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E-Book

Marketing Performance

Messen - Analysieren - Optimieren

AutorGregor Stokburger, Hans Raffée, Maik Hammerschmidt
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl371 Seiten
ISBN9783834906649
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis44,95 EUR
Die Autoren entwickeln mit der Marketing Performance Chain (MPC) ein Konzept, das es erlaubt, die ökonomischen Erfolgswirkungen von Marketingmaßnahmen zu analysieren. Die MPC veranschaulicht kausale Zusammenhänge zwischen verschiedenen Messgrößen und Konzepten, die im Marketing Anwendung finden. Dabei werden Ansätze aus Marketing, Finanzierung und Controlling vereint und deren konsequente Umsetzung im Marketingmanagement behandelt. Best Practice-Beispiele von Unternehmen veranschaulichen die Vorgehensweise beispielhaft.

Univ.-Prof. Dr. Hans H. Bauer ist Inhaber des Lehrstuhls für ABWL und Marketing II an der Universität Mannheim.
Gregor Stokburger ist Management Consultant bei der Customer Impact Group GmbH.
Univ.-Prof. Dr. Maik Hammerschmidt ist Inhaber der Professur für Marketing und Innovationsmanagement an der Georg-August-Universität Göttingen.

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Leseprobe
11 Benchmarking als Instrument eines wettbewerbsorientierten Performance Management (S. 237-238)

11.1 Ziele und Funktionen des Benchmarking

Der Begriff „Benchmark" wird in der heutigen Zeit in vielen Gesellschaftsbereichen selbstverständlich verwendet. Benchmarks dienen als Vergleichsmaßstäbe für be stimmte Sachverhalte und beschreiben den Bezugspunkt, auf dessen Basis die eigene Leistung verglichen und verbessert werden soll. Das menschliche Bestreben nach überlegener Leistung hat zu einer Vielzahl an Richtwerten in allen möglichen Lebens lagen geführt. Beispielsweise orientieren sich Profisportler an Weltrekorden, beim Kauf eines Produktes fällen die Konsumenten ein Preisurteil auf Basis ihres Referenz preises und die Performance einer Aktie wird relativ zu einem bestimmten Index be wertet.

Richtwerte sind somit essenziell, wenn es darum geht, Anreize für eine Leis Auch im Performance Management von Unternehmen stellt Benchmarking inzwi schen ein fundamentales Instrument dar. Auch Unternehmen orientieren sich an der Leistung anderer Unternehmen. Gerade durch den zunehmenden Wettbewerbsdruck bezüglich der Faktoren Qualität, Kosten und Zeit wird es für Unternehmen immer wichtiger, sich an den Bestleistungen und nicht nur am bisher erreichten oder erwarte ten Leistungsniveau zu orientieren. Die Unternehmen sind mit zunehmend komplexe ren und dynamischeren Umweltbedingungen konfrontiert.

Hier spielt gerade der Faktor Zeit eine wesentliche Rolle. Kurze Produktlebenszyklen lassen beispielsweise keinen Raum für zeitintensive Forschung. Unternehmen können sich kostspielige Fehlentwicklungen nicht mehr leisten, da dies vom Kapitalmarkt und von sonstigen Anspruchsgruppen mit weitreichenden Konsequenzen abgestraft wird und ein Unter nehmen an den Rand der Insolvenz treiben können. Würde sich beispielsweise her ausstellen, dass eine milliardenschwere Neuproduktentwicklung eines börsennotier ten Automobilherstellers am Markt scheitert, käme es gerade bei der derzeitig unsicheren und nervösen Lage an den Kapitalmärkten mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Einbruch des Aktienkurses.

Dadurch verschlechtert sich die Bonität des Unternehmens, Kapitalgeber sind nur bei einer höheren Risikoprämie zur Fremdkapi talvergabe bereit, was letztlich zur Handlungsunfähigkeit des Unternehmens führen kann. Um mit geringem Risiko die eigene Leistungsfähigkeit schnell zu steigern orien tieren sich Unternehmen verstärkt an den Leistungen anderer Organisationen und versuchen dadurch von deren Erfolgen und Misserfolgen zu lernen, um solche Konse quenzen auf ihrem Weg zur Bestlösung zu vermeiden. Auch für das Performance Measurement ist das Benchmarking Konzept zentral.

Um die Performance einer Aktivität sinnvoll zu messen, ist stets die Verwendung eines Ver gleichsmaßstabes erforderlich, der die Bestimmung eines Abstandes und damit einer Leistungslücke erlaubt. Ziel einer solchen vergleichenden oder relativen Performance messung, die letztlich erst eine Analyse der Performance im Sinne einer Ursachenfor schung ermöglicht, ist die Ermittlung einer relativen Performance. Diese wird in Relation zu einem wie auch immer gearteten außenstehenden Referenzpunkt ausgedrückt, der bewirkt, dass die eigene Leistung nicht isoliert und absolut gemessen und bewertet wird. Die Positionierung der eigenen Leistung in Relation zum strategischen Referenzpunkt (oberhalb, unterhalb) hat erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung und Bewertung der Leistunglücke, die Wahl von Marketingstrategien und die Risikobereitschaft.

