Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Eine wissenschaftliche Arbeit über den Heimatfilm der Fünfziger Jahre. Das klingt für die meisten erst einmal abwegig. Wird dieses Genre wegen seiner Trivialität und Banalität doch immer gerne verspottet und belächelt. Es ist nicht abzustreiten, dass Heimatfilme nicht gerade anspruchsvoll sind, geschweige den hohen filmischen Ansprüchen gerecht werden, aber sie sind ein einmaliges Phänomen in der deutschen Filmgeschichte. Niemals vor und niemals nach den Fünfzigern erlebte dieses Genre einen derartigen Boom. Und genau aus diesem Grund sind die Heimatfilme für Historiker interessant. Denn geht man der Frage nach, warum der Heimatfilm gerade in den Fünfzigern seine größten Erfolge feierte, stellt man fest, dass die Gründe dafür vor allem in der damaligen Lebensrealität zu suchen sind. Die Lebensumstände der Menschen machten die Heimatfilmwelle erst möglich und brachten sie auch zu einem Ende. Viele zeitgenössische oder ältere Forschungsarbeiten sprechen dem Heimatfilm restaurative Tendenzen zu, wohingegen neuerer Arbeiten vom Heimatfilm als 'vehicle into the future rather than into the past' sprechen. Sie vertreten also die genau gegenteilige Meinung. Die Schwierigkeit beim Auffinden von Forschungsliteratur lag weniger darin überhaupt Literatur zu finden, vielmehr lag das Problem darin von Historikern verfasste Texte zu finden. Von Film- und Kulturwissenschaftlern gibt es sehr viele Arbeiten über den Heimatfilm, wohingegen er von Historikern zwar stets erwähnt aber nie genauer behandelt wird. Zu einzelnen Aspekten lassen sich Aufsätze finden, aber eine umfassende geschichtswissenschaftliche Arbeit zum Thema liegt noch nicht vor. Meine These, dass die Versöhnung von Tradition und Moderne im Heimatfilm den Menschen half sich von der Vergangenheit zu lösen, stützt sich vor allem auf neuere Forschungserkenntnisse. Um diese These zu begründen gilt es zuerst die Frage zu klären, ob die Darstellungen im Heimatfilm denn überhaupt als Versöhnung zu deuten sind und wenn ja, inwieweit diese Versöhnung den Menschen den Weg in die Zukunft zeigen konnte. Um darauf eine Antwort zu erhalten, werde ich zuerst einen groben gesellschafts- und kulturgeschichtlichen Überblick über die Fünfziger Jahre geben um dies dann auf den Heimatfilm zu übertagen, wobei ich meine Aussagen an drei typischen Heimatfilmen belegen werde.
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