Dinkel regt die Glykogenspeicher der Muskeln optimal an, wovon auch Hochleistungssportler profitieren. Der Greifswalder Professor Dr. Wolfgang Weuffen konnte im Dinkel Rhodanid (Thiocyanat), einen natürlichen Wachstumsfaktor, entdecken. Rhodanid hat eine bedeutende medizinische wie biologische Wirkung. Es ist u.a. in der Lage, die Bildung von Stammzellen anzuregen. Aus diesen Stammzellen kann der Körper sämtliche anderen Körperzellen bilden: Keimzellen, Blutzellen, Muskelzellen, Nervenzellen, Abwehrzellen, um nur die wichtigsten zu nennen. Es gibt kein Zellwachstum, das nicht durch Dinkel gefördert wird. Selbst das Wachstum der Haare und der Nägel wird durch Rhodanid angeregt. Darüber hinaus ist Rhodanid ein körpereigenes ›Antibiotikum‹, das in der Tränenflüssigkeit, dem Nasensekret, im Speichel und im Blut vorkommt, um den Körper vor sämtlichen Infektionen zu schützen. Die stillende Mutter überträgt Rhodanid in der Muttermilch, um die Abwehrkräfte des neugeborenen Babys zu stärken. Rhodanid ist antiallergisch, ein nicht zu unterschätzender Vorteil des Dinkels bei der Behandlung von Lebensmittelallergien. Und schließlich schützt die Dinkelkost vor Krebs, weil Rhodanid die Zellwände so stabilisiert, dass die krebserregenden Substanzen keine Chance haben, die Zellmembranen zu durchbrechen.
Dinkel
Auch hinsichtlich seiner Anbaueigenschaften unterscheidet sich Dinkel durch seine Anspruchslosigkeit, Robustheit, Winterhärte und geringe Krankheitsanfälligkeit wesentlich vom Weizen. Dinkel wächst selbst in hohen Lagen über 1000 m. Dinkel verträgt sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Niederschlägen. Die Auswuchsfestigkeit des Dinkels ermöglicht den Anbau in Grenzlagen des Ackerbaus und bietet die Gewähr für eine gleichbleibende Qualität und Ernte.
Daher heißt es in einem alten Lehrbuch für Landwirtschaft: »In rauhen Gebirgslagen, in denen auch die abgehärteten Neuzüchtungen des Weizens noch nicht gedeihen, wird man zunächst bei dem altgewohnten Spelz bleiben, der ebenso wie der nackte Weizen als Winter- und Sommersorte angebaut wird. Der Spelz gedeiht nicht nur in rauherem Klima; er verlangt auch nicht einen so tiefgründigen, lockeren und dauernd durchgefeuchteten Boden. Er übersteht trockene Zeiten auf flachgrundigem Gebirgsboden und macht keine besonderen Ansprüche an die Vorfrucht, gedeiht auch nach sich selbst, wie der Roggen, gut.«
Dinkel ist bis heute das reinste Lebensmittel, weil er ohne Chemie wachsen kann. Aufgrund seiner Robustheit hat er starke ökologische Vorteile. Dinkel benötigt weder chemische Stickstoffdüngung noch Pestizide oder Fungizide, so dass sowohl der Boden als auch das Grundwasser beim Dinkelanbau verschont bleiben. Die Spelzhülle schützt den Dinkel vor radioaktivem Fallout und Luftverseuchung. Durch Radioaktivitätsmessungen in Konstanz konnte gezeigt werden, dass der Dinkel nach der Tschernobyl-Katastrophe im April 1986 nur mit radioaktiven Spaltprodukten von 5 bzw. 7 Becquerel (Bq) pro Kilogramm belastet war, bei einer zulässigen Belastung von 600 Bq pro Kilogramm Nahrungsmittel.
Allein mit der Dinkelkost können wir allen Patienten helfen, egal in welchem Zustand sie sich befinden. Im Dinkelkorn ist die ganze Weisheit von Hildegards Ernährungslehre verborgen, die sich durch ihre Einfachheit und Vielseitigkeit auszeichnet. Dinkel enthält alle basischen Mittel zum Leben, die der menschliche Körper zur Gesunderhaltung benötigt: biologisch hochwertige Eiweiße, komplexe Kohlehydrate, lebensnotwendige Mineralien, schützende Vitamine und Spurenelemente. Im Dinkel befinden sich darüber hinaus vitale gesundheitsfördernde und krankheitsverhütende Inhaltsstoffe wie z.B. cyanogene Glykoside = Nitriloside und Rhodanid. Außerdem enthält der Dinkel Viridine (Grünstoffe), die bisher noch nicht isoliert wurden, sowie Assimilationsfaktoren, die für seine gute Wasserlöslichkeit verantwortlich sind.
