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Heim ins Reich - Hitlers willigste Österreicher

AutorStephan D. Yada-Mc Neal
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl348 Seiten
ISBN9783748153351
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Schon lange lässt sich der Mythos nicht mehr halten, dass Österreich das erste Opfer von Hitlers verbrecherischem Eroberungen sei. Dieses Buch ist lediglich ein kleines Abbild jener Männer die sich bereitwillig und uneingeschränkt in die Dienste und Verbrechen der Nazis stellten. Wollte man all jene aufzeichnen, so hätte dieses Buch einige tausend Seiten in Anspruch genommen. Männer wie Adolf Eichmann, Ernst Kaltenbrunner, Odilo Globocnik, Arthur Seyß-Inquart, Otto Skorzeny, Julius Ringel, sind nur einige Beispiele wie verstrickt Österreicher in den Verbrechen waren. Ob in Einsatzgruppen, beim Lagerpersonal in den berüchtigten Konzentrationslagern, aber auch bei dem Euthanasieprogramm waren Österreicher überproportional vertreten. Das Eichmann-Referat, jene Stelle die unmittelbar für die Massentransporte in die Konzentrationslager zuständig war, bestand fast zur Hälfte aus Personen aus Österreich.

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Leseprobe

Einleitung


– Gedanken über das Land


Mancher Leser wird nach der Lektüre dieses Buchs wahrscheinlich annehmen, dass der Autor eine Abneigung gegen Österreich hegt. Doch genau das Gegenteil ist hier der Fall, denn ich mag das Land, die Leute und die damit verbundene Geschichte.

Sehr gerne erinnere ich mich an meine vielen Aufenthalte im Montafon, einem Tal, das zum Träumen und Verweilen einlädt, egal zu welcher Jahreszeit man dorthin reist.

Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich an die landschaftliche Schönheit des Burgenlandes denke und mir dabei wegen der Vielzahl der Weine und des guten Essens das Wasser im Munde zusammen läuft. Ich sehne mich dabei oft genug nach den alten malerischen Orten, in denen die Zeit manchmal scheinbar zum Erliegen kommt, und der Tierwelt, die es dort zu entdecken gibt.

Mehr als einmal habe ich die Strecke von Salzburg über Bad Gastein nach Graz oder Klagenfurt mit der Eisenbahn befahren. Und jedes Mal konnte ich mich an den wilden Tälern, den tiefen Einschnitten, den Orten, die am Fenster vorbei zogen, kaum satt sehen.

In der Alpenrepublik gibt es viele kulturelle Errungenschaften und Orte, die ich sehr schätze und zutiefst bewundere. Doch seit ich mich als Historiker mit geschichtlichen Ereignissen befasse, stoße ich bei eingehender Betrachtung dieses Landes immer wieder auf ähnlich gelagerte Behauptungen und Vorkommnisse, die mich nicht nur verwirren, sondern teilweise regelrecht erschrecken.

Und immer wieder sind es die gleichen, wie ich sie nenne, „Österreichischen Lügen“:

– Mozart ist Österreicher


Jeder, der wie ich in Augsburg aufgewachsen ist, sollte wissen, dass die Familie Mozart aus dem Schwäbischen und der Stadt Augsburg stammt, wo es auch heute noch Personen gibt, die den Familiennamen Mozart tragen.

Wolfgang Amadeus Mozart wurde zwar in Salzburg geboren, doch weder die Salzburger, noch die Wiener oder das Kaiserreich verliehen dem musikalischem Genie jemals die entsprechende Staatsbürgerschaft und so starb der Musiker als Augsburger Bürger, wie es sein Vater und auch Großvater waren.

Allein die Geburt in Salzburg machte ihn nicht zu einem Salzburger. Es verhält sich wie in der heutigen Zeit: Der Sohn eines türkischen Gastarbeiters, auch wenn er in Österreich geboren wurde und die Staatsbürgerschaft nicht bekommt, bleibt immer noch türkischer Staatsbürger.

Doch das kehren viele gerne unter den Tisch gekehrt und man sonnt sich in der falschen Wahrheit, dass Mozart Österreicher war.1 2

– Hitler und Eichmann sind keine Österreicher


Für mich war es immer wieder erstaunlich und verwirrend, sobald das Gespräch auf Hitler kam, mir anhören zu müssen, dass der Nazi-Diktator kein Österreicher gewesen sei, obwohl doch in allen historischen Werken und Artikeln, die sich mit dem Leben des „Führers“ befassen, der Geburtsort als Braunau am Inn angegeben wird.

Hitlers Familie stammte aus dem niederösterreichischen Waldviertel an der Grenze zu Böhmen. Seine Eltern waren der Zollbeamte Alois Hitler (1837–1903) und dessen dritte Frau Klara Pölzl (1860–1907). Alois war unehelich geboren und trug bis zu seinem 39. Lebensjahr den Familiennamen seiner Mutter Maria Anna Schicklgruber (1796–1847). Diese heiratete 1843 Johann Georg Hiedler (1792–1857), der sich zeitlebens nicht zur Vaterschaft an Alois bekannte. Erst 1876 ließ sein jüngerer Bruder Johann Nepomuk Hiedler (1807–1888) ihn als Alois’ Vater beurkunden und die Namensform in Hitler ändern. Manche Historiker halten Johann Nepomuk selbst für Alois Hitlers Vater. Klara Pölzl war seine Enkelin. Somit war Alois mit seiner Halbnichte ersten oder zweiten Grades verheiratet.

