Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1,0, Universität Osnabrück (Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Bildungs- und Ausbildungsverhalten von Männern und Frauen unterscheidet sich in der Gegenwartsgesellschaft kaum noch. Die Berufschancen von Frauen haben sich verbessert, die Erwerbstätigkeit beider Ehepartner ist in den jüngeren Kohorten zur Selbstverständlichkeit geworden. Wirkt sich dies nun auf die soziale Selektivität von Heiratsbeziehungen aus? Eine Fülle von Studien zeigen, dass die Partnerwahl nur auf den ersten Blick höchst individuell und privat ist. Die Prozesse der Partnerwahl sind auch heute keinesfalls zufällig - sondern ganz im Gegenteil: Partnerschaften sind gegenwärtig stärker sozial strukturiert als zu früheren Zeiten. Dabei bezieht sich diese Strukturiertheit auf verschiedene soziale Dimensionen: Beispielsweise lassen sich deutliche Muster hinsichtlich der Schulbildung, dem sozialen Status, der Religionszugehörigkeit oder des Altersabstandes zwischen den Partnern finden. Weit überzufällig finden Partner zusammen, die bezüglich ihres bisherigen Lebens eine gewisse Homogenität aufweisen. Es stellt sich also die Frage, wie sich diese sozialen Tatsachen erklären lassen, da doch die entsprechende soziologische Theorie eher von einer Entstrukturierung und zunehmenden Individualisierung ausgeht. Das Ziel der vorliegenden Forschungsarbeit besteht darin, den Einfluss der Bildungsexpansion auf die bildungsspezifische Partnerwahl nachzuweisen und empirische zu untermauern. Dabei soll geklärt werden, ob die Wahl eines Lebenspartners in direkter Beziehung zum Bildungsabschluss steht. Um in den folgenden Text einzuleiten wird im ersten Schritt der Analyse die Vorstrukturierung von sozialen Kontaktchancen über das Bildungssystem, durch das Kriterium von räumlicher Nähe, einer näheren Betrachtung unterzogen. In einem zweiten Schritt wird anschließend das Kriterium der sozialen Differenzierung zwischen den verschiedenen Bildungsgruppen und den von der Entstrukturierungsthese behaupteten Veränderungen diskutiert woraufhin im dritten Schritt die möglichen Auswirkungen der geschlechtsspezifischen Bildungsangleichung ins Zentrum der Debatte rücken. Abschließend werden im Fazit die Ergebnisse der Fragestellung zusammengefasst und erläutert.
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