Dadurch erhält der Dinkel magen- und darmfreundliche Eigenschaften, so dass er ohne große eigene Verdauungsarbeit im Blutserum resorbiert und transportiert werden kann. Das Geheimnis des Dinkelwunders können wir heute in dem Begriff der Bioverfügbarkeit zusammenfassen. Aufgrund dieser hervorragenden Wasserlöslichkeit werden die vitalen Inhaltsstoffe des Dinkels wie flüssige Nahrung vom Körper rasch aufgenommen und dem gesamten Organismus zur Verfügung gestellt. Dadurch werden alle Körperzellen, Nerven-, Knochen-, Muskel- und Organzellen optimal ernährt, gestärkt und zu Höchstleistung gebracht. Der ganze Organismus wird durch den Dinkel derart mit Vitaminen und Vitalstoffen überflutet, dass sich die Gefäße erweitern und eine gute Verdauung einsetzt.
Dinkel (Triticum spelta) ist keine Weizenart (Triticum sativa), sondern ein hochentwickeltes Spelz-Getreide, das zu den ältesten Getreidearten der Menschheit gehört. Dabei ist Dreikorn-Dinkel der wertvollste Vertreter, mit einem dreifachen Chromosomensatz n = 3 mit je 14 Chromosomen, also insgesamt 42 Chromosomen, im Vergleich zum diploiden Emmer oder Zweikorn mit 2x14 = 28 Chromosomen und dem sogenannten Einkorn oder Keltendinkel mit einem einfachen Chromosomensatz von 14 Chromosomen.
Einkorn – Triticum monococcum
Keltenkorn
Chromosomen: n = 14
Zweikorn – Triticum duococcum
Emmer
Chromosomen: n = 2x14 = 28
Dreikorn – Triticum spelta
Hildegard-Dinkel
Chromosomen: n = 3x14 = 42
Einkorn wird heute noch häufig in Frankreich angebaut und als kleiner Dinkel ›petit épautre‹ gehandelt. Er ist aufgrund seiner wenigen Chromosomen nicht so hochwertig wie Dinkel. Zweikorn oder Emmer wird in Süditalien als ›Farro‹ angebaut, weshalb hier auch das Brot und alle Teigwaren aus »Farro« hergestellt werden und vorzüglich schmecken. Man wünschte sich, dass die ganze italienische Küche wie früher auch mit ›farro‹ anstatt mit Weizen backen und kochen würde, dann hätten wir in der Tat eine gesunde italienische Mittelmeerküche. Das italienische weiße Weizenbrot ist genauso minderwertig wie das Weißbrot auf der ganzen übrigen Welt auch, weil die Bäcker mit ausgemahlenem Weizen arbeiten.
Dinkel war das Hauptgetreide der Alemannen und wurde im gesamten süddeutschen Raum, aber auch in der Schweiz und in Österreich angebaut. Noch vor hundert Jahren war Dinkel das Hauptlebensmittel der Schwaben, dem diese ihre Gesundheit, ihre sprichwörtliche Schaffenskraft und ihren Humor verdanken. Wegen des geringen Ertrags fiel der Dinkel im 20. Jahrhundert dem Produktionswahn zum Opfer; er wurde vom Weizen verdrängt. Erst durch die Wiederentdeckung der Hildegard-Heilkunde durch Dr. Gottfried Hertzka und die phantastischen Heilungserfolge mit Dinkel hat sein Anbau wieder zugenommen. Im Vergleich zum Weizen ist Dinkel züchterisch wenig bearbeitet worden, wodurch die ursprüngliche Kraft seiner alten Stammsorten bis in unsere Zeit erhalten blieb.
Allen Spelt-Getreidearten ist die enorme Widerstandskraft gegen extreme Wetterbedingungen wie Hitze, Kälte, Trockenheit und Nässe, sowie ihre Anspruchslosigkeit an den Boden und die Fähigkeit, gemeinsam, ohne Chemie angebaut werden zu können. Das Korn ist mit einer Hülse (Spelz) verkleidet, die den Dinkel vor saurem Regen und radioaktivem Fallout schützt. Daher ist Dinkel auch das reinste Lebensmittel. Er enthält keine Insektizide, Pestizide oder krebserzeugende Aflatoxine.
In Gegenden fernab von Autobahnen und Flughäfen kann man Dinkel ohne die Schwermetalle Quecksilber, Blei und Cadmium ernten. Dieser reine Dinkel trägt das Gütezeichen ›Dinkel nach Dr. Hertzka‹.
Neuerdings gibt es leider sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland Bestrebungen, den Ertrag des Dinkels durch züchterische Maßnahmen, Düngung und Pestizide zu steigern. Dadurch werden Dinkel, Boden und Grundwasser mit zum Teil allergie- und krebserregenden Chemikalien verseucht.
Der Förderkreis Hildegard von Bingen hat für den biologisch angebauten Dinkel eine Schutzmarke Dinkel nach Dr. Hertzka herausgebracht, die alle Hersteller für ihre Dinkelprodukte erhalten können, wenn sie sich freiwillig einer staatlichen Qualitätskontrolle unterziehen und sich nachweislich keine Schadstoffe in ihrem Dinkel befinden. Wir können keine Heilerfolge erhoffen, wenn wir Dinkel mit zum Teil krebserregenden Schadstoffen einsetzen. Außerdem wollen wir uns auch in...