Sie sind hier
E-Book

Beziehungsqualität in Dienstleistungsnetzwerken

Theoretische Fundierung und empirische Analyse

AutorChristof Backhaus
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl267 Seiten
ISBN9783834983572
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Christof Backhaus analysiert in zwanzig Dienstleistungsnetzwerken die Beziehungsqualität zwischen Partnern und ihren jeweiligen Zentralen. Die Anwendung der Mehrebenenanalyse zeigt, dass sowohl innerhalb der einzelnen Netzwerke als auch zwischen den Netzwerken die Beziehungsqualität durch die Partner als unterschiedlich hoch wahrgenommen wird.

Die Arbeit wurde im Rahmen des 2009 Emerald/EFMD Outstanding Doctoral Research Competition mit dem 'Highly Commended Award' ausgezeichnet.

Dr. Christof Backhaus promovierte bei Prof. Dr. Dieter Ahlert am Lehrstuhl für BWL, insb. Distribution und Handel an der Universität Münster.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
A. Bedeutung der Beziehungsqualität in Dienstleistungsnetzwerken (S. 1)

1. Problemstellung

“Exzellenten kooperativen Unternehmensnetzwerken gehört die Zukunft”

“A central notion in marketing is that its activities are directed toward establishing, developing and maintaining successful exchange relationships”

“Organizations are multilevel systems”


Der Vormarsch der Netzwerkorganisation ist in Wissenschaft und Praxis unbestritten. Der hohe Bedeutungsanteil, den die Organisationsform des Unternehmensnetzwerks u. a. in der Handels- bzw. Dienstleistungspraxis mittlerweile einnimmt, spiegelt sich in einem ebenfalls stark steigenden Interesse der Wissenschaft an Netzwerkorganisationen wider.

In der soziologischen, psychologischen und ökonomischen Literatur sind Netzwerke Gegenstand einer Vielzahl von Publikationen, die sich unter Anwendung einer Vielfalt von Theorien und Methoden5 mit dem Warum und dem Wie des Phänomens ‚Netzwerk’ befassen.

Als Begründung für den Erfolg der Netzwerkorganisation, und insbesondere solcher Netzwerke, die – wie Franchisesysteme und auch eine wachsende Zahl von Verbundgruppen – über einen Systemkopf verfügen, der das Netzwerk zentral steuert, werden in der Literatur regelmäßig deren grundlegende Konstruktionsprinzipien herangezogen: Danach sind systemkopfgesteuerte Unternehmensnetzwerke in der Lage, die beiden Wettbewerbsvorteile „Flexibilität“ bzw. „Kundennähe“ – durch rechtlich selbständige Netzwerkpartner – und „Effizienz“ – mittels der Erzielung von Synergien aufgrund eines zentralistisch gesteuerten Netzwerkhintergrunds – miteinander zu verknüpfen.

Durch diese Kombination sollten Unternehmensnetzwerke gerade im Tertiären Sektor hierarchisch organisierten Systemen und ungebundenen Solitären überlegen sein. Dennoch stellt die bloße Wahl der Koordinationsform „Unternehmensnetzwerk“ „weder eine hinreichende noch eine notwendige Bedingung des unternehmerischen Erfolgs“ dar.

So ist in der Praxis nicht zu beobachten, dass kooperative Unternehmensnetzwerke in sämtlichen Branchen im Systemwettbewerb signifikant überlegen sind. Mit Blick auf zahlreiche Beispiele gescheiterter kooperativer Unternehmensnetzwerke könnte dies gerade darin begründet liegen, dass die beiden Konstruktionsprinzipien bzw. Erfolgspotenziale kooperativer Unternehmensnetzwerke einander entgegenstehen.

So können über die Ausübung von Macht seitens der Zentrale zwar Synergieeffekte realisiert werden, doch je hierarchischer eine Netzwerkorganisation geführt wird, desto mehr werden die Netzwerkpartner in ihrer unternehmerischen Freiheit eingeschränkt. Dies führt dazu, dass die Potenziale, die sich aus dem „Unternehmertum vor Ort“ ergeben, nicht bzw. nur unvollständig genutzt werden können.

Das Management kooperativer Unternehmensnetzwerke kommt damit einem „Balanceakt“ gleich: So steht die Zentrale eines Netzwerks vor dem Managementdilemma, das Netzwerk so zu steuern, dass

a) „Unternehmertum vor Ort“ praktiziert wird, also die relative Autonomie der Netzwerkpartner gewährleistet ist, und gleichzeitig

b) unter Beachtung der steigenden Koordinations- und Bürokratiekosten die Erfolgspotenziale durch einen zentralistisch, effizient gesteuerten Systemhintergrund realisiert werden können.

