Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für öffentliche Finanzen und Sozialpolitik), Veranstaltung: Aktuelle Fragen der Besteuerung, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der jährliche Steuerausfall durch die derzeitige Regelung der Pendlerpauschale wird auf sechs Milliarden Euro geschätzt. Vor dem Hintergrund klammer Staatskassen ist es daher nicht verwunderlich, dass zumindest eine Kürzung der Pauschale immer wieder Thema steuerpolitischer Debatten ist. Aus diesem Anlass hat wohl auch die derzeitige Bundesregierung unlängst eine Beschränkung der Abzugsfähigkeit der Fahrtkosten für Wege zwischen Wohnung und Arbeitsstätte beschlossen. Künftig werden Distanzen bis zu einer Entfernung von 20 Kilometern nicht mehr steuerlich berücksichtigt. Das Ausmaß der Beschränkung wird schnell ersichtlich, wenn man bedenkt, dass gut drei Viertel der Pendler zukünftig nicht mehr ihre Fahrtkosten steuerlich geltend machen können (Kloas und Kuhfeld (2003), Tab. 2). Befürworter der Pauschale argumentieren u.a. mit einer steigenden Mobilität der Arbeitnehmer, die zur Entspannung der aktuellen Arbeitsmarktsituation beitrage. Kritiker halten dagegen, dass die Pauschale eine überflüssige Subvention darstelle, die sich der Staat in seiner finanziellen Situation nicht mehr leisten könne. Zudem würde die Zersiedlung der Landschaft unterstützt und die Umweltbelastung durch ein höheres Verkehrsaufkommen gefördert. Ziel dieser Arbeit ist es, losgelöst von der politischen Debatte, die tatsächlichen Auswirkungen der Pendlerpauschale vor einem ökonomischen Hintergrund zu bewerten. Der Fokus der Arbeit richtet sich dabei vor allem auf wohlfahrtstheoretische Aspekte, behandelt werden jedoch auch Fragen der steuerlichen Gerechtigkeit. Im ersten Teil der Arbeit werden dazu Grundlagen der Thematik behandelt. Insbesondere der gesetzliche Hintergrund der Diskussion sowie aktuelle Streitpunkte der Pendlerpauschale sind Bestandteil dieses Kapitels. Im Anschluss erfolgt eine formale
Analyse der Berücksichtigung von Fahrtkosten auf der Basis eines wohlfahrtstheoretischen Modells. Darauf aufbauend werden unterschiedliche ökonomische Bewertungen der Pendlerpauschale diskutiert, wobei zwischen Wohlfahrts- und Gerechtigkeitsaspekten unterschieden wird. Im abschließenden Teil der Arbeit werden die Ergebnisse der Diskussion kritisch bewertet und konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik abgeleitet.
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