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Karl der Große im Kontext der kirchlichen Reformen des 8. und 9. Jahrhunderts

AutorJudith Heuser
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl70 Seiten
ISBN9783640725212
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Examensarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Theologie - Religion als Schulfach, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen (Katholische Theologie), Veranstaltung: Die Wurzeln des sozialen Europas, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus heutiger Betrachtung sind das Leben und Wirken des Frankenherrschers Karls des Großen noch immer von besonderem historischen Interesse, weil eben dieser noch immer von zeitgenössischen Wissenschaften verschiedener Fachrichtungen kontrovers diskutiert wird. Einerseits wird Karl von aktuellen Theologen, wie beispielsweise dem italienischen Kirchenhistoriker Alessandro Barbero, in dessen neuestem Werk als der 'Vater Europas' gekürt, andererseits werden ihm und seinen Zeitgenossen seitens des Chronologie-Kritikers Heribert Illig die Existenz abgesprochen. In dessen Werk 'Hat Karl der Große je gelebt? Bauten, Funde und Schriften im Widerstreit' aus dem Jahre 1994 geht es nicht allein um den Frankenherrscher Karl den Großen, der nach Meinung des Kritikers nie gelebt habe und daher nur eine Fiktion darstelle, vielmehr formuliert Illig in seinem Werk die Absicht, nachzuweisen, dass das siebte, achte und neunte Jahrhundert nur einen künstlichen Zeitraum bildeten, der keinerlei reale Geschichte enthalte und aus diesem Grunde aus der heutigen Zeitrechnung gestrichen werden müsse. In Bezug auf Europa und weiterhin Bezug nehmend auf unsere Zeitrechnung geht Illig davon aus, dass die Jahre zwischen 614 - 911 nach Christus und die Zeiträume davor und danach mehr oder minder direkt aufeinander folgen. Das Zeitalter der Karolinger habe es dabei nie gegeben und alle Zeugnisse aus der Epoche seien erst in den folgenden Jahrhunderten gefälscht worden. Karl der Große wiederum, der die bis zum heutigen Tage wohl prominenteste Persönlichkeit dieser Epoche darstellt, wird seitens des Kritikers als 'Unperson' und als 'kaiserlicher Homunculus' verunglimpft. Zwar sind die Schlussfolgerungen Illigs auf der einen Seite eher fachlich nicht ernst zu nehmen, da er lediglich von einer theoretischen Annahme ausgeht, die er durch verschiedene, passend auf einander abgestimmte Zitate aus der Sekundärliteratur zu begründen versucht, statt sich selbstständig auf wissenschaftlicher Ebene mit mittelalterlichen Fakten zu befassen. Jedoch zeugen Illigs Aussagen und die daraus resultierenden Diskussionen auf der anderen Seite von einem mannigfaltig bestehenden, kontroversen Interesse, mit dem die Epoche und vor allem auch das Leben des fränkischen Herrschers auch heute noch zur Kenntnis genommen werden. Die vorliegende Arbeit vermittelt einen Überblick über Karls Reformen in Kirche, Bildung und Liturgie.

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