Die Antworten, die die betriebswirtschaftlich orientierte Literatur zur Netzwerkthematik auf dieses Managementdilemma gibt, sind kaum befriedigend. Zwar finden neben Fragestellungen zum Netzwerk als unternehmensinterne Koordinationsform Aspekte der Zusammenarbeit von Unternehmen im Rahmen interorganisationaler Netzwerke verstärkt Beachtung, dennoch nähert sich die Mehrzahl der bisherigen Forschungsarbeiten dem Forschungsthema aus der Perspektive eines einzelnen Netzwerkunternehmens und thematisiert somit Fragen des Managements in Unternehmensnetzwerken.

Im Vergleich hierzu existieren nur wenige Arbeiten, die sich dem Management von Unternehmensnetzwerken widmen. Um die Faktoren aufzudecken, auf die sich die zwischen Netzwerken zu beobachtenden Erfolgsunterschiede zurückführen lassen, ist die Einnahme einer netzwerkübergreifenden Perspektive jedoch unabdingbar.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort7
Vorwort11
Inhaltsverzeichnis14
Abbildungsverzeichnis19
Tabellenverzeichnis21
Abkürzungsverzeichnis24
A. Bedeutung der Beziehungsqualität in Dienstleistungsnetzwerken27
1. Problemstellung27
2. Zielsetzung und Gang der Untersuchung32
B. Begriffliche Grundlagen36
1. Dienstleistungsnetzwerke als Analyseobjekt36
1.1 Begriff und Systematisierung von Dienstleistungen36
1.2 Begriff des Unternehmensnetzwerks42
1.3 Begriff und Systematisierung von Dienstleistungsnetzwerken46
1.4 Franchisesysteme und Verbundgruppen als Dienstleistungsnetzwerke48
2. Beziehungsqualität als Zielgröße des Netzwerkmanagements60
2.1 Grundlagen des Netzwerkmanagements60
2.2 Beziehungsqualität69
2.3 Synopse des Status quo in der Literatur96
C. Theoretische und konzeptionelle Grundlagen98
1. Theoretische Fundierung der Determinanten und Wirkungen von98
1.1 Wissenschaftstheoretische Einordnung der Arbeit98
1.2 Forschungsansätze zur Erklärung interorganisationaler Beziehungen101
1.3 Ökonomische Theorien103
1.4 Sozialpsychologische und psychologische Theorien109
1.5 Ressourcen-Abhängigkeits-Theorie als systemtheoretischer Ansatz119
2. Konzeption der Untersuchung121
2.1 Bezugsrahmen der Untersuchung122
2.2 Weiterentwicklung des Bezugsrahmens und Ableitung der126
2.3 Zusammenfassung der Untersuchungshypothesen175
D. Methodische Grundlagen und empirische Ergebnisse178
1. Methodische Ansätze und Design der empirischen Untersuchung178
1.1 Validierung der latenten Konstrukte178
1.2 Mehrebenenanalyse als methodischer Ansatz182
1.3 Hierarchische lineare Modellierung als Analysetechnik187
2. Empirische Untersuchung191
2.1 Erhebungsmethode und Datenbasis191
2.2 Operationalisierung der Konstrukte193
2.3 Überprüfung der Messmodelle199
2.4 Ergebnisse des Basismodells202
2.5 Ergebnisse der Mehrebenenmodelle206
3. Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse232
E. Implikationen für Wissenschaft und Praxis235
1. Implikationen für die Wissenschaft235
2. Implikationen für das Netzwerkmanagement237
2.1 Analyse- bzw. Kontrollphase: Erhebung des Status quo der Beziehungs-qualität238
2.2 Strategische Steuerungsphase239
2.3 Operative Steuerungsphase: Auswahl und Einsatz der Steuerungsinstru-mente245
2.4 Implementierungsphase254
F. Zusammenfassung257
G. Literaturverzeichnis259

Weitere E-Books zum Thema: Marketing - Verkauf - Sales - Affiliate

Marketing

E-Book Marketing
Grundlagen für Studium und Praxis Format: PDF

Dieses Lehrbuch vermittelt die gesamten Grundlagen des Marketing und nimmt dabei konsequent Bezug auf die Praxis. Die anwendungsorientierte Darstellung versetzt den Leser in die Lage,…