So bestätigen zahlreiche empirische Befunde, dass der Verringerung einer negativen Leistungslü cke um x Einheiten ein größerer Wert beigemessen wird als der weiteren Steigerung einer positiven Leistungslücke in gleicher absoluter Höhe. Bei negativer Leistungslü cke wird ein Manager daher eher bereit sein, Entscheidungsprozesse zu dezentralisie ren, völlig neuartige Wege zu gehen und bei seiner Strategiewahl ein höheres Risiko zu suchen. Identifiziert ein Manager eine überlegene Position, so stellen neue Lösungen eher eine Bedrohung des Erreichten dar. Das Unternehmen zentralisiert seine Entschei dungsprozesse und wählt defensive, konservative Strategien (Fiegenbaum/Hart/Schendel 1996, S. 228, Shoham/Fiegenbaum 1999, S. 449). Bei Unternehmen, die unterhalb des strategischen Referenzpunktes operieren, wird also ein risikofreudiges Verhalten ver mutet, während sich Unternehmen oberhalb des strategischen Referenzpunktes oft mals risikoavers verhalten.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis8
Einführung: Performance Management und Measurement im Marketing16
Marketing messbar machen Der Paradigmenwechsel im Marketingmanagement16
Ziele und Funktionen des Marketing Performance Measurement19
Die Bedeutung des Marketing für den Firmenwert - Die Marketing Performance Chain25
Die Phasen der Marketing Performance Chain28
Aufbau des vorliegenden Buches40
Wertorientiertes Kundenmanagement44
Ziele des Kundenmanagement44
Kundenwertkonzept45
Strategien des Kundenmanagement55
Maßnahmen des Kundenmanagement59
Wertorientiertes Markenmanagement63
Ziele des Markenmanagement63
Markenwert-Konzept64
Markenstärke-Treiber als Ansatzpunkte des Markenmanagements67
Instrumente des Markenmanagement74
Unternehmenswert-Management82
Unternehmenswert-Konzept82
Value-based Management87
Strategien zur Steigerung des Unternehmenswertes89
Wirkungen auf Kunden100
Kundennutzen (Customer Value)105
Einstellung, Image114
Kundenzufriedenheit118
Vertrauen, Commitment, Kundenloyalität121
Kundenbindung126
Ist die Wirkungskette ein —Perpetuum Mobile“ für die Rendite?131
Wirkungen auf Absatzmarkt133
Wirkungen von Marketingmaßnahmen auf Markterfolgsgrößen133
Heuristische Methoden135
Marktreaktions-Modelle136
Wirkungen auf Finanzmarkt146
Notwendigkeit der Messung des Financial Impact von Marketingaktivitäten146
Der Zusammenhang zwischen Kundenwert und Börsenbewertung148
Die Auswirkungen von Werbung auf die Aktienkursperformance159
Messung des Kundenwerts163
Überblick über Ansätze der Kundenbewertung163
Monetäre Ansätze der Kundenwertmessung164
Nicht-monetäre Ansätze der Kundenwertmessung176
Fallbeispiel zur Messung des Kundenwertes180
Messung des Markenwerts184
Anlässe und Gründe der Markenbewertung184
Ansätze zur Messung des Markenwertes189
Zusammenfassende Würdigung der dargestellten Ansätze214
Messung des Unternehmenswertes219
Ansatz zur Messung des Shareholder Value219
Schwächen des Shareholder Value- Konzeptes223
Marktbasierte Assets als Bestandteile zur Steigerung des Unternehmenswertes225
Benchmarking als Instrument eines wettbewerbsorientierten Performance Management229
Ziele und Funktionen des Benchmarking229
Systematisierung des Benchmarking und Arten von Benchmarks233
Prozessmodell des Benchmarking237
Ausgewählte Instrumente zur Steuerung der Marketingeffektivität242
Das Marketing-Audit als Ansatz zur Effektivitätsbewertung242
Audit der Prämissen, Ziele und Strategien244
Audit der Marketing-Organisation247
Audit der Marketinginstrumente248
Beurteilung der Ansätze zur Steuerung der Marketingeffektivität254
Ausgewählte Instrumente zur Steuerung der Marketingeffizienz256
Marketingeffizienz als Dimension der Marketing Performance256
Traditionelle Verfahren der Effizienzmessung im Marketing262
Data Envelopment Analysis (DEA) als modernes Instrument zur Effizienzmessung im Marketing266
Vertriebseffizienzanalyse285
Analyseobjekt und Datengrundlage285
Analyse auf Gesamtebene287
Analyse auf Teamebene291
Analyse auf Einflussfaktorebene — DEA- Matrix297
Werbeeffizienzanalyse300
Analyseobjekt und Datengrundlage300
Analyse auf Gesamtebene306
Analyse auf Banner-Ebene311
Kundenbewertung319
Ausgangssituation319
Aufgaben im Projekt320
Die Modellentwicklungs-Phasen322
Modellanwendung in der Marketingpraxis331
Zusammenfassung331
Ausblick332
Literaturverzeichnis336
Stichwortverzeichnis364

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