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Snowboard - Eine systematische terminologische Untersuchung Deutsch - Englisch

AutorMoritz Ebert
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl84 Seiten
ISBN9783640250660
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis27,99 EUR
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,8, Technische Hochschule Köln, ehem. Fachhochschule Köln, 155 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Jede Sportart definiert sich über ihre Aktiven und deren Ausrüstung. Mensch und Material entwickeln sich stetig weiter. Dabei entsteht ein Abhängigkeitsverhältnis. So ist es auch beim Snowboarding, einer jungen Sportart, die ihre Wurzeln in den USA hat. Die Entwicklung von Style und Technik kann als rasant bezeichnet werden. Es dauerte aber bis 1998, ehe Snowboarding offizielle Disziplin der Olympischen Winterspiele wurde Seit Jake Burton und Tom Sims in den 1970ern angefangen haben, Snowboards zu bauen, kann die Industrie auf eine atemberaubende Entwicklung zurückblicken. Waren es am Anfang einfache Holzbretter mit improvisierten Bindungen aus Fahrradschläuchen, finden sich heute in den Hightech-Boards Karbon, Aluminium mit Holzkernen und Titaneinlagen wieder. 1. Zu dieser Arbeit Diese Bachelor-Arbeit ist eine systematische terminologische Untersuchung zum Thema Snowboard, in den Sprachen Deutsch und Englisch. Ziel der Untersuchung ist es, einen genauen Umriss des Themenfeldes Snowboard und dessen Terminologie zu zeichnen. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf dem eigentlichen Sportgerät. Schuhe und Bindung, die unmittelbar zur Ausübung dieses Sports notwendig sind, sind ebenfalls Gegenstand dieser Arbeit. Diese Untersuchung beginnt mit Anatomie und Aufbau des Snowboards, außerdem werden unterschiedliche Bauweisen vorgestellt. Anschließend werden Boardtypen sowie deren Eigenschaften und Abmessungen behandelt. Weiterhin werden die Bindung und deren Bestandteile, Schuhwerk und Sonstiges berücksichtigt. Maßgeblich für die Begriffserklärung sind die terminologischen Einträge (Seiten 19 bis 78), die mit Hilfe des Terminologieverwaltungsprogramms Trados Multiterm 95+ erstellt wurden. In der Einführung in das Fachgebiet Snowboard werden der Sport und das Sportgerät vor dem Panorama ihrer Entstehungsgeschichte beleuchtet, um dem Leser einen Einstieg in das Themenfeld zu ermöglichen.

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Leseprobe

2. Einführung in das Fachgebiet Snowboard


 

2.1 Definition


 

Ein Snowboard ist ein Wintersportgerät, mit dem man auf Schnee einen Abhang herunterfährt. Im Gegensatz zum Skifahren bewegt man sich dabei nur auf einem Brett.[1]

 

2.1 Geschichte des Snowboards und des Snowboardings


 


Das Snowboard wie wir es heute kennen ist die Weiterentwicklung des Produkts einiger amerikanischer Wellenreiter, die Anfang der 1960er-Jahre von der Sehnsucht getrieben waren, auch in den kalten Wintermonaten zu surfen. 1964 baute der Surfer Sherman Poppen ein etwa 1,20 m langes Plastikkonstrukt, das aus zwei aneinander geschraubten Kinderskiern bestand. Ein Jahr später wurde aus diesem Provisorium der „Snurfer“ (Neologismus aus Snow und Surfer). Die Produktion übernahm ein Hersteller für Bowlingkugeln. In den kommenden zehn Jahren verkaufte sich eine Million Snurfer. Dieses Freizeitgerät verschwand dann jedoch so schnell wie es gekommen war. 1970 entwarf der amerikanische Surfer Dimitrije Milovich Snowboards. Dieser Entwurf war angelehnt an die damals neu erschienenen Short-Boards beim Wellenreiten. Milovich experimentierte bereits mit rudimentären Stahlkanten und verschiedenartigen Belägen, um den Halt auf dem Brett zu garantieren. Nylonriemen und Gummischläuche waren die Vorgänger der heutigen Bindungssysteme. Seine Firma Winterstick wird heute als die erste Snowboard-Company gehandelt. Ein weitaus bekannterer Pionier des Snowboardens ist Jake Burton. Begeistert von dem Snurfer gründete er 1977 in Vermont, USA, sein eigenes Unternehmen. Mit seinen Entwicklungen setzt er seitdem Standards. Sein erstes bekanntes Erzeugnis ist das „Backhill“, das über die erste feste Bindung, eine Wasserskibindung, verfügt. Diese Neuerung markiert den Durchbruch in der Entwicklung des Snowboards. Burtons Bretter bestanden nicht mehr ausschließlich aus Plastik, sondern sie verbanden Elemente aus Holz und Kunststoffen.

