PROLOG
Welchen Sinn macht es ein weiteres Buch über Nahtoderlebnisse ( NTE ) zu schreiben, wenn wir mittlerweile wissen wie individuell verschieden ein jedes Lebewesen den Prozess des Sterbens wahrnimmt und erlebt. Es gibt keine allgemeingültige Wahrheit was mit uns geschieht, wenn wir Menschen das Zeitliche segnen. Und dennoch wollen wir Menschen den Tod begreifen, ihm den Stempel des Kollektivs aufdrücken, ihn vereinheitlichen, damit wir vorbereitet sind, wenn es soweit ist. Indem wir den Sterbeprozess katalogisieren, ihn einzuteilen versuchen, sezieren wir den Sterbevorgang, zerlegen ihn in immer kleinere physiologisch und psychologisch nachvollziehbare Einzelteile und Bestandteile und verabsäumen dabei anzuerkennen, dass der „Blick durch den Schleier“, oder wie auch immer man diesen besonderen Weg benennen mag, mehr ist als die Summe seiner Einzelteile.
Der Vorgang des Sterbens ist ein beseelter, durch und durch individuell einzigartiger, überaus lebendiger bewegter Weg der eigenen Wahrnehmung, der weder von einem selbst noch von einem anderen Individuum ein weiteres Mal genauso wiederholt und erlebt werden kann.
Sinn und Zweck dieses Buches ist, mein Versprechen an die geistige Welt einzulösen, meinen eigenen sehr individuellen Weg meiner mehrmaligen Nahtoderfahrungen ( NTE) verständlich und nachvollziehbar zu umschreiben, indem ich mit Worten zu formulieren versuche, was nur sehr schwer in Worte zu fassen ist.
Im Großen und Ganzen werden die Erfahrungen hinter dem Schleier als „himmlisch und lichtvoll“ beschrieben. Doch meist wird ein ganz bestimmter fünfdimensionaler Zustand (außer Raum und Zeit) gezeichnet, der uns zeigen soll, dass wir alle gleich und eins sind. Dass es keinen Unterschied gibt zwischen dir und mir. Dass es keinerlei Verzeihung mehr benötigt, weil es nichts mehr zu verzeihen gibt. Von einem universellen Bewusstsein wird berichtet, der Erleuchtung, eingebettet in universeller Liebe, und dem Gefühl, aus einem tiefen Traum erwacht zu sein. Aber es gibt auch die anderen NTEs. Jene, die von Höllenerfahrungen berichten, die nichts über „himmlische“ Zustände wissen, sondern von Schmerz und Leid erzählen, die als Hölle bezeichnet werden, weil sie unendlich qualvoll und endlos traurig sind. Beide Zustände sind mir wohlbekannt. Seit meiner zweiten NTE, die eine Höllenerfahrung war, bemühe ich mich den Weg der Befreiung hin zur himmlischen Erfahrung ganz bewusst, noch im Leben, zu gehen.
Nahtoderfahrene Menschen sprechen vom Himmel nicht mehr bloß als Potential, sondern als bereits erreichtes Potential. Doch diese Stufe, Potential zu begreifen, ist die erste von vielen weiteren. Das höchste Wissen, das höchste Erkennen wird nie verstanden und nie erkannt, nie erreicht werden, denn das Universum ist endlos. So auch die Lernmöglichkeiten, nicht nur hinter dem Schleier. Wenn wir nicht offen bleiben, weiter zu lernen, weiter zu gehen, erneut über die Grenzen unserer Begrenztheit zu schauen, begrenzen wir uns erneut. Offen und hingebungsvoll das Leben und die verschiedensten Formen von Leben außerhalb der Verkörperung anzunehmen, ist der weiterführende Weg zur Vervollkommnung. So lesen und erfahren wir von jenen, die durch eine NTE Erkenntnis erlangt haben, dass wir bereits vollkommen sind und es nicht erst werden müssen.
Befriedigt dich das? Bist du zufrieden mit dieser Aussage, die ich natürlich nur unterstreichen kann? Mal Hand aufs Herz, verstimmt es dich nicht manchmal, davon nur zu hören, zu hören, dass andere Menschen diese Erfahrung machen durften und du nicht? Vielleicht bist du auch dankbar für die vielen Berichterstattungen und du fühlst dich besser, weil du jetzt weniger ängstlich deiner Zukunft und dem Sterben an sich entgegenblicken kannst. Aber du würdest dennoch gerne selbst erfahren und erleben was das heißt, bereits vollkommen zu sein, nicht wahr? Du willst wissen wie es sich anfühlt, wovon alle Nahtoderfahrenen berichten, willst wissen wie man seinem größten Feind vergibt, wie es sich anfühlt keinerlei Vergeltung, keine Rache und nur Mitgefühl und Liebe zu empfinden. Willst du nicht auch spüren wie es sich anfühlt nie wieder getrennt, sondern eins zu sein mit jenen, die du liebst? Und was ist mit jenen, die du noch gar nicht kennst? Willst du nicht auch ganzheitlich spüren was es bedeutet keine einsame Insel, sondern ganz und mit jedem Lebewesen, dem Universum verbunden zu sein? Weißt du, und da bin ich ganz ehrlich zu dir. Als Nahtoderfahrene bin ich auch deshalb jedes Mal zurückgekehrt, weil ich all das auch erst zur materiellen Verwirklichung bringen lernen muss. Wir kommen zurück, weil wir etwas erfahren durften, das nicht nur uns selbst, sondern auch anderen Menschen, und wir sind ja alle auf dem Weg, weiterhelfen könnte, uns weiter zu entwickeln. Uns darauf hin entwickeln zu können, dieses immense Potential, von dem berichtet