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E-Book

Fundamente des christlichen Glauben

AutorChristian Briem
VerlagChristliche Schriftenverbreitung
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl90 Seiten
ISBN9783892875765
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,49 EUR
In diesem Buch werden Grundlagen des Christentums beleuchtet. Es geht um vier große Themen: 1. Die Heilige Schrift - von Gott inspiriert 2. Jesus Christus - Gott und Mensch 3. Das Sühnungswerk Christi 4. Die Auferstehung

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Jesus Christus – Gott und Mensch


In der Heiligen Schrift gibt es keine wichtigere Frage als die, die der Herr Jesus den Menschen Seiner Tage selbst stellte: „Was dünkt euch von dem Christus? Wessen Sohn ist er?“ (Mt 22,42). Diese wenigen Worte sind der Zentralpunkt, um den sich alles dreht. Die Grundlagen des Glaubens sind unzertrennbar mit dieser Frage verbunden, und jeder Fehler oder Irrtum in dieser Sache hat weitestreichende Folgen; man kann in den übrigen Dingen nicht recht stehen, wenn man nicht recht von Ihm denkt.

Unser Gegenstand ist nun, aufzuzeigen, dass die Heilige Schrift zeigt, dass unser Herr Jesus Christus wahrer Gott ist, der in alles Denken und Verstehen übersteigender Gnade wahrer Mensch wurde zur Offenbarung der Herrlichkeit Gottes und zu unserer Erlösung. Wir wollen die beiden Seiten unseres Gegenstandes getrennt behandeln und mit der Gottheit des Herrn Jesus beginnen.

Das Zeugnis des Alten Testamentes über die Gottheit Christi


Man sagt: Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, und das ist auch so in Bezug auf das Kommen unseres Herrn. Seit der frühesten Weissagung in

Mose 3, 15 nehmen die prophetischen Hinweise auf den kommenden Befreier im Alten Testament ständig zu. Von so großer Majestät Ist diese Person, dass sie ihre Schatten viertausend Jahre vorauswirft.

Wenden wir uns nun einigen herausragenden Stellen im Alten Testament zu, die von der Person und dem Charakter des Kommenden Zeugnis geben. In Jesaja 7,14 verheißt Gott dem Ahas und seinem Volk ein „Zeichen“: „Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und man wird seinen Namen Immanuel heißen.“ Wie Matthäus 1,23 zeigt, bezieht sich diese Weissagung direkt auf den Herrn Jesus, wobei auch die Erklärung des Namens Immanuel gegeben wird: „Gott mit uns.“ Jesaja 8 gibt weitere Einzelheiten bezüglich des Kommenden, und es ist interessant, dass die beiden letzten Worte des hebräischen Textes von Vers 10 zusammen den Namen Immanuel ergeben. In den Versen 14–18 wird uns klar die Verwerfung des Kommenden durch Sein Volk angedeutet. Dann, in Kapitel 9, 6, entdecken wir, dass der Sohn der Jungfrau nicht nur für sie selbst allein geboren werden würde, sondern als Gabe Gottes an das ganze Israel: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter.“ Außerordentlich kostbar und belehrend ist der Name, der dem kommenden Befreier und König beigelegt wird und der eine fünffache Herrlichkeit umschließt. „Name“ bedeutet in der Heiligen Schrift immer das, was die Person, die ihn trägt, von sich offenbart. Die uns hier vorgestellten fünf Seiten oder Charaktere des Namens des Sohnes sind diese:

  • „Wunderbarer“: Seine Person ist einzigartig und alle menschliche Kenntnis übersteigend.
  • „Berater“: Er ist durch Weisheit, Fähigkeit und Autorität gekennzeichnet; Er ist völlig vertraut mit dem Geheimnis der göttlichen Ratschlüsse und ist fähig, sie zu verwirklichen.
  • „Starker Gott“: Dies ist der volle Titel Seiner Gottheit. Es ist bezeichnend, dass hier „Gott“ im Hebräischen nicht, wie meist üblich, in der Mehrzahl, sondern in der Einzahl steht: El – nicht Elohim. Der Sohn der Jungfrau ist – wenn wir so sagen dürfen – in der Einzahl Gott, ist Gott in Seiner eigenen Person.
  • „Vater der Ewigkeit“: Aus Ihm entspringt alles, auch die Zeitalter der Ewigkeit.
  • „Friedefürst“: Er wird in Gerechtigkeit regieren, und das wird zum wahren und bleibenden Frieden im Himmel und auf Erden führen (vgl. Lk 19,38).

Wenn wir die weitreichenden Aussagen dieses kostbaren Verses in einem kurzen Satz zusammenfassen wollen, so bleibt uns nur die Feststellung: Er ist Gott!

Eine weitere für unseren Gegenstand wichtige Stelle finden wir in Micha 5,1: „Und du, Bethlehem-Ephrata, zu klein, um unter den Tausenden von Juda zu sein, aus dir wird mir hervorkommen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ausgänge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her.“ Auch diese Stelle wird im Matthäus-Evangelium (Kapitel 2, 6) zitiert und direkt auf den Herrn Jesus bezogen. Wie Micha 4,14 zeigt, würde der „Richter Israels“ mit dem Stab auf den Backen geschlagen, d. h. verworfen werden; aber dieser „heilige Knecht“ (Apg 4,27) ist in Seiner Person so unendlich groß, dass Seine Ausgänge von den Tagen der Ewigkeit her sind. Kein Ausweichen lässt dieses hehre Wort zu: Das Kindlein, das in der Krippe Bethlehems lag, war niemand anders als Der, dessen Ausgänge von den Tagen der Ewigkeit her sind. Wieder müssen wir sagen, dass es nur ein Wort gibt, das das wahre Wesen dieser Person, die im Fleisch gekommen und als Kindlein in der Krippe sichtbar war, wiedergeben kann: Gott.