 

Zeitgleich zu Burtons Weiterentwicklung des Snurfers arbeitete sein Landsmann Tom Sims, ein ehemaliger Skateboard-Champion, ebenfalls an Folgemodellen des Snurfers. Burton und Sims gelten als die prominentesten Pioniere dieser jungen Sportart. Diese beiden sind auch heute noch klangvolle Namen am Snowboardhimmel. Diese beiden Markennamen stehen für Qualität und Innovation im gesamten Bereich des Snowboardings.

 

2.2 Der internationale Durchbruch der Snowboarding-Bewegung


 

In seinen Anfängen war das Snowboarding eine absolute Randerscheinung in den Skigebieten der USA und Europa. 1985 war das Ausüben dieser Sportart gerade einmal in sieben Prozent aller US-amerikanischen Skigebieten erlaubt. In den übrigen Ressorts wurden die Snowboarder wie Verstoßene und Querulanten behandelt. Die Liftbenutzung war ausschließlich den konventionellen Skifahrern erlaubt. In dieser Willkür und Ungleichbehandlung liegt der auch heute noch zu beobachtende Zwist zwischen der Skiwelt und der Snowboarderszene begründet. Die damals kleine Zahl der Snowboarder war gezwungen, zu Fuß die Berkämme zu erreichen, um überhaupt in den Genuss einer Abfahrt zu kommen. Aus dieser Zweiklassengesellschaft auf den Pisten resultiert auch das als schräg und aufmüpfig bezeichnete Image der Snowboarder. Diese Einschätzung ist keinesfalls nur eine Außenansicht und Wahrnehmung der Skiwelt. Sondern es gehört auch zum Selbstverständnis der Akteure, das man seit der Anfangszeit des Snowboardens durchaus pflegt. Snowboarder sehen sich analog zu Skateboardern oder Surfern. Sie verkörpern ein Lebensgefühl, das sich schwer in Sätze fassen lässt. Sie transportieren diese Lebensweise oft offensiv nach außen. Sei es durch den immer wieder  Trends setzenden  Kleidungsstil oder durch ihr Handeln. Auch da sind Parallelen zum verwandten Skateboarding feststellbar. Etwa in den Bewegungsabläufen bei Sprüngen und Drehungen, beim Gleiten auf metallenen Geräten (Jibbing) in den Snow-Parks und bei den lässig-weiten Schnitten von Hosen und Jacken. Dokumentiert wird heute alles in Filmen auf DVD, im Internet und in Magazinen wie Transworld Snowboarding, Snowboarder Mag sowie das Method Snowboard Magazine. Es finden jährlich Wettbewerbe in unterschiedlichen Formen statt, auf denen Trends und Styles über ein mittlerweile  großes Medienaufkommen die breite Öffentlichkeit erreichen. Seit 1998 zählt Snowboarding sogar offiziell zu den olympischen Disziplinen. Und nachdem 1998 in Nagano die Pforzheimerin Nicola Thost die Goldmedaille in der Halfpipe gewann, hatte der Snowboardsport auch Deutschland endgültig erreicht. 

 

Eine breite Akzeptanz ist  jüngerer Natur. Wo heute eine Milliarden schwere Industrie hinter steckt,  suchten noch vor 25 Jahren kleine Snowboardschmieden nach einem gemeinsamen Nenner. Kleinere Wettbewerbe überall in den USA brachten schrittweise immer wieder Innovationen und Weiterentwicklungen des einstigen Prototyps, der Snurfer, hervor.