wird, hierher in die Materie zu bringen – das ist das nächste Ziel auf unserer Reise. Es gibt für uns alle gewisse Punkte, Stopptafeln, die für uns alle gelten, aber diese Punkte stehen bei jedem auf einem anderen Platz, auf einem anderen Posten. Das Tempo und wie schnell wir den nächsten Punkt erreichen wollen, obliegt jedem selbst. Erreichen werden wir diesen nächsten Posten alle. Auf linearer Ebene wird es irgendwann sein. Diese Stopptafel, die die nächste Zielposition anzeigt, liegt in der fünften Dimension (außer Raum und Zeit) und diese Dimension besagt, sobald du dein Bewusstsein so hoch schwingen lassen kannst, dass du jetzt gerade, nicht irgendwann, bereits das bist, wohin du dich auf dreidimensionaler Ebene bewusst seinsmäßig hin entwickeln willst. Um es ganz einfach auszudrücken. Wir sind Erstklässler und hören von jenen, die soeben die vierte Klasse abgeschlossen haben, was sie alles wissen. Und wenn diese uns dann auch noch sagen würden, „Hey, macht euch nichts daraus, ihr alle habt doch auch das Potential in euch. Ihr alle seid doch schon das, was wir sind, und ihr habt alles in euch, was auch wir in uns haben.“ Ernsthaft! Es ist gut und schön davon zu hören, dass es so ist, aber ich kann damit rein gar nichts anfangen. Ich könnte allerdings etwas mehr mit dieser Aussage anfangen, wenn mir einer der Nahtoderfahrenen erklären und zeigen würde, was genau er meint und wie genau ich das mit meinem begrenzten Wissen als Erstklässler umsetzen könnte, damit ich auch begreife und bewusst wahrnehmen kann, wovon mir berichtet wird. Zudem wäre ich unendlich froh, wenn mich dieser auf meinem Weg hin zur vierten Klasse durch die nächsten Klassen begleiten würde. Genauso erging es mir mein Leben lang. Auch wenn ich meine ersten NTEs schon sehr früh in meinem Leben machen musste, so hätte ich dennoch einen Menschen benötigt, der mich wenigstens ein klein wenig versteht. Da ich keinen Menschen hatte, der mich begleitete, hatte ich Geistführer um mich, aber das Erleben am eigenen Körper, die Erfahrung auf weltlicher Ebene selbst zu machen, blieb mir nicht erspart.
Solange wir uns in den ersten Klassen wiederfinden, fühlen wir uns allein, als einzelner Schüler, als Individuum, getrennt von den anderen. Sind wir der Volksschule entwachsen, haben keine der Klassen übersprungen und beherrschen den Lehrplan, so erkennen und fühlen wir uns als zusammengehörig, als eins, als eine Klassengemeinschaft, in der wir früher als Individuen galten, aber jetzt nicht mehr auseinanderzuhalten sind und auseinanderdividiert werden können. Verstehst du?
Nahtoderlebnisse und die Berichterstattungen derselben sind in vielerlei Hinsicht metaphorisch als Viertklässler-Erfahrungen zu sehen. So gibt es welche, die als erst, zweit oder Drittklässler das eine oder andere Mal einfach nur einen Sprung in der vierten Klasse vorbei schauten und einige kurze prägende Erfahrungen und Erlebnisse mit den Viertklässlern teilten, und wieder andere blieben etwas länger und konnten dadurch etwas mehr erzählen, je nachdem in welcher Klasse in welchem Bewusstsein sie sich im weltlich realem verkörperten Leben befanden. Wir werden nur das wiedergeben und im Leben umsetzen können, wie weit unser jeweiliges Bewusstsein reicht.
Im verkörperten Zustand ist es mir nicht möglich, all dieses Potential hier eins zu eins durch den Äther in die Materie zu bringen. Es ist mir schon viel geglückt und ich lerne fleißig. Mir ist es wichtig den „WEG“ dazwischen zu zeichnen. Den Weg, den wir alle gehen müssen. Und darüber echt und authentisch zu berichten, dass ich den „Himmel“ nur erreichen konnte, weil ich den Weg auch gegangen bin, ihn noch immer gehe, aber auch weiß, dass dieser nach der vierten Klasse nicht zu Ende ist, sondern einfach eine neue und nächste Dimension darauf wartet gelebt und entdeckt zu werden.
Ich versuche keinen wissenschaftlichen Beweis anzutreten, in welche Kategorie NTEs einzuteilen sind. Ob Menschen mit NTEs einfach einer Laune der Natur folgen, einem neurologischen, physikalischen Überbleibsel auf den Leim gehen, sich einer Halluzination hingeben oder aber tatsächlich einen Dimensionenwechsel erleben, der einem unweigerlich die eigene Wahrheit erkennen lässt und ein Weiterleben nach dem Körpertod bestätigt.
Wer also einen wissenschaftlichen Beweis in meinen Worten sucht, wird vergeblich danach suchen. Vielleicht mag es diesen eines Tages geben, vielleicht aber auch nicht. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe, diesen Beweis anzutreten. Die Quantenphysik wie auch die Neurowissenschaft ist bereits auf dem besten Weg, diesen zu erbringen. Meine Aufgabe besteht darin, zu schreiben. Zu schreiben, was ich erlebt habe und das „den Himmel zu betreten und zu erleben“ als Potential in uns allen angelegt ist.
Im universellen Verständnis ist jegliche Zeit JETZT. Daher berichten viele über...