Um bei der Reichspräsidentenwahl 1932 gegen Hindenburg antreten zu können, musste Hitler, der seit dem 30. April 1925 Staatenloser war, nach § 1 Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz Staatsangehöriger eines Bundesstaates und somit Deutscher werden (siehe Einbürgerung Adolf Hitlers). Als wegen Hochverrats Vorbestrafter strebte er die nach § 14 Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz mögliche „Anstellung im unmittelbaren oder mittelbaren Staatsdienst“ an, die „für einen Ausländer als Einbürgerung […]“ galt, um die zu erwartenden Bedenken eines Bundesstaats gegen seine Einbürgerung zu umgehen. Nach mehreren erfolglosen Anläufen berief ihn der Innenminister im Freistaat Braunschweig, Dietrich Klagges (NSDAP), am 25. Februar 1932, drei Tage nach Bekanntgabe seiner Kandidatur, zum Braunschweiger Regierungsrat. Hitler trat seinen vorgesehenen Dienst aber nie an, sondern erhielt sofort Urlaub für den Wahlkampf und beantragte später unbefristeten Urlaub für seine künftigen „politischen Kämpfe“. Er wurde erst als Reichskanzler am 16. Februar 1933 aus dem braunschweigischen Staatsdienst entlassen 3

Kam das Gespräch auf Adolf Eichmann, bekam man die umgekehrte Antwort wie bei Mozart. Hier war auf einmal die Tatsache vergessen, dass Eichmann die österreichische Staatsbürgerschaft besaß.

Lesen wir dazu einmal, was in Wikipedia über Eichmann steht:

Otto Adolf Eichmann (* 19.März 1906 in Solingen, Rheinprovinz, Preußen; † 1.Juni 1962 in Ramla bei TelAviv, Israel) war ein österreichischer SS-Obersturmbannführer und während der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges in Deutschland als Leiter des für die Organisation der Vertreibung und Deportation der Juden zuständigen Eichmannreferats des Reichssicherheitshauptamtes(RSHA) in Berlin zentral mitverantwortlich für die Ermordung von schätzungsweise sechs Millionen Menschen im weitgehend vom Deutschen Reich besetzten Europa. Im Mai 1960 wurde er von israelischen Agenten in Argentinien entführt und anschließend nach Israel gebracht, wo ihm der Prozess gemacht wurde. Er wurde zum Tode verurteilt und in der Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni 1962 hingerichtet.

Eichmanns Vater Karl Adolf zog im Jahre 1914 mit seiner Frau und den sechs Kindern von Solingen, wo er als Buchhalter für eine Elektrizitäts- und Straßenbahngesellschaft tätig war, ins österreichische Linz in die Bischofstraße 1. Dort starb 1916 seine Frau. Er heiratete in zweiter Ehe Maria Zawrzel, die zwei weitere Söhne in die Ehe mitbrachte. Nachdem Adolf Eichmann ohne Abschluss vom Bundesrealgymnasium Linz abgegangen war, begann er 1921 eine Ausbildung zum Mechaniker an der Höheren Bundeslehranstalt für Elektrotechnik, Maschinenbau und Hochbau in Linz. Während seiner Schulzeit in Linz lernte er Ernst Kaltenbrunner kennen, welcher später als Chef des Hauptamts Sicherheitspolizei und des SD sein Vorgesetzter wurde. Auch Adolf Hitler besuchte diese Schule, allerdings in einer anderen Klasse.

Eichmann verließ die Bundeslehranstalt im Jahre 1921 wiederum ohne Abschluss und war ab 1923 zunächst Arbeiter in der Untersberger Bergbaugesellschaft, in der auch sein Vater arbeitete, dann von 1925 bis 1927 Verkäufer für die Oberösterreichische Elektrobau AG und schließlich bis zum Frühjahr 1933 Vertreter für das Bundesland Oberösterreich bei der Vacuum Oil Company AG, einer Tochterfirma von Standard Oil.4

– Deutschland begann den Ersten Weltkrieg


Ich werde es bis zum heutigen Tage einfach nicht verstehen, warum Deutschland immer als der Hauptverantwortliche für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs bezeichnet wird, entgegen dem geschichtlichen Ablauf.

Beim Attentat von Sarajevo wurde der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Mitgliedern der revolutionären Untergrundorganisation Mlada Bosna ermordet, die in Verbindung mit offiziellen Stellen Serbiens stand oder gebracht wurde. Hauptmotiv war die angestrebte „Befreiung“ Bosnien-Herzegowinas von der österreich-ungarischen Herrschaft mit dem Ziel einer Einigung der Südslawen unter Führung Serbiens.

Für ein Vorgehen gegen Serbien, das Russland auf den Plan rufen konnte, suchte Österreich die Rückendeckung durch das Deutsche Kaiserreich (Mission Hoyos). Kaiser Wilhelm II. und Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg sagten Österreich-Ungarn Anfang Juli ihre bedingungslose Unterstützung zu. Mit der Ausstellung dieses sogenannten Blankoschecks begann die Julikrise. Am 23. Juli forderte Österreich-Ungarn ultimativ von Serbien eine gerichtliche Untersuchung gegen die Teilnehmer des Komplotts vom 28. Juni unter Beteiligung von k. u. k.-Organen. Dies lehnte die serbische Regierung, bestärkt durch Russlands Zusage militärischer Unterstützung im Konfliktfall, als unannehmbare Beeinträchtigung ihrer Souveränität ab. Russlands vom panslawistischen Motiv mitbestimmte Haltung wurde im Zuge des französischen Staatsbesuches in St. Petersburg (20. bis 23. Juli) wiederum durch Frankreich unterstützt, das in Bekräftigung der französisch-russischen Allianz den Russen für den Kriegsfall mit Deutschland Unterstützung garantierte.

Am 28. Juli 1914 erklärte...

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