 

Anfang der 1980er entdeckten die Europäer den Reiz des Snowboardings. Einige entwickelten selbst Boards, andere, darunter der Schweizer José Fernandez, fuhren mit Boards aus den Vereinigten Staaten. Der spätere ISF-Präsident (International Snowboard Federation) Fernandez gewann einige europäische Wettbewerbe und war auch der erste Europäer, der an Wettkämpfen in den USA teilnahm. Er trat mit einem asymmetrischen Board an, das von seinem damaligen Sponsor Hooger Booger hergestellt wurde.[2] Die Firma Hooger Booger war einer der ersten europäischen Hersteller. Später wurde dieser von Scott aufgekauft.[3] Zu den europäischen Pionieren zählt auch Petra Müssig aus Konstanz, die es zum Weltmeistertitel brachte. Eine Kuriosität gab es 1987:  Im italienischen Livigno fand die erste Weltmeisterschaft in Europa statt. Parallel dazu veranstalteten die Amerikaner in Breckenridge, Colorado, die ersten amerikanischen Weltmeisterschaften.[4] Ab diesem Zeitpunkt spricht man  offiziell vom Snowboarding, das mit diesen beiden Events eine Revolution im Wintersport auslöste. Die Bretter emanzipierten sich nun von den Snurfern und setzten sich jetzt aus Holzkernen ummantelt von Hightech-Kunstfaserbelägen und Stahlkanten zusammen. Die Enden (Schaufel und Heck) waren zunehmend abgerundet. Ergänzt durch Plattenbindungen und Hardboots war nun ein sicheres und behändes Manövrieren des Bretts kein Problem mehr. Die ersten Tricks und Drehungen waren geboren.

 

2.3 Snowboarding heute


 

Heute gliedert sich der moderne Snowboardsport in drei Kategorien: Freestyle, Freeride und Race, das auch Alpin genannt wird. Die Unterscheidung gibt es auch beim Material: Freestyleboards, Freerideboards und Raceboards. Die Mehrheit der Snowboarder fährt Freeride-/Freestyleboards, eine Art Zwitter, um sowohl auf als auch abseits der Piste volle Kontrolle über die Schwünge und gleichzeitig die Möglichkeit zu haben, im Park zu springen und in der Halfpipe zu fahren. Reine Freestyleboards sind breiter und kürzer als Freerideboards und der Flex ist wesentlich weicher und Fehler verzeihender. Mit Freeride-/Freestyleboards hat man durch die größere Länge und die steifere Kernkonstruktion im Tiefschnee mehr Kontrolle und Auftrieb. Die meisten Hersteller (Burton, Völkl, Salomon, Atomic, Capita, etc) setzen in der unteren und mittleren Preisklasse verstärkt auf diese Mischkonzepte, da sie den Fahrern ein möglichst großes Spektrum an Einsatzmöglichkeiten bieten. Pro-Rider wie der US-Amerikaner Shaun White, der Deutsche Xaver Hoffmann und die Schweizerin Anne-Flore Marxer fahren eigens auf ihr Fahrverhalten abgestimmte Boards. Für den Einsatz in der Halfpipe wählen die professionellen Sportler reine Freestyleboards. Shaun White, Halfpipe Olympiasieger in Turin 2006, steht Pate für eine eigene Produktpalette bei seinem Sponsor Burton Snowboards. Er ist maßgeblich an der Entwicklung und am Design der Boards, Kleidung und Schuhe beteiligt. Geht es für Filmdrehs ins Backcountry (Hinterland), werden für den Tiefschnee optimierte Modelle mit direkterer Kraftübertragung untergeschnallt. Der berühmteste Vertreter des Tiefschneefahrens ist der norwegische Freerider Terje Haakonsen.

 

Sowohl Freeride- als auch Freestyleboards werden in aller Regel mit Softbindungen und Softboots gefahren. Sie erlauben eine große Bewegungsfreiheit und verleihen dem Sportler gleichzeitig genügend Halt auf dem Board. Anders sieht es bei alpinen Raceboards aus. Diese Gattung zeichnet sich durch ihre schmale und überwiegend asymmetrische Bauweise aus. Raceboards werden ausschließlich mit Skischuh ähnlichen Hardboots und Plattenbindungen gefahren, um eine maximale Kraftübertragung auf die Frontside- und Backsidekanten zu erreichen. Diese ist besonders beim Slalom von Bedeutung, um die engen Kurven in der höchstmöglichen Geschwindigkeit nehmen zu können, ohne aus der Spur zu geraten. Raceboarding verlangt perfekt präparierte Pisten, weil es hier hauptsächlich um Geschwindigkeit und extreme Kurven geht.

 

Die Mehrheit der Boarder gehört allerdings zu den Freestylern und Freeridern, da sich in diesem Bereich vor allem das viel zitierte Lebensgefühl, der Way of Life der Snowboarder widerspiegelt. Industrie und Medien setzen verstärkt auf die Anziehungskraft dieser Disziplinen. Prominente Vertreter wie die Olympiasieger Shaun White und Hannah Teter sowie die Burton...

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