarten wird die Baujagd ausgeübt?
Auf Fuchs, Dachs und...