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Schauspielhaus Zürich

2009 - 2019

VerlagVerlag Theater der Zeit
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl444 Seiten
ISBN9783957492159
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis22,99 EUR
Keine Intendanz wie jede andere. Dieses Buch führt mit Bildern und Texten durch zehn Jahre Theater am Schauspielhaus Zürich unter der Intendanz Barbara Freys und lässt prägende Theaterschaffende und Weggefährten dieser Zeit zu Wort kommen: Lukas Bärfuss schreibt über die Veränderung Zürichs und das Spannungsverhältnis des Theaters dazu, während Beatrice und Peter von Matt mit Barbara Frey über Klassiker und die absurde Forderung nach einer 'Stunde Null' in der Literatur sprechen. Die BühnenbildnerInnen Bettina Meyer, Raimund Bauer und Barbara Ehnes unterhalten sich über Zürcher Theaterräume. Thomas Jonigk erinnert sich an seine Erfahrungen als Dramatiker in der Zürcher Dramaturgie und Ensemblemitglied Markus Scheumann schreibt über spielerische Metamorphosen zwischen Sebastian Baumgarten, Sebastian Nübling, Stefan Pucher und Herbert Fritsch.

Das Gebäude am Pfauen wurde 1892 als Volkstheater am Pfauen mit Bayerischem Biergarten und Kegelbahn errichtet und zunächst als Varietétheater genutzt. 1901 wurde es vom Direktor des Opernhauses Alfred Reucker angemietet und mit Goethes Die Mitschuldigen als Schauspielhaus eröffnet. Von 1903 bis 1926 wurde das Theater von der privaten Genossenschaft zum Pfauen betrieben. 1926 erwarb Ferdinand Rieser, Zürcher Weingrosshändler und Direktor des Schauspielhauses,[2] das Gebäude und liess es umbauen. 1938 wurde der Theaterbetrieb durch die von der Stadt eigens gegründete Neue Schauspiel AG übernommen, der das Gebäude von Ferdinand Rieser verpachtet wurde. Dem damaligen Stadtpräsidenten Emil Klöti und dem Verleger Emil Oprecht gelang es so, das Theater aus seiner finanziellen Schieflage zu befreien. Als 1952 der Pachtvertrag mit der Witwe Ferdinand Riesers ablief, verweigerten die Zürcher Bürger ihre Zustimmung zum Erwerb der Gebäude durch die Stadt Zürich zu einem Kaufpreis von drei Millionen Franken. Die Schweizerische Bankgesellschaft war bereit, als Käuferin einzuspringen und mit der Neuen Schauspiel AG einen neuen Pachtvertrag abzuschliessen. Die Bemühungen, ein anspruchsvolles Theater in Zürich zu etablieren, waren zunächst wenig erfolgreich; bis 1933 wurde das Schauspielhaus international kaum beachtet. Ab 1933 emigrierten viele deutsche Schauspieler und Regisseure nach Zürich und wurden von Ferdinand Rieser ins Ensemble des Schauspielhauses aufgenommen. Therese Giehse, Albert Bassermann, Ernst Ginsberg, Kurt Horwitz, Leopold Lindtberg, Grete Heger und viele andere spielten zum Teil lange Jahre auf der Pfauenbühne. Hier wirkte in diesen Jahren auch Walter Felsenstein. Durch diese Schauspieler erlebte das Schauspielhaus seinen Höhepunkt als Emigrantentheater während des Zweiten Weltkriegs. In dieser Zeit standen viele antifaschistische Stücke auf dem Spielplan, unter anderem mehrere Stücke von Bertolt Brecht und von Schweizer Autoren. Zu dieser Zeit war das Zürcher Schauspielhaus die einzige freie Bühne im deutschsprachigen Raum, da in Deutschland und Österreich nur noch regimegenehme Stücke aufgeführt werden durften. Unter der Leitung von Oskar Wälterlin ab 1938 erlebten zahlreiche Stücke von Bertolt Brecht hier ihre Uraufführung. Auch die meisten Stücke von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt wurden am Pfauen uraufgeführt. In den Jahren 2002 und 2003 erlebte das Schauspielhaus unter dem Intendanten und Regisseur Christoph Marthaler eine neue künstlerische Blüte und wurde zweimal in Folge von den Kritikern der Zeitschrift Theater heute zum Theater des Jahres gewählt. Unter Marthaler erlebte das Schauspielhaus allerdings auch einen Rückgang der Abonnentenzahl, was neben weiteren Streitereien zu einem vorzeitigen Abgang seiner Theaterequipe führte. Bis 2009 folgten ihm Andreas Spillmann und Matthias Hartmann. Seit 2009 wird das Schauspielhaus mit seinen 260 festen Mitarbeitern und einem Ensemble von rund 30 Schauspielern von der Regisseurin Barbara Frey geleitet. Als 'roten Faden' für ihr Programm nannte sie zum Amtsantritt 'Ausgewogenheit und Vielfalt. Junge und gestandene Regisseure, tolle Klassiker, die als Ensemblestücke funktionieren und eine Duftmarke mit neuen und dramatisierten Stoffen. Das Zürcher Haus ist offen für ein grosses Theaterpanorama.' Im Juni 2017 wurde bekannt, dass ab der Saison 2019/2020 der Regisseur Nicolas Stemann und der Dramaturg Benjamin von Blomberg gemeinsam die Intendanz wahrnehmen werden.

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