Die Energie der Anziehung wird vom Gesetz der Gegensätze beeinflusst, und das Geschenk der Weisheit kann dem noch Unterscheidungsvermögen hinzufügen.
Dieses Prinzip besagt Folgendes: „Alle Weisheit liegt in dir. Du bist nicht von einem erbarmungslosen Gott auf der Erde abgesetzt worden, der dir nicht einmal die Weisheit mitgab, dich in dieser Umgebung zurechtzufinden. Ganz im Gegenteil, du bist in diese Welt gestellt worden, um das zu erreichen, wofür du herkamst und was überhaupt der Sinn und Zweck des Lebens ist. Und die Weisheit, mit der du diesen Zweck erfassen und erreichen kannst, wurde dir mitgegeben.“
Greifen Sie immer dann auf diese Weisheit zurück, wenn Sie das Gefühl haben, ihren Rat zu brauchen. Sie wird da sein.
Die Menschen und alle Lebewesen wurden mit Weisheit ausgestattet. Durch das Geschenk der Weisheit besitzen Sie Unterscheidungsvermögen und Urteilskraft. Sie erlaubt Ihnen, zu erkennen, dass Sie jede einzelne Ihrer negativen Erfahrung selbst herbeiführen, um einen Zusammenhang oder Kontext herzustellen, in dem Sie das erfahren können, was Sie bewusst gewählt haben.
Diese „Arbeit“ wird häufig auf einer unter- oder überbewussten Ebene getan. Es ist Ihnen also vielleicht gar nicht bewusst, dass sie geschieht. Durch das Geschenk der Weisheit können Sie dieses Bewusstsein bekommen, aus dem Dunst des Nichtwissens auftauchen, sich in voller Klarheit im Kontextfeld des Lebens ringsum bewegen. In diesem Kontextfeld rufen Sie die Anziehungskraft auf den Plan, indem Sie sich beharrlich auf genau das ausrichten, was Sie jetzt möchten, und alle hinderlichen Umstände ebenfalls als Ihre Schöpfung betrachten, die Chancen erschließt, aber keinen Widerspruch erzeugt.
„Urteile nicht nach dem Anschein“, sagen die Meister. Jetzt wissen Sie, was sie damit meinen.
Unterscheidungsvermögen lässt Sie die Dinge sehen, wie sie tatsächlich sind, und erspart Ihnen den Rückfall in die alte Gewohnheit, überall nur Hindernisse und Negativität zu sehen.
Das Geschenk der Weisheit sagt Ihnen, dass auf dem Weg durchs Leben einfach mit dem zu rechnen ist, was manche Menschen „Misserfolg“ nennen.
„Je weiter du fortschreitest, auf desto mehr Fallgruben wirst du stoßen“, hören wir von Helena Petrova Blavatsky. „Der Pfad, der weiterführt, ist von einem Feuer erhellt, dem Licht des Wagemuts, das im Herzen brennt. Je mehr einer wagt, desto mehr wird er erreichen. Je mehr er fürchtet, desto blasser wird dieses Licht sein.“
Der Trick besteht darin, einen Misserfolg eben nicht als Misserfolg, sondern als eine Chance zu sehen.
Joseph Sugarman hat das sehr schön in Worte gekleidet:
„Nicht viele sind bereit, nach einem Misserfolg noch einen zweiten Anlauf zu machen. Etwas ging daneben, und schon ist für sie alles gelaufen. Viele sehen sich nicht in der Lage, die bittere Pille eines Fehlschlags einfach zu verdauen. Aber wenn Sie den Misserfolg bejahen und aus ihm lernen können, wenn Sie den Misserfolg schließlich doch als Segen betrachten und sich wieder aufraffen können, haben Sie sich die Möglichkeit erschlossen, eine der stärksten Kräfte des Erfolgs für sich nutzbar zu machen.“
„Jedes Problem birgt eine grandiose Chance, neben der das Problem buchstäblich verblasst. Die größten Erfolgsstorys stammen von Leuten, die ein Problem erkannten und in eine Chance verwandelten.“
Das nenne ich: die Gabe der Weisheit wirklich nutzen, sich der Urteilskraft und der Verstandesschärfe öffnen, bereit sein, den Unterschied zwischen Anschein und Realität zu sehen und zu erkennen, dass scheinbar Negatives in Wahrheit positiv ist.
Wahre Weisheit erschließt uns etwas ganz Erstaunliches über das Leben in verkörperter Form: Alles Stoffliche ist Illusion.
In Gespräche mit Gott wird das wiederholt gesagt, und wenn es stimmt, müssen wir wissen, wie damit umzugehen ist.
Gott sagt, wir seien wie Zauberkünstler, die ihre eigenen Tricks vergessen haben. Wir leben wie Alice im Wunderland und schwören Stein und Bein, was so ist, sei nicht so, und was nicht so ist, sei so. Doch eben weil wir in einer Illusion leben, ist dieses Leben so spannend und so voller Chancen. Nur in einer Fantasiewelt können wir alles bekommen, was wir wollen, alles tun, was wir möchten, alles erschaffen, was wir uns wünschen.