Das Zeugnis der Gottheit Christi im Neuen Testament


In Johannes 8, 58 finden wir das Zeugnis des Herrn Jesus selbst über Seine Gottheit: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham ward, bin ich.“ Die Juden Seiner Tage verstanden sehr wohl, dass Sein Anspruch, der Sohn Gottes zu sein, nichts anderes bedeutete, als Gott der Sohn zu sein (vgl. Joh 5, 18 und 10, 33).

In Matthäus 3,17 und 17,5 haben wir das Zeugnis des Vaters: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ Niemals zuvor hatte sich der Himmel über eine Person geöffnet, um auf sie herabzublicken. Später sah Stephanus den Himmel geöffnet und – zu seiner Stärkung – den Herrn Jesus verherrlicht zur Rechten Gottes stehen; aber am Jordan blickte nicht der Herr Jesus in den geöffneten Himmel, sondern der Himmel blickte mit Wohlgefallen auf diese Person, und die Stimme des Vaters wird gehört, die Ihn als Seinen geliebten Sohn anerkennt.

Das Zeugnis Johannes des Täufers wird uns in Johannes 1,15 und 34 gegeben: „Johannes zeugt von ihm und rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir Kommende ist mir vor, denn er war vor mir.“ „Und ich habe gesehen und habe bezeugt, dass dieser der Sohn Gottes ist“ Der Heilige Geist lässt keinen Zweifel daran, dass Johannes wurde (so lautet wörtlich der 6. Vers: „Da ward ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name Johannes“), aber der nach ihm Kommende war ihm vor, denn Er war vor ihm (V. 30).

Selbst die Dämonen gaben Ihm Zeugnis: „Du bist der Sohn Gottes“ (Mk 3,11; Mt 8,29). Nicht dass der Herr Jesus dieses Zeugnisses bedurft oder es auch nur angenommen hätte – Er erwählte sich, wie die folgenden Verse von Markus 3 zeigen, andere Zeugen, und einer von ihnen, Simon Petrus, bezeugt den Herrn Jesus als den „Sohn des lebendigen Gottes“ (Mt 16,16). Es ist in diesem Zusammenhang bezeichnend, dass die Dämonen niemals den Herrn Jesus als Herrn, wohl aber Seine Herrlichkeit als Sohn Gottes anerkennen. Doch es wird die Stunde kommen, wo jede Zunge, auch die der Unterirdischen, bekennen muss, dass Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters (Phil 2,11).

Von besonderer Bedeutung und Tiefe ist das Zeugnis, das der Apostel Johannes in den vier ersten Versen seines Evangeliums von der Person des Herrn Jesus gibt. In diesen wenigen Versen werden uns sechs außerordentliche Tatsachen von dem „Wort“ genannt.

  1. „Im Anfang war das Wort.“ Er begann nicht, etwas im Anfang zu sein, sondern Er war, d. h. Er existierte im Anfang. Das Wort hat ewige Existenz.
  2. „Das Wort war bei Gott.“ Wenn es bei Gott war, dann bedeutet das, dass das Wort eine eigene, unterschiedene Persönlichkeit besitzt.
  3. „Das Wort war Gott.“ Obwohl in Seiner Person unterschieden, ist Er nichtsdestoweniger und kein Geringerer als Gott. Das Wort hat wesenseigene Gottheit.
  4. „Dieses war im Anfang bei Gott.“ Der Herr Jesus ist daher nicht nur eine reine Offenbarung der Gottheit in der Zeit; das Wort besitzt vielmehr eine ewige Persönlichkeit.
  5. „Alles ward durch dasselbe; und ohne dasselbe ward auch nicht eines, das geworden ist.“ Er war der tätige Schöpfer, und nichts gelangte ohne Ihn zum Dasein. Das Wort wurde nicht gemacht, sondern es machte alles. Das Wort ist ursprünglich, ist der Schöpfer.
  6. „In ihm war Leben.“ Wohl haben auch die Gläubigen Leben; aber sie haben es nicht in sich selbst, sondern in dem Sohn. Das Wort hat wesenseigen Leben in sich.

Besteht noch irgendein Zweifel, wer „das Wort“ ist? Dann brauchen wir nur weiterzulesen, bis wir an die Verse 14 bis 17 kommen: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns... voller Gnade und Wahrheit... Johannes zeugt von ihm... denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade.

Denn das Gesetz wurde durch Moses gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“ Das Wort hat eine vollkommene Menschheit angenommen, und als Mensch ist Sein Name JESUS CHRISTUS. Es ist gewiss nicht von ungefähr, dass die drei Stellen, die wir schon betrachtet haben (Jes 9, Mich 5, Joh 1), nicht allein die Gottheit des Herrn Jesus Christus, sondern ebenso klar Seine wahre Menschheit bestätigen. Doch ehe wir uns mit der zweiten Seite, der Menschheit des Herrn, weiterbeschäftigen, möchten wir anderen Hinweisen im Neuen Testament auf die Gottheit Jesu Christi nachgehen.

An mehreren Stellen seiner Briefe bezeugt auch der Apostel Paulus, inspiriert durch den Heiligen Geist, die Gottheit des Herrn Jesus. In Römer 9, 5 sagt er, nachdem er von den Vorrechten und Vätern Israels gesprochen hatte: „Aus welchen, dem Fleisch nach, der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit.“ Dies war gleichsam Israels krönende Herrlichkeit, dass aus diesem Volk Der kam, der nicht nur ihr Messias, sondern Gott, gepriesen in Ewigkeit, war. Er war Immanuel, der Gott Israels. Wenn wir auch jetzt...

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