Marketing

E-Book Marketing
Grundlagen für Studium und Praxis Format: PDF

Dieses Lehrbuch vermittelt die gesamten Grundlagen des Marketing und nimmt dabei konsequent Bezug auf die Praxis. Die anwendungsorientierte Darstellung versetzt den Leser in die Lage,…

Die Zukunft des Kunstmarktes

E-Book Die Zukunft des Kunstmarktes
Format: PDF

Mit Beiträgen von Jean-Christophe Ammann, Bazon Brock, Peter Conradi, Wilfried Dörstel, Andreas Dornbracht, Walter Grasskamp, Bernd Günter/Andrea Hausmann, Arnold Hermanns, Bernd Kauffmann, Tobias…

Texten für das Web

E-Book Texten für das Web
Erfolgreich werben, erfolgreich verkaufen Format: PDF

Dieses Buch bietet das nötige Handwerkszeug, um die Qualität der eigenen Web-Texte zu verbessern bzw. eingekaufte Texte sicherer beurteilen zu können. Es liefert klare Kriterien für die Textanalyse,…

Texten für das Web

E-Book Texten für das Web
Erfolgreich werben, erfolgreich verkaufen Format: PDF

Dieses Buch bietet das nötige Handwerkszeug, um die Qualität der eigenen Web-Texte zu verbessern bzw. eingekaufte Texte sicherer beurteilen zu können. Es liefert klare Kriterien für die Textanalyse,…

Texten für das Web

E-Book Texten für das Web
Erfolgreich werben, erfolgreich verkaufen Format: PDF

Dieses Buch bietet das nötige Handwerkszeug, um die Qualität der eigenen Web-Texte zu verbessern bzw. eingekaufte Texte sicherer beurteilen zu können. Es liefert klare Kriterien für die Textanalyse,…

Total Loyalty Marketing

E-Book Total Loyalty Marketing
Format: PDF

Die immer gleiche Marke als Lebensabschnittsbegleiter hat ausgedient - könnte man meinen. Doch zu einigen Produkten und Dienstleistungen haben deren Verwender eine besondere Beziehung: eine…

Weitere Zeitschriften

BMW Magazin

BMW Magazin

Unter dem Motto „DRIVEN" steht das BMW Magazin für Antrieb, Leidenschaft und Energie − und die Haltung, im Leben niemals stehen zu bleiben.Das Kundenmagazin der BMW AG inszeniert die neuesten ...

caritas

caritas

mitteilungen für die Erzdiözese FreiburgUm Kindern aus armen Familien gute Perspektiven für eine eigenständige Lebensführung zu ermöglichen, muss die Kinderarmut in Deutschland nachhaltig ...

Computerwoche

Computerwoche

Die COMPUTERWOCHE berichtet schnell und detailliert über alle Belange der Informations- und Kommunikationstechnik in Unternehmen – über Trends, neue Technologien, Produkte und Märkte. IT-Manager ...

crescendo

crescendo

Die Zeitschrift für Blas- und Spielleutemusik in NRW - Informationen aus dem Volksmusikerbund NRW - Berichte aus 23 Kreisverbänden mit über 1000 Blasorchestern, Spielmanns- und Fanfarenzügen - ...

SPORT in BW (Württemberg)

SPORT in BW (Württemberg)

SPORT in BW (Württemberg) ist das offizielle Verbandsorgan des Württembergischen Landessportbund e.V. (WLSB) und Informationsmagazin für alle im Sport organisierten Mitglieder in Württemberg. ...

DHS

DHS

Die Flugzeuge der NVA Neben unser F-40 Reihe, soll mit der DHS die Geschichte der "anderen" deutschen Luftwaffe, den Luftstreitkräften der Nationalen Volksarmee (NVA-LSK) der ehemaligen DDR ...

e-commerce magazin

e-commerce magazin

e-commerce magazin Die Redaktion des e-commerce magazin versteht sich als Mittler zwischen Anbietern und Markt und berichtet unabhängig, kompetent und kritisch über ...

EineWelt

EineWelt

Lebendige Reportagen, spannende Interviews, interessante Meldungen, informative Hintergrundberichte. Lesen Sie in der Zeitschrift „EineWelt“, was Menschen in Mission und Kirche bewegt Man kann ...

Evangelische Theologie

Evangelische Theologie

Über »Evangelische Theologie« In interdisziplinären Themenheften gibt die Evangelische Theologie entscheidende Impulse, die komplexe Einheit der Theologie wahrzunehmen. Neben den Themenheften ...