Aber lassen wir Lewis Carroll selbst sprechen:
„Das brauche ich gar nicht erst zu versuchen“, sagte Alice. „Man kann nichts Unmögliches glauben.“
„Dann muss ich dir sagen, dass du wohl nicht viel Übung hast“, sagte die Königin. „Also ich, ich glaube schon vor dem Frühstück sechs unmögliche Dinge.“
Hier kommt es natürlich darauf an zu wissen, wie man mit und nicht in der Illusion lebt. Oder wie es in der Bibel heißt: „In der Welt, nicht von der Welt.“ (2) Der Meister, ebenso wie der Schüler auf dem Weg zur Meisterschaft, weiß, dass Illusion Illusion ist; er macht sich klar, weshalb sie da ist, und erschafft dann bewusst das, was er – mittels der Illusion – als Nächstes erfahren wird.
Für jede Lebenslage gibt es einen aus drei Schritten bestehenden Prozess, durch den sich jeder weiter in Richtung Meisterschaft bewegen kann. Machen Sie einfach diese drei Aussagen:
1.Nichts in dieser Welt ist real.
2.Alles hat die Bedeutung, die ich ihm gebe.
3.Ich bin das, wofür ich mich ansehe, und meine Erfahrung ist das, wofür ich sie ansehe.
So kann man mit der Illusion des Lebens umgehen.
Der erste dieser drei Schritte ist für viele der schwierigste. Er besagt ja, dass alles, was wir sehen und erleben, unwirklich ist. Nichts ist wirklich das, als was wir es sehen.
Das bedeutet nicht, dass es gar nicht da wäre; nur eben, dass es nicht wirklich ist. Es ist nicht wirklich das, wonach es aussieht. Es entspricht nicht unserer Annahme. (3) Die Aussage, dass nichts in der Welt real ist, gilt nämlich auch aus der Sicht der Quantenphysik. Sie ist jedoch, über die naturwissenschaftliche Betrachtung hinaus, auch eine psychologische und spirituelle Wahrheit. (4) Diese Wahrheit, wenn sie uns bewusst ist, kann sehr heilsam sein, vor allem in Notzeiten und bei großem Stress.
Wenn Sie das, was Ihnen in schwierigen Zeiten begegnet, als real ansehen, machen Sie es bezüglich den Auswirkungen auf Ihr Leben tatsächlich real. Machen Sie sich dagegen bewusst, dass es nicht real ist und Sie sich die Auswirkungen lediglich einbilden – sie besitzen keine Substanz und laufen auf nichts hinaus –, dann können Sie solche Wirkungen augenblicklich verschwinden lassen.
In Gespräche mit Gott heißt es, dass alles, was Sie fernhalten wollen, bleibt; und dass alles, was Sie anschauen, verschwindet – es kann dann seine illusorische Form nicht aufrechterhalten.
Wenn Sie jetzt denken, das habe ziemlich viel von der Aussage des Science-Fiction-Films Matrix, liegen Sie ganz richtig. Sie erinnern sich: Die Gestalten in diesem Film leben in einer vorgespiegelten Welt, die von ihren eigenen Gedanken erzeugt wird. Der Hauptakteur der Geschichte, Neo, wird zu einer Art Gott unter Menschen, weil er lernt, den Erscheinungen (zum Beispiel auf ihn abgefeuerte Geschosse) einfach nicht mehr zu glauben, sie schlicht zu leugnen.
Wenn Sie irgendetwas für Sie Unerfreulichem einfach nicht mehr in der bisherigen Weise glauben, seine Realität nicht mehr ernst nehmen, werden Sie zumindest die negativen Auswirkungen reduzieren können. (5)
Und natürlich hat es der Meisterlehrer, Jesus, in vollkommener Direktheit gesagt: „Dir geschehe, wie du geglaubt hast.“
Der erste der drei Schritte besteht also darin, dass Sie an die Realität der Auswirkungen, die irgendetwas auf Ihr Innenleben hat, einfach nicht mehr glauben. Das gilt für das sogenannte Gute ebenso wie für das sogenannte Böse. Sie werden sich jetzt vielleicht fragen, wozu es gut sein soll, die sogenannten guten Auswirkungen zu leugnen.
Die Antwort ist: Wenn Sie Ihrer größten Freude direkt ins Gesicht blicken und sie als das erkennen, was sie ist – eine Illusion –, werden Sie einfach nicht mehr ganz so sehr an ihr hängen. Das heißt, die Freude wird Ihnen bleiben, Sie werden sie auskosten, aber sie werden dieser bestimmten Form von Lebensgenuss nicht mehr wie einer Sucht verfallen.
Und alles, was Aufruhr erzeugt, wo einmal Frieden war, was Leid erzeugt, wo Freude war, Schmerz, wo Lust war, und Kummer, wo Glück war – all das ist Sucht oder Abhängigkeit von Menschen, Orten, Dingen. (6)
Wenn wir das, was wir denken